Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.Das neunte Stük hindern, daß sich das ganze Gezimmer nicht sezzen-, die Pfähle aber, daß das Gesteinzwischen den Thürstökken und den Kappen nicht hereinfallen, sondern an vielen Thür- stökken anliegen könne. §. 41. Weil die Gänge meistenteils flach oder schreg, und nicht senkrecht in die Erde fal- Die 1. Anmerkung. An etlichen Orten ist es auf diesen Gängen so fest, daß man die Zimmerung nicht nötig Die 2. Anmerkung. Die Kästen hengen zwischen dem Hangenden und dem Liegenden so fest, daß man die §. 42.
Das neunte Stuͤk hindern, daß ſich das ganze Gezimmer nicht ſezzen-, die Pfaͤhle aber, daß das Geſteinzwiſchen den Thuͤrſtoͤkken und den Kappen nicht hereinfallen, ſondern an vielen Thuͤr- ſtoͤkken anliegen koͤnne. §. 41. Weil die Gaͤnge meiſtenteils flach oder ſchreg, und nicht ſenkrecht in die Erde fal- Die 1. Anmerkung. An etlichen Orten iſt es auf dieſen Gaͤngen ſo feſt, daß man die Zimmerung nicht noͤtig Die 2. Anmerkung. Die Kaͤſten hengen zwiſchen dem Hangenden und dem Liegenden ſo feſt, daß man die §. 42.
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Das neunte Stuͤk
hindern, daß ſich das ganze Gezimmer nicht ſezzen-, die Pfaͤhle aber, daß das Geſtein
zwiſchen den Thuͤrſtoͤkken und den Kappen nicht hereinfallen, ſondern an vielen Thuͤr-
ſtoͤkken anliegen koͤnne.
§. 41.
Weil die Gaͤnge meiſtenteils flach oder ſchreg, und nicht ſenkrecht in die Erde fal-
len, ein ſchreg- oder ſtrebſtehendes Holz aber einer den Einſturz trohenden Laſt am meh-
reſten wiederſtehet: So wird auch auf denen Stroſſen mit ſchreg liegenden Stempeln a,
die in das Liegende, in ein ſo genantes Buͤhnloch g, geleget ſind, mit dem wieder das
Hangende angeſezten Anpfahl b, und den Pfaͤhlen c. verzimmert, welche Zimmerung
ich Taf. VII. fig. 24. in dem Proſpekt zeige. Es wiederſtehen dieſe Stempel mit ihren
Anpfaͤhlen dem gewaltigen Druk des Hangenden: Weil ſich dieſelbe aber auch nicht
ſenken koͤnnen, indem ſie hierbei einen kleinern Raum einnehmen muͤſten, das der Na-
tur der Sache zuwieder iſt; So kan ſich auch die auf einen ſo genanten Kaſten, bis
an den naͤchſt oberſten geſtuͤrzte Laſt von Bergen (§. 37.) nicht ſezzen. Sie drukt im
Gegenteil den Anpfahl noch mehr an das Hangende: Und da ſolchergeſtalt die uͤber
einander geſchlagene Kaͤſten feſt hengen; So iſt man auch vor dem Hereinbrechen des
Geſteins, und der Laſt, die auf den Kaͤſten ruhet, ſicher. Geſchiehet es inzwiſchen
bei dieſer Verzimmerung, daß die Stempel in dem Fall zu ſchwach werden, wann ſie
die Laͤnge dreier Lachter bekommen: So leget man unter dieſelbe eine Schwelle, oder
eine Grundſohle d. e, auf dieſe aber ſtellet man Polze d. f, damit ſich die Stempel
nicht zuſammen drukken, und entzwei brechen koͤnnen. Die Dikke der Stempel betraͤgt
2- bis ⅜ Lachter, oder beinahe 30 Zoll. Je nachdem das Geſtein feſt oder gebrech iſt:
So liegen dieſelbe 2- bis ⅜ Lachter weit von einander. Die Anpfaͤhle ſind zwar von
eben der Dikke, ſie ſind aber nur 12- bis [FORMEL] Lachter lang. Wann der Gang maͤchti-
ger, als 3 Lachter iſt: So koͤnnen die Erze nicht auf einmal heraus genommen wer-
den, weil ſich laͤngere Stempel beugen und entzwei brechen, und wann man ſie auch
ſchon durch Polzen unterſtuͤzzet. Man muß daher bei ſo maͤchtigen Gaͤngen oftmal
von vorn wieder anfangen, und neue Stroſſen aufhauen, die man neben ienen fort-
treibet. Bei dieſen Stroſſen verzimmert man nun zwar auf die vorhergehende Art,
man ſezt aber die Anpfaͤhle an die Berge, an den ſo genanten alten Mann, wobei
dann die Stempel, an ſtatt die alte in dem Erz geſtanden, nunmehr in das Liegende
zu ſtehen kommen.
Die 1. Anmerkung.
An etlichen Orten iſt es auf dieſen Gaͤngen ſo feſt, daß man die Zimmerung nicht noͤtig
hat: Damit man aber unter den alten neue Stroſſen faſſen, und die verſtuͤrzte Berge nicht
herunter fallen koͤnnen; So darf man dieſelbe doch nicht weglaſſen.
Die 2. Anmerkung.
Die Kaͤſten hengen zwiſchen dem Hangenden und dem Liegenden ſo feſt, daß man die
Erze getroſt bis an die Stempel und Anpfaͤhle darunter wegſchieſen kan.
§. 42.
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