Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.4. Buch. Von Hülfsgeschäften der Handl. scheint mir nicht hinlänglich zu sein. Die Erfahrunghat seitdem oft bewiesen, daß Versicherte und auch Makler oft in grossen Verlust durch ihre in diesem Statut nicht verbotene Nachsicht gerahten sind. Wird aber die 3 Monate lang rükständige Prämie zu einer Wechselschuld, so hat so wenig bei ihr, als bei Wechseln selbst, fernere Nachsicht Statt, und sie muß nun berichtigt werden, oder der Schuldige sich insolvent erklären. §. 11. VII. Das wesentliche des Assecuranz-Contracts 4. Buch. Von Huͤlfsgeſchaͤften der Handl. ſcheint mir nicht hinlaͤnglich zu ſein. Die Erfahrunghat ſeitdem oft bewieſen, daß Verſicherte und auch Makler oft in groſſen Verluſt durch ihre in dieſem Statut nicht verbotene Nachſicht gerahten ſind. Wird aber die 3 Monate lang ruͤkſtaͤndige Praͤmie zu einer Wechſelſchuld, ſo hat ſo wenig bei ihr, als bei Wechſeln ſelbſt, fernere Nachſicht Statt, und ſie muß nun berichtigt werden, oder der Schuldige ſich inſolvent erklaͤren. §. 11. VII. Das weſentliche des Aſſecuranz-Contracts <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0072" n="64"/><fw place="top" type="header">4. Buch. Von Huͤlfsgeſchaͤften der Handl.</fw><lb/> ſcheint mir nicht hinlaͤnglich zu ſein. Die Erfahrung<lb/> hat ſeitdem oft bewieſen, daß Verſicherte und auch<lb/> Makler oft in groſſen Verluſt durch ihre in dieſem<lb/> Statut <hi rendition="#g">nicht verbotene Nachſicht</hi> gerahten<lb/> ſind. Wird aber die 3 Monate lang ruͤkſtaͤndige<lb/> Praͤmie zu einer Wechſelſchuld, ſo hat ſo wenig bei<lb/> ihr, als bei Wechſeln ſelbſt, fernere Nachſicht<lb/> Statt, und ſie <hi rendition="#g">muß</hi> nun berichtigt werden, oder<lb/> der Schuldige ſich inſolvent erklaͤren.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 11.</head><lb/> <p><hi rendition="#aq">VII.</hi> Das weſentliche des Aſſecuranz-Contracts<lb/> liegt in dieſen Worten: <hi rendition="#g">Wir ſezen uns voͤllig<lb/> in den Plaz des Aſſecurirten</hi>. Der Verſi-<lb/> cherte will ſich der <hi rendition="#g">ganzen</hi> Gefahr von <hi rendition="#g">allem</hi><lb/> Schaden und Verluſt entledigen, der an ſeinem<lb/> Schiffe und Gute durch die in der Polize bemerkte<lb/> Reiſe entſtehen kann; von allem Schaden, welchen<lb/> er ſelbſt leiden muͤßte, und von keinem andern wuͤrde<lb/> fodern koͤnnen, ſo bald er ſein Eigentuhm aus der<lb/> ſichern Lage in ſeinem Speicher genommen und den<lb/> mancherlei Vorfaͤllen der Reiſe es uͤberlaſſen hat,<lb/> oder der ſeinem Schiffe bevorſteht, wenn es den An-<lb/> fang mit der Ladung gemacht hat. Es waͤre alſo<lb/> die Auseinanderſezung aller dieſer Gefahren in den<lb/> vorhergehenden Zeilen uͤberfluͤſſig, wenn man Con-<lb/> tracte in ſo allgemeinen Ausdruͤkken ſchlieſſen duͤrfte,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0072]
4. Buch. Von Huͤlfsgeſchaͤften der Handl.
ſcheint mir nicht hinlaͤnglich zu ſein. Die Erfahrung
hat ſeitdem oft bewieſen, daß Verſicherte und auch
Makler oft in groſſen Verluſt durch ihre in dieſem
Statut nicht verbotene Nachſicht gerahten
ſind. Wird aber die 3 Monate lang ruͤkſtaͤndige
Praͤmie zu einer Wechſelſchuld, ſo hat ſo wenig bei
ihr, als bei Wechſeln ſelbſt, fernere Nachſicht
Statt, und ſie muß nun berichtigt werden, oder
der Schuldige ſich inſolvent erklaͤren.
§. 11.
VII. Das weſentliche des Aſſecuranz-Contracts
liegt in dieſen Worten: Wir ſezen uns voͤllig
in den Plaz des Aſſecurirten. Der Verſi-
cherte will ſich der ganzen Gefahr von allem
Schaden und Verluſt entledigen, der an ſeinem
Schiffe und Gute durch die in der Polize bemerkte
Reiſe entſtehen kann; von allem Schaden, welchen
er ſelbſt leiden muͤßte, und von keinem andern wuͤrde
fodern koͤnnen, ſo bald er ſein Eigentuhm aus der
ſichern Lage in ſeinem Speicher genommen und den
mancherlei Vorfaͤllen der Reiſe es uͤberlaſſen hat,
oder der ſeinem Schiffe bevorſteht, wenn es den An-
fang mit der Ladung gemacht hat. Es waͤre alſo
die Auseinanderſezung aller dieſer Gefahren in den
vorhergehenden Zeilen uͤberfluͤſſig, wenn man Con-
tracte in ſo allgemeinen Ausdruͤkken ſchlieſſen duͤrfte,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |