Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 3. Nürnberg, 1685.

Bild:
<< vorherige Seite


Die Stell-Bütte zuzurichten.

Wann wie vorgedacht die Stell-Bütte mit einem messingen Hane ver-
sehen und auf ein Gerüste ein halbe Elen hoch gehoben worden/ setzet man ein
Gestelle mit unterschiedlichen Löchern/ so eine Viertels Elen hoch/ auf den
Boden der Stell-Bütte/ auf dieses Gestelle wird ein Strohboden geleget/
dann einen Sack (welcher die Weite der Stellbütte haben/ und von gedachten
Stroh[b]oden längst über die Stellbütte heraus gehen soll) darein gehangen;
Ferner: 4. oder 5. Zoll hoch reine Büchene Asche in den Sack gethan/ und da-
mit selbige nicht siäube mit etwas Wasser besprenget/ dann einen löcherichen
hölzern Boden/ welchen man einen schwimmenden Spiegel nennet/ auf die
Asche geleget/ oben aber ein Gießtuch überspannet/ durch welches die Leute-
rung zu giessen/ so ist die Stellbütte zurechte gemacht.

Wie die Leuterung oder Lauge aus der Stell-Bütte ab-
zuzapffen und in die Anschieß-Fasse zu
bringen.

Ehe und bevor man die Leuterung abzapffet/ müssen die Anschieß-Fasse
deren in jedes zum wenigsten so viel Leuterlauge (als 1. Quintlein Salpeter ge-
geben) eingehet/ mit warmen Wasser rein gesaubert/ mit hölzernen Spänen
ein jeglicher ungefehr 11/2. Zoll breit und 11/2. Zoll dick/ und so lang als der in-
wendige Diameter jedes Schieß Fasses ist/ versehen seyn/ also: daß von un-
ten des Bodens an ein quer Hand hoch 4. oder 5. Späne/ über die so wiederum
einer quer Hand hoch 4. Späne Creutz-weis gespreitzet/ die obern Späne aber
also eingesetzt werden/ daß wenn die Leuterung darein gegossen/ solche bey 2.
Zoll hoch darüber gehe. Etliche Pulvermacher oder Feuerwerker pflegen die
Späne nicht hinein zu spreitzen oder zu stemmen/ sondern nur hinein zu legen/
sagen: die Zapffen des Salpeters lassen sich nach anschiessen besser ausbre-
chen/ welches auch die Warheit/ und halte ich von den untersten Spänen nicht
viel/ wiewol auf diese Manir wenig Späne darein gehen/ in jedes Beliebung
stellende.

Wann nun nach itztgedachter Manier die Schieß-Fasse zugerichtet/ und
die Zapffen/ da ein jeder von oben hinein gestecket/ und ganz durch den Boden in
der Dicke 11/2. Zoll gehet/ daß solche nicht tröpffeln verwahret seyn/ henget man
an den in der Stell-Bütte erwehnten eingesteckten messingen Han/ einen Filz-
Hut bey Fig. 4: mit diesem Signo bemerkt/ setzet eine reine Handbütte darun-
ter mit Signo Sun bezeichnet/ trehet den Han auf/ und lässet die Leuterlauge/ so viel
in die Hand-Bütte gehet/ durch den Filz darein lauffen/ dann den Han wieder zu-
getrehet/ und die gedachte Lauge in ein Schieß-Faß gegossen/ auch also darmit
continuiret/ bis alles aus der Stellbütte/ (oder sich zuletzt/ wiewol gar selten/
einige Unsauberkeit erzeigen sollte) gelassen.

So nun wie itzt gedacht die Anschieß-Fasse gefüllt/ wird das Leuter-
Hauß überall zugemacht/ und die Gefässe mit leinen oder wüllenen Tüchern
bedecket/ damit keine Lufft oder Sonnen-Hitze darzu komme/ und der Salpeter
überall sein gleich und nicht ehe oben/ als unten anschiessen möge.

Jn eine Hand-Bütte/ welche man beym Abzapffen der Leuter-Lauge
gebrauchet/ gehet ungefehr 2. Wasserkannen Lauge/ und ist dergleichen bey
Fig. 4. abgebildet.

Ein Anschieß-Faß ist oben ungefehr ein und drey Viertel unten aber ein
und ein Drittel Elen übern Diametro gerechnet weit. Fig. 5. A.B.

Die Tieffe 1. Ele/

Die


Die Stell-Buͤtte zuzurichten.

Wann wie vorgedacht die Stell-Buͤtte mit einem meſſingen Hane ver-
ſehen und auf ein Geruͤſte ein halbe Elen hoch gehoben worden/ ſetzet man ein
Geſtelle mit unterſchiedlichen Loͤchern/ ſo eine Viertels Elen hoch/ auf den
Boden der Stell-Buͤtte/ auf dieſes Geſtelle wird ein Strohboden geleget/
dann einen Sack (welcher die Weite der Stellbuͤtte haben/ und von gedachten
Stroh[b]oden laͤngſt uͤber die Stellbuͤtte heraus gehen ſoll) darein gehangen;
Ferner: 4. oder 5. Zoll hoch reine Buͤchene Aſche in den Sack gethan/ und da-
mit ſelbige nicht ſiaͤube mit etwas Waſſer beſprenget/ dann einen loͤcherichen
hoͤlzern Boden/ welchen man einen ſchwimmenden Spiegel nennet/ auf die
Aſche geleget/ oben aber ein Gießtuch uͤberſpannet/ durch welches die Leute-
rung zu gieſſen/ ſo iſt die Stellbuͤtte zurechte gemacht.

Wie die Leuterung oder Lauge aus der Stell-Buͤtte ab-
zuzapffen und in die Anſchieß-Faſſe zu
bringen.

Ehe und bevor man die Leuterung abzapffet/ muͤſſen die Anſchieß-Faſſe
deren in jedes zum wenigſten ſo viel Leuterlauge (als 1. Quintlein Salpeter ge-
geben) eingehet/ mit warmen Waſſer rein geſaubert/ mit hoͤlzernen Spaͤnen
ein jeglicher ungefehr 1½. Zoll breit und 1½. Zoll dick/ und ſo lang als der in-
wendige Diameter jedes Schieß Faſſes iſt/ verſehen ſeyn/ alſo: daß von un-
ten des Bodens an ein quer Hand hoch 4. oder 5. Spaͤne/ uͤber die ſo wiederum
einer quer Hand hoch 4. Spaͤne Creutz-weis geſpreitzet/ die obern Spaͤne aber
alſo eingeſetzt werden/ daß wenn die Leuterung darein gegoſſen/ ſolche bey 2.
Zoll hoch daruͤber gehe. Etliche Pulvermacher oder Feuerwerker pflegen die
Spaͤne nicht hinein zu ſpreitzen oder zu ſtemmen/ ſondern nur hinein zu legen/
ſagen: die Zapffen des Salpeters laſſen ſich nach anſchieſſen beſſer ausbre-
chen/ welches auch die Warheit/ und halte ich von den unterſten Spaͤnen nicht
viel/ wiewol auf dieſe Manir wenig Spaͤne darein gehen/ in jedes Beliebung
ſtellende.

Wann nun nach itztgedachter Manier die Schieß-Faſſe zugerichtet/ und
die Zapffen/ da ein jeder von oben hinein geſtecket/ und ganz durch den Boden in
der Dicke 1½. Zoll gehet/ daß ſolche nicht troͤpffeln verwahret ſeyn/ henget man
an den in der Stell-Buͤtte erwehnten eingeſteckten meſſingen Han/ einen Filz-
Hut bey Fig. 4: mit dieſem Signo ☽ bemerkt/ ſetzet eine reine Handbuͤtte darun-
ter mit Signo ☉ bezeichnet/ trehet den Han auf/ und laͤſſet die Leuterlauge/ ſo viel
in die Hand-Buͤtte gehet/ durch den Filz darein lauffen/ dann den Han wieder zu-
getrehet/ und die gedachte Lauge in ein Schieß-Faß gegoſſen/ auch alſo darmit
continuiret/ bis alles aus der Stellbuͤtte/ (oder ſich zuletzt/ wiewol gar ſelten/
einige Unſauberkeit erzeigen ſollte) gelaſſen.

So nun wie itzt gedacht die Anſchieß-Faſſe gefuͤllt/ wird das Leuter-
Hauß uͤberall zugemacht/ und die Gefaͤſſe mit leinen oder wuͤllenen Tuͤchern
bedecket/ damit keine Lufft oder Sonnen-Hitze darzu komme/ und der Salpeter
uͤberall ſein gleich und nicht ehe oben/ als unten anſchieſſen moͤge.

Jn eine Hand-Buͤtte/ welche man beym Abzapffen der Leuter-Lauge
gebrauchet/ gehet ungefehr 2. Waſſerkannen Lauge/ und iſt dergleichen bey
Fig. 4. abgebildet.

Ein Anſchieß-Faß iſt oben ungefehr ein und drey Viertel unten aber ein
und ein Drittel Elen uͤbern Diametro gerechnet weit. Fig. 5. A.B.

Die Tieffe 1. Ele/

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0022" n="14"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Die Stell-Bu&#x0364;tte zuzurichten.</hi> </head><lb/>
        <p>Wann wie vorgedacht die Stell-Bu&#x0364;tte mit einem me&#x017F;&#x017F;ingen Hane ver-<lb/>
&#x017F;ehen und auf ein Geru&#x0364;&#x017F;te ein halbe Elen hoch gehoben worden/ &#x017F;etzet man ein<lb/>
Ge&#x017F;telle mit unter&#x017F;chiedlichen Lo&#x0364;chern/ &#x017F;o eine Viertels Elen hoch/ auf den<lb/>
Boden der Stell-Bu&#x0364;tte/ auf die&#x017F;es Ge&#x017F;telle wird ein Strohboden geleget/<lb/>
dann einen Sack (welcher die Weite der Stellbu&#x0364;tte haben/ und von gedachten<lb/>
Stroh<supplied>b</supplied>oden la&#x0364;ng&#x017F;t u&#x0364;ber die Stellbu&#x0364;tte heraus gehen &#x017F;oll) darein gehangen;<lb/>
Ferner: 4. oder 5. Zoll hoch reine Bu&#x0364;chene A&#x017F;che in den Sack gethan/ und da-<lb/>
mit &#x017F;elbige nicht &#x017F;ia&#x0364;ube mit etwas Wa&#x017F;&#x017F;er be&#x017F;prenget/ dann einen lo&#x0364;cherichen<lb/>
ho&#x0364;lzern Boden/ welchen man einen &#x017F;chwimmenden Spiegel nennet/ auf die<lb/>
A&#x017F;che geleget/ oben aber ein Gießtuch u&#x0364;ber&#x017F;pannet/ durch welches die Leute-<lb/>
rung zu gie&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;o i&#x017F;t die Stellbu&#x0364;tte zurechte gemacht.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Wie die Leuterung oder Lauge aus der Stell-Bu&#x0364;tte ab-<lb/>
zuzapffen und in die An&#x017F;chieß-Fa&#x017F;&#x017F;e zu<lb/>
bringen.</hi> </head><lb/>
        <p>Ehe und bevor man die Leuterung abzapffet/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die An&#x017F;chieß-Fa&#x017F;&#x017F;e<lb/>
deren in jedes zum wenig&#x017F;ten &#x017F;o viel Leuterlauge (als 1. Quintlein Salpeter ge-<lb/>
geben) eingehet/ mit warmen Wa&#x017F;&#x017F;er rein ge&#x017F;aubert/ mit ho&#x0364;lzernen Spa&#x0364;nen<lb/>
ein jeglicher ungefehr 1½. Zoll breit und 1½. Zoll dick/ und &#x017F;o lang als der in-<lb/>
wendige <hi rendition="#aq">Diameter</hi> jedes Schieß Fa&#x017F;&#x017F;es i&#x017F;t/ ver&#x017F;ehen &#x017F;eyn/ al&#x017F;o: daß von un-<lb/>
ten des Bodens an ein quer Hand hoch 4. oder 5. Spa&#x0364;ne/ u&#x0364;ber die &#x017F;o wiederum<lb/>
einer quer Hand hoch 4. Spa&#x0364;ne Creutz-weis ge&#x017F;preitzet/ die obern Spa&#x0364;ne aber<lb/>
al&#x017F;o einge&#x017F;etzt werden/ daß wenn die Leuterung darein gego&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;olche bey 2.<lb/>
Zoll hoch daru&#x0364;ber gehe. Etliche Pulvermacher oder Feuerwerker pflegen die<lb/>
Spa&#x0364;ne nicht hinein zu &#x017F;preitzen oder zu &#x017F;temmen/ &#x017F;ondern nur hinein zu legen/<lb/>
&#x017F;agen: die Zapffen des Salpeters la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich nach an&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en be&#x017F;&#x017F;er ausbre-<lb/>
chen/ welches auch die Warheit/ und halte ich von den unter&#x017F;ten Spa&#x0364;nen nicht<lb/>
viel/ wiewol auf die&#x017F;e Manir wenig Spa&#x0364;ne darein gehen/ in jedes Beliebung<lb/>
&#x017F;tellende.</p><lb/>
        <p>Wann nun nach itztgedachter Manier die Schieß-Fa&#x017F;&#x017F;e zugerichtet/ und<lb/>
die Zapffen/ da ein jeder von oben hinein ge&#x017F;tecket/ und ganz durch den Boden in<lb/>
der Dicke 1½. Zoll gehet/ daß &#x017F;olche nicht tro&#x0364;pffeln verwahret &#x017F;eyn/ henget man<lb/>
an den in der Stell-Bu&#x0364;tte erwehnten einge&#x017F;teckten me&#x017F;&#x017F;ingen Han/ einen Filz-<lb/>
Hut bey Fig. 4: mit die&#x017F;em <hi rendition="#aq">Signo</hi> &#x263D; bemerkt/ &#x017F;etzet eine reine Handbu&#x0364;tte darun-<lb/>
ter mit <hi rendition="#aq">Signo</hi> &#x2609; bezeichnet/ trehet den Han auf/ und la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et die Leuterlauge/ &#x017F;o viel<lb/>
in die Hand-Bu&#x0364;tte gehet/ durch den Filz darein lauffen/ dann den Han wieder zu-<lb/>
getrehet/ und die gedachte Lauge in ein Schieß-Faß gego&#x017F;&#x017F;en/ auch al&#x017F;o darmit<lb/>
continuiret/ bis alles aus der Stellbu&#x0364;tte/ (oder &#x017F;ich zuletzt/ wiewol gar &#x017F;elten/<lb/>
einige Un&#x017F;auberkeit erzeigen &#x017F;ollte) gela&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
        <p>So nun wie itzt gedacht die An&#x017F;chieß-Fa&#x017F;&#x017F;e gefu&#x0364;llt/ wird das Leuter-<lb/>
Hauß u&#x0364;berall zugemacht/ und die Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e mit leinen oder wu&#x0364;llenen Tu&#x0364;chern<lb/>
bedecket/ damit keine Lufft oder Sonnen-Hitze darzu komme/ und der Salpeter<lb/>
u&#x0364;berall &#x017F;ein gleich und nicht ehe oben/ als unten an&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en mo&#x0364;ge.</p><lb/>
        <p>Jn eine Hand-Bu&#x0364;tte/ welche man beym Abzapffen der Leuter-Lauge<lb/>
gebrauchet/ gehet ungefehr 2. Wa&#x017F;&#x017F;erkannen Lauge/ und i&#x017F;t dergleichen bey<lb/>
Fig. 4. abgebildet.</p><lb/>
        <p>Ein An&#x017F;chieß-Faß i&#x017F;t oben ungefehr ein und drey Viertel unten aber ein<lb/>
und ein Drittel Elen u&#x0364;bern <hi rendition="#aq">Diametro</hi> gerechnet weit. Fig. 5. <hi rendition="#aq">A.B.</hi></p><lb/>
        <p>Die Tieffe 1. Ele/</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0022] Die Stell-Buͤtte zuzurichten. Wann wie vorgedacht die Stell-Buͤtte mit einem meſſingen Hane ver- ſehen und auf ein Geruͤſte ein halbe Elen hoch gehoben worden/ ſetzet man ein Geſtelle mit unterſchiedlichen Loͤchern/ ſo eine Viertels Elen hoch/ auf den Boden der Stell-Buͤtte/ auf dieſes Geſtelle wird ein Strohboden geleget/ dann einen Sack (welcher die Weite der Stellbuͤtte haben/ und von gedachten Strohboden laͤngſt uͤber die Stellbuͤtte heraus gehen ſoll) darein gehangen; Ferner: 4. oder 5. Zoll hoch reine Buͤchene Aſche in den Sack gethan/ und da- mit ſelbige nicht ſiaͤube mit etwas Waſſer beſprenget/ dann einen loͤcherichen hoͤlzern Boden/ welchen man einen ſchwimmenden Spiegel nennet/ auf die Aſche geleget/ oben aber ein Gießtuch uͤberſpannet/ durch welches die Leute- rung zu gieſſen/ ſo iſt die Stellbuͤtte zurechte gemacht. Wie die Leuterung oder Lauge aus der Stell-Buͤtte ab- zuzapffen und in die Anſchieß-Faſſe zu bringen. Ehe und bevor man die Leuterung abzapffet/ muͤſſen die Anſchieß-Faſſe deren in jedes zum wenigſten ſo viel Leuterlauge (als 1. Quintlein Salpeter ge- geben) eingehet/ mit warmen Waſſer rein geſaubert/ mit hoͤlzernen Spaͤnen ein jeglicher ungefehr 1½. Zoll breit und 1½. Zoll dick/ und ſo lang als der in- wendige Diameter jedes Schieß Faſſes iſt/ verſehen ſeyn/ alſo: daß von un- ten des Bodens an ein quer Hand hoch 4. oder 5. Spaͤne/ uͤber die ſo wiederum einer quer Hand hoch 4. Spaͤne Creutz-weis geſpreitzet/ die obern Spaͤne aber alſo eingeſetzt werden/ daß wenn die Leuterung darein gegoſſen/ ſolche bey 2. Zoll hoch daruͤber gehe. Etliche Pulvermacher oder Feuerwerker pflegen die Spaͤne nicht hinein zu ſpreitzen oder zu ſtemmen/ ſondern nur hinein zu legen/ ſagen: die Zapffen des Salpeters laſſen ſich nach anſchieſſen beſſer ausbre- chen/ welches auch die Warheit/ und halte ich von den unterſten Spaͤnen nicht viel/ wiewol auf dieſe Manir wenig Spaͤne darein gehen/ in jedes Beliebung ſtellende. Wann nun nach itztgedachter Manier die Schieß-Faſſe zugerichtet/ und die Zapffen/ da ein jeder von oben hinein geſtecket/ und ganz durch den Boden in der Dicke 1½. Zoll gehet/ daß ſolche nicht troͤpffeln verwahret ſeyn/ henget man an den in der Stell-Buͤtte erwehnten eingeſteckten meſſingen Han/ einen Filz- Hut bey Fig. 4: mit dieſem Signo ☽ bemerkt/ ſetzet eine reine Handbuͤtte darun- ter mit Signo ☉ bezeichnet/ trehet den Han auf/ und laͤſſet die Leuterlauge/ ſo viel in die Hand-Buͤtte gehet/ durch den Filz darein lauffen/ dann den Han wieder zu- getrehet/ und die gedachte Lauge in ein Schieß-Faß gegoſſen/ auch alſo darmit continuiret/ bis alles aus der Stellbuͤtte/ (oder ſich zuletzt/ wiewol gar ſelten/ einige Unſauberkeit erzeigen ſollte) gelaſſen. So nun wie itzt gedacht die Anſchieß-Faſſe gefuͤllt/ wird das Leuter- Hauß uͤberall zugemacht/ und die Gefaͤſſe mit leinen oder wuͤllenen Tuͤchern bedecket/ damit keine Lufft oder Sonnen-Hitze darzu komme/ und der Salpeter uͤberall ſein gleich und nicht ehe oben/ als unten anſchieſſen moͤge. Jn eine Hand-Buͤtte/ welche man beym Abzapffen der Leuter-Lauge gebrauchet/ gehet ungefehr 2. Waſſerkannen Lauge/ und iſt dergleichen bey Fig. 4. abgebildet. Ein Anſchieß-Faß iſt oben ungefehr ein und drey Viertel unten aber ein und ein Drittel Elen uͤbern Diametro gerechnet weit. Fig. 5. A.B. Die Tieffe 1. Ele/ Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria03_1685
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria03_1685/22
Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 3. Nürnberg, 1685, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria03_1685/22>, abgerufen am 21.11.2024.