Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.von den einseitigen churhannöv. Kupfer-Silber- u. Bleibergwerken etc. weit ist, da es dann zu dem Rösten geschikt ist. Der Räder, den man in dieser Absichtgebrauchet, wird durch die Pochwelle beweget, wobei dann das Rädern viel geschwin- der gehet, als wie bei dem Rädern mit der Hand durch ein Sieb. Auf der VIII. Taf. in der 35. fig. stelle ich diese Maschine vor. Jhre Beschaffenheit ist folgende. Auf der Welle des Pochrades stehet ein Kamrad a, das mit seinen Kammen, durch den Arm b, die Welle b. c. beweget. Diese Welle hat bei c. einen kleinen Däumerling, der, indem sich die Welle wendet, an einen andern anstöset, welcher hinter ihm auf dem Balken c. d. stehet. Auf diesem Balken, der auf denen gerad aufstehenden kleinen Walzen auflieget, ist der Räder e. in einer Axe, wie ich bei A. zeige, hin und her be- beweglich, indem er stets von einer Seite zu der andern schwanket. Jn der Gegend d. aber ist eine elastische Stange mit einer Kette f. befindlich, die, indem sie an den Hak- ken d. angehengt wird, den Arm b. stets so weit vor sich ziehet, daß er an die Kammen des Kamrades a. anstöset. Wann es daher bei dieser Maschine und dem Umgang der Pochwelle geschiehet, daß der Däumerling c. den Balken c. d. fasset; So muß derselbe zurükgehen: Kaum aber als dieser Kamm den Arm b. wieder losgelassen hat; So ziehet auch die Stange, die gebogen worden, mittelst der Kette f. diesen Balken mit dem Räder e. wiederum zurük: Jndem aber auch dieses geschiehet, und dieser Balken hin- und her bewegt wird; So wird das klein gepochte Erz, durch den hin und herschwankenden Räder, der beständig gerüttelt wird, durchgesiebet, wobei dann das noch grobe Erz über den Räder wegrollet, und in den Kasten g. fält, das hernach- mals noch einmal gepochet wird. Zweitens von dem nassen Pochen, Schlämmen und Waschen der Erze von den Bergarten. §. 67. Jn dem 30. 61. und 64. §. habe ich die Arten der Pocherze schon angezeiget, aus §. 68. Die vorzüglichste Werkzeuge, die man hierzu gebrauchet, bestehen, in dem Poch- Poch- Z 3
von den einſeitigen churhannoͤv. Kupfer-Silber- u. Bleibergwerken ꝛc. weit iſt, da es dann zu dem Roͤſten geſchikt iſt. Der Raͤder, den man in dieſer Abſichtgebrauchet, wird durch die Pochwelle beweget, wobei dann das Raͤdern viel geſchwin- der gehet, als wie bei dem Raͤdern mit der Hand durch ein Sieb. Auf der VIII. Taf. in der 35. fig. ſtelle ich dieſe Maſchine vor. Jhre Beſchaffenheit iſt folgende. Auf der Welle des Pochrades ſtehet ein Kamrad a, das mit ſeinen Kammen, durch den Arm b, die Welle b. c. beweget. Dieſe Welle hat bei c. einen kleinen Daͤumerling, der, indem ſich die Welle wendet, an einen andern anſtoͤſet, welcher hinter ihm auf dem Balken c. d. ſtehet. Auf dieſem Balken, der auf denen gerad aufſtehenden kleinen Walzen auflieget, iſt der Raͤder e. in einer Axe, wie ich bei A. zeige, hin und her be- beweglich, indem er ſtets von einer Seite zu der andern ſchwanket. Jn der Gegend d. aber iſt eine elaſtiſche Stange mit einer Kette f. befindlich, die, indem ſie an den Hak- ken d. angehengt wird, den Arm b. ſtets ſo weit vor ſich ziehet, daß er an die Kammen des Kamrades a. anſtoͤſet. Wann es daher bei dieſer Maſchine und dem Umgang der Pochwelle geſchiehet, daß der Daͤumerling c. den Balken c. d. faſſet; So muß derſelbe zuruͤkgehen: Kaum aber als dieſer Kamm den Arm b. wieder losgelaſſen hat; So ziehet auch die Stange, die gebogen worden, mittelſt der Kette f. dieſen Balken mit dem Raͤder e. wiederum zuruͤk: Jndem aber auch dieſes geſchiehet, und dieſer Balken hin- und her bewegt wird; So wird das klein gepochte Erz, durch den hin und herſchwankenden Raͤder, der beſtaͤndig geruͤttelt wird, durchgeſiebet, wobei dann das noch grobe Erz uͤber den Raͤder wegrollet, und in den Kaſten g. faͤlt, das hernach- mals noch einmal gepochet wird. Zweitens von dem naſſen Pochen, Schlaͤmmen und Waſchen der Erze von den Bergarten. §. 67. Jn dem 30. 61. und 64. §. habe ich die Arten der Pocherze ſchon angezeiget, aus §. 68. Die vorzuͤglichſte Werkzeuge, die man hierzu gebrauchet, beſtehen, in dem Poch- Poch- Z 3
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von den einſeitigen churhannoͤv. Kupfer-Silber- u. Bleibergwerken ꝛc.
weit iſt, da es dann zu dem Roͤſten geſchikt iſt. Der Raͤder, den man in dieſer Abſicht
gebrauchet, wird durch die Pochwelle beweget, wobei dann das Raͤdern viel geſchwin-
der gehet, als wie bei dem Raͤdern mit der Hand durch ein Sieb. Auf der VIII. Taf.
in der 35. fig. ſtelle ich dieſe Maſchine vor. Jhre Beſchaffenheit iſt folgende. Auf der
Welle des Pochrades ſtehet ein Kamrad a, das mit ſeinen Kammen, durch den Arm
b, die Welle b. c. beweget. Dieſe Welle hat bei c. einen kleinen Daͤumerling, der,
indem ſich die Welle wendet, an einen andern anſtoͤſet, welcher hinter ihm auf dem
Balken c. d. ſtehet. Auf dieſem Balken, der auf denen gerad aufſtehenden kleinen
Walzen auflieget, iſt der Raͤder e. in einer Axe, wie ich bei A. zeige, hin und her be-
beweglich, indem er ſtets von einer Seite zu der andern ſchwanket. Jn der Gegend d.
aber iſt eine elaſtiſche Stange mit einer Kette f. befindlich, die, indem ſie an den Hak-
ken d. angehengt wird, den Arm b. ſtets ſo weit vor ſich ziehet, daß er an die Kammen
des Kamrades a. anſtoͤſet. Wann es daher bei dieſer Maſchine und dem Umgang
der Pochwelle geſchiehet, daß der Daͤumerling c. den Balken c. d. faſſet; So muß
derſelbe zuruͤkgehen: Kaum aber als dieſer Kamm den Arm b. wieder losgelaſſen hat;
So ziehet auch die Stange, die gebogen worden, mittelſt der Kette f. dieſen Balken
mit dem Raͤder e. wiederum zuruͤk: Jndem aber auch dieſes geſchiehet, und dieſer
Balken hin- und her bewegt wird; So wird das klein gepochte Erz, durch den hin
und herſchwankenden Raͤder, der beſtaͤndig geruͤttelt wird, durchgeſiebet, wobei dann
das noch grobe Erz uͤber den Raͤder wegrollet, und in den Kaſten g. faͤlt, das hernach-
mals noch einmal gepochet wird.
Zweitens
von dem naſſen Pochen, Schlaͤmmen und Waſchen der Erze
von den Bergarten.
§. 67.
Jn dem 30. 61. und 64. §. habe ich die Arten der Pocherze ſchon angezeiget, aus
den man die Erze durch dieſen Weg auszuſcheiden pfleget. Weil man nun die Erze
aus den Pocherzen, in denen ſie in ſehr kleinen Teilchen eingeſprengt ſind, weder
mit der Hand, noch durch das Siebſezzen ausſcheiden kan: So iſt auch dieſe Art der
Scheidung um deswillen ſehr vorteilhaft, weil man dabei das Erz, ſo viel moͤglich,
in ſeiner reinen Geſtalt erhaͤlt, wobei viele Huͤttenkoſten erſpahret werden.
§. 68.
Die vorzuͤglichſte Werkzeuge, die man hierzu gebrauchet, beſtehen, in dem Poch-
werk, wodurch die Pocherze klein gepochet werden, damit man das Unmetalliſche her-
auswaſchen koͤnne, in den Schlaͤmgraben, und in den Herden, die ſich in Kehr-
Plan- und Schlaͤmherde verteilen, durch deren Huͤlfe die Bergarten aus den Erzen
herausgewaſchen werden. Bei dem Pochwerk bemerket man folgende Stuͤkke: 1. Das
Poch-
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