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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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demische Gymnasium und studierte
1892-94 in Wien Jura, Staatswis-
senschaften und Nationalökonomie.
Nachdem er dann seiner Militärpflicht
genügt, wandte er sich 1895 philo-
sophischen und ästthetischen Studien
zu. Von 1896 ab beschäftigte er sich
mit der Wiener Volksbühnenbewe-
gung, wurde artistischer Leiter und
1897 Obmann der Wiener "Arbeiter-
bühne" und leitete mit einigen jungen
Schriftstellern jene Bewegung für die
legislative Reform des österreichischen
Bühnenwesens ein, welche die Schaf-
fung des österr. Theatergesetzes (1901)
vorbereitete. 1897 gab T. mit Ernst
Niedt die Zeitschrift "Freie Volks-
bühne" heraus, redigierte 1899 bis
1900 den "Ersten Wiener Lokalanzei-
ger" und ist gegenwärtig ständiger
Korrespondent für Berliner u. Leip-
ziger Blätter und Dramaturg des
"Jntimen Theaters" in Wien.

S:


Die guten Christen (Schausp.), 1902.
- Der Sekundarazt (Schsp.), 1902.
- Die Literaten (Dram. Kulturbild
a. Österreich), 1902. - Messenhauser
(Dr., mit Vorspiel von Aug. Sauer),
1904.

Telmann, Hermione,

siehe Her-
mione v. Preuschen-Telmann!

*Telmann, Konrad,

ist ursprüng-
lich Pseud. für Ernst Otto Konrad
Zitelmann,
später aber der auch
im bürgerl. Leben von dem Schrift-
steller geführte Name. Er wurde am
26. Novbr. 1854 zu Stettin geboren,
wo sein Vater als Justizrat u. Gene-
rallandschafts-Syndikus lebte. Seine
Mutter war eine Tochter des Dich-
ters und Geschichtsschreibers Ludwig
Giesebrecht. Konrad besuchte das
Gymnasium seiner Vaterstadt u. be-
zog Ostern 1873 die Universität Ber-
lin, um die Rechte zu studieren. Aber
schon nach kurzer Zeit mußte er sei-
nes leidenden Zustandes wegen diese
Stadt verlassen, u. brachte er mehrere
Monate in der französischen Schweiz
zu; zum Winter begab er sich nach
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Leipzig, wo er die angenehmste An-
regung fand, und im Frühling 1874
nach Heidelberg, von wo ihn sein lei-
dender Zustand im August vertrieb.
Er nahm seinen Aufenthalt im baye-
rischen Hochlande, verlebte den Herbst
in Meran, und kehrte durch Oberita-
lien nach Berlin zurück. Jm Früh-
jahr 1875 ließ er sich in Greifswald
in Pommern nieder, von wo er im
folgenden Jahre als Gerichtsreferen-
dar nach seiner Vaterstadt übersie-
delte. Gesundheitsrücksichten ließen
ihn zu Neujahr 1878 seinen Abschied
aus dem Justizdienste fordern, und
lebte er die folgenden Jahre meist
auf Reisen durch Deutschland, die
Schweiz, Frankreich u. Jtalien, weilte
besonders längere Zeit auf Sizilien,
bis er 1883 seinen ständigen Wohn-
sitz in Mentone (Südfrankreich) nahm.
Jm Jahre 1891 vermählte er sich mit
der Dichterin und Malerin Hermione
von Preuschen (siehe daselbst!), und
lebte er seitdem während des Som-
mers in Höckendorf bei Stettin, sonst
aber in Jtalien (zuletzt dauernd in
Rom). Er starb in Rom an einem
plötzlichen Schlaganfalle am 24. Jan.
1897 und wurde am 27. auf dem ita-
lienischen Friedhof daselbst begraben.

S:

Jn Pommern (Nn.); II, 1874. -
Sonnenblicke (Arabesken), 1875. -
Auf der Heide (N.), 1875. - Marga-
rete (N.), 1875. - Meraner Herbsttage
(Poet. Sk.), 1876. - Jn der Einsam-
keit (Liederkranz), 1876. - Schwerer
Diebstahl (Lsp.), 1877. - Frische Blät-
ter (Nn., 2. Folge), 1880. - Jm Früh-
rot (R.); III, 1880. - Jn Reichenhall
(N.), 1881. - Lichter und Schatten
(Nn., 3. Folge), 1883. - Meereswellen
(Ge.), 1884. - Lebensfragmente (Nn.,
4. Folge), 1884. - Götter u. Götzen
(R.); III, 1884. - Das Spiel ist aus
(R.); III, 1884. 2. A. 1898. - Jm Hoch-
land (Nn., 5. Folge), 1884. - Sphinx
und andere Novellen (6. Folge), 1884.
- Jn Glück und Leid (Nn., 7. Folge),
1884. - Menschenschicksale (Novellen,

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Tel
demiſche Gymnaſium und ſtudierte
1892–94 in Wien Jura, Staatswiſ-
ſenſchaften und Nationalökonomie.
Nachdem er dann ſeiner Militärpflicht
genügt, wandte er ſich 1895 philo-
ſophiſchen und äſtthetiſchen Studien
zu. Von 1896 ab beſchäftigte er ſich
mit der Wiener Volksbühnenbewe-
gung, wurde artiſtiſcher Leiter und
1897 Obmann der Wiener „Arbeiter-
bühne“ und leitete mit einigen jungen
Schriftſtellern jene Bewegung für die
legislative Reform des öſterreichiſchen
Bühnenweſens ein, welche die Schaf-
fung des öſterr. Theatergeſetzes (1901)
vorbereitete. 1897 gab T. mit Ernſt
Niedt die Zeitſchrift „Freie Volks-
bühne“ heraus, redigierte 1899 bis
1900 den „Erſten Wiener Lokalanzei-
ger“ und iſt gegenwärtig ſtändiger
Korreſpondent für Berliner u. Leip-
ziger Blätter und Dramaturg des
„Jntimen Theaters“ in Wien.

S:


Die guten Chriſten (Schauſp.), 1902.
– Der Sekundarazt (Schſp.), 1902.
– Die Literaten (Dram. Kulturbild
a. Öſterreich), 1902. – Meſſenhauſer
(Dr., mit Vorſpiel von Aug. Sauer),
1904.

Telmann, Hermione,

ſiehe Her-
mione v. Preuſchen-Telmann!

*Telmann, Konrad,

iſt urſprüng-
lich Pſeud. für Ernſt Otto Konrad
Zitelmann,
ſpäter aber der auch
im bürgerl. Leben von dem Schrift-
ſteller geführte Name. Er wurde am
26. Novbr. 1854 zu Stettin geboren,
wo ſein Vater als Juſtizrat u. Gene-
rallandſchafts-Syndikus lebte. Seine
Mutter war eine Tochter des Dich-
ters und Geſchichtsſchreibers Ludwig
Gieſebrecht. Konrad beſuchte das
Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt u. be-
zog Oſtern 1873 die Univerſität Ber-
lin, um die Rechte zu ſtudieren. Aber
ſchon nach kurzer Zeit mußte er ſei-
nes leidenden Zuſtandes wegen dieſe
Stadt verlaſſen, u. brachte er mehrere
Monate in der franzöſiſchen Schweiz
zu; zum Winter begab er ſich nach
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Tel
Leipzig, wo er die angenehmſte An-
regung fand, und im Frühling 1874
nach Heidelberg, von wo ihn ſein lei-
dender Zuſtand im Auguſt vertrieb.
Er nahm ſeinen Aufenthalt im baye-
riſchen Hochlande, verlebte den Herbſt
in Meran, und kehrte durch Oberita-
lien nach Berlin zurück. Jm Früh-
jahr 1875 ließ er ſich in Greifswald
in Pommern nieder, von wo er im
folgenden Jahre als Gerichtsreferen-
dar nach ſeiner Vaterſtadt überſie-
delte. Geſundheitsrückſichten ließen
ihn zu Neujahr 1878 ſeinen Abſchied
aus dem Juſtizdienſte fordern, und
lebte er die folgenden Jahre meiſt
auf Reiſen durch Deutſchland, die
Schweiz, Frankreich u. Jtalien, weilte
beſonders längere Zeit auf Sizilien,
bis er 1883 ſeinen ſtändigen Wohn-
ſitz in Mentone (Südfrankreich) nahm.
Jm Jahre 1891 vermählte er ſich mit
der Dichterin und Malerin Hermione
von Preuſchen (ſiehe daſelbſt!), und
lebte er ſeitdem während des Som-
mers in Höckendorf bei Stettin, ſonſt
aber in Jtalien (zuletzt dauernd in
Rom). Er ſtarb in Rom an einem
plötzlichen Schlaganfalle am 24. Jan.
1897 und wurde am 27. auf dem ita-
lieniſchen Friedhof daſelbſt begraben.

S:

Jn Pommern (Nn.); II, 1874. –
Sonnenblicke (Arabesken), 1875. –
Auf der Heide (N.), 1875. – Marga-
rete (N.), 1875. – Meraner Herbſttage
(Poet. Sk.), 1876. – Jn der Einſam-
keit (Liederkranz), 1876. – Schwerer
Diebſtahl (Lſp.), 1877. – Friſche Blät-
ter (Nn., 2. Folge), 1880. – Jm Früh-
rot (R.); III, 1880. – Jn Reichenhall
(N.), 1881. – Lichter und Schatten
(Nn., 3. Folge), 1883. – Meereswellen
(Ge.), 1884. – Lebensfragmente (Nn.,
4. Folge), 1884. – Götter u. Götzen
(R.); III, 1884. – Das Spiel iſt aus
(R.); III, 1884. 2. A. 1898. – Jm Hoch-
land (Nn., 5. Folge), 1884. – Sphinx
und andere Novellen (6. Folge), 1884.
– Jn Glück und Leid (Nn., 7. Folge),
1884. – Menſchenſchickſale (Novellen,

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[164/0168] Tel Tel demiſche Gymnaſium und ſtudierte 1892–94 in Wien Jura, Staatswiſ- ſenſchaften und Nationalökonomie. Nachdem er dann ſeiner Militärpflicht genügt, wandte er ſich 1895 philo- ſophiſchen und äſtthetiſchen Studien zu. Von 1896 ab beſchäftigte er ſich mit der Wiener Volksbühnenbewe- gung, wurde artiſtiſcher Leiter und 1897 Obmann der Wiener „Arbeiter- bühne“ und leitete mit einigen jungen Schriftſtellern jene Bewegung für die legislative Reform des öſterreichiſchen Bühnenweſens ein, welche die Schaf- fung des öſterr. Theatergeſetzes (1901) vorbereitete. 1897 gab T. mit Ernſt Niedt die Zeitſchrift „Freie Volks- bühne“ heraus, redigierte 1899 bis 1900 den „Erſten Wiener Lokalanzei- ger“ und iſt gegenwärtig ſtändiger Korreſpondent für Berliner u. Leip- ziger Blätter und Dramaturg des „Jntimen Theaters“ in Wien. S: Die guten Chriſten (Schauſp.), 1902. – Der Sekundarazt (Schſp.), 1902. – Die Literaten (Dram. Kulturbild a. Öſterreich), 1902. – Meſſenhauſer (Dr., mit Vorſpiel von Aug. Sauer), 1904. Telmann, Hermione, ſiehe Her- mione v. Preuſchen-Telmann! *Telmann, Konrad, iſt urſprüng- lich Pſeud. für Ernſt Otto Konrad Zitelmann, ſpäter aber der auch im bürgerl. Leben von dem Schrift- ſteller geführte Name. Er wurde am 26. Novbr. 1854 zu Stettin geboren, wo ſein Vater als Juſtizrat u. Gene- rallandſchafts-Syndikus lebte. Seine Mutter war eine Tochter des Dich- ters und Geſchichtsſchreibers Ludwig Gieſebrecht. Konrad beſuchte das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt u. be- zog Oſtern 1873 die Univerſität Ber- lin, um die Rechte zu ſtudieren. Aber ſchon nach kurzer Zeit mußte er ſei- nes leidenden Zuſtandes wegen dieſe Stadt verlaſſen, u. brachte er mehrere Monate in der franzöſiſchen Schweiz zu; zum Winter begab er ſich nach Leipzig, wo er die angenehmſte An- regung fand, und im Frühling 1874 nach Heidelberg, von wo ihn ſein lei- dender Zuſtand im Auguſt vertrieb. Er nahm ſeinen Aufenthalt im baye- riſchen Hochlande, verlebte den Herbſt in Meran, und kehrte durch Oberita- lien nach Berlin zurück. Jm Früh- jahr 1875 ließ er ſich in Greifswald in Pommern nieder, von wo er im folgenden Jahre als Gerichtsreferen- dar nach ſeiner Vaterſtadt überſie- delte. Geſundheitsrückſichten ließen ihn zu Neujahr 1878 ſeinen Abſchied aus dem Juſtizdienſte fordern, und lebte er die folgenden Jahre meiſt auf Reiſen durch Deutſchland, die Schweiz, Frankreich u. Jtalien, weilte beſonders längere Zeit auf Sizilien, bis er 1883 ſeinen ſtändigen Wohn- ſitz in Mentone (Südfrankreich) nahm. Jm Jahre 1891 vermählte er ſich mit der Dichterin und Malerin Hermione von Preuſchen (ſiehe daſelbſt!), und lebte er ſeitdem während des Som- mers in Höckendorf bei Stettin, ſonſt aber in Jtalien (zuletzt dauernd in Rom). Er ſtarb in Rom an einem plötzlichen Schlaganfalle am 24. Jan. 1897 und wurde am 27. auf dem ita- lieniſchen Friedhof daſelbſt begraben. S: Jn Pommern (Nn.); II, 1874. – Sonnenblicke (Arabesken), 1875. – Auf der Heide (N.), 1875. – Marga- rete (N.), 1875. – Meraner Herbſttage (Poet. Sk.), 1876. – Jn der Einſam- keit (Liederkranz), 1876. – Schwerer Diebſtahl (Lſp.), 1877. – Friſche Blät- ter (Nn., 2. Folge), 1880. – Jm Früh- rot (R.); III, 1880. – Jn Reichenhall (N.), 1881. – Lichter und Schatten (Nn., 3. Folge), 1883. – Meereswellen (Ge.), 1884. – Lebensfragmente (Nn., 4. Folge), 1884. – Götter u. Götzen (R.); III, 1884. – Das Spiel iſt aus (R.); III, 1884. 2. A. 1898. – Jm Hoch- land (Nn., 5. Folge), 1884. – Sphinx und andere Novellen (6. Folge), 1884. – Jn Glück und Leid (Nn., 7. Folge), 1884. – Menſchenſchickſale (Novellen, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/168>, abgerufen am 21.12.2024.