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Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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den beym Buͤrſtenbinder gemacht. Doch ſeynd die mit Schaf-Fellen/ wegen
des wenigen Koſtens am braͤuchlichſten/ Fig. 76.

Von der Kugel Beſchaffenheit.

Die Kugeln/ ſie ſeyen Stein/ Eiſen/ oder Bley/ ſollen rund und nicht eckigt
ſeyn/ dringen auch die runden Kugeln beſſer/ als die eckigten Corpora durch die
Lufft/ laͤſſet auch ſolche ehe paſſiren.

Unter den Kugeln ſeynd die eiſern-geſchmiedeten oder gegoſſenen am be-
ſten/ und

1. Um ihrer Staͤrcke/
2. Wegen ihrer Schwere/
3. Wegen der wenigſten Koſten.

Die Bleyerne Kugeln ſeynd allzu ſchwer/ zerſchmettern und zerquetſchen
ſich leichter/ koſten auch noch einmal/ und wol noch mehr ſo viel/ als die Ei-
ſernen.

Steinerne Kugeln ſeynd leichte/ und geringe an ihrer Staͤrcke/ dahero ſie
wider eine Mauer zu ſchieſſen/ bald entzwey gehen/ und ſchlechten Effect thun/
werden aber in Stein-Stuͤcken und Feuermoͤrſern gebraucht.

Von den Ketten-Kugeln.

Es ſind ſonſten auch noch unterſchiedliche eiſerne Kugeln/ als Ketten/ Palli-
ſaten/ und hohle Kugeln/ von dieſen iſt zwar in dem Capitel von unterſchiedli-
chen Stuͤcken etwas Meldung geſchehen/ es ſoll aber von jeder Art an ſeinem Orte
Bericht erfolgen.

Von jeder Kugel Groͤſſe/ ihrem gehoͤrigen Wind-
oder Spielraum.

Zu jedem Stuͤcke nun die Kugeln recht gieſſen und machen zu laſſen/ muß
der Diameter des Stuͤcks/ oder die Mundlochs-Weite/ mit dem Cirkel abgenom-
men/ und mit dem Semidiameter die Circumferentz gezogen/ und von ſelbiger
der Einlauff oder Abbruch vor den Wind/ damit die Kugel im Ausfahren etwas
Lufft habe/ wie aus unterſchiedlichen hernach-geſetzten Manieren zu erſehen/ ab-
gezogen werden/ Fig. 77. mit A B C D. und E. ſignirt/ da dann die/ welche den
meiſten Spielraum haben/ gut zu eiſernen/ die andern/ ſo wenig Spielraum/
zu denen glatt-ausgebohrten metallenen Stuͤcken/ zu gebrauchen ſeynd/ davon
eine Manier zu erwehlen/ in jedes Beliebung geſtellet wird.

Die Kugeln gleicher Groͤſſe auszuſuchen/ muß man ſelbige durch eiſerne
oder hoͤltzerne Kugel-Laͤhren A B. lauffen laſſen/ werden auch durch die Chorda
oder doppelten Winckelhacken C. (wie oben bey Meſſung der Kugeln Meldung
geſchehen) ob ſolche zu groß oder zu klein/ probiret/ und was nicht dienet/ bey-
ſeits geſchaffet. Fig. 78. 79. 80.

Eine Kugel-Laͤhre zu probiren.

Eine ſolche Laͤhre zu probiren/ ob ſie juſte Cirkelrund ſey/ geſchiehet/ wenn
in die inwendige Weite drey Puncten geſtochen/ und nach Anweiſung der 33. Fig.
oder Auſgabe procediret wird; ſo ſich die 3. Puncta nicht zerſchneiden/ als-
dann iſt die Laͤhre falſch/ wiewol die eiſerne Laͤhren nicht gar zu genau und Cirkel-
rund ausgefeilet ſeynd/ und allzugewiß eintreffen/ doch ſeynd ſie beſſer als die
hoͤltzernen/ welche ſich bald krum̃ ziehen oder werffen/ und entzwey gehen.

Hierbey ſind ein Haupt-ein Mittel- und ein Stellkeil/ zu den Stuͤcken auf-
geriſſen/ Fig. 81. 82. und 83.

Bericht der Laveten oder Stuͤck-Gefaͤſſe/ wie ſolche
nach rechter proportion aufzureiſſen.

Die Laveten/ Waͤnde oder Schenckel zu den ordinari oder auch geſtaͤrckten

Stuͤcken/

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Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria01_1682/48>, abgerufen am 20.02.2025.