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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Fünffte
außerwelt werckzeüg Gottes Paulus mit disen worten165 / Gelobt sye Gott vnd der vatter vnsers Herren Jesu Christi / der vns gebenedyet hatt mit allerley geistlicher benedyung / namlich mit himlischen gütteren durch Christum / wie er vns dann darzuo erwöllet hat vnd verordnet / das er vns zuo kinderen annemen wölte durch Jesum Christum / nach dem wolgefallen seines willens / zuo lob der herrligkeyt seiner gnad / durch wölche er vns hat angenem gemachet in dem geliebten / inn wölchem wir habend die erlösung durch sein bluot etc. Jtem da er spricht166 / Sie habend alle gesündet / vnnd manglend der ehren Gottes / werdend aber on verdienst gerecht gmachet auß seiner gnad / durch die erlösung so durch Christum gschehen ist etc. Darumb so glaubt der war glaub / dz jm von Gott durch Christum dz läben vnd alles guots vß gnaden on verdienst widerfare. Vnd dz ist dz erst stuck deß glaubens / wölches in den articklen deß glaubens wytlöuffiger begriffen wirt.

167 Das ander stuck deß worts Gottes vnd deß glaubens ist / das in dem wort Gottes alle waarheyt die man glauben sol / vßgelegt werde / vnd das der waar glaub allem dem glaube / das in der geschrifft fürgestelt wirt. Dann die geschrifft leert vns / das ein Gott sye / Jtem wie der sye / wz Gottes werck / gricht / will / gebott / verheissungen vnd tröuwungen sygind / ja es leert vns das wort Gottes / alles das das vns zuo glauben nutzlich vnd notwendig ist. Vnd söllichs ergreifft yetz der waar glaub / vnd nimpts an / vnd glaubt allem dem das da gschriben ist im gsatzt vnd in den Propheten / im Euangelio / vnd in den geschrifften der Apostlen. Was aber auß dem selben nit genommen oder bewärt mag werden / oder wz jm zuo wider ist / dz glaubt der glöubig nit / dann die natur deß glaubens haltet das inn / das er nit glaubt dem das mitt dem wort Gottes streyttet. Darumb so glaubt der recht / der nit den fablen vnd tröumen der menschen glaubt / sonder allein an dem einigen wort Gottes hanget / ja an dem einigen Gott selb / der ein brunn vnd vrsprung aller waarheyt ist. Die materi aber der innhalt vnnd die summ deß glaubens ist vns alles kurtz vergriffen fürgestelt inn den articklen vnsers Christenlichen glaubens. Von denen hernach volgen wirt.

168 Jetzund habend jhr also die stund har gehört geliebte brüder im Herren / ein beschreibung deß glaubens / was der selbig sye. Welche beschreibung ich hie wider äferen wil / damit ichs euch dest baß einbilde / vnd ein yeder dest baß verstande wz der glaub sye / vnd wil dann damit dise predig bschliessen. So ist namlich der glaub wie auch doben gmeldet / ein gab Gottes / den menschen von oben herab eingegeben. Dadurch er vnderrichtet / sich mit vngezweifelter berednuß vnd vertrauwen auff Gott vnd sein wort verlaßt / durch wölches wort vns von Gott in Christo das leben vnd alles guots vß gnaden on verdienst verheissen / vnd alle waarheit die man glauben sol fürgestelt wirt. Da lassend vns nun alle Gott vnsern vatter durch seinen eingebornen sun vnsern Herren Jesum Christum anrüffen vnd bitten / dz er vns allen von oben herab den waren glauben verleihe / durch welchen wir jn recht lernind erkennen / vnd entlich das ewig leben erlangind / Amen.

Die Fünffte Predig.

Das allein ein einiger waarer glaub sye / vnd was krafft der sel-
big habe.

DJe zeyt ist mir in nechst vergangner Predig zuo kurtz gewesen / auch der handel an jm selb zuo groß vnd zeschwär / das ich nit hab mögen von dem allem reden / wie ichs aber hat für mich genommen. Darumb was mir von disem handel dozmal ist vber worden / das wil ich yetz mitt der hilff Gottes vollfüren. Jhr aber bittend den Herren / das er mit seinem

165 Ephes.1.
166 Rom.3.
167 Der waare glaub glaubt der h.geschrifft.
168 Beschlussz.

Die Fünffte
außerwelt werckzeüg Gottes Paulus mit disen worten165 / Gelobt sye Gott vnd der vatter vnsers Herren Jesu Christi / der vns gebenedyet hatt mit allerley geistlicher benedyung / namlich mit himlischen guͤtteren durch Christum / wie er vns dann darzuͦ erwoͤllet hat vnd verordnet / das er vns zuͦ kinderen annemen woͤlte durch Jesum Christum / nach dem wolgefallen seines willens / zuͦ lob der herrligkeyt seiner gnad / durch woͤlche er vns hat angenem gemachet in dem geliebten / inn woͤlchem wir habend die erloͤsung durch sein bluͦt ꝛc. Jtem da er spricht166 / Sie habend alle gesündet / vnnd manglend der ehren Gottes / werdend aber on verdienst gerecht gmachet auß seiner gnad / durch die erloͤsung so durch Christum gschehen ist ꝛc. Darumb so glaubt der war glaub / dz jm von Gott durch Christum dz laͤben vnd alles guͦts vß gnaden on verdienst widerfare. Vnd dz ist dz erst stuck deß glaubens / woͤlches in den articklen deß glaubens wytloͤuffiger begriffen wirt.

167 Das ander stuck deß worts Gottes vnd deß glaubens ist / das in dem wort Gottes alle waarheyt die man glauben sol / vßgelegt werde / vnd das der waar glaub allem dem glaube / das in der geschrifft fürgestelt wirt. Dann die geschrifft leert vns / das ein Gott sye / Jtem wie der sye / wz Gottes werck / gricht / will / gebott / verheissungen vnd troͤuwungen sygind / ja es leert vns das wort Gottes / alles das das vns zuͦ glauben nutzlich vnd notwendig ist. Vnd soͤllichs ergreifft yetz der waar glaub / vnd nimpts an / vnd glaubt allem dem das da gschriben ist im gsatzt vnd in den Propheten / im Euangelio / vnd in den geschrifften der Apostlen. Was aber auß dem selben nit genommen oder bewaͤrt mag werden / oder wz jm zuͦ wider ist / dz glaubt der gloͤubig nit / dann die natur deß glaubens haltet das inn / das er nit glaubt dem das mitt dem wort Gottes streyttet. Darumb so glaubt der recht / der nit den fablen vnd troͤumen der menschen glaubt / sonder allein an dem einigen wort Gottes hanget / ja an dem einigen Gott selb / der ein brunn vnd vrsprung aller waarheyt ist. Die materi aber der innhalt vnnd die summ deß glaubens ist vns alles kurtz vergriffen fürgestelt inn den articklen vnsers Christenlichen glaubens. Von denen hernach volgen wirt.

168 Jetzund habend jhr also die stund har gehoͤrt geliebte bruͤder im Herren / ein beschreibung deß glaubens / was der selbig sye. Welche beschreibung ich hie wider aͤferen wil / damit ichs euch dest baß einbilde / vnd ein yeder dest baß verstande wz der glaub sye / vnd wil dann damit dise predig bschliessen. So ist namlich der glaub wie auch doben gmeldet / ein gab Gottes / den menschen von oben herab eingegeben. Dadurch er vnderrichtet / sich mit vngezweifelter berednuß vnd vertrauwen auff Gott vnd sein wort verlaßt / durch woͤlches wort vns von Gott in Christo das leben vnd alles guͦts vß gnaden on verdienst verheissen / vnd alle waarheit die man glauben sol fürgestelt wirt. Da lassend vns nun alle Gott vnsern vatter durch seinen eingebornen sun vnsern Herren Jesum Christum anruͤffen vnd bitten / dz er vns allen von oben herab den waren glauben verleihe / durch welchen wir jn recht lernind erkennen / vnd entlich das ewig leben erlangind / Amen.

Die Fünffte Predig.

Das allein ein einiger waarer glaub sye / vnd was krafft der sel-
big habe.

DJe zeyt ist mir in nechst vergangner Predig zuͦ kurtz gewesen / auch der handel an jm selb zuͦ groß vnd zeschwaͤr / das ich nit hab moͤgen von dem allem reden / wie ichs aber hat für mich genommen. Darumb was mir von disem handel dozmal ist vber worden / das wil ich yetz mitt der hilff Gottes vollfuͤren. Jhr aber bittend den Herren / das er mit seinem

165 Ephes.1.
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167 Der waare glaub glaubt der h.geschrifft.
168 Beschlussz.
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[[17]/0126] Die Fünffte außerwelt werckzeüg Gottes Paulus mit disen worten 165 / Gelobt sye Gott vnd der vatter vnsers Herren Jesu Christi / der vns gebenedyet hatt mit allerley geistlicher benedyung / namlich mit himlischen guͤtteren durch Christum / wie er vns dann darzuͦ erwoͤllet hat vnd verordnet / das er vns zuͦ kinderen annemen woͤlte durch Jesum Christum / nach dem wolgefallen seines willens / zuͦ lob der herrligkeyt seiner gnad / durch woͤlche er vns hat angenem gemachet in dem geliebten / inn woͤlchem wir habend die erloͤsung durch sein bluͦt ꝛc. Jtem da er spricht 166 / Sie habend alle gesündet / vnnd manglend der ehren Gottes / werdend aber on verdienst gerecht gmachet auß seiner gnad / durch die erloͤsung so durch Christum gschehen ist ꝛc. Darumb so glaubt der war glaub / dz jm von Gott durch Christum dz laͤben vnd alles guͦts vß gnaden on verdienst widerfare. Vnd dz ist dz erst stuck deß glaubens / woͤlches in den articklen deß glaubens wytloͤuffiger begriffen wirt. 167 Das ander stuck deß worts Gottes vnd deß glaubens ist / das in dem wort Gottes alle waarheyt die man glauben sol / vßgelegt werde / vnd das der waar glaub allem dem glaube / das in der geschrifft fürgestelt wirt. Dann die geschrifft leert vns / das ein Gott sye / Jtem wie der sye / wz Gottes werck / gricht / will / gebott / verheissungen vnd troͤuwungen sygind / ja es leert vns das wort Gottes / alles das das vns zuͦ glauben nutzlich vnd notwendig ist. Vnd soͤllichs ergreifft yetz der waar glaub / vnd nimpts an / vnd glaubt allem dem das da gschriben ist im gsatzt vnd in den Propheten / im Euangelio / vnd in den geschrifften der Apostlen. Was aber auß dem selben nit genommen oder bewaͤrt mag werden / oder wz jm zuͦ wider ist / dz glaubt der gloͤubig nit / dann die natur deß glaubens haltet das inn / das er nit glaubt dem das mitt dem wort Gottes streyttet. Darumb so glaubt der recht / der nit den fablen vnd troͤumen der menschen glaubt / sonder allein an dem einigen wort Gottes hanget / ja an dem einigen Gott selb / der ein brunn vnd vrsprung aller waarheyt ist. Die materi aber der innhalt vnnd die summ deß glaubens ist vns alles kurtz vergriffen fürgestelt inn den articklen vnsers Christenlichen glaubens. Von denen hernach volgen wirt. 168 Jetzund habend jhr also die stund har gehoͤrt geliebte bruͤder im Herren / ein beschreibung deß glaubens / was der selbig sye. Welche beschreibung ich hie wider aͤferen wil / damit ichs euch dest baß einbilde / vnd ein yeder dest baß verstande wz der glaub sye / vnd wil dann damit dise predig bschliessen. So ist namlich der glaub wie auch doben gmeldet / ein gab Gottes / den menschen von oben herab eingegeben. Dadurch er vnderrichtet / sich mit vngezweifelter berednuß vnd vertrauwen auff Gott vnd sein wort verlaßt / durch woͤlches wort vns von Gott in Christo das leben vnd alles guͦts vß gnaden on verdienst verheissen / vnd alle waarheit die man glauben sol fürgestelt wirt. Da lassend vns nun alle Gott vnsern vatter durch seinen eingebornen sun vnsern Herren Jesum Christum anruͤffen vnd bitten / dz er vns allen von oben herab den waren glauben verleihe / durch welchen wir jn recht lernind erkennen / vnd entlich das ewig leben erlangind / Amen. Die Fünffte Predig. Das allein ein einiger waarer glaub sye / vnd was krafft der sel- big habe. DJe zeyt ist mir in nechst vergangner Predig zuͦ kurtz gewesen / auch der handel an jm selb zuͦ groß vnd zeschwaͤr / das ich nit hab moͤgen von dem allem reden / wie ichs aber hat für mich genommen. Darumb was mir von disem handel dozmal ist vber worden / das wil ich yetz mitt der hilff Gottes vollfuͤren. Jhr aber bittend den Herren / das er mit seinem 165 Ephes.1. 166 Rom.3. 167 Der waare glaub glaubt der h.geschrifft. 168 Beschlussz.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/126>, abgerufen am 23.11.2024.