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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
dem gewallt vnnd vonn den würckungen der Teüflen ist geredt worden / dienet nicht dahar / das es vnns kleinmütig vnnd zaghafft / sonder munter vnd wacker mache. Wachen hatt vnns der Herr geheissen / der den Teüffel überwunden / vnnd auch vnns geleert hatt wie wir jhn überwinden söllind. Dann darumb hatt er mitt dem Teüffel einist / anderist / vnnd zuo dem dritten mal kämpfft / das er vnns larte / wie wir wider den feyend deß menschlichen geschlächts streyten söltind. Den hatt er vnns zuo guotem überwunden / das wir kein zweiffel trügind / dann das er yetz entkrefftiget / vonn vnns dest ringer wurde mögen überwunden werden. Vnnd werdend deßhalb gewüßlich durch den glauben überwinden / dann durch den glauben werdend wir mitt Christo verknüpfft / vnnd durch den glauben schöpffend wir den geist Christi / durch dessen krafft wir sighafft werdend. Vnnd zwar vonn diser vrsach wegen / heißt vnns jhm der heilig Apostel Petrus inn dem glauben widerstan. Zuo disem streyt vermanet vnns auch der heilig Paulus zuo den Epheseren an dem sechßten Capitel / vnnd waffnet vnns mitt gar fürtreffenlichen waffen vnnd spricht / Ziehend an den harnesch Gottes / das jhr widerston mögind an dem bösen tag / vnnd beston inn allen dingen. So stond nun vmbgürtet vmb eüwere länden / mitt dem gurt der waarheyt / vnnd angelegt mitt dem Kräbß der gerächtigkeyt / vnnd geschücht an eüweren füssen / das jhr gerüst sygind zuo dem Euangelio deß fridens. Jnn allen dingen aber ergreiffend den Schildt deß glaubens / mitt wölchem jhr mögend außlöschen alle feürige pfeyl deß bößwichts / vnnd den Hälm deß heils nemmend an eüch / vnnd das Schwärdt deß geists / welches ist das wort Gottes / vnnd bättend stäts in allem anliggen mitt bitten vnnd begären inn dem geist etc. Zuo welchem auch das dienet / das (wie gedachter Apostel auch bezeüget in der ersten Epistel zuo den Corintheren an dem zehenden Capitel) vnns Gott nicht laßt versuocht werden über vnnser vermögen / sonder machet näbend der versuochung ein säligs außkommen. Darumb so lassend vnns den Gott vor augen haben / vnd jhn anrüffen / damitt wir durch sein krafft überwindind. Das wölle er vnns allen verleihen. Amen.

Die Viertzigste Predig.

Von der vernünfftigen seel deß menschen / vnnd jhrer gewüssen sälig-
keyt nach dem leiblichen tod.

ES weißt vnd bekennt ein yeder das die vernünfftig vnd verstäntlich seel deß menschen / etwas gleicheyt vnnd verwantnuß mitt den geisteren hatt / vnnd ich achten nicht / das kein weiser oder verständiger seye / der da nicht bekenne / das die erkantnuß der vernünfftigen seel deß menschen / von deren die heilig geschrifft so vilfaltige vnnd so fleißige mäldung thuot / allen glöubigen vnd gottsäligen fast heilsam vnd notwendig seye. Darumb so erforderet die ordnung / auch die nutzbarkeit vnnd notwendigkeyt selbs / das ich yetz auch vonn der selben vernünfftigen seel deß menschen rede. Hierinnen wil ich aber volgen der einfaltigkeyt der heiligen geschrifft / vnnd deren so dieselbig außgelegt / vnnd was die Physica (das ist natürliche ding hierinn) belanget / die lassen die selbigen erklären / deren ampt es ist / vnd die sölliche ding leerend: doch außgenommen so veer wir der erkantnuß diser natürlichen dingen in diser vnser Disputation nicht entbären mögend. Die heilig geschrifft vnd jhre außleger fürend kein fürwitzige spitzfündige fragen yn von der seel deß menschen / thuond auch spitzfündigen vnd fürwitzigen leüten

Predig.
dem gewallt vnnd vonn den würckungen der Teüflen ist geredt worden / dienet nicht dahar / das es vnns kleinmuͤtig vnnd zaghafft / sonder munter vnd wacker mache. Wachen hatt vnns der Herr geheissen / der den Teüffel überwunden / vnnd auch vnns geleert hatt wie wir jhn überwinden soͤllind. Dann darumb hatt er mitt dem Teüffel einist / anderist / vnnd zuͦ dem dritten mal kaͤmpfft / das er vnns larte / wie wir wider den feyend deß menschlichen geschlaͤchts streyten soͤltind. Den hatt er vnns zuͦ guͦtem überwunden / das wir kein zweiffel truͤgind / dann das er yetz entkrefftiget / vonn vnns dest ringer wurde moͤgen überwunden werden. Vnnd werdend deßhalb gewüßlich durch den glauben überwinden / dann durch den glauben werdend wir mitt Christo verknüpfft / vnnd durch den glauben schoͤpffend wir den geist Christi / durch dessen krafft wir sighafft werdend. Vnnd zwar vonn diser vrsach wegen / heißt vnns jhm der heilig Apostel Petrus inn dem glauben widerstan. Zuͦ disem streyt vermanet vnns auch der heilig Paulus zuͦ den Epheseren an dem sechßten Capitel / vnnd waffnet vnns mitt gar fürtreffenlichen waffen vnnd spricht / Ziehend an den harnesch Gottes / das jhr widerston moͤgind an dem boͤsen tag / vnnd beston inn allen dingen. So stond nun vmbgürtet vmb eüwere laͤnden / mitt dem gurt der waarheyt / vnnd angelegt mitt dem Kraͤbß der geraͤchtigkeyt / vnnd geschuͤcht an eüweren fuͤssen / das jhr gerüst sygind zuͦ dem Euangelio deß fridens. Jnn allen dingen aber ergreiffend den Schildt deß glaubens / mitt woͤlchem jhr moͤgend außloͤschen alle feürige pfeyl deß boͤßwichts / vnnd den Haͤlm deß heils nemmend an eüch / vnnd das Schwaͤrdt deß geists / welches ist das wort Gottes / vnnd baͤttend staͤts in allem anliggen mitt bitten vnnd begaͤren inn dem geist ꝛc. Zuͦ welchem auch das dienet / das (wie gedachter Apostel auch bezeüget in der ersten Epistel zuͦ den Corintheren an dem zehenden Capitel) vnns Gott nicht laßt versuͦcht werden über vnnser vermoͤgen / sonder machet naͤbend der versuͦchung ein saͤligs außkommen. Darumb so lassend vnns den Gott vor augen haben / vnd jhn anruͤffen / damitt wir durch sein krafft überwindind. Das woͤlle er vnns allen verleihen. Amen.

Die Viertzigste Predig.

Von der vernünfftigen seel deß menschen / vnnd jhrer gewüssen saͤlig-
keyt nach dem leiblichen tod.

ES weißt vnd bekennt ein yeder das die vernünfftig vnd verstaͤntlich seel deß menschen / etwas gleicheyt vnnd verwantnuß mitt den geisteren hatt / vnnd ich achten nicht / das kein weiser oder verstaͤndiger seye / der da nicht bekenne / das die erkantnuß der vernünfftigen seel deß menschen / von deren die heilig geschrifft so vilfaltige vnnd so fleißige maͤldung thuͦt / allen gloͤubigen vnd gottsaͤligen fast heilsam vnd notwendig seye. Darumb so erforderet die ordnung / auch die nutzbarkeit vnnd notwendigkeyt selbs / das ich yetz auch vonn der selben vernünfftigen seel deß menschen rede. Hierinnen wil ich aber volgen der einfaltigkeyt der heiligen geschrifft / vnnd deren so dieselbig außgelegt / vnnd was die Physica (das ist natürliche ding hierinn) belanget / die lassen die selbigen erklaͤren / deren ampt es ist / vnd die soͤlliche ding leerend: doch außgenommen so veer wir der erkantnuß diser natürlichen dingen in diser vnser Disputation nicht entbaͤren moͤgend. Die heilig geschrifft vnd jhre außleger fuͤrend kein fürwitzige spitzfündige fragen yn von der seel deß menschen / thuͦnd auch spitzfündigen vnd fürwitzigen leüten

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[CCCXVI./0723] Predig. dem gewallt vnnd vonn den würckungen der Teüflen ist geredt worden / dienet nicht dahar / das es vnns kleinmuͤtig vnnd zaghafft / sonder munter vnd wacker mache. Wachen hatt vnns der Herr geheissen / der den Teüffel überwunden / vnnd auch vnns geleert hatt wie wir jhn überwinden soͤllind. Dann darumb hatt er mitt dem Teüffel einist / anderist / vnnd zuͦ dem dritten mal kaͤmpfft / das er vnns larte / wie wir wider den feyend deß menschlichen geschlaͤchts streyten soͤltind. Den hatt er vnns zuͦ guͦtem überwunden / das wir kein zweiffel truͤgind / dann das er yetz entkrefftiget / vonn vnns dest ringer wurde moͤgen überwunden werden. Vnnd werdend deßhalb gewüßlich durch den glauben überwinden / dann durch den glauben werdend wir mitt Christo verknüpfft / vnnd durch den glauben schoͤpffend wir den geist Christi / durch dessen krafft wir sighafft werdend. Vnnd zwar vonn diser vrsach wegen / heißt vnns jhm der heilig Apostel Petrus inn dem glauben widerstan. Zuͦ disem streyt vermanet vnns auch der heilig Paulus zuͦ den Epheseren an dem sechßten Capitel / vnnd waffnet vnns mitt gar fürtreffenlichen waffen vnnd spricht / Ziehend an den harnesch Gottes / das jhr widerston moͤgind an dem boͤsen tag / vnnd beston inn allen dingen. So stond nun vmbgürtet vmb eüwere laͤnden / mitt dem gurt der waarheyt / vnnd angelegt mitt dem Kraͤbß der geraͤchtigkeyt / vnnd geschuͤcht an eüweren fuͤssen / das jhr gerüst sygind zuͦ dem Euangelio deß fridens. Jnn allen dingen aber ergreiffend den Schildt deß glaubens / mitt woͤlchem jhr moͤgend außloͤschen alle feürige pfeyl deß boͤßwichts / vnnd den Haͤlm deß heils nemmend an eüch / vnnd das Schwaͤrdt deß geists / welches ist das wort Gottes / vnnd baͤttend staͤts in allem anliggen mitt bitten vnnd begaͤren inn dem geist ꝛc. Zuͦ welchem auch das dienet / das (wie gedachter Apostel auch bezeüget in der ersten Epistel zuͦ den Corintheren an dem zehenden Capitel) vnns Gott nicht laßt versuͦcht werden über vnnser vermoͤgen / sonder machet naͤbend der versuͦchung ein saͤligs außkommen. Darumb so lassend vnns den Gott vor augen haben / vnd jhn anruͤffen / damitt wir durch sein krafft überwindind. Das woͤlle er vnns allen verleihen. Amen. Die Viertzigste Predig. Von der vernünfftigen seel deß menschen / vnnd jhrer gewüssen saͤlig- keyt nach dem leiblichen tod. ES weißt vnd bekennt ein yeder das die vernünfftig vnd verstaͤntlich seel deß menschen / etwas gleicheyt vnnd verwantnuß mitt den geisteren hatt / vnnd ich achten nicht / das kein weiser oder verstaͤndiger seye / der da nicht bekenne / das die erkantnuß der vernünfftigen seel deß menschen / von deren die heilig geschrifft so vilfaltige vnnd so fleißige maͤldung thuͦt / allen gloͤubigen vnd gottsaͤligen fast heilsam vnd notwendig seye. Darumb so erforderet die ordnung / auch die nutzbarkeit vnnd notwendigkeyt selbs / das ich yetz auch vonn der selben vernünfftigen seel deß menschen rede. Hierinnen wil ich aber volgen der einfaltigkeyt der heiligen geschrifft / vnnd deren so dieselbig außgelegt / vnnd was die Physica (das ist natürliche ding hierinn) belanget / die lassen die selbigen erklaͤren / deren ampt es ist / vnd die soͤlliche ding leerend: doch außgenommen so veer wir der erkantnuß diser natürlichen dingen in diser vnser Disputation nicht entbaͤren moͤgend. Die heilig geschrifft vnd jhre außleger fuͤrend kein fürwitzige spitzfündige fragen yn von der seel deß menschen / thuͦnd auch spitzfündigen vnd fürwitzigen leüten

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCXVI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/723>, abgerufen am 21.11.2024.