in Stuttgart, studierte in Freiburg i. B. u. München Nationalökonomie, Geschichte u. Literatur u. ging dann als Schriftsteller und Redakteur zur Journalistik über. Seit 1888 Redak- teur der "Neustädter Zeitung" in Neu- stadt a. der Hardt, ist er dort seit 1892 Besitzer u. Chefredakteur des "Pfälzi- schen Kuriers".
S:
Sang von der Bergstraße (Ge.), 1887. - Lena. War's Sünde? Rien ne va plus (3 Geschn. a. d. Leben), 1906.
Treyden, Reinhold,
Pseudon. für Hanna Schomacker; s. d.!
*Triebnigg, Ella,
geb. am 23. Dez. 1874 in Budapest als dritte Tochter des Baron Stokinger v. Ankers- dock, zeigte frühe ein großes poeti- sches Talent und dichtete schon als Kind in ungarischer, deutscher u. fran- zösischer Sprache. Gleiche Begabung zeigte sie für die Malerei, und es war schon beschlossen, daß sie sich in der- selben ausbilden sollte; aber da ver- heiratete sie sich im 18. Jahre (1892) mit dem k. k. Leutnant Viktor Trieb- nigg, der erst in Stanislau in Ga- lizien in Garnison stand und 1895 nach Brünn versetzt ward. Hier regte der häufige Theaterbesuch Ella T. zur Abfassung von Libretti an, die in- dessen unbekannt blieben. Erst in Wien, wohin der Gatte 1904 als Hauptmann an das Landwehrober- kommando versetzt ward, wagte sie sich nicht nur mit lyrischen Gedichten, sondern auch mit einaktigen Dramen an die Öffentlichkeit, und fanden letz- tere an vielen österreich. Bühnen Auf- nahme und Beifall. Für ihr Drama "Vorgesetzte" erhielt sie 1909 den nie- derösterr. Landesautorenpreis von 1000 Gulden. Sie lebt, nachdem sie im März 1912 ihren Gatten durch den Tod verloren hatte, auch jetzt noch in Wien.
S:
Die aus dem Volke (Tr.), 1905. - Vorgesetzte (Dr.), 1906. - Meine Felder (Ge.), 1907.
Triepel, Gertrud,
siehe Gertrud von Kohlenegg!
[Spaltenumbruch]
Tri
*Triesch, Friedrich Gustav,
wurde am 16. Juni 1845 zu Wien als der Sohn eines renommierten Gold- schmiedes geboren, der ihm eine sorg- fältige Erziehung angedeihen ließ. Ursprünglich zum Bildhauer bestimmt, frequentierte er einige Jahre in seiner Vaterstadt die Akademie der bilden- den Künste, hörte die Vorlesungen Professor Eitelbergers über Kunst- geschichte, versäumte aber daneben seine humanistische Ausbildung nicht. Plötzlich traten indes Verhältnisse ein, die es ihm wünschenswert machen mußten, den Eltern nicht länger zur Last zu fallen. Er fand in einem hervorragenden Großhandlungshause eine Anstellung, und gelang es ihm, in wenigen Jahren sich zum Leiter u. Prokuristen desselben aufzuschwingen. Daneben vernachlässigte er seine Stu- dien nicht, ja er widmete ihnen und seinen schöngeistigen Arbeiten seine ganze freie Zeit. Er lieferte unter verschiedenen Namen für Zeitschriften und Tagesblätter Beiträge in Form von Gedichten und Novellen. Mit Vorliebe beschäftigte er sich mit dra- matischen Arbeiten, beteiligte sich seit 1868 sogar bei verschiedenen Preis- ausschreiben für Lustspiele und er- rang auch mit seinem Lustspiel "Neue Verträge", das von der Münchener Hoftheater-Jntendanz 1880 mit dem Preise gekrönt ward, einen achtungs- werten Erfolg. Bald darauf zog sich T. gänzlich aus seinem kommerziellen Wirkungskreise zurück, um sich, seiner Jugendneigung folgend, ausschließ- lich der Literatur widmen zu können. Am 24. Mai 1907 ist er in Wien ge- storben.
S:
Die lachenden Erben (Sittengemälde), 1867. - Mädchen- herzen (Schausp.), 1875. - Träume sind Schäume (Lustsp.), 1876. - Aus Vorsicht (Lsp.), 1876. - Reine Liebe (Lustsp., nach einer N. von Dingel- stedt), 1877. - Neue Verträge (Lsp.), 1880. - Ein Anwalt (Lsp., mit Ad. Sonnenthal), 1881. - Der Hexen-
*
[Spaltenumbruch]
Tre
in Stuttgart, ſtudierte in Freiburg i. B. u. München Nationalökonomie, Geſchichte u. Literatur u. ging dann als Schriftſteller und Redakteur zur Journaliſtik über. Seit 1888 Redak- teur der „Neuſtädter Zeitung“ in Neu- ſtadt a. der Hardt, iſt er dort ſeit 1892 Beſitzer u. Chefredakteur des „Pfälzi- ſchen Kuriers“.
S:
Sang von der Bergſtraße (Ge.), 1887. – Lena. War’s Sünde? Rien ne va plus (3 Geſchn. a. d. Leben), 1906.
Treyden, Reinhold,
Pſeudon. für Hanna Schomacker; ſ. d.!
*Triebnigg, Ella,
geb. am 23. Dez. 1874 in Budapeſt als dritte Tochter des Baron Stokinger v. Ankers- dock, zeigte frühe ein großes poeti- ſches Talent und dichtete ſchon als Kind in ungariſcher, deutſcher u. fran- zöſiſcher Sprache. Gleiche Begabung zeigte ſie für die Malerei, und es war ſchon beſchloſſen, daß ſie ſich in der- ſelben ausbilden ſollte; aber da ver- heiratete ſie ſich im 18. Jahre (1892) mit dem k. k. Leutnant Viktor Trieb- nigg, der erſt in Stanislau in Ga- lizien in Garniſon ſtand und 1895 nach Brünn verſetzt ward. Hier regte der häufige Theaterbeſuch Ella T. zur Abfaſſung von Libretti an, die in- deſſen unbekannt blieben. Erſt in Wien, wohin der Gatte 1904 als Hauptmann an das Landwehrober- kommando verſetzt ward, wagte ſie ſich nicht nur mit lyriſchen Gedichten, ſondern auch mit einaktigen Dramen an die Öffentlichkeit, und fanden letz- tere an vielen öſterreich. Bühnen Auf- nahme und Beifall. Für ihr Drama „Vorgeſetzte“ erhielt ſie 1909 den nie- deröſterr. Landesautorenpreis von 1000 Gulden. Sie lebt, nachdem ſie im März 1912 ihren Gatten durch den Tod verloren hatte, auch jetzt noch in Wien.
S:
Die aus dem Volke (Tr.), 1905. – Vorgeſetzte (Dr.), 1906. – Meine Felder (Ge.), 1907.
Triepel, Gertrud,
ſiehe Gertrud von Kohlenegg!
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Tri
*Trieſch, Friedrich Guſtav,
wurde am 16. Juni 1845 zu Wien als der Sohn eines renommierten Gold- ſchmiedes geboren, der ihm eine ſorg- fältige Erziehung angedeihen ließ. Urſprünglich zum Bildhauer beſtimmt, frequentierte er einige Jahre in ſeiner Vaterſtadt die Akademie der bilden- den Künſte, hörte die Vorleſungen Profeſſor Eitelbergers über Kunſt- geſchichte, verſäumte aber daneben ſeine humaniſtiſche Ausbildung nicht. Plötzlich traten indes Verhältniſſe ein, die es ihm wünſchenswert machen mußten, den Eltern nicht länger zur Laſt zu fallen. Er fand in einem hervorragenden Großhandlungshauſe eine Anſtellung, und gelang es ihm, in wenigen Jahren ſich zum Leiter u. Prokuriſten desſelben aufzuſchwingen. Daneben vernachläſſigte er ſeine Stu- dien nicht, ja er widmete ihnen und ſeinen ſchöngeiſtigen Arbeiten ſeine ganze freie Zeit. Er lieferte unter verſchiedenen Namen für Zeitſchriften und Tagesblätter Beiträge in Form von Gedichten und Novellen. Mit Vorliebe beſchäftigte er ſich mit dra- matiſchen Arbeiten, beteiligte ſich ſeit 1868 ſogar bei verſchiedenen Preis- ausſchreiben für Luſtſpiele und er- rang auch mit ſeinem Luſtſpiel „Neue Verträge“, das von der Münchener Hoftheater-Jntendanz 1880 mit dem Preiſe gekrönt ward, einen achtungs- werten Erfolg. Bald darauf zog ſich T. gänzlich aus ſeinem kommerziellen Wirkungskreiſe zurück, um ſich, ſeiner Jugendneigung folgend, ausſchließ- lich der Literatur widmen zu können. Am 24. Mai 1907 iſt er in Wien ge- ſtorben.
S:
Die lachenden Erben (Sittengemälde), 1867. – Mädchen- herzen (Schauſp.), 1875. – Träume ſind Schäume (Luſtſp.), 1876. – Aus Vorſicht (Lſp.), 1876. – Reine Liebe (Luſtſp., nach einer N. von Dingel- ſtedt), 1877. – Neue Verträge (Lſp.), 1880. – Ein Anwalt (Lſp., mit Ad. Sonnenthal), 1881. – Der Hexen-
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in Stuttgart, ſtudierte in Freiburg
i. B. u. München Nationalökonomie,
Geſchichte u. Literatur u. ging dann
als Schriftſteller und Redakteur zur
Journaliſtik über. Seit 1888 Redak-
teur der „Neuſtädter Zeitung“ in Neu-
ſtadt a. der Hardt, iſt er dort ſeit 1892
Beſitzer u. Chefredakteur des „Pfälzi-
ſchen Kuriers“.
S: Sang von der
Bergſtraße (Ge.), 1887. – Lena. War’s
Sünde? Rien ne va plus (3 Geſchn.
a. d. Leben), 1906.
Treyden, Reinhold, Pſeudon. für
Hanna Schomacker; ſ. d.!
*Triebnigg, Ella, geb. am 23. Dez.
1874 in Budapeſt als dritte Tochter
des Baron Stokinger v. Ankers-
dock, zeigte frühe ein großes poeti-
ſches Talent und dichtete ſchon als
Kind in ungariſcher, deutſcher u. fran-
zöſiſcher Sprache. Gleiche Begabung
zeigte ſie für die Malerei, und es war
ſchon beſchloſſen, daß ſie ſich in der-
ſelben ausbilden ſollte; aber da ver-
heiratete ſie ſich im 18. Jahre (1892)
mit dem k. k. Leutnant Viktor Trieb-
nigg, der erſt in Stanislau in Ga-
lizien in Garniſon ſtand und 1895
nach Brünn verſetzt ward. Hier regte
der häufige Theaterbeſuch Ella T. zur
Abfaſſung von Libretti an, die in-
deſſen unbekannt blieben. Erſt in
Wien, wohin der Gatte 1904 als
Hauptmann an das Landwehrober-
kommando verſetzt ward, wagte ſie
ſich nicht nur mit lyriſchen Gedichten,
ſondern auch mit einaktigen Dramen
an die Öffentlichkeit, und fanden letz-
tere an vielen öſterreich. Bühnen Auf-
nahme und Beifall. Für ihr Drama
„Vorgeſetzte“ erhielt ſie 1909 den nie-
deröſterr. Landesautorenpreis von
1000 Gulden. Sie lebt, nachdem ſie
im März 1912 ihren Gatten durch
den Tod verloren hatte, auch jetzt
noch in Wien.
S: Die aus dem
Volke (Tr.), 1905. – Vorgeſetzte (Dr.),
1906. – Meine Felder (Ge.), 1907.
Triepel, Gertrud, ſiehe Gertrud
von Kohlenegg!
*Trieſch, Friedrich Guſtav, wurde
am 16. Juni 1845 zu Wien als der
Sohn eines renommierten Gold-
ſchmiedes geboren, der ihm eine ſorg-
fältige Erziehung angedeihen ließ.
Urſprünglich zum Bildhauer beſtimmt,
frequentierte er einige Jahre in ſeiner
Vaterſtadt die Akademie der bilden-
den Künſte, hörte die Vorleſungen
Profeſſor Eitelbergers über Kunſt-
geſchichte, verſäumte aber daneben
ſeine humaniſtiſche Ausbildung nicht.
Plötzlich traten indes Verhältniſſe
ein, die es ihm wünſchenswert machen
mußten, den Eltern nicht länger zur
Laſt zu fallen. Er fand in einem
hervorragenden Großhandlungshauſe
eine Anſtellung, und gelang es ihm,
in wenigen Jahren ſich zum Leiter u.
Prokuriſten desſelben aufzuſchwingen.
Daneben vernachläſſigte er ſeine Stu-
dien nicht, ja er widmete ihnen und
ſeinen ſchöngeiſtigen Arbeiten ſeine
ganze freie Zeit. Er lieferte unter
verſchiedenen Namen für Zeitſchriften
und Tagesblätter Beiträge in Form
von Gedichten und Novellen. Mit
Vorliebe beſchäftigte er ſich mit dra-
matiſchen Arbeiten, beteiligte ſich ſeit
1868 ſogar bei verſchiedenen Preis-
ausſchreiben für Luſtſpiele und er-
rang auch mit ſeinem Luſtſpiel „Neue
Verträge“, das von der Münchener
Hoftheater-Jntendanz 1880 mit dem
Preiſe gekrönt ward, einen achtungs-
werten Erfolg. Bald darauf zog ſich
T. gänzlich aus ſeinem kommerziellen
Wirkungskreiſe zurück, um ſich, ſeiner
Jugendneigung folgend, ausſchließ-
lich der Literatur widmen zu können.
Am 24. Mai 1907 iſt er in Wien ge-
ſtorben.
S: Die lachenden Erben
(Sittengemälde), 1867. – Mädchen-
herzen (Schauſp.), 1875. – Träume
ſind Schäume (Luſtſp.), 1876. – Aus
Vorſicht (Lſp.), 1876. – Reine Liebe
(Luſtſp., nach einer N. von Dingel-
ſtedt), 1877. – Neue Verträge (Lſp.),
1880. – Ein Anwalt (Lſp., mit Ad.
Sonnenthal), 1881. – Der Hexen-
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/222>, abgerufen am 04.03.2025.
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