Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Wen
er zu seiner Familie nach Barr zurück,
wo er zunächst ein Jahr lang Pri-
vatunterricht erteilte, dann aber in
den städtischen Schuldienst trat. Er
wirkte dort nacheinander an verschie-
denen Schulen, versah auch durch
mehr als 40 Jahre den Organisten-
dienst, wurde 1869 zum Officier
d'Academie
ernannt und trat 1874
in den Ruhestand, den er noch vier
Jahre genoß. Er starb in Barr am
15. Juni 1878.

S:

Auswahl aus den
hinterlassenen Gedichten; hrsg. von
August Stöber, 1879.

*Wentzel, Hans von,

entstammt
einer alten Soldatenfamilie, deren
Glieder auf Preußens Schlachtfeldern
mehrfach Blut u. Leben gelassen haben.
Er wurde am 1. April 1855 in Bran-
denburg a. Havel als jüngster Sohn
des Generalleutnants Wilhelm von
W. geboren, erhielt seine Schulbil-
dung auf der dortigen Ritterakademie
und im Kadettenkorps und trat 1874
in die Armee ein. Schon in Sonders-
hausen, wo er als Leutnant in Garni-
son stand, machten sich seine schrift-
stellerischen Neigungen geltend, und
schrieb er hier schon ein erfolgreiches
Schauspiel, das der Dichter Gustav
zu Putlitz (s. d.) für die Karlsruher
Hofbühne erwarb u. das bei der Ent-
hüllungsfeier des Niederwalddenk-
mals (1883) vor dem Hoflager Kaiser
Wilhelms I. in Baden-Baden und
später an vielen bedeutenden Bühnen
aufgeführt wurde. Von Thüringen
kam W. nach Schlesien, wurde von
hier zur Gesandtschaft nach Brüssel
beordert und trat nach seiner Rück-
kehr bei der Garde in Berlin ein, wo
er bis zum Hauptmann erster Klasse
avancierte. Dann trat er zur Garde-
Landwehr über, um seinem inneren
Drange zur dramatischen Dichtung
folgen zu können. Doch gelang es
ihm erst nach schweren inneren Kämp-
fen, seine dichterische Überzeugung,
die den Klassikern den Vortritt gab,
mit der herrschenden modernen Rich-
[Spaltenumbruch]

Wen
tung der Bühnenliteratur in Ein-
klang zu bringen. Der Dichter siedelte
1906 von Charlottenburg, wo er bis
dahin seinen Wohnsitz gehabt, nach
Weimar u. 1910 nach Berlin-Schöne-
berg über.

S:

Rose Riedel (Schsp.),
o. J. - Jm Hörselberg (Lsp.), o. J.
- Tante Jette (Schw., mit Wolf
Graf Baudissin), 1897. - Fröschwei-
ler (Schsp., mit Ferd. Runkel), 1899.
- Prinzessin Wera (Schsp., mit dem-
selben), 1900. - Friedericus Rex
[Dram. Triologie: 1. Schatten des
Zweifels (Schsp., o. J.) - 2. Nach
Tisch in Sans-Souci (Lsp. 1905). -
3. Der dritte November (Dr., o. J.)].
- Pharaos Tochter (Lsp., mit Rud.
Presber), 1904. - Das Fähnrichs-
Herz (Neun Salon-Scherzos), 1904.
Die Stärkere (R.), 1905. - Charlotte
von Boyen (Schsp., mit Ferd. Run-
kel), 1906. - Epauletten (E. aus dem
großen Kriege 1870-71), 1907. -
Dämonen (Schausp.), 1907. - Buch-
händler Palm (Schsp.), 1910. 2. A.
1911.

*Wenz(-Enzio), Richard,

pseud.
R. W. Enzio, wurde am 12. Dezbr.
1876 in St. Wendel (Rheinland) ge-
boren, besuchte die Gymnasien in
Koblenz und Euskirchen und darauf
das Lehrerseminar in Mettmann.
Seit 1901 ist er Lehrer in Köln. Er
schreibt außer Romanen u. Novellen
Kritiken und Aufsätze für Tageszei-
tungen und literarische Zeitschriften.
Kurze Zeit leitete er den literarischen
Teil der "Rheinischen Rundschau" u.
die daraus hervorgegangenen "Zeit-
stimmen".

S:

Knospen (Ausgew. Ge.),
1899. - Die Witwe (Sk.), 1903. -
Nacht u. Tod (Verse), 1903. - Luise.
Das Mysterium einer Liebe und an-
dere Geschichten, 1904. - Dichter der
Gegenwart im deutschen Schulhause
(Charakteristiken nebst Proben), 1906.
- Der Krüppel (R. einer Jugend),
1906. - Totes Geleise (Geschn.), 1907.
- Väter (2 En.), 1908. - Feindliche
Naturen (R.), 1908. - Kind und Erbe

*


[Spaltenumbruch]

Wen
er zu ſeiner Familie nach Barr zurück,
wo er zunächſt ein Jahr lang Pri-
vatunterricht erteilte, dann aber in
den ſtädtiſchen Schuldienſt trat. Er
wirkte dort nacheinander an verſchie-
denen Schulen, verſah auch durch
mehr als 40 Jahre den Organiſten-
dienſt, wurde 1869 zum Officier
d’Académie
ernannt und trat 1874
in den Ruheſtand, den er noch vier
Jahre genoß. Er ſtarb in Barr am
15. Juni 1878.

S:

Auswahl aus den
hinterlaſſenen Gedichten; hrsg. von
Auguſt Stöber, 1879.

*Wentzel, Hans von,

entſtammt
einer alten Soldatenfamilie, deren
Glieder auf Preußens Schlachtfeldern
mehrfach Blut u. Leben gelaſſen haben.
Er wurde am 1. April 1855 in Bran-
denburg a. Havel als jüngſter Sohn
des Generalleutnants Wilhelm von
W. geboren, erhielt ſeine Schulbil-
dung auf der dortigen Ritterakademie
und im Kadettenkorps und trat 1874
in die Armee ein. Schon in Sonders-
hauſen, wo er als Leutnant in Garni-
ſon ſtand, machten ſich ſeine ſchrift-
ſtelleriſchen Neigungen geltend, und
ſchrieb er hier ſchon ein erfolgreiches
Schauſpiel, das der Dichter Guſtav
zu Putlitz (ſ. d.) für die Karlsruher
Hofbühne erwarb u. das bei der Ent-
hüllungsfeier des Niederwalddenk-
mals (1883) vor dem Hoflager Kaiſer
Wilhelms I. in Baden-Baden und
ſpäter an vielen bedeutenden Bühnen
aufgeführt wurde. Von Thüringen
kam W. nach Schleſien, wurde von
hier zur Geſandtſchaft nach Brüſſel
beordert und trat nach ſeiner Rück-
kehr bei der Garde in Berlin ein, wo
er bis zum Hauptmann erſter Klaſſe
avancierte. Dann trat er zur Garde-
Landwehr über, um ſeinem inneren
Drange zur dramatiſchen Dichtung
folgen zu können. Doch gelang es
ihm erſt nach ſchweren inneren Kämp-
fen, ſeine dichteriſche Überzeugung,
die den Klaſſikern den Vortritt gab,
mit der herrſchenden modernen Rich-
[Spaltenumbruch]

Wen
tung der Bühnenliteratur in Ein-
klang zu bringen. Der Dichter ſiedelte
1906 von Charlottenburg, wo er bis
dahin ſeinen Wohnſitz gehabt, nach
Weimar u. 1910 nach Berlin-Schöne-
berg über.

S:

Roſe Riedel (Schſp.),
o. J. – Jm Hörſelberg (Lſp.), o. J.
– Tante Jette (Schw., mit Wolf
Graf Baudiſſin), 1897. – Fröſchwei-
ler (Schſp., mit Ferd. Runkel), 1899.
– Prinzeſſin Wera (Schſp., mit dem-
ſelben), 1900. – Friedericus Rex
[Dram. Triologie: 1. Schatten des
Zweifels (Schſp., o. J.) – 2. Nach
Tiſch in Sans-Souci (Lſp. 1905). –
3. Der dritte November (Dr., o. J.)].
– Pharaos Tochter (Lſp., mit Rud.
Presber), 1904. – Das Fähnrichs-
Herz (Neun Salon-Scherzos), 1904.
Die Stärkere (R.), 1905. – Charlotte
von Boyen (Schſp., mit Ferd. Run-
kel), 1906. – Epauletten (E. aus dem
großen Kriege 1870–71), 1907. –
Dämonen (Schauſp.), 1907. – Buch-
händler Palm (Schſp.), 1910. 2. A.
1911.

*Wenz(-Enzio), Richard,

pſeud.
R. W. Enzio, wurde am 12. Dezbr.
1876 in St. Wendel (Rheinland) ge-
boren, beſuchte die Gymnaſien in
Koblenz und Euskirchen und darauf
das Lehrerſeminar in Mettmann.
Seit 1901 iſt er Lehrer in Köln. Er
ſchreibt außer Romanen u. Novellen
Kritiken und Aufſätze für Tageszei-
tungen und literariſche Zeitſchriften.
Kurze Zeit leitete er den literariſchen
Teil der „Rheiniſchen Rundſchau“ u.
die daraus hervorgegangenen „Zeit-
ſtimmen“.

S:

Knoſpen (Ausgew. Ge.),
1899. – Die Witwe (Sk.), 1903. –
Nacht u. Tod (Verſe), 1903. – Luiſe.
Das Myſterium einer Liebe und an-
dere Geſchichten, 1904. – Dichter der
Gegenwart im deutſchen Schulhauſe
(Charakteriſtiken nebſt Proben), 1906.
– Der Krüppel (R. einer Jugend),
1906. – Totes Geleiſe (Geſchn.), 1907.
– Väter (2 En.), 1908. – Feindliche
Naturen (R.), 1908. – Kind und Erbe

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0403" n="399"/><lb/><cb/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wen</hi></fw><lb/>
er zu &#x017F;einer Familie nach Barr zurück,<lb/>
wo er zunäch&#x017F;t ein Jahr lang Pri-<lb/>
vatunterricht erteilte, dann aber in<lb/>
den &#x017F;tädti&#x017F;chen Schuldien&#x017F;t trat. Er<lb/>
wirkte dort nacheinander an ver&#x017F;chie-<lb/>
denen Schulen, ver&#x017F;ah auch durch<lb/>
mehr als 40 Jahre den Organi&#x017F;ten-<lb/>
dien&#x017F;t, wurde 1869 zum <hi rendition="#aq">Officier<lb/>
d&#x2019;Académie</hi> ernannt und trat 1874<lb/>
in den Ruhe&#x017F;tand, den er noch vier<lb/>
Jahre genoß. Er &#x017F;tarb in Barr am<lb/>
15. Juni 1878. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Auswahl aus den<lb/>
hinterla&#x017F;&#x017F;enen Gedichten; hrsg. von<lb/>
Augu&#x017F;t Stöber, 1879.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Wentzel,</hi> Hans von,</persName>
        </head>
        <p> ent&#x017F;tammt<lb/>
einer alten Soldatenfamilie, deren<lb/>
Glieder auf Preußens Schlachtfeldern<lb/>
mehrfach Blut u. Leben gela&#x017F;&#x017F;en haben.<lb/>
Er wurde am 1. April 1855 in Bran-<lb/>
denburg a. Havel als jüng&#x017F;ter Sohn<lb/>
des Generalleutnants Wilhelm von<lb/>
W. geboren, erhielt &#x017F;eine Schulbil-<lb/>
dung auf der dortigen Ritterakademie<lb/>
und im Kadettenkorps und trat 1874<lb/>
in die Armee ein. Schon in Sonders-<lb/>
hau&#x017F;en, wo er als Leutnant in Garni-<lb/>
&#x017F;on &#x017F;tand, machten &#x017F;ich &#x017F;eine &#x017F;chrift-<lb/>
&#x017F;telleri&#x017F;chen Neigungen geltend, und<lb/>
&#x017F;chrieb er hier &#x017F;chon ein erfolgreiches<lb/>
Schau&#x017F;piel, das der Dichter Gu&#x017F;tav<lb/>
zu Putlitz (&#x017F;. d.) für die Karlsruher<lb/>
Hofbühne erwarb u. das bei der Ent-<lb/>
hüllungsfeier des Niederwalddenk-<lb/>
mals (1883) vor dem Hoflager Kai&#x017F;er<lb/>
Wilhelms <hi rendition="#aq">I.</hi> in Baden-Baden und<lb/>
&#x017F;päter an vielen bedeutenden Bühnen<lb/>
aufgeführt wurde. Von Thüringen<lb/>
kam W. nach Schle&#x017F;ien, wurde von<lb/>
hier zur Ge&#x017F;andt&#x017F;chaft nach Brü&#x017F;&#x017F;el<lb/>
beordert und trat nach &#x017F;einer Rück-<lb/>
kehr bei der Garde in Berlin ein, wo<lb/>
er bis zum Hauptmann er&#x017F;ter Kla&#x017F;&#x017F;e<lb/>
avancierte. Dann trat er zur Garde-<lb/>
Landwehr über, um &#x017F;einem inneren<lb/>
Drange zur dramati&#x017F;chen Dichtung<lb/>
folgen zu können. Doch gelang es<lb/>
ihm er&#x017F;t nach &#x017F;chweren inneren Kämp-<lb/>
fen, &#x017F;eine dichteri&#x017F;che Überzeugung,<lb/>
die den Kla&#x017F;&#x017F;ikern den Vortritt gab,<lb/>
mit der herr&#x017F;chenden modernen Rich-<lb/><cb/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wen</hi></fw><lb/>
tung der Bühnenliteratur in Ein-<lb/>
klang zu bringen. Der Dichter &#x017F;iedelte<lb/>
1906 von Charlottenburg, wo er bis<lb/>
dahin &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz gehabt, nach<lb/>
Weimar u. 1910 nach Berlin-Schöne-<lb/>
berg über. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ro&#x017F;e Riedel (Sch&#x017F;p.),<lb/>
o. J. &#x2013; Jm Hör&#x017F;elberg (L&#x017F;p.), o. J.<lb/>
&#x2013; Tante Jette (Schw., mit Wolf<lb/>
Graf Baudi&#x017F;&#x017F;in), 1897. &#x2013; Frö&#x017F;chwei-<lb/>
ler (Sch&#x017F;p., mit Ferd. Runkel), 1899.<lb/>
&#x2013; Prinze&#x017F;&#x017F;in Wera (Sch&#x017F;p., mit dem-<lb/>
&#x017F;elben), 1900. &#x2013; Friedericus Rex<lb/>
[Dram. Triologie: 1. Schatten des<lb/>
Zweifels (Sch&#x017F;p., o. J.) &#x2013; 2. Nach<lb/>
Ti&#x017F;ch in Sans-Souci (L&#x017F;p. 1905). &#x2013;<lb/>
3. Der dritte November (Dr., o. J.)].<lb/>
&#x2013; Pharaos Tochter (L&#x017F;p., mit Rud.<lb/>
Presber), 1904. &#x2013; Das Fähnrichs-<lb/>
Herz (Neun Salon-Scherzos), 1904.<lb/>
Die Stärkere (R.), 1905. &#x2013; Charlotte<lb/>
von Boyen (Sch&#x017F;p., mit Ferd. Run-<lb/>
kel), 1906. &#x2013; Epauletten (E. aus dem<lb/>
großen Kriege 1870&#x2013;71), 1907. &#x2013;<lb/>
Dämonen (Schau&#x017F;p.), 1907. &#x2013; Buch-<lb/>
händler Palm (Sch&#x017F;p.), 1910. 2. A.<lb/>
1911.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Wenz(-Enzio),</hi> Richard,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;eud.<lb/>
R. W. <hi rendition="#g">Enzio,</hi> wurde am 12. Dezbr.<lb/>
1876 in St. Wendel (Rheinland) ge-<lb/>
boren, be&#x017F;uchte die Gymna&#x017F;ien in<lb/>
Koblenz und Euskirchen und darauf<lb/>
das Lehrer&#x017F;eminar in Mettmann.<lb/>
Seit 1901 i&#x017F;t er Lehrer in Köln. Er<lb/>
&#x017F;chreibt außer Romanen u. Novellen<lb/>
Kritiken und Auf&#x017F;ätze für Tageszei-<lb/>
tungen und literari&#x017F;che Zeit&#x017F;chriften.<lb/>
Kurze Zeit leitete er den literari&#x017F;chen<lb/>
Teil der &#x201E;Rheini&#x017F;chen Rund&#x017F;chau&#x201C; u.<lb/>
die daraus hervorgegangenen &#x201E;Zeit-<lb/>
&#x017F;timmen&#x201C;. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Kno&#x017F;pen (Ausgew. Ge.),<lb/>
1899. &#x2013; Die Witwe (Sk.), 1903. &#x2013;<lb/>
Nacht u. Tod (Ver&#x017F;e), 1903. &#x2013; Lui&#x017F;e.<lb/>
Das My&#x017F;terium einer Liebe und an-<lb/>
dere Ge&#x017F;chichten, 1904. &#x2013; Dichter der<lb/>
Gegenwart im deut&#x017F;chen Schulhau&#x017F;e<lb/>
(Charakteri&#x017F;tiken neb&#x017F;t Proben), 1906.<lb/>
&#x2013; Der Krüppel (R. einer Jugend),<lb/>
1906. &#x2013; Totes Gelei&#x017F;e (Ge&#x017F;chn.), 1907.<lb/>
&#x2013; Väter (2 En.), 1908. &#x2013; Feindliche<lb/>
Naturen (R.), 1908. &#x2013; Kind und Erbe<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[399/0403] Wen Wen er zu ſeiner Familie nach Barr zurück, wo er zunächſt ein Jahr lang Pri- vatunterricht erteilte, dann aber in den ſtädtiſchen Schuldienſt trat. Er wirkte dort nacheinander an verſchie- denen Schulen, verſah auch durch mehr als 40 Jahre den Organiſten- dienſt, wurde 1869 zum Officier d’Académie ernannt und trat 1874 in den Ruheſtand, den er noch vier Jahre genoß. Er ſtarb in Barr am 15. Juni 1878. S: Auswahl aus den hinterlaſſenen Gedichten; hrsg. von Auguſt Stöber, 1879. *Wentzel, Hans von, entſtammt einer alten Soldatenfamilie, deren Glieder auf Preußens Schlachtfeldern mehrfach Blut u. Leben gelaſſen haben. Er wurde am 1. April 1855 in Bran- denburg a. Havel als jüngſter Sohn des Generalleutnants Wilhelm von W. geboren, erhielt ſeine Schulbil- dung auf der dortigen Ritterakademie und im Kadettenkorps und trat 1874 in die Armee ein. Schon in Sonders- hauſen, wo er als Leutnant in Garni- ſon ſtand, machten ſich ſeine ſchrift- ſtelleriſchen Neigungen geltend, und ſchrieb er hier ſchon ein erfolgreiches Schauſpiel, das der Dichter Guſtav zu Putlitz (ſ. d.) für die Karlsruher Hofbühne erwarb u. das bei der Ent- hüllungsfeier des Niederwalddenk- mals (1883) vor dem Hoflager Kaiſer Wilhelms I. in Baden-Baden und ſpäter an vielen bedeutenden Bühnen aufgeführt wurde. Von Thüringen kam W. nach Schleſien, wurde von hier zur Geſandtſchaft nach Brüſſel beordert und trat nach ſeiner Rück- kehr bei der Garde in Berlin ein, wo er bis zum Hauptmann erſter Klaſſe avancierte. Dann trat er zur Garde- Landwehr über, um ſeinem inneren Drange zur dramatiſchen Dichtung folgen zu können. Doch gelang es ihm erſt nach ſchweren inneren Kämp- fen, ſeine dichteriſche Überzeugung, die den Klaſſikern den Vortritt gab, mit der herrſchenden modernen Rich- tung der Bühnenliteratur in Ein- klang zu bringen. Der Dichter ſiedelte 1906 von Charlottenburg, wo er bis dahin ſeinen Wohnſitz gehabt, nach Weimar u. 1910 nach Berlin-Schöne- berg über. S: Roſe Riedel (Schſp.), o. J. – Jm Hörſelberg (Lſp.), o. J. – Tante Jette (Schw., mit Wolf Graf Baudiſſin), 1897. – Fröſchwei- ler (Schſp., mit Ferd. Runkel), 1899. – Prinzeſſin Wera (Schſp., mit dem- ſelben), 1900. – Friedericus Rex [Dram. Triologie: 1. Schatten des Zweifels (Schſp., o. J.) – 2. Nach Tiſch in Sans-Souci (Lſp. 1905). – 3. Der dritte November (Dr., o. J.)]. – Pharaos Tochter (Lſp., mit Rud. Presber), 1904. – Das Fähnrichs- Herz (Neun Salon-Scherzos), 1904. Die Stärkere (R.), 1905. – Charlotte von Boyen (Schſp., mit Ferd. Run- kel), 1906. – Epauletten (E. aus dem großen Kriege 1870–71), 1907. – Dämonen (Schauſp.), 1907. – Buch- händler Palm (Schſp.), 1910. 2. A. 1911. *Wenz(-Enzio), Richard, pſeud. R. W. Enzio, wurde am 12. Dezbr. 1876 in St. Wendel (Rheinland) ge- boren, beſuchte die Gymnaſien in Koblenz und Euskirchen und darauf das Lehrerſeminar in Mettmann. Seit 1901 iſt er Lehrer in Köln. Er ſchreibt außer Romanen u. Novellen Kritiken und Aufſätze für Tageszei- tungen und literariſche Zeitſchriften. Kurze Zeit leitete er den literariſchen Teil der „Rheiniſchen Rundſchau“ u. die daraus hervorgegangenen „Zeit- ſtimmen“. S: Knoſpen (Ausgew. Ge.), 1899. – Die Witwe (Sk.), 1903. – Nacht u. Tod (Verſe), 1903. – Luiſe. Das Myſterium einer Liebe und an- dere Geſchichten, 1904. – Dichter der Gegenwart im deutſchen Schulhauſe (Charakteriſtiken nebſt Proben), 1906. – Der Krüppel (R. einer Jugend), 1906. – Totes Geleiſe (Geſchn.), 1907. – Väter (2 En.), 1908. – Feindliche Naturen (R.), 1908. – Kind und Erbe *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/403
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/403>, abgerufen am 21.12.2024.