Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.von den einseitigen churhannöv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken etc. gemachten Löcher, in den Schlamsumpf m, und von da in die Sausümpfe gehen, diein das Saugerinn und in die auser dem Bau befindliche Schlamsümpfe geführet sind. §. 69. Jn den folgenden §. §. will ich nunmehr auch dasienige abhandeln, worauf man §. 70. Man pfleget an etlichen Orten auf einen ieden Stempel vier Hebköpfe vorzurich- §. 71. Die Gröse des in kleine Teilchen gepochten Pocherzes nennet man das Korn. Man machet diesen Unterscheid auch am Haarz: Man pochet nur die grobspeisige dann
von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc. gemachten Loͤcher, in den Schlamſumpf m, und von da in die Sauſuͤmpfe gehen, diein das Saugerinn und in die auſer dem Bau befindliche Schlamſuͤmpfe gefuͤhret ſind. §. 69. Jn den folgenden §. §. will ich nunmehr auch dasienige abhandeln, worauf man §. 70. Man pfleget an etlichen Orten auf einen ieden Stempel vier Hebkoͤpfe vorzurich- §. 71. Die Groͤſe des in kleine Teilchen gepochten Pocherzes nennet man das Korn. Man machet dieſen Unterſcheid auch am Haarz: Man pochet nur die grobſpeiſige dann
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von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc.
gemachten Loͤcher, in den Schlamſumpf m, und von da in die Sauſuͤmpfe gehen, die
in das Saugerinn und in die auſer dem Bau befindliche Schlamſuͤmpfe gefuͤhret ſind.
§. 69.
Jn den folgenden §. §. will ich nunmehr auch dasienige abhandeln, worauf man
bei dieſen Maſchinen zu ſehen hat. Jch will dabei ſo wol auf das Allgemeine, als das
Beſondere mein Augenmerk richten. Die Pochraͤder an dem ganzen Haarz ſind nicht
hoͤher, als 14, 15 bis 16 Fus. Es halten einige unter den Pochverſtaͤndigen davor,
daß hoͤhere nicht vorteilhaft ſind. Sie ſind der Meinung, daß ſie, wegen des groͤſern
Umfangs, langſamer herumgehen, wodurch das Pochen aufgehalten wird. Nach
meinem Dafuͤrhalten ſind dieienige Raͤder die beſten, die 20 bis 22 Fus hoch ſind:
Denn da dergleichen Raͤder mit einer geringern Kraft eine Laſt bewegen koͤnnen; So
koͤnnen ſie auch in der Geſchwindigkeit beſchleunigt, und eben ſo geſchwind herumgetrie-
ben werden, als kleinere Raͤder, mit eben ſo ſtarken, oder noch ſtaͤrkern Aufſchlagwaſſern.
Die Umſtaͤnde des Orts vergoͤnnen uns inzwiſchen bei alle dem gar keine Wahl, und
daher ſiehet man ſich genoͤtiget bald hoͤhere und bald niederige Raͤder zu bauen.
§. 70.
Man pfleget an etlichen Orten auf einen ieden Stempel vier Hebkoͤpfe vorzurich-
ten, wobei dann der Stempel in einem Herumgang des Rades viermal gehoben wird.
Jch glaube nicht, daß alle Pochverſtaͤndige dieſe Vorrichtung billigen werden, wann ſie
die Sache genau uͤberlegen: Denn wenn dabei die Pochwelle nicht dikker gemacht wird,
als eine ſonſt gewoͤhnliche zu drei Hebkoͤpfen; So faſſen dieſe Hebkoͤpfe, wann das
Pochwerk geſchwind gehen ſoll, die Stempel alsdann ſchon, wann ſie noch nicht recht
aufgefallen ſind, und den Stos vollkommen verrichtet haben: Wann man im Gegen-
teil aber die Welle dikker macht, als wie gewoͤhnlich; So werden mehrere Aufſchlag-
waſſer erfordert, indem die Laſt, die ſich zur Kraft verhaͤlt, wie der Halbmeſſer des
Rades zu dem Halbmeſſer der Welle, um deſto mehr von dem Bewegungspunkt ent-
ſernt wird: Wann nun keine hinlaͤngliche Aufſchlagwaſſer da ſind; So muß das
Pochwerk entweder langſamer umgehen, oder bei trokkenen Zeiten gar ſtill ſtehen.
§. 71.
Die Groͤſe des in kleine Teilchen gepochten Pocherzes nennet man das Korn.
Es wird in ein grobes und in ein zartes Korn geteilet. Jenes erſcheinet in der Groͤ-
ſe eines groben, dieſes aber in der Geſtalt eines feinen Sandes.
Man machet dieſen Unterſcheid auch am Haarz: Man pochet nur die grobſpeiſige
glanzige und milde Pocherze in ein grobes, die feſte und zartſpeiſige aber in ein zartes
Korn. Das erſtere pfleget man ſonſt auch das Roͤſchpochen zu nennen. Es iſt dieſe
Unterſcheidung in der Natur der Sache gegruͤndet, und ſehr vorteilhaft: Denn wenn
man die grobſpeiſige Pocherze in ein zartes Korn pochen wolte; So wuͤrden gar viele
kleine Erzteilchen zutode gepocht, und von dem Waſſer fortgeſchleppet werden, die als-
dann
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