Teil glüklichen Erfolg besteht. Da aber Beispiele der Art minder häufig als die von dem Gegenteile sind, so muß die Sache auch ihre böse Seite haben, welche darzustellen der beste Weg sein wird, wenn ich die Veranlassungen nach der Reihe beurteile, unter welchen gewöhnlich Handlungs-Societäten errichtet werden.
§. 2.
Die erste und natürlichste dieser Veranlassungen ist, wenn die Geschäfte einer Handlung wirklich von der Art sind, daß sie nicht von Einem Mann be- stritten werden können. Z. B. Eine Handlung erfo- dert öftere Abwesenheit desjenigen, der sie führt, bei vielen zu Hause lebhaft fortgehenden Geschäften. Ich sezze die Frage beiseite, ob, die Geschäfte, zu deren Betreibung diese Reisen nohtwendig sind, nicht eben so gut von treuen und verständigen Bedienten ausge- richtet werden könne? Doch werden meine Leser fol- gendende Bemerkungen gegründet finden:
1) Mancher Mann nimmt dies zu geschwind an, und beurteilt seine Geschäfte selbst nicht gehörig, glaubt nicht durch Bediente ausrichten zu können, was doch durch sie besser geschehen kann, oder trauet sich selbst nicht zu sie so aussuchen, so leiten und ihrer Treue sich so versichern zu können, daß seine
3. Buch. Verſchiedene Arten der Handl.
Teil gluͤklichen Erfolg beſteht. Da aber Beiſpiele der Art minder haͤufig als die von dem Gegenteile ſind, ſo muß die Sache auch ihre boͤſe Seite haben, welche darzuſtellen der beſte Weg ſein wird, wenn ich die Veranlaſſungen nach der Reihe beurteile, unter welchen gewoͤhnlich Handlungs-Societaͤten errichtet werden.
§. 2.
Die erſte und natuͤrlichſte dieſer Veranlaſſungen iſt, wenn die Geſchaͤfte einer Handlung wirklich von der Art ſind, daß ſie nicht von Einem Mann be- ſtritten werden koͤnnen. Z. B. Eine Handlung erfo- dert oͤftere Abweſenheit desjenigen, der ſie fuͤhrt, bei vielen zu Hauſe lebhaft fortgehenden Geſchaͤften. Ich ſezze die Frage beiſeite, ob, die Geſchaͤfte, zu deren Betreibung dieſe Reiſen nohtwendig ſind, nicht eben ſo gut von treuen und verſtaͤndigen Bedienten ausge- richtet werden koͤnne? Doch werden meine Leſer fol- gendende Bemerkungen gegruͤndet finden:
1) Mancher Mann nimmt dies zu geſchwind an, und beurteilt ſeine Geſchaͤfte ſelbſt nicht gehoͤrig, glaubt nicht durch Bediente ausrichten zu koͤnnen, was doch durch ſie beſſer geſchehen kann, oder trauet ſich ſelbſt nicht zu ſie ſo ausſuchen, ſo leiten und ihrer Treue ſich ſo verſichern zu koͤnnen, daß ſeine
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3. Buch. Verſchiedene Arten der Handl.
Teil gluͤklichen Erfolg beſteht. Da aber Beiſpiele
der Art minder haͤufig als die von dem Gegenteile
ſind, ſo muß die Sache auch ihre boͤſe Seite haben,
welche darzuſtellen der beſte Weg ſein wird, wenn
ich die Veranlaſſungen nach der Reihe beurteile,
unter welchen gewoͤhnlich Handlungs-Societaͤten
errichtet werden.
§. 2.
Die erſte und natuͤrlichſte dieſer Veranlaſſungen
iſt, wenn die Geſchaͤfte einer Handlung wirklich von
der Art ſind, daß ſie nicht von Einem Mann be-
ſtritten werden koͤnnen. Z. B. Eine Handlung erfo-
dert oͤftere Abweſenheit desjenigen, der ſie fuͤhrt, bei
vielen zu Hauſe lebhaft fortgehenden Geſchaͤften. Ich
ſezze die Frage beiſeite, ob, die Geſchaͤfte, zu deren
Betreibung dieſe Reiſen nohtwendig ſind, nicht eben
ſo gut von treuen und verſtaͤndigen Bedienten ausge-
richtet werden koͤnne? Doch werden meine Leſer fol-
gendende Bemerkungen gegruͤndet finden:
1) Mancher Mann nimmt dies zu geſchwind an,
und beurteilt ſeine Geſchaͤfte ſelbſt nicht gehoͤrig,
glaubt nicht durch Bediente ausrichten zu koͤnnen,
was doch durch ſie beſſer geſchehen kann, oder trauet
ſich ſelbſt nicht zu ſie ſo ausſuchen, ſo leiten und
ihrer Treue ſich ſo verſichern zu koͤnnen, daß ſeine
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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/262>, abgerufen am 22.02.2025.
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