Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
Das
harte Mädchen.

Im April 1770.

Ich sah so frei und wonnereich
Einst meine Tag' entschlüpfen,
Wie Vögelchen, von Zweig auf Zweig,
Beim Morgenliede hüpfen.
Fragt jeden Sommerwind, der hier
Die Blumenau erfrischet:
Ob je ein Seufzer sich von mir
In seinen Hauch gemischet?
Fragt nur den stillen Bach im Klee:
Ob er mich klagen hörte?
Und ob von mir ein Thränchen je
Die kleinen Wellen mehrte?

Mein
Das
harte Maͤdchen.

Im April 1770.

Ich ſah ſo frei und wonnereich
Einſt meine Tag’ entſchluͤpfen,
Wie Voͤgelchen, von Zweig auf Zweig,
Beim Morgenliede huͤpfen.
Fragt jeden Sommerwind, der hier
Die Blumenau erfriſchet:
Ob je ein Seufzer ſich von mir
In ſeinen Hauch gemiſchet?
Fragt nur den ſtillen Bach im Klee:
Ob er mich klagen hoͤrte?
Und ob von mir ein Thraͤnchen je
Die kleinen Wellen mehrte?

Mein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0103" n="36"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#g">Das<lb/><hi rendition="#b">harte Ma&#x0364;dchen.</hi></hi> </head><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Im April 1770</hi>.</hi> </p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">I</hi>ch &#x017F;ah &#x017F;o frei und wonnereich</l><lb/>
              <l>Ein&#x017F;t meine Tag&#x2019; ent&#x017F;chlu&#x0364;pfen,</l><lb/>
              <l>Wie Vo&#x0364;gelchen, von Zweig auf Zweig,</l><lb/>
              <l>Beim Morgenliede hu&#x0364;pfen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Fragt jeden Sommerwind, der hier</l><lb/>
              <l>Die Blumenau erfri&#x017F;chet:</l><lb/>
              <l>Ob je ein Seufzer &#x017F;ich von mir</l><lb/>
              <l>In &#x017F;einen Hauch gemi&#x017F;chet?</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Fragt nur den &#x017F;tillen Bach im Klee:</l><lb/>
              <l>Ob er mich klagen ho&#x0364;rte?</l><lb/>
              <l>Und ob von mir ein Thra&#x0364;nchen je</l><lb/>
              <l>Die kleinen Wellen mehrte?</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Mein</fw><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[36/0103] Das harte Maͤdchen. Im April 1770. Ich ſah ſo frei und wonnereich Einſt meine Tag’ entſchluͤpfen, Wie Voͤgelchen, von Zweig auf Zweig, Beim Morgenliede huͤpfen. Fragt jeden Sommerwind, der hier Die Blumenau erfriſchet: Ob je ein Seufzer ſich von mir In ſeinen Hauch gemiſchet? Fragt nur den ſtillen Bach im Klee: Ob er mich klagen hoͤrte? Und ob von mir ein Thraͤnchen je Die kleinen Wellen mehrte? Mein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/103
Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/103>, abgerufen am 21.12.2024.