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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Weh
lische Göttin (E.), 1901. - Die hei-
lige Ottilia (Jhre Legende und ihre
Verehrung), 1902.

Wehrmut, Jocosus,

Pseud. für
Emil Schatzmeyer; s. d.!

Weibert, Ferdinand,

psd. Rhein-
fels
und Wilhelm Stein, wurde
am 6. Januar 1841 zu Fachsenfeld,
Oberamtsbezirk Aalen (Württem-
berg), geboren, wo sein Vater als
Verwalter der freiherrlich v. König-
Warthausenschen Schlösser angestellt
war. Der Knabe erhielt eine tüchtige
Realschulbildung u. trat 1855 in die
Buchhandlung der weltberühmten
Firma J. G. Cotta zu Stuttgart als
Lehrling ein. Er erwarb sich durch
seinen Eifer um das Geschäft, wie
auch durch sein ernstes Streben nach
wissenschaftl. Fortbildung das ganz
besondere Vertrauen seines Chefs, des
Freiherrn Georg von Cotta, der den
strebsamen Jüngling bei sich behielt,
bis sich dieser nach seiner Vermäh-
lung ein eigenes Geschäft gründen
wollte. Am 1. November 1868 über-
nahm W. den G. J. Göschenschen Ver-
lag (bisher Eigentum von Cotta),
den er unter Mitwirkung von Louis
Roth zu hoher Blüte brachte. Gleich-
wohl verkaufte er am 1. Febr. 1889
sein Geschäft u. wanderte nach Bra-
silien aus, wo er mit seiner Familie
in der Nähe von Triumpho bei Porto
Allegre ein Gut bewirtschaftet.

S:


Gedichte, 1866. - Us'm Neckerdhal
(Ge. in schwäbischer Mdt.), 1868. 2. A.
1869. - Gedichte, 1869.

*Weichardt, H.,

pseudon. Ellen
Lenneck,
eine Tochter der Schrift-
stellerin Fr. Henkel (s. d.!), wurde
am 5. Februar 1851 zu Kassel als die
Tochter des damaligen Ministerial-
sekretärs W. Henkel geboren, der
früher Erzieher der drei Söhne des
Kurfürsten von Hessen gewesen war.
Unter seiner Leitung gediehen die
geistigen Fähigkeiten der Tochter in
glänzender Weise. Anfangs schien es,
als sei die Musik ihr hervorstechend-
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Wei
stes Talent, und man übersah die viel
bedeutenderen Fähigkeiten für Lite-
ratur, die aber schon mit ihrem 14.
Lebensjahre in die Erscheinung tra-
ten. Mit ihrem 17. Jahre erlitt dieser
Trieb eine Unterbrechung durch die
Versetzung des Vaters zur deutschen
Gesandtschaft in Bern. Doch sam-
melte sie in diesen neuen, so reichen
Verhältnissen, sowohl in der Gesell-
schaft als in der Natur ihre Stoffe
für spätere Arbeiten. Nach dem Tode
des Vaters verließ Ellen L. mit ihrer
Mutter 1872 die Schweiz, lebte zwei
Jahre in Berlin im Hause ihres
Oheims, des Hofmalers Karl Arnold,
und zog dann mit der Mutter nach
Eisenach. Hier lernte sie den Archi-
tekten Karl Weichardt aus Leipzig
kennen, mit dem sie sich am 1. Novbr.
1879 vermählte. Allein schon nach
einem halben Jahre, am 16. Mai 1880,
schnitt der Tod ihren Lebensfaden
durch.

S:

Der Erbe von Bedford
(R.); IV, 1875. - Das Fräulein von
Eppingheim (R.); III, 1878. - Ver-
schiedene Novellen in Zeitschriften.

*Weichberger, Konrad,

geboren
am 10. Februar 1877 in Weimar als
Sohn des bekannten Landschafts-
malers Prof. E. Weichberger, verlebte
dort unter vielseitigen künstlerischen
Anregungen seine Jugend u. studierte
nach Absolvierung des dortigen Gym-
nasiums 1896-1900 in Jena Litera-
tur u. Kunstwissenschaft. Jm Jahre
1898 weilte er einige Monate in Pa-
ris. Nachdem er 1900 zum Dr. phil.
promoviert worden war, ging er als
Lehrer an die Realschule in Weida,
legte 1901 in Jena sein Oberlehrer-
examen ab, unterrichtete anderthalb
Jahre am Gymnasium daselbst und
in Weimar und wurde 1903 Oberleh-
rer in Bremen, wo er jetzt noch wirkt.
Jm Jahre 1905 bereiste er zu Stu-
dienzwecken Spanien und Portugal.

S:

Das Jnkognito (ein Puppenspiel
von Joseph Frhrn. von Eichendorff,
nach der alten Handschrift hersg.),

*


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Weh
liſche Göttin (E.), 1901. – Die hei-
lige Ottilia (Jhre Legende und ihre
Verehrung), 1902.

Wehrmut, Jocoſus,

Pſeud. für
Emil Schatzmeyer; ſ. d.!

Weibert, Ferdinand,

pſd. Rhein-
fels
und Wilhelm Stein, wurde
am 6. Januar 1841 zu Fachſenfeld,
Oberamtsbezirk Aalen (Württem-
berg), geboren, wo ſein Vater als
Verwalter der freiherrlich v. König-
Warthauſenſchen Schlöſſer angeſtellt
war. Der Knabe erhielt eine tüchtige
Realſchulbildung u. trat 1855 in die
Buchhandlung der weltberühmten
Firma J. G. Cotta zu Stuttgart als
Lehrling ein. Er erwarb ſich durch
ſeinen Eifer um das Geſchäft, wie
auch durch ſein ernſtes Streben nach
wiſſenſchaftl. Fortbildung das ganz
beſondere Vertrauen ſeines Chefs, des
Freiherrn Georg von Cotta, der den
ſtrebſamen Jüngling bei ſich behielt,
bis ſich dieſer nach ſeiner Vermäh-
lung ein eigenes Geſchäft gründen
wollte. Am 1. November 1868 über-
nahm W. den G. J. Göſchenſchen Ver-
lag (bisher Eigentum von Cotta),
den er unter Mitwirkung von Louis
Roth zu hoher Blüte brachte. Gleich-
wohl verkaufte er am 1. Febr. 1889
ſein Geſchäft u. wanderte nach Bra-
ſilien aus, wo er mit ſeiner Familie
in der Nähe von Triumpho bei Porto
Allegre ein Gut bewirtſchaftet.

S:


Gedichte, 1866. – Us’m Neckerdhal
(Ge. in ſchwäbiſcher Mdt.), 1868. 2. A.
1869. – Gedichte, 1869.

*Weichardt, H.,

pſeudon. Ellen
Lenneck,
eine Tochter der Schrift-
ſtellerin Fr. Henkel (ſ. d.!), wurde
am 5. Februar 1851 zu Kaſſel als die
Tochter des damaligen Miniſterial-
ſekretärs W. Henkel geboren, der
früher Erzieher der drei Söhne des
Kurfürſten von Heſſen geweſen war.
Unter ſeiner Leitung gediehen die
geiſtigen Fähigkeiten der Tochter in
glänzender Weiſe. Anfangs ſchien es,
als ſei die Muſik ihr hervorſtechend-
[Spaltenumbruch]

Wei
ſtes Talent, und man überſah die viel
bedeutenderen Fähigkeiten für Lite-
ratur, die aber ſchon mit ihrem 14.
Lebensjahre in die Erſcheinung tra-
ten. Mit ihrem 17. Jahre erlitt dieſer
Trieb eine Unterbrechung durch die
Verſetzung des Vaters zur deutſchen
Geſandtſchaft in Bern. Doch ſam-
melte ſie in dieſen neuen, ſo reichen
Verhältniſſen, ſowohl in der Geſell-
ſchaft als in der Natur ihre Stoffe
für ſpätere Arbeiten. Nach dem Tode
des Vaters verließ Ellen L. mit ihrer
Mutter 1872 die Schweiz, lebte zwei
Jahre in Berlin im Hauſe ihres
Oheims, des Hofmalers Karl Arnold,
und zog dann mit der Mutter nach
Eiſenach. Hier lernte ſie den Archi-
tekten Karl Weichardt aus Leipzig
kennen, mit dem ſie ſich am 1. Novbr.
1879 vermählte. Allein ſchon nach
einem halben Jahre, am 16. Mai 1880,
ſchnitt der Tod ihren Lebensfaden
durch.

S:

Der Erbe von Bedford
(R.); IV, 1875. – Das Fräulein von
Eppingheim (R.); III, 1878. – Ver-
ſchiedene Novellen in Zeitſchriften.

*Weichberger, Konrad,

geboren
am 10. Februar 1877 in Weimar als
Sohn des bekannten Landſchafts-
malers Prof. E. Weichberger, verlebte
dort unter vielſeitigen künſtleriſchen
Anregungen ſeine Jugend u. ſtudierte
nach Abſolvierung des dortigen Gym-
naſiums 1896–1900 in Jena Litera-
tur u. Kunſtwiſſenſchaft. Jm Jahre
1898 weilte er einige Monate in Pa-
ris. Nachdem er 1900 zum Dr. phil.
promoviert worden war, ging er als
Lehrer an die Realſchule in Weida,
legte 1901 in Jena ſein Oberlehrer-
examen ab, unterrichtete anderthalb
Jahre am Gymnaſium daſelbſt und
in Weimar und wurde 1903 Oberleh-
rer in Bremen, wo er jetzt noch wirkt.
Jm Jahre 1905 bereiſte er zu Stu-
dienzwecken Spanien und Portugal.

S:

Das Jnkognito (ein Puppenſpiel
von Joſeph Frhrn. von Eichendorff,
nach der alten Handſchrift hersg.),

*
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[356/0360] Weh Wei liſche Göttin (E.), 1901. – Die hei- lige Ottilia (Jhre Legende und ihre Verehrung), 1902. Wehrmut, Jocoſus, Pſeud. für Emil Schatzmeyer; ſ. d.! Weibert, Ferdinand, pſd. Rhein- fels und Wilhelm Stein, wurde am 6. Januar 1841 zu Fachſenfeld, Oberamtsbezirk Aalen (Württem- berg), geboren, wo ſein Vater als Verwalter der freiherrlich v. König- Warthauſenſchen Schlöſſer angeſtellt war. Der Knabe erhielt eine tüchtige Realſchulbildung u. trat 1855 in die Buchhandlung der weltberühmten Firma J. G. Cotta zu Stuttgart als Lehrling ein. Er erwarb ſich durch ſeinen Eifer um das Geſchäft, wie auch durch ſein ernſtes Streben nach wiſſenſchaftl. Fortbildung das ganz beſondere Vertrauen ſeines Chefs, des Freiherrn Georg von Cotta, der den ſtrebſamen Jüngling bei ſich behielt, bis ſich dieſer nach ſeiner Vermäh- lung ein eigenes Geſchäft gründen wollte. Am 1. November 1868 über- nahm W. den G. J. Göſchenſchen Ver- lag (bisher Eigentum von Cotta), den er unter Mitwirkung von Louis Roth zu hoher Blüte brachte. Gleich- wohl verkaufte er am 1. Febr. 1889 ſein Geſchäft u. wanderte nach Bra- ſilien aus, wo er mit ſeiner Familie in der Nähe von Triumpho bei Porto Allegre ein Gut bewirtſchaftet. S: Gedichte, 1866. – Us’m Neckerdhal (Ge. in ſchwäbiſcher Mdt.), 1868. 2. A. 1869. – Gedichte, 1869. *Weichardt, H., pſeudon. Ellen Lenneck, eine Tochter der Schrift- ſtellerin Fr. Henkel (ſ. d.!), wurde am 5. Februar 1851 zu Kaſſel als die Tochter des damaligen Miniſterial- ſekretärs W. Henkel geboren, der früher Erzieher der drei Söhne des Kurfürſten von Heſſen geweſen war. Unter ſeiner Leitung gediehen die geiſtigen Fähigkeiten der Tochter in glänzender Weiſe. Anfangs ſchien es, als ſei die Muſik ihr hervorſtechend- ſtes Talent, und man überſah die viel bedeutenderen Fähigkeiten für Lite- ratur, die aber ſchon mit ihrem 14. Lebensjahre in die Erſcheinung tra- ten. Mit ihrem 17. Jahre erlitt dieſer Trieb eine Unterbrechung durch die Verſetzung des Vaters zur deutſchen Geſandtſchaft in Bern. Doch ſam- melte ſie in dieſen neuen, ſo reichen Verhältniſſen, ſowohl in der Geſell- ſchaft als in der Natur ihre Stoffe für ſpätere Arbeiten. Nach dem Tode des Vaters verließ Ellen L. mit ihrer Mutter 1872 die Schweiz, lebte zwei Jahre in Berlin im Hauſe ihres Oheims, des Hofmalers Karl Arnold, und zog dann mit der Mutter nach Eiſenach. Hier lernte ſie den Archi- tekten Karl Weichardt aus Leipzig kennen, mit dem ſie ſich am 1. Novbr. 1879 vermählte. Allein ſchon nach einem halben Jahre, am 16. Mai 1880, ſchnitt der Tod ihren Lebensfaden durch. S: Der Erbe von Bedford (R.); IV, 1875. – Das Fräulein von Eppingheim (R.); III, 1878. – Ver- ſchiedene Novellen in Zeitſchriften. *Weichberger, Konrad, geboren am 10. Februar 1877 in Weimar als Sohn des bekannten Landſchafts- malers Prof. E. Weichberger, verlebte dort unter vielſeitigen künſtleriſchen Anregungen ſeine Jugend u. ſtudierte nach Abſolvierung des dortigen Gym- naſiums 1896–1900 in Jena Litera- tur u. Kunſtwiſſenſchaft. Jm Jahre 1898 weilte er einige Monate in Pa- ris. Nachdem er 1900 zum Dr. phil. promoviert worden war, ging er als Lehrer an die Realſchule in Weida, legte 1901 in Jena ſein Oberlehrer- examen ab, unterrichtete anderthalb Jahre am Gymnaſium daſelbſt und in Weimar und wurde 1903 Oberleh- rer in Bremen, wo er jetzt noch wirkt. Jm Jahre 1905 bereiſte er zu Stu- dienzwecken Spanien und Portugal. S: Das Jnkognito (ein Puppenſpiel von Joſeph Frhrn. von Eichendorff, nach der alten Handſchrift hersg.), *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/360>, abgerufen am 21.12.2024.