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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Allerhand Bittschreiben.
Sie gehabe sich wohl! und sey zuletzt be-
grüsset/ von

Jhrem
gebehtswilligen.
59.
Bitt Schreiben.
Hochwohlgebohrner Frey Herr/
Genädiger Herr/

Jch beklage nicht unbillich/ daß
mier/ das flüchtige Gelükke so viel nicht ge-
gönnet/ E. Gn. vor dero süngsten Abreise von
hier/ in Perschon aufzuwarten; bevor/ weil
mein vergnügendes Ansinnen/ und festes
Vertrauen/ zu dero anwartenden Föderung
stehet: da denn E. Gn. Jch unterdienstlich
zubitten habe/ Dieselbte geruhen genädig/
und wollen mich bey itzo angezielter Verge-
bung des N. Amtes alhier etc: meine We-
nigkeit/ vor andern/ beobachten; und/ weil
es für meinen habenden Zustand sehr be-
kwehm/ hierzu möglichst befördern. Unrecht
ist es zwar/ daß diese meine so kühne Bitte/
dem Dienste vorgehen sol; und daß die Ge-
legenheit/ E. Gn. ehender zubeunruhigen/
denn deroselbten angenehme Dienste zuer-
weisen/ mier aufgestoßen; weil es aber nicht
zuändern/ so trage Jch die Schuld; und wo
nicht das sehnliche Verlangen/ so zu dank-
bahrer Abdienung Jch habe/ Dero Gn. för-
derliche Gunst anzulangen/ mich erfrischete/

wir-

Allerhand Bittſchreiben.
Sie gehabe ſich wohl! und ſey zuletzt be-
gruͤſſet/ von

Jhrem
gebehtswilligen.
59.
Bitt Schreiben.
Hóchwohlgebohrner Frey Herr/
Genaͤdiger Herr/

Jch beklage nicht unbillich/ daß
mier/ das fluͤchtige Geluͤkke ſo viel nicht ge-
goͤnnet/ E. Gn. vor dero ſuͤngſten Abreiſe von
hier/ in Perſchon aufzuwarten; bevor/ weil
mein vergnuͤgendes Anſinnen/ und feſtes
Vertrauen/ zu dero anwartenden Foͤderung
ſtehet: da denn E. Gn. Jch unterdienſtlich
zubitten habe/ Dieſelbte geruhen genaͤdig/
und wollen mich bey itzo angezielter Vergé-
bung des N. Amtes alhier ꝛc: meine We-
nigkeit/ vor andern/ beobachten; und/ weil
es fuͤr meinen habenden Zuſtand ſehr be-
kwehm/ hierzu moͤglichſt befoͤrdern. Unrecht
iſt es zwar/ daß dieſe meine ſo kuͤhne Bitte/
dem Dienſte vorgehen ſol; und daß die Ge-
légenheit/ E. Gn. ehender zubeunruhigen/
denn deroſelbten angenehme Dienſte zuer-
weiſen/ mier aufgeſtoßen; weil es aber nicht
zuaͤndern/ ſo trage Jch die Schuld; und wo
nicht das ſehnliche Verlangen/ ſo zu dank-
bahrer Abdienung Jch habe/ Dero Gn. foͤr-
derliche Gunſt anzulangen/ mich erfriſchete/

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[46/0048] Allerhand Bittſchreiben. Sie gehabe ſich wohl! und ſey zuletzt be- gruͤſſet/ von Jhrem gebehtswilligen. 59. Bitt Schreiben. Hóchwohlgebohrner Frey Herr/ Genaͤdiger Herr/ Jch beklage nicht unbillich/ daß mier/ das fluͤchtige Geluͤkke ſo viel nicht ge- goͤnnet/ E. Gn. vor dero ſuͤngſten Abreiſe von hier/ in Perſchon aufzuwarten; bevor/ weil mein vergnuͤgendes Anſinnen/ und feſtes Vertrauen/ zu dero anwartenden Foͤderung ſtehet: da denn E. Gn. Jch unterdienſtlich zubitten habe/ Dieſelbte geruhen genaͤdig/ und wollen mich bey itzo angezielter Vergé- bung des N. Amtes alhier ꝛc: meine We- nigkeit/ vor andern/ beobachten; und/ weil es fuͤr meinen habenden Zuſtand ſehr be- kwehm/ hierzu moͤglichſt befoͤrdern. Unrecht iſt es zwar/ daß dieſe meine ſo kuͤhne Bitte/ dem Dienſte vorgehen ſol; und daß die Ge- légenheit/ E. Gn. ehender zubeunruhigen/ denn deroſelbten angenehme Dienſte zuer- weiſen/ mier aufgeſtoßen; weil es aber nicht zuaͤndern/ ſo trage Jch die Schuld; und wo nicht das ſehnliche Verlangen/ ſo zu dank- bahrer Abdienung Jch habe/ Dero Gn. foͤr- derliche Gunſt anzulangen/ mich erfriſchete/ wir-

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/48>, abgerufen am 26.04.2024.