Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 3. Nürnberg, 1685.Wie sich halten gegen 70. so halten sich die Kohlen gegen den Salpeter Wie dann auch dergleichen Proportion bey den Churfürstl. Sächsischen Folgen etliche wolgebrauchte Pulver-Sätze. 1. 7. Lb. geleuterter Salpeter/ 30. Loth gekleinter reiner Schwefel. 1. Lb. 8. Loth Schießberne-Kohlen. 2. 8. Lb. gebrochene Salpeter. 1. Lb. 4. Loth reinen Schwefel/ 1. Lb. 14. Loth Schießberne-Kohlen. 3. 6. Lb. Zapffen-Salpeter/ 27. Loth Schwefel/ 1. Lb. 4. Loth Erlen-Kohlen. Diese 3. Sätze sind meistentheils mit Schellkraut-Wasser/ und wenn Weiln nun diese Pulver Sätze mit der vorig gedachten Proportion ein- Von dem starken Pulver. Nachdem einige vermeinen/ wenn sie unter das Pulver über die nöthi- und F 3
Wie ſich halten gegen 70. ſo halten ſich die Kohlen gegen den Salpeter Wie dann auch dergleichen Proportion bey den Churfuͤrſtl. Saͤchſiſchen Folgen etliche wolgebrauchte Pulver-Saͤtze. 1. 7. ℔. geleuterter Salpeter/ 30. Loth gekleinter reiner Schwefel. 1. ℔. 8. Loth Schießberne-Kohlen. 2. 8. ℔. gebrochene Salpeter. 1. ℔. 4. Loth reinen Schwefel/ 1. ℔. 14. Loth Schießberne-Kohlen. 3. 6. ℔. Zapffen-Salpeter/ 27. Loth Schwefel/ 1. ℔. 4. Loth Erlen-Kohlen. Dieſe 3. Saͤtze ſind meiſtentheils mit Schellkraut-Waſſer/ und wenn Weiln nun dieſe Pulver Saͤtze mit der vorig gedachten Proportion ein- Von dem ſtarken Pulver. Nachdem einige vermeinen/ wenn ſie unter das Pulver uͤber die noͤthi- und F 3
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Wie ſich [FORMEL] halten gegen 70. ſo halten ſich die Kohlen gegen den Salpeter
in Proportion des Gewichts.
Wie dann auch dergleichen Proportion bey den Churfuͤrſtl. Saͤchſiſchen
Pulvermuͤhlen viel Jahre lang wenig differirende in Brauch geweſen/ wie
aus nachgeſetzten Pulverſaͤtzen zu erſehen. Und wird meiſtentheils nur in
Haacken-oder Mußqueten-Pulver/ welches man auch zu dem groſſen Geſchuͤ-
tze gebrauchet/ der Unterſcheid gemacht/ daß ſo man einerley Satz gebrau-
chet/ ſelbiges nicht ſo viel Stunden Zeit/ als das Pirſch-Pulver zu arbeiten
pfleget.
Folgen etliche wolgebrauchte Pulver-Saͤtze.
1.
7. ℔. geleuterter Salpeter/
30. Loth gekleinter reiner Schwefel.
1. ℔. 8. Loth Schießberne-Kohlen.
2.
8. ℔. gebrochene Salpeter.
1. ℔. 4. Loth reinen Schwefel/
1. ℔. 14. Loth Schießberne-Kohlen.
3.
6. ℔. Zapffen-Salpeter/
27. Loth Schwefel/
1. ℔. 4. Loth Erlen-Kohlen.
Dieſe 3. Saͤtze ſind meiſtentheils mit Schellkraut-Waſſer/ und wenn
keines vorhanden/ nur mit ſchlechten Waſſer angefeucht worden/ haben all-
zeit gute Probe ſo wol in Pirſch-als Haacken-Pulver erwieſen.
Weiln nun dieſe Pulver Saͤtze mit der vorig gedachten Proportion ein-
ander ziemlich gleich und ganz wenig different; als halte ich vor unnoͤthig/ wie
ſonſten theils zu thun pflegen/ ſonderlich Haacken-Schlangen-und Carthau-
nen Pulver-Saͤtze anhero zu bringen/ weiln dergleichen Saͤtze meiſtentheils
was ſchwaͤcher angeſetzt/ und grobkoͤrnig als Pirſch-Pulver/ gemacht wer-
den/ zumahln auch ſo wohl das Schlangen- als Carthaunen-Pulver/ wie
ich bey der Beſchreibung des Pulvermachens davon gehandelt/ nicht ſonderlich
mehr im Brauche.
Von dem ſtarken Pulver.
Nachdem einige vermeinen/ wenn ſie unter das Pulver uͤber die noͤthi-
gen 3. Species, noch andere Dinge/ als gebrandten Campher, Salarmoniac,
Antimonium, Queckſilber und dergleichen vermengen oder incorporiren/ es
muͤſſe das Pulver dadurch ſonderliche Gewalt bekommen. Es laͤſſet ſich aber
ein ſolches Pulver wegen entſtehenden widrigen Dunſt/ nicht wol zu den Stuͤ-
cken/ viel beſſer aber in unterſchiedlichen Spreng-Kugeln gebrauchen/ wenn
anders wahr/ daß ſo eine Krafft darinnen ſtecket? Wovon der beruͤhmte Na-
turkuͤndiger/ welcher wie im Capitel von des Pulvers Gewaltſamkeit gedacht/
ſeinen Namen verborgen haͤlt/ unter andern alſo redet: Es moͤchten vielleicht
der rothe und gelbe Arſenic, die ſonſt Auripigment und Sandrach geneinet
werden/ etwas thun/ weiln ſie ſich entzuͤnden laſſen/ und einen Schwefel in ſich
haben; Nachdem ſie aber gewiſſe Miſchung von Salz und Queckſilber in ſich
enthalten/ ſo haben ſie in dieſem Stuͤcke eine ſchlechte Wuͤrkung/ noch veniger
ehut der weiſſe oder Cryſtalliſche Arſenic, weiln er durch Kunſt zubreitet/
und
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