Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Lenardo und Blandine. Im April 1776. Blandine sah her, Lenardo sah hin; Sie trugen in Augen viel zärtlichen Sin; Blandine, die schönste Prinzessin der Welt, Lenardo, der Schönsten zum Diener bestelt. Zu Land und zu Wasser, von nah und von fern, Erschienen viel Fürsten und Grafen und Herrn, Mit Perlen, Gold, Ringen und Edelgestein, Die schönste der schönen Prinzessen zu frei'n. Allein die Prinzessin war Perlen und Gold, War Ringen mit blankem Gestein nicht so hold, Als sie wol ein würziges Blümlein entzükt, Vom Finger des schönsten der Diener gepflükt. Der O
Lenardo und Blandine. Im April 1776. Blandine ſah her, Lenardo ſah hin; Sie trugen in Augen viel zaͤrtlichen Sin; Blandine, die ſchoͤnſte Prinzeſſin der Welt, Lenardo, der Schoͤnſten zum Diener beſtelt. Zu Land und zu Waſſer, von nah und von fern, Erſchienen viel Fuͤrſten und Grafen und Herrn, Mit Perlen, Gold, Ringen und Edelgeſtein, Die ſchoͤnſte der ſchoͤnen Prinzeſſen zu frei’n. Allein die Prinzeſſin war Perlen und Gold, War Ringen mit blankem Geſtein nicht ſo hold, Als ſie wol ein wuͤrziges Bluͤmlein entzuͤkt, Vom Finger des ſchoͤnſten der Diener gepfluͤkt. Der O
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Lenardo und Blandine.
Im April 1776.
Blandine ſah her, Lenardo ſah hin;
Sie trugen in Augen viel zaͤrtlichen Sin;
Blandine, die ſchoͤnſte Prinzeſſin der Welt,
Lenardo, der Schoͤnſten zum Diener beſtelt.
Zu Land und zu Waſſer, von nah und von fern,
Erſchienen viel Fuͤrſten und Grafen und Herrn,
Mit Perlen, Gold, Ringen und Edelgeſtein,
Die ſchoͤnſte der ſchoͤnen Prinzeſſen zu frei’n.
Allein die Prinzeſſin war Perlen und Gold,
War Ringen mit blankem Geſtein nicht ſo hold,
Als ſie wol ein wuͤrziges Bluͤmlein entzuͤkt,
Vom Finger des ſchoͤnſten der Diener gepfluͤkt.
Der
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