Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 3. Nürnberg, 1685.chen/ so würde diese Materia das Salz an sich ziehen/ und den Unflath auf- werffen/ welcher hernach mit dem Schaum Löffel leichtlich abzuheben. Oder: Man soll Kreyde/ Wein-Essig und Weinstein in die Leuterung thun/ so Wann aber die Lauge bey Aussetzen der Probe nicht gestehen wollte/ Wie man sich bey der Leuterung zu verhalten/ wenn die Lauge nicht gestehen will. So die erste Lauge eine gute Stunde gesotten/ und solche in ausgesetz- Wenn einem zum Verdruß oder aus Mißgunst/ Fettig- keit/ Unschlitt oder Seiffe in die Leuterung gethan worden/ wie der Salpeter dennoch zum anschiessen zu bringen. Man nimmt Wein Essig/ Schellkraut Wasser und Manns-Harn je- Zu merken/ Es wird demjenigen so Salpeter leutert/ meistentheils auf 1. Centner Sal- C
chen/ ſo wuͤrde dieſe Materia das Salz an ſich ziehen/ und den Unflath auf- werffen/ welcher hernach mit dem Schaum Loͤffel leichtlich abzuheben. Oder: Man ſoll Kreyde/ Wein-Eſſig und Weinſtein in die Leuterung thun/ ſo Wann aber die Lauge bey Ausſetzen der Probe nicht geſtehen wollte/ Wie man ſich bey der Leuterung zu verhalten/ wenn die Lauge nicht geſtehen will. So die erſte Lauge eine gute Stunde geſotten/ und ſolche in ausgeſetz- Wenn einem zum Verdruß oder aus Mißgunſt/ Fettig- keit/ Unſchlitt oder Seiffe in die Leuterung gethan worden/ wie der Salpeter dennoch zum anſchieſſen zu bringen. Man nimmt Wein Eſſig/ Schellkraut Waſſer und Manns-Harn je- Zu merken/ Es wird demjenigen ſo Salpeter leutert/ meiſtentheils auf 1. Centner Sal- C
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chen/ ſo wuͤrde dieſe Materia das Salz an ſich ziehen/ und den Unflath auf-
werffen/ welcher hernach mit dem Schaum Loͤffel leichtlich abzuheben.
Oder:
Man ſoll Kreyde/ Wein-Eſſig und Weinſtein in die Leuterung thun/ ſo
wuͤrde die Kreyde den Salpeter purgiren/ der Wein-Eſſig ſelben erquicken/
und der Weinſtein den Unflath von Grunde treiben. Dieſes ſind meines Er-
achtens alles Dinge/ ſo mehr Unreinigkeit in die Leuterung bringen; weiln
der gute Eſſig alleine/ wegen ſeiner Schaͤrffe den Unflath zuſammen treibet/
dieſes verrichtet auch die gebrandte und ganz klein geſiebte Alaune.
Wann aber die Lauge bey Ausſetzen der Probe nicht geſtehen wollte/
oder es waͤre einem bey der Laͤuterung ein Verdruß oder Poſſen durch mi-
ſchende Fettigkeit wiederfahren/ alsdenn laſſe ich ſolche Apothecker Mixturen
paſſiren. Jedoch einem jeden ſeine Meynung gerne goͤnnend.
Wie man ſich bey der Leuterung zu verhalten/ wenn die
Lauge nicht geſtehen will.
So die erſte Lauge eine gute Stunde geſotten/ und ſolche in ausgeſetz-
ten Proben nicht geſtehen will/ nimmt man 1. oder 1½. Meßkanne/ nachdem
der Lauge viel iſt/ Harn von einem Mann ſo Wein getrunken/ gieſſet ſelbigen
in die Lauge; ſo dieſes geſchehen/ muß das Feuer geringert/ und die Lauge in
der Mitten des Keſſels mit 1. oder 1½. Noͤſſel (Kaͤnchen) guten weiſſen Wein-
Eſſig/ oder in Mangelung deſſen/ mit kalten Brunnen-Waſſer abgeſchreckt/
der aufgeworffene Schaum fein rein abgefeumet/ dann wiederum eine Probe
in Schaͤlgen oder auf der Axt verſucht/ nachmals in die Stellbuͤtte gegoſſen/
und wie braͤuchlichen procediret werden.
Wenn einem zum Verdruß oder aus Mißgunſt/ Fettig-
keit/ Unſchlitt oder Seiffe in die Leuterung gethan worden/
wie der Salpeter dennoch zum anſchieſſen
zu bringen.
Man nimmt Wein Eſſig/ Schellkraut Waſſer und Manns-Harn je-
des gleiche Theile/ menget darunter 1. oder 1½. Pfund geſtoſſen und geſichten
Weinſtein. Mit dieſer Materia/ nachdem ſie ein klein wenig miteinander ge-
ſotten/ und wiederum erkaltet/ wird die Leuterung/ und nachdem der Sod
groß iſt/ zu zwey oder dreymalen abgeſchreckt/ und die aufwerffende Unſauber-
keit mit dem Faum-Loͤffel davon genommen. Wann dieſes gethan: muß man
eine Buͤtte oder Faß/ welches mit einem Geſtelle/ worauf Stroh/ und auf die-
ſes ein gute quer Hand hoch Eichen-Segenſpehne geleget/ verſehen ſeyn/ die
Lauge darein gieſſen/ eine weile ſtehen laſſen/ wiederum abzapffen/ in dem Keſ-
ſel vollends zur Probe ſieden/ und ferner braͤuchlichen procediren.
Zu merken/
Es wird demjenigen ſo Salpeter leutert/ meiſtentheils auf 1. Centner
10. Pfund Abgang paſſiret/ wiewohln wenn der Salpeter geringe 11. bis 12.
Pfund/ hingegen: wann der Salpeter gut/ etwan 6. bis 8. Pfund abgehen.
Man hat auch bis anhero befunden/ daß dem guten Oſt-Jndiſchen Salpeter
von jedem Centner nur 2. bis 3. Pfund abgangen. Dannenhero wann etwan
eine Quantitaͤt einerley Salpeter zu leuteru/ und man vorhero in etlichen
Centnern den Abgang erforſchet/ gar leichtlichen der Uberſchlag wegen des
gaͤnzlichen Abgangs zu machen/ und deſto beſſer Rechnung fordern kan.
Sal-
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