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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von den Wunden.

Es kan zwar eine einfache Wunde oder dasAquapen-
dens.

Fleisch nicht verwundet werden/ es sey dann
daß auch zugleich Adern/ Nerven/ auch
woll Arterien mit getroffen werden/ doch
nennet man dieses eine einfache Wunde/
welche keine grosse Verblutung/ noch gros-
sen Schmertzen bey sich hat; Nach demHeilung ein-
facher Wun-
den.

das Blut gestillet/ muß man die Wunde
etzliche Tag mit einem degestiv digeriren und
zur Erschwärung bringen/ nachmahls mit
einer Renigung mundificieren/ wann sol-
ches geschehen/ soll man Fleischziehlende/
und endlich Hautschlissende Mittel ge-
brauchen.

16. Wie ist eine Tieffe Wun-
de/ da gleichwol keine Sub-
stantz verlohren ist/ zu curie-
ren?

In solchen ist nicht gnugsam/ daß man
die Lefftzen aneinander füge/ sondern man
muß/ nach dem sie zusammen gefüget seyn/
am niedrigsten Ort/ die Wunde mit einem
Meissel offen halten/ damit die Materie
auß dem Grunde herauß fliesse/ zu dem muß
man auch mit den Meißlen erstlich die ver-
eyterende/ hernach die reinigende/ und end-
lich die Fleischmachende Artzeneyen bey brin-
gen/ und also heilen.

17. Wie
M iij
von den Wunden.

Es kan zwaꝛ eine einfache Wunde odeꝛ dasAquapen-
dens.

Fleiſch nicht verwundet werden/ es ſey dann
daß auch zugleich Adern/ Nerven/ auch
woll Arterien mit getroffen werden/ doch
nennet man dieſes eine einfache Wunde/
welche keine groſſe Verblutung/ noch groſ-
ſen Schmertzen bey ſich hat; Nach demHeilung ein-
facher Wun-
den.

das Blut geſtillet/ muß man die Wunde
etzliche Tag mit einem degeſtiv digeriren und
zur Erſchwaͤrung bringen/ nachmahls mit
einer Renigung mundificieren/ wann ſol-
ches geſchehen/ ſoll man Fleiſchziehlende/
und endlich Hautſchliſſende Mittel ge-
brauchen.

16. Wie iſt eine Tieffe Wun-
de/ da gleichwol keine Sub-
ſtantz verlohren iſt/ zu curie-
ren?

In ſolchen iſt nicht gnugſam/ daß man
die Lefftzen aneinander fuͤge/ ſondern man
muß/ nach dem ſie zuſammen gefuͤget ſeyn/
am niedrigſten Ort/ die Wunde mit einem
Meiſſel offen halten/ damit die Materie
auß dem Grunde herauß flieſſe/ zu dem muß
man auch mit den Meißlen erſtlich die ver-
eyterende/ hernach die reinigende/ und end-
lich die Fleiſchmachende Artzeneyen bey brin-
gen/ und alſo heilen.

17. Wie
M iij
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[181/0203] von den Wunden. Es kan zwaꝛ eine einfache Wunde odeꝛ das Fleiſch nicht verwundet werden/ es ſey dann daß auch zugleich Adern/ Nerven/ auch woll Arterien mit getroffen werden/ doch nennet man dieſes eine einfache Wunde/ welche keine groſſe Verblutung/ noch groſ- ſen Schmertzen bey ſich hat; Nach dem das Blut geſtillet/ muß man die Wunde etzliche Tag mit einem degeſtiv digeriren und zur Erſchwaͤrung bringen/ nachmahls mit einer Renigung mundificieren/ wann ſol- ches geſchehen/ ſoll man Fleiſchziehlende/ und endlich Hautſchliſſende Mittel ge- brauchen. Aquapen- dens. Heilung ein- facher Wun- den. 16. Wie iſt eine Tieffe Wun- de/ da gleichwol keine Sub- ſtantz verlohren iſt/ zu curie- ren? In ſolchen iſt nicht gnugſam/ daß man die Lefftzen aneinander fuͤge/ ſondern man muß/ nach dem ſie zuſammen gefuͤget ſeyn/ am niedrigſten Ort/ die Wunde mit einem Meiſſel offen halten/ damit die Materie auß dem Grunde herauß flieſſe/ zu dem muß man auch mit den Meißlen erſtlich die ver- eyterende/ hernach die reinigende/ und end- lich die Fleiſchmachende Artzeneyen bey brin- gen/ und alſo heilen. 17. Wie M iij

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/203>, abgerufen am 21.11.2024.