Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.von Brüchen. Wunden rinnet/ und ist desselben mehr/ alsdie Höle der Wunden mit sich bringet/ item aus den dicken und auffgeworffenen Lefftzen der Wunden/ aus den luckeren und schwammichten Fleisch/ wie auch aus der Blösse der Beiner/ dann weil sie mit Fleisch nicht bedecket seyn/ kan die Nahrung durch die Adern nicht mehr hingebracht werden. 78. Woher kompt es fürnem- lich/ daß ein Patient bey solchen Bein-Brüchen der Glieder/ in dem Schlaff mit der Convulsion oder Krampff überfallen wird? Daß solches mehrentheils im Schlaff ge- einge-
von Bruͤchen. Wunden rinnet/ und iſt deſſelben mehr/ alsdie Hoͤle der Wunden mit ſich bringet/ item aus den dicken und auffgeworffenen Lefftzen der Wunden/ aus den luckeren und ſchwammichten Fleiſch/ wie auch aus der Bloͤſſe der Beiner/ dann weil ſie mit Fleiſch nicht bedecket ſeyn/ kan die Nahrung durch die Adern nicht mehr hingebracht werden. 78. Woher kompt es fuͤrnem- lich/ daß ein Patient bey ſolchen Bein-Bruͤchen der Glieder/ in dem Schlaff mit der Convulſion oder Krampff uͤberfallen wird? Daß ſolches mehrentheils im Schlaff ge- einge-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0533" n="511"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Bruͤchen.</hi></fw><lb/> Wunden rinnet/ und iſt deſſelben mehr/ als<lb/> die Hoͤle der Wunden mit ſich bringet/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">item</hi></hi><lb/> aus den dicken und auffgeworffenen Lefftzen<lb/> der Wunden/ aus den luckeren und<lb/> ſchwammichten Fleiſch/ wie auch aus der<lb/> Bloͤſſe der Beiner/ dann weil ſie mit Fleiſch<lb/> nicht bedecket ſeyn/ kan die Nahrung durch<lb/> die Adern nicht mehr hingebracht werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">78. Woher kompt es fuͤrnem-<lb/> lich/ daß ein Patient bey<lb/> ſolchen Bein-Bruͤchen der<lb/> Glieder/ in dem Schlaff<lb/> mit der <hi rendition="#aq">Convulſion</hi> oder<lb/> Krampff uͤberfallen wird?</hi> </head><lb/> <p>Daß ſolches mehrentheils im Schlaff ge-<lb/> ſchicht/ iſt anders nichts/ als/ weil durch<lb/> den Schlaff die natuͤrliche Waͤrmbde in den<lb/> Leib hinein getrieben wird/ die euſerſten Glie-<lb/> der aber deſſen beraubt/ hefftig erkalten/ in<lb/> dem aber ſchickt die ſorgfaͤltige Natur dem<lb/> leidenden Theil die Geiſter zu/ welche/ weil<lb/> ſie nicht koͤnnen wegen Schwaͤche des<lb/> Glieds angenommen werden/ hauffenweis<lb/> zuruͤck mit ungeſtuͤm prallen/ und an den<lb/> Ort gelangen/ von welchem ſie aus gegan-<lb/> gen/ dieſem folgen die Muſculen/ und alſo<lb/> auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">neceſſariò</hi></hi> die daranhangende Beiner:<lb/> Welches die Urſach iſt/ daß offtmahls die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">einge-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [511/0533]
von Bruͤchen.
Wunden rinnet/ und iſt deſſelben mehr/ als
die Hoͤle der Wunden mit ſich bringet/ item
aus den dicken und auffgeworffenen Lefftzen
der Wunden/ aus den luckeren und
ſchwammichten Fleiſch/ wie auch aus der
Bloͤſſe der Beiner/ dann weil ſie mit Fleiſch
nicht bedecket ſeyn/ kan die Nahrung durch
die Adern nicht mehr hingebracht werden.
78. Woher kompt es fuͤrnem-
lich/ daß ein Patient bey
ſolchen Bein-Bruͤchen der
Glieder/ in dem Schlaff
mit der Convulſion oder
Krampff uͤberfallen wird?
Daß ſolches mehrentheils im Schlaff ge-
ſchicht/ iſt anders nichts/ als/ weil durch
den Schlaff die natuͤrliche Waͤrmbde in den
Leib hinein getrieben wird/ die euſerſten Glie-
der aber deſſen beraubt/ hefftig erkalten/ in
dem aber ſchickt die ſorgfaͤltige Natur dem
leidenden Theil die Geiſter zu/ welche/ weil
ſie nicht koͤnnen wegen Schwaͤche des
Glieds angenommen werden/ hauffenweis
zuruͤck mit ungeſtuͤm prallen/ und an den
Ort gelangen/ von welchem ſie aus gegan-
gen/ dieſem folgen die Muſculen/ und alſo
auch neceſſariò die daranhangende Beiner:
Welches die Urſach iſt/ daß offtmahls die
einge-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |