Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Zin Walters Leben (Ge.), 1888. - Lie-derspende zugunsten Notleidender im Eisacktale; hrsg. 1888. Zingerle, Pius (eigentl.: Jakob), Zin nischen Bibliothek, in welcher Eigen[-]schaft er wertvolle Funde von bis[-] her unbekannten morgenländische[n] Schriftstellern machte, und kehrte i[m] Juli 1865 nach Tirol zurück. Hie[r] versah er bis 1871 wieder eine Leh[-] rerstelle am Gymnasium in Meran [u.] kehrte dann in sein Stift Marien[-] berg zurück, als dessen Prior er a[m] 10. Januar 1881 starb. S: Harfen[-] *Zink(-Maishof), Jenny, ps[d.] *
[Spaltenumbruch] Zin Walters Leben (Ge.), 1888. – Lie-derſpende zugunſten Notleidender im Eiſacktale; hrsg. 1888. Zingerle, Pius (eigentl.: Jakob), Zin niſchen Bibliothek, in welcher Eigen[-]ſchaft er wertvolle Funde von bis[-] her unbekannten morgenländiſche[n] Schriftſtellern machte, und kehrte i[m] Juli 1865 nach Tirol zurück. Hie[r] verſah er bis 1871 wieder eine Leh[-] rerſtelle am Gymnaſium in Meran [u.] kehrte dann in ſein Stift Marien[-] berg zurück, als deſſen Prior er a[m] 10. Januar 1881 ſtarb. S: Harfen[-] *Zink(-Maishof), Jenny, pſ[d.] *
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Zin
Zin
Walters Leben (Ge.), 1888. – Lie-
derſpende zugunſten Notleidender im
Eiſacktale; hrsg. 1888.
Zingerle, Pius (eigentl.: Jakob),
Oheim des Vorigen, wurde am 17.
März 1801 zu Meran als der Sohn
eines Kaufmanns u. Ratsherrn ge-
boren u. wuchs unter den gewaltigen
Eindrücken auf, welche die Erhebung
des Tiroler Volkes gegen die Fran-
zoſen in ſeinem Herzen wachriefen.
Er beſuchte ſeit 1810 das Gymnaſium
in Meran, abſolvierte den philoſophi-
ſchen Kurſus in Jnnsbruck und trat
1819 als Novize in das Benediktiner-
kloſter Marienberg, bei welcher Ge-
legenheit er den Namen Pius er-
hielt. Nach Ablauf des Noviziat-
jahres bezog er zum Studium der
Theologie das Generalſeminar in
Jnnsbruck, erhielt am 7. April 1824
die Prieſterweihe und wirkte nun
fünf Jahre lang als Seelſorger der
hochgelegenen Gemeinde Platt im
Paſſeiertale. Neben ſeinen Berufs-
geſchäften lag der junge Kooperator
mit glühendem Eifer dem Studium
der orientaliſchen Sprachen ob und
hatte bereits 1827 wertvolle Publi-
kationen in Bereitſchaft. Jm Jahre
1830 kam er als Religionslehrer an
das Gymnaſium zu Meran, 1837 wie-
der als Kooperator nach St. Martin
in Paſſeier und kehrte von hier 1840
als Humanitätsprofeſſor nach Meran
zurück, wo er nun bis 1862 blieb und
ſeit 1852 auch die Direktion des Gym-
naſiums führte. Während dieſer Zeit
hatte Z. mehrere wertvolle theolo-
giſche u. ſprachwiſſenſchaftliche Werke
ediert, war von der Geſellſchaft für
orientaliſche Wiſſenſchaften in Leipzig
und Paris zum Ehrenmitgliede und
von der Univerſität Freiburg zum
Ehrendoktor ernannt worden. 1862
berief ihn der Papſt als Profeſſor der
arabiſchen und ſyriſchen Sprache an
die Sapienza nach Rom; ſpäter wurde
er Konſultor für orientaliſche Ange-
legenheiten u. Skriptor der Vatika-
niſchen Bibliothek, in welcher Eigen-
ſchaft er wertvolle Funde von bis-
her unbekannten morgenländiſchen
Schriftſtellern machte, und kehrte im
Juli 1865 nach Tirol zurück. Hier
verſah er bis 1871 wieder eine Leh-
rerſtelle am Gymnaſium in Meran u.
kehrte dann in ſein Stift Marien-
berg zurück, als deſſen Prior er am
10. Januar 1881 ſtarb.
S: Harfen-
klänge vom Libanon (Überſetzgn.),
1840. – Feſtkränze aus Libanons
Gärten (Überſetzg.), 1846. – Ge-
dichte, 1843. – Die Marienroſen aus
Damaskus, überſetzt, 1853. – Sechs
Homilien des heiligen Jakob von
Sarug, überſetzt, 1867.
*Zink(-Maishof), Jenny, pſd.
P. F. Jezma, geb. am 22. Oktbr.
1849 (n. and. 1847) in Dresden,
zeigte von früher Jugend an Nei-
gung und Talent für die Bühne und
wußte es trotz des Widerſtrebens
ihrer Familie durchzuſetzen, daß ſie,
nachdem ſie ihre dramatiſche Aus-
bildung durch keinen Geringeren als
Karl Gutzkow erhalten hatte, die
Bretter betrat, welche die Welt be-
deuten. Aber nachdem ſie in Peſt,
Prag und Wien (Carl-Theater) die
Bühnenwelt mit ihren Dornen gründ-
lich kennen gelernt hatte, zog ſie ſich
1871 aus derſelben auf das Landgut
Maishof bei Altlengbach in Nieder-
öſterreich zurück, das ihr Vater er-
worben hatte. Hier faßte ſie ein ganz
beſonderes Jntereſſe für die Land-
wirtſchaft und gab ſich dem Studium
derſelben nach der theoretiſchen und
praktiſchen Seite mit Erfolg hin.
Einige Artikel von ihr, in der „Neuen
freien Preſſe“ u. der „Wiener land-
wirtſchaftlichen Zeitung“ abgedruckt,
bildeten ſchließlich den Übergang zur
Schriftſtellerei auf ſchönwiſſenſchaft-
lichem Gebiete, welche ſie ſeit 1884
pflegte. Während ſie den Sommer
über auf ihrem Gute weilte, lebte ſie
im Winter in Wien u. beteiligte ſich
hier durch Vorträge an den gemein-
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