Geschichte der Regierung Murads des III, zwölften Kaisers der Türken. Des dritten Buches sechstes Hauptstück.
1.
Nachdem Selim aus dieser Welt gegangen war: so folgteMurad folget seinem Vater nach: ihm sein Sohn Murad, der Dritte dieses Namens, in der Regierung nach, welches geschahe im ein und dreyßig- sten Jahre seines Alters, und im 983 Jahre der Hidschret.H. 983. J. C. 1575. Die drey ersten Sommer brachte er mit Friedensgeschäff- ten zu, richtete die öffentlichen Angelegenheiten ein, und machte Zurüstungen zum Kriege.
2.
Als solchergestalt alles in Bereitschaft war: so fassete er im Jahre 986fänget einen Krieg mit den Persern an, den Vorsatz, Persien zu bekriegen. Er ernennete zu diesem Feldzuge den Feld- herrn Mustäfa Pascha, einen tapfern Kriegesmann, der sich bey dem KriegeH. 986. J. C. 1578. in Cypern besonders hervorgethan hatte, und untergab ihm die Truppen der Landschaften Erßirum und Dijarbekjir. Mustäfa wollte nicht, daß sein Herr sich in seiner gefaßten Hoffnung von ihm betriegen sollte, und ließ daher gleich die Festungen an den Grenzen ausbessern, befestigte die Stadt Kars, die durch verschiedene Belagerungen fast gänzlich zu Grunde gerichtet war, und legte da- selbst Vorrathshäuser an; zu dem Ende, damit der Mangel der Früchte, der bey den vorigen Feldzügen allezeit Hinderniß gemacht hatte, nicht abermals einen unglücklichen Ausgang veranlassen möchte. Hierauf rückte er ins Feld, und belagerte Tschaldüran, eine feste Stadt in Persien, die er auch nach ver- schiedenen Stürmen endlich eroberte.
3.
Gleich darauf bekommt er Nachricht, daß der persische Feldherr,und überwindet dieselben.
Tok-
2 X
Geſchichte der Regierung Murads des III‚ zwoͤlften Kaiſers der Tuͤrken. Des dritten Buches ſechstes Hauptſtuͤck.
1.
Nachdem Selim aus dieſer Welt gegangen war: ſo folgteMurad folget ſeinem Vater nach: ihm ſein Sohn Murad, der Dritte dieſes Namens, in der Regierung nach, welches geſchahe im ein und dreyßig- ſten Jahre ſeines Alters, und im 983 Jahre der Hidſchret.H. 983. J. C. 1575. Die drey erſten Sommer brachte er mit Friedensgeſchaͤff- ten zu, richtete die oͤffentlichen Angelegenheiten ein, und machte Zuruͤſtungen zum Kriege.
2.
Als ſolchergeſtalt alles in Bereitſchaft war: ſo faſſete er im Jahre 986faͤnget einen Krieg mit den Perſern an, den Vorſatz, Perſien zu bekriegen. Er ernennete zu dieſem Feldzuge den Feld- herrn Muſtaͤfa Paſcha, einen tapfern Kriegesmann, der ſich bey dem KriegeH. 986. J. C. 1578. in Cypern beſonders hervorgethan hatte, und untergab ihm die Truppen der Landſchaften Erßirum und Dijarbekjir. Muſtaͤfa wollte nicht, daß ſein Herr ſich in ſeiner gefaßten Hoffnung von ihm betriegen ſollte, und ließ daher gleich die Feſtungen an den Grenzen ausbeſſern, befeſtigte die Stadt Kars, die durch verſchiedene Belagerungen faſt gaͤnzlich zu Grunde gerichtet war, und legte da- ſelbſt Vorrathshaͤuſer an; zu dem Ende, damit der Mangel der Fruͤchte, der bey den vorigen Feldzuͤgen allezeit Hinderniß gemacht hatte, nicht abermals einen ungluͤcklichen Ausgang veranlaſſen moͤchte. Hierauf ruͤckte er ins Feld, und belagerte Tſchalduͤran, eine feſte Stadt in Perſien, die er auch nach ver- ſchiedenen Stuͤrmen endlich eroberte.
3.
Gleich darauf bekommt er Nachricht, daß der perſiſche Feldherr,und uͤberwindet dieſelben.
Tok-
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Geſchichte
der Regierung Murads des III‚
zwoͤlften Kaiſers der Tuͤrken.
Des dritten Buches ſechstes Hauptſtuͤck.
1.
Nachdem Selim aus dieſer Welt gegangen war: ſo folgte
ihm ſein Sohn Murad, der Dritte dieſes Namens, in
der Regierung nach, welches geſchahe im ein und dreyßig-
ſten Jahre ſeines Alters, und im 983 Jahre der Hidſchret.
Die drey erſten Sommer brachte er mit Friedensgeſchaͤff-
ten zu, richtete die oͤffentlichen Angelegenheiten ein, und
machte Zuruͤſtungen zum Kriege.
Murad folget
ſeinem Vater
nach:
H. 983.
J. C. 1575.
2. Als ſolchergeſtalt alles in Bereitſchaft war: ſo faſſete er im Jahre 986
den Vorſatz, Perſien zu bekriegen. Er ernennete zu dieſem Feldzuge den Feld-
herrn Muſtaͤfa Paſcha, einen tapfern Kriegesmann, der ſich bey dem Kriege
in Cypern beſonders hervorgethan hatte, und untergab ihm die Truppen der
Landſchaften Erßirum und Dijarbekjir. Muſtaͤfa wollte nicht, daß ſein Herr
ſich in ſeiner gefaßten Hoffnung von ihm betriegen ſollte, und ließ daher gleich
die Feſtungen an den Grenzen ausbeſſern, befeſtigte die Stadt Kars, die durch
verſchiedene Belagerungen faſt gaͤnzlich zu Grunde gerichtet war, und legte da-
ſelbſt Vorrathshaͤuſer an; zu dem Ende, damit der Mangel der Fruͤchte, der
bey den vorigen Feldzuͤgen allezeit Hinderniß gemacht hatte, nicht abermals
einen ungluͤcklichen Ausgang veranlaſſen moͤchte. Hierauf ruͤckte er ins Feld,
und belagerte Tſchalduͤran, eine feſte Stadt in Perſien, die er auch nach ver-
ſchiedenen Stuͤrmen endlich eroberte.
faͤnget einen
Krieg mit den
Perſern an,
H. 986.
J. C. 1578.
3. Gleich darauf bekommt er Nachricht, daß der perſiſche Feldherr,
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Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/439>, abgerufen am 21.11.2024.
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