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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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von den einseitigen churhannöv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken etc.
Hütte, und der eigentlichen frankenscharner Mühle angelegt worden, weil die von der
Jnnerst kommende Wasser zugleich auch mit bei der Hütte gebraucht werden, wo die
Grenze von dem einseitigen und dem Communionhaarz ist.

Die 1. Anmerkung.

Weil die Zugänge bei denen Teichen bald stark und bald schwach sind, die Grubenwasser
aber nicht stets einerlei Stärke haben, und bei denen Gruben nicht immer gleich viel Erze zu
Tag getrieben werden: So kan man auch nicht bestimmen, wie lang man bei denen Künsten
von dem Vorrath des Wassers, der in diesen Teichen beherbergt wird, nachlangen kan.

Die 2. Anmerkung.

Wann man die Wasser mittelst eines Stollens durch einen Berg herdurch führet: So
nennet man dieses einen Wasserlauf.

§. 9.

Von dem Bau der Graben und der Teiche wollen wir nunmehr auch reden.
Man muß sich aber dabei teils nach der Gröse des Teiches, und teils nach der Art
des Gesteins richten. Bei dem leztern merket man darauf, ob das Gestein ganz und
lettig oder klüftig ist, da man dann in dem leztern Fall die Graben ausmauert, hinter
die Mauer aber Letten stampfet. An den Teichen bestimt man die Dikke der Dämme und
ihre Böschungen nach der Menge des Wassers, die in ihnen gesamlet werden soll. Je nach-
dem also der Damm hoch und lang, das Gestein aber, worauf er gesezzet wird, klüf-
tig oder sumpfig ist, nachdem muß man auch die Anlage des Dammes machen, und
denselben nicht eher anfangen, als bis man einen guten Grund hat. Man kan als-
dann den Damm so dik, als hoch machen, demselben aber noch über dieses eine Bö-
schung geben, die mit dem Perpendikel 60 Grade ausmachet, so dann aber nach der
Länge in der Mitte des Dammes ein Rasenhaupt, in diesem aber eine Lettenwand aufführen,
die man mit Ziegelplatten oder mit Schlakken besezzet, damit das Ungeziffer den Damm
nicht durchbohren könne. Daß man sich bei dieser Anlage der Dämme auser aller Gefahr sez-
zet, das ist klar genug: Denn ie schwerer der Körper, und ie gröser seine Grundfläche ist,
um desto fester stehet derselbe, weil er durch einen grösern Raum bewegt werden muß,
ehe er umstürzen kan. Diese Dämme erfordern inzwischen gar zu grose Kosten. Die
Kronen der Dämme an denen haarzer Teichen sind daher öfters nicht einmal so breit,
als die Dämme hoch sind. Jhre Böschungen machen nicht viel über 50 Grade aus,
weil man auf ein Lachter Seigerteufe nur 11/4 Lachter Sohle rechnet. Jn der Mitte
des Dammes führt man nur schlechterdings ein Rasenhaupt a auf, das 6 bis 7 Fus
dik ist, wovon ich Taf. VIII. fig. 34. einen Durchschnitt liefere. Man war sonsten
gewohnt die Grundstriegel in den Teich zu sezzen, izzo aber machet man dieselbe, ver-
mittelst eines ausgemauerten Schachtes, in den Teichdamm, damit man um desto besser
zu ihnen kommen könne.

§. 10.
T

von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc.
Huͤtte, und der eigentlichen frankenſcharner Muͤhle angelegt worden, weil die von der
Jnnerſt kommende Waſſer zugleich auch mit bei der Huͤtte gebraucht werden, wo die
Grenze von dem einſeitigen und dem Communionhaarz iſt.

Die 1. Anmerkung.

Weil die Zugaͤnge bei denen Teichen bald ſtark und bald ſchwach ſind, die Grubenwaſſer
aber nicht ſtets einerlei Staͤrke haben, und bei denen Gruben nicht immer gleich viel Erze zu
Tag getrieben werden: So kan man auch nicht beſtimmen, wie lang man bei denen Kuͤnſten
von dem Vorrath des Waſſers, der in dieſen Teichen beherbergt wird, nachlangen kan.

Die 2. Anmerkung.

Wann man die Waſſer mittelſt eines Stollens durch einen Berg herdurch fuͤhret: So
nennet man dieſes einen Waſſerlauf.

§. 9.

Von dem Bau der Graben und der Teiche wollen wir nunmehr auch reden.
Man muß ſich aber dabei teils nach der Groͤſe des Teiches, und teils nach der Art
des Geſteins richten. Bei dem leztern merket man darauf, ob das Geſtein ganz und
lettig oder kluͤftig iſt, da man dann in dem leztern Fall die Graben ausmauert, hinter
die Mauer aber Letten ſtampfet. An den Teichen beſtimt man die Dikke der Daͤmme und
ihre Boͤſchungen nach der Menge des Waſſers, die in ihnen geſamlet werden ſoll. Je nach-
dem alſo der Damm hoch und lang, das Geſtein aber, worauf er geſezzet wird, kluͤf-
tig oder ſumpfig iſt, nachdem muß man auch die Anlage des Dammes machen, und
denſelben nicht eher anfangen, als bis man einen guten Grund hat. Man kan als-
dann den Damm ſo dik, als hoch machen, demſelben aber noch uͤber dieſes eine Boͤ-
ſchung geben, die mit dem Perpendikel 60 Grade ausmachet, ſo dann aber nach der
Laͤnge in der Mitte des Dammes ein Raſenhaupt, in dieſem aber eine Lettenwand auffuͤhren,
die man mit Ziegelplatten oder mit Schlakken beſezzet, damit das Ungeziffer den Damm
nicht durchbohren koͤnne. Daß man ſich bei dieſer Anlage der Daͤmme auſer aller Gefahr ſez-
zet, das iſt klar genug: Denn ie ſchwerer der Koͤrper, und ie groͤſer ſeine Grundflaͤche iſt,
um deſto feſter ſtehet derſelbe, weil er durch einen groͤſern Raum bewegt werden muß,
ehe er umſtuͤrzen kan. Dieſe Daͤmme erfordern inzwiſchen gar zu groſe Koſten. Die
Kronen der Daͤmme an denen haarzer Teichen ſind daher oͤfters nicht einmal ſo breit,
als die Daͤmme hoch ſind. Jhre Boͤſchungen machen nicht viel uͤber 50 Grade aus,
weil man auf ein Lachter Seigerteufe nur 1¼ Lachter Sohle rechnet. Jn der Mitte
des Dammes fuͤhrt man nur ſchlechterdings ein Raſenhaupt a auf, das 6 bis 7 Fus
dik iſt, wovon ich Taf. VIII. fig. 34. einen Durchſchnitt liefere. Man war ſonſten
gewohnt die Grundſtriegel in den Teich zu ſezzen, izzo aber machet man dieſelbe, ver-
mittelſt eines ausgemauerten Schachtes, in den Teichdamm, damit man um deſto beſſer
zu ihnen kommen koͤnne.

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T
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[145/0165] von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc. Huͤtte, und der eigentlichen frankenſcharner Muͤhle angelegt worden, weil die von der Jnnerſt kommende Waſſer zugleich auch mit bei der Huͤtte gebraucht werden, wo die Grenze von dem einſeitigen und dem Communionhaarz iſt. Die 1. Anmerkung. Weil die Zugaͤnge bei denen Teichen bald ſtark und bald ſchwach ſind, die Grubenwaſſer aber nicht ſtets einerlei Staͤrke haben, und bei denen Gruben nicht immer gleich viel Erze zu Tag getrieben werden: So kan man auch nicht beſtimmen, wie lang man bei denen Kuͤnſten von dem Vorrath des Waſſers, der in dieſen Teichen beherbergt wird, nachlangen kan. Die 2. Anmerkung. Wann man die Waſſer mittelſt eines Stollens durch einen Berg herdurch fuͤhret: So nennet man dieſes einen Waſſerlauf. §. 9. Von dem Bau der Graben und der Teiche wollen wir nunmehr auch reden. Man muß ſich aber dabei teils nach der Groͤſe des Teiches, und teils nach der Art des Geſteins richten. Bei dem leztern merket man darauf, ob das Geſtein ganz und lettig oder kluͤftig iſt, da man dann in dem leztern Fall die Graben ausmauert, hinter die Mauer aber Letten ſtampfet. An den Teichen beſtimt man die Dikke der Daͤmme und ihre Boͤſchungen nach der Menge des Waſſers, die in ihnen geſamlet werden ſoll. Je nach- dem alſo der Damm hoch und lang, das Geſtein aber, worauf er geſezzet wird, kluͤf- tig oder ſumpfig iſt, nachdem muß man auch die Anlage des Dammes machen, und denſelben nicht eher anfangen, als bis man einen guten Grund hat. Man kan als- dann den Damm ſo dik, als hoch machen, demſelben aber noch uͤber dieſes eine Boͤ- ſchung geben, die mit dem Perpendikel 60 Grade ausmachet, ſo dann aber nach der Laͤnge in der Mitte des Dammes ein Raſenhaupt, in dieſem aber eine Lettenwand auffuͤhren, die man mit Ziegelplatten oder mit Schlakken beſezzet, damit das Ungeziffer den Damm nicht durchbohren koͤnne. Daß man ſich bei dieſer Anlage der Daͤmme auſer aller Gefahr ſez- zet, das iſt klar genug: Denn ie ſchwerer der Koͤrper, und ie groͤſer ſeine Grundflaͤche iſt, um deſto feſter ſtehet derſelbe, weil er durch einen groͤſern Raum bewegt werden muß, ehe er umſtuͤrzen kan. Dieſe Daͤmme erfordern inzwiſchen gar zu groſe Koſten. Die Kronen der Daͤmme an denen haarzer Teichen ſind daher oͤfters nicht einmal ſo breit, als die Daͤmme hoch ſind. Jhre Boͤſchungen machen nicht viel uͤber 50 Grade aus, weil man auf ein Lachter Seigerteufe nur 1¼ Lachter Sohle rechnet. Jn der Mitte des Dammes fuͤhrt man nur ſchlechterdings ein Raſenhaupt a auf, das 6 bis 7 Fus dik iſt, wovon ich Taf. VIII. fig. 34. einen Durchſchnitt liefere. Man war ſonſten gewohnt die Grundſtriegel in den Teich zu ſezzen, izzo aber machet man dieſelbe, ver- mittelſt eines ausgemauerten Schachtes, in den Teichdamm, damit man um deſto beſſer zu ihnen kommen koͤnne. §. 10. T

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/165>, abgerufen am 23.11.2024.