Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Der Raubgraf. 1773. Es liegt nicht weit von hier ein Land, Da reist' ich einst herdurch; Am Weg' auf hohem Felsen stand, Vor Alters, eine Burg. Die alten Rudera davon Wies mir der Schwager Postillon. Mein Herr, began der Schwager Maz Mit heimlichem Gesicht, Wär' mir bescheert dort jener Schaz, Führ' ich den Herrn wol nicht. Mein Seel! den König fragt' ich gleich: Wie theuer, Herr, sein Königreich? Wol
Der Raubgraf. 1773. Es liegt nicht weit von hier ein Land, Da reiſt’ ich einſt herdurch; Am Weg’ auf hohem Felſen ſtand, Vor Alters, eine Burg. Die alten Rudera davon Wies mir der Schwager Poſtillon. Mein Herr, began der Schwager Maz Mit heimlichem Geſicht, Waͤr’ mir beſcheert dort jener Schaz, Fuͤhr’ ich den Herrn wol nicht. Mein Seel! den Koͤnig fragt’ ich gleich: Wie theuer, Herr, ſein Koͤnigreich? Wol
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Der
Raubgraf.
1773.
Es liegt nicht weit von hier ein Land,
Da reiſt’ ich einſt herdurch;
Am Weg’ auf hohem Felſen ſtand,
Vor Alters, eine Burg.
Die alten Rudera davon
Wies mir der Schwager Poſtillon.
Mein Herr, began der Schwager Maz
Mit heimlichem Geſicht,
Waͤr’ mir beſcheert dort jener Schaz,
Fuͤhr’ ich den Herrn wol nicht.
Mein Seel! den Koͤnig fragt’ ich gleich:
Wie theuer, Herr, ſein Koͤnigreich?
Wol
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Zitationshilfe: | Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/219>, abgerufen am 22.02.2025. |