Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

Ander Theil
dazu kommen; Die Wunden der Sutu-
ren
sind auch gefährlich/ weil die dur a mater
ihnen einverleibet: die Wunden aber piae
matris
und weil ohne daß auch das Hirn
selbst in dieser Verwundung mit getroffen
wird/ sind auch mehrentheils tödlich.

56. Aus was Ursachen kompt
bißweilen ein tödlicher Zu-
fall/ wann schon die Wun-
de nicht tödlich ist?
Nicht tödtli-
che Wunden
werden tödt-
lich.

Solches geschicht gemeiniglich/ wann
der Patient vorhin einer bösen beschaffenheit
des Leibes ist/ wie auch/ wann Er nicht
fleißig nach den rebus nonnatur alibus gehal-
ten wird/ den solchen nicht allein die übele
Diät/ sondern auch die euserliche Lufft/ die
heitere oder Helligkeit des Losaments/ das
stete Wachen/ das Gepolter und Getüm-
mel und Beyschlaff hoch schädlich/ und ob
schon der Patient woll stehet/ können doch
oberwehnte/ grossen Schaden und Nach-
theil bringen.

57. Wie vielerley Zufällen ist
ein verwundetes Haupt
unterworffen?
Sechszehn
principal Zu-
fäll.

Anderer Zufäll zugeschweigen/ so finden
sich in den zerbrochenen Hirnschalensechs-

zehn/

Ander Theil
dazu kommen; Die Wunden der Sutu-
ren
ſind auch gefaͤhrlich/ weil die dur a mater
ihnen einverleibet: die Wunden aber piæ
matris
und weil ohne daß auch das Hirn
ſelbſt in dieſer Verwundung mit getroffen
wird/ ſind auch mehrentheils toͤdlich.

56. Aus was Urſachen kompt
bißweilen ein toͤdlicher Zu-
fall/ wann ſchon die Wun-
de nicht toͤdlich iſt?
Nicht toͤdtli-
che Wunden
werden toͤdt-
lich.

Solches geſchicht gemeiniglich/ wann
der Patient vorhin einer boͤſen beſchaffenheit
des Leibes iſt/ wie auch/ wann Er nicht
fleißig nach den rebus nonnatur alibus gehal-
ten wird/ den ſolchen nicht allein die uͤbele
Diaͤt/ ſondern auch die euſerliche Lufft/ die
heitere oder Helligkeit des Loſaments/ das
ſtete Wachen/ das Gepolter und Getuͤm-
mel und Beyſchlaff hoch ſchaͤdlich/ und ob
ſchon der Patient woll ſtehet/ koͤnnen doch
oberwehnte/ groſſen Schaden und Nach-
theil bringen.

57. Wie vielerley Zufaͤllen iſt
ein verwundetes Haupt
unterworffen?
Sechszehn
principal Zu-
faͤll.

Anderer Zufaͤll zugeſchweigen/ ſo finden
ſich in den zerbrochenen Hirnſchalenſechs-

zehn/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0238" n="216"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ander Theil</hi></fw><lb/>
dazu kommen; Die Wunden der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sutu-<lb/>
ren</hi></hi> &#x017F;ind auch gefa&#x0364;hrlich/ weil die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">dur a mater</hi></hi><lb/>
ihnen einverleibet: die Wunden aber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">piæ<lb/>
matris</hi></hi> und weil ohne daß auch das Hirn<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t in die&#x017F;er Verwundung mit getroffen<lb/>
wird/ &#x017F;ind auch mehrentheils to&#x0364;dlich.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">56. Aus was Ur&#x017F;achen kompt<lb/>
bißweilen ein to&#x0364;dlicher Zu-<lb/>
fall/ wann &#x017F;chon die Wun-<lb/>
de nicht to&#x0364;dlich i&#x017F;t?</hi> </head><lb/>
          <note place="left">Nicht to&#x0364;dtli-<lb/>
che Wunden<lb/>
werden to&#x0364;dt-<lb/>
lich.</note>
          <p>Solches ge&#x017F;chicht gemeiniglich/ wann<lb/>
der Patient vorhin einer bo&#x0364;&#x017F;en be&#x017F;chaffenheit<lb/>
des Leibes i&#x017F;t/ wie auch/ wann Er nicht<lb/>
fleißig nach den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">rebus nonnatur alibus</hi></hi> gehal-<lb/>
ten wird/ den &#x017F;olchen nicht allein die u&#x0364;bele<lb/>
Dia&#x0364;t/ &#x017F;ondern auch die eu&#x017F;erliche Lufft/ die<lb/>
heitere oder Helligkeit des Lo&#x017F;aments/ das<lb/>
&#x017F;tete Wachen/ das Gepolter und Getu&#x0364;m-<lb/>
mel und Bey&#x017F;chlaff hoch &#x017F;cha&#x0364;dlich/ und ob<lb/>
&#x017F;chon der Patient woll &#x017F;tehet/ ko&#x0364;nnen doch<lb/>
oberwehnte/ gro&#x017F;&#x017F;en Schaden und Nach-<lb/>
theil bringen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">57. Wie vielerley Zufa&#x0364;llen i&#x017F;t<lb/>
ein verwundetes Haupt<lb/>
unterworffen?</hi> </head><lb/>
          <note place="left">Sechszehn<lb/>
principal Zu-<lb/>
fa&#x0364;ll.</note>
          <p>Anderer Zufa&#x0364;ll zuge&#x017F;chweigen/ &#x017F;o finden<lb/>
&#x017F;ich in den zerbrochenen Hirn&#x017F;chalen&#x017F;echs-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zehn/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0238] Ander Theil dazu kommen; Die Wunden der Sutu- ren ſind auch gefaͤhrlich/ weil die dur a mater ihnen einverleibet: die Wunden aber piæ matris und weil ohne daß auch das Hirn ſelbſt in dieſer Verwundung mit getroffen wird/ ſind auch mehrentheils toͤdlich. 56. Aus was Urſachen kompt bißweilen ein toͤdlicher Zu- fall/ wann ſchon die Wun- de nicht toͤdlich iſt? Solches geſchicht gemeiniglich/ wann der Patient vorhin einer boͤſen beſchaffenheit des Leibes iſt/ wie auch/ wann Er nicht fleißig nach den rebus nonnatur alibus gehal- ten wird/ den ſolchen nicht allein die uͤbele Diaͤt/ ſondern auch die euſerliche Lufft/ die heitere oder Helligkeit des Loſaments/ das ſtete Wachen/ das Gepolter und Getuͤm- mel und Beyſchlaff hoch ſchaͤdlich/ und ob ſchon der Patient woll ſtehet/ koͤnnen doch oberwehnte/ groſſen Schaden und Nach- theil bringen. 57. Wie vielerley Zufaͤllen iſt ein verwundetes Haupt unterworffen? Anderer Zufaͤll zugeſchweigen/ ſo finden ſich in den zerbrochenen Hirnſchalenſechs- zehn/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/238
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/238>, abgerufen am 23.11.2024.