Schullern (zu Schrattenho- fen), Anton Ritter von,
wurde am 30. Jan. 1832 zu Jnnsbruck geboren, wo sein Vater Gubernial-Konzipist war. Er besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, das bis 1848 mit Lehrern aus dem Jesuitenorden be- setzt war, legte 1850 die Maturitäts- prüfung ab und bezog die Universität Jnnsbruck, um die Rechte zu studie- ren. Aber diese Wissenschaft ver- mochte ihn nicht lange zu fesseln, und da er bei Erlernung der italienischen Sprache eine besondere Vorliebe für philologische Studien gewonnen hatte, so wandte er sich der Germanistik zu. Jm Sommer 1855 legte er die Prü- fung aus deutscher Sprache u. Lite- ratur für das Lehramt an Gymna- sien ab, unternahm dann eine Reise nach Dänemark und Schweden und wurde nach seiner Heimkehr Lehrer am Gymnasium in Jnnsbruck. Jm Oktober 1856 begab er sich zur Fort- setzung seiner germanistischen Stu- dien nach Berlin, wo er bis zum Frühjahr 1857 blieb und zu den Ge- brüdern Grimm in nähere Bezieh- ungen trat. Jm Herbst d. J. über- nahm er wieder sein Lehramt in Jnnsbruck und behielt es bis zum März 1860 bei, wo ein längeres Halsleiden ihn zwang, dasselbe auf- zugeben. Er war nun als Leiter der (1862) neu gegründeten liberalen "Jnn-Zeitung" 8 Monate tätig und in der Folge Mitarbeiter dieses und anderer Blätter. Jm Mai 1869 wurde er zum Bezirksschulinspektor für die Bezirke Kufstein und Meran ernannt, wozu 1872 noch die Jn- spektion über die Jnnsbrucker Stadt- schulen kam; das erste Amt versah er bis Ende 1878, das letzte bis 1884. Jnzwischen war er 1874 in die tiro- lische Landesschulbehörde zur Dienst- leistung berufen, am 11. Sept. 1879 zum kaiserl. Rat und im Oktbr. 1883 zum Ministerialkonzipisten ernannt worden. Er starb in der Nacht vom [Spaltenumbruch]
Schu
11. auf den 12. Januar 1889.
S:
Axel (Romant. G. von E. Tegner; a. d. Schwedischen übers.), 1859. - Fraubitt. Ein Abend auf dem Achsel- kopfe (Hum. Ge.), 1878. - Gedichte (von seinen Freunden hrsg.), 1890.
*Schullern, Heinrich von,
Sohn des Vorigen, wurde am 17. April 1865 zu Jnnsbruck geboren, besuchte die Volksschule u. das Gymnasium da- selbst u. widmete sich dann in Jnns- bruck, Graz und München dem Stu- dium der Medizin. Jn München trat er in nähere Beziehungen zu hervor- ragenden Dichtern und Malern, be- suchte auch einen Malkursus an der dortigen technischen Hochschule. Nach- dem er 1890 in Jnnsbruck zum Dr. med. promoviert worden, ging er als Sekundararzt am Spital nach Salz- burg, wirkte 1891-92 als Gemeinde- arzt in Marxplan bei Salzburg und kehrte darauf nach dieser Stadt zurück, wo er neben seiner Praxis auch noch das Amt eines Chefarztes des Land- wehrbataillons Nr. 8 und eines Do- zenten für Sanatologie und Schul- hygiene an der Lehrerinnenbildungs- anstalt versah. 1904 wurde er als Landwehrregiments-Arzt nach Wien und 1911 nach Bozen versetzt.
S:
Helldunkel (Bilder und Lr.), 1892. - Vampire (Novelle), 1899. - Jung Tirol (Ein moderner Musenalma- nach aus den Tiroler Bergen; mit Hugo Greinz), 1898. - Jm Vormärz der Liebe (R. a. d. Gegenwart), 1900. - Die Trichine (Sch.), 1900. - Neues Skizzenbuch, 1900. - Ärzte (R.), 1901. 10. T. 1911. - Katholiken (R.), 1. u. 2. A. 1904. - Genußmenschen (3 Ein- akter: Tante Julchens Diamanten. - Die Sirene. - Satisfaktion), 1906. - Streiflichter (Nn. u. Geschn.), 1908. - Jung-Österreich (R. e. Burschen- schafters); II, 1910. - Gedichte, 1912.
*Schullerus, Anna,
geb. am 20. April 1869 in Fogarasch (Sieben- bürgen) als das vierte Kind des dor- tigen Pfarrers Adolf Sch., der 1872
*
[Spaltenumbruch]
Schu
Schullern (zu Schrattenho- fen), Anton Ritter von,
wurde am 30. Jan. 1832 zu Jnnsbruck geboren, wo ſein Vater Gubernial-Konzipiſt war. Er beſuchte das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, das bis 1848 mit Lehrern aus dem Jeſuitenorden be- ſetzt war, legte 1850 die Maturitäts- prüfung ab und bezog die Univerſität Jnnsbruck, um die Rechte zu ſtudie- ren. Aber dieſe Wiſſenſchaft ver- mochte ihn nicht lange zu feſſeln, und da er bei Erlernung der italieniſchen Sprache eine beſondere Vorliebe für philologiſche Studien gewonnen hatte, ſo wandte er ſich der Germaniſtik zu. Jm Sommer 1855 legte er die Prü- fung aus deutſcher Sprache u. Lite- ratur für das Lehramt an Gymna- ſien ab, unternahm dann eine Reiſe nach Dänemark und Schweden und wurde nach ſeiner Heimkehr Lehrer am Gymnaſium in Jnnsbruck. Jm Oktober 1856 begab er ſich zur Fort- ſetzung ſeiner germaniſtiſchen Stu- dien nach Berlin, wo er bis zum Frühjahr 1857 blieb und zu den Ge- brüdern Grimm in nähere Bezieh- ungen trat. Jm Herbſt d. J. über- nahm er wieder ſein Lehramt in Jnnsbruck und behielt es bis zum März 1860 bei, wo ein längeres Halsleiden ihn zwang, dasſelbe auf- zugeben. Er war nun als Leiter der (1862) neu gegründeten liberalen „Jnn-Zeitung“ 8 Monate tätig und in der Folge Mitarbeiter dieſes und anderer Blätter. Jm Mai 1869 wurde er zum Bezirksſchulinſpektor für die Bezirke Kufſtein und Meran ernannt, wozu 1872 noch die Jn- ſpektion über die Jnnsbrucker Stadt- ſchulen kam; das erſte Amt verſah er bis Ende 1878, das letzte bis 1884. Jnzwiſchen war er 1874 in die tiro- liſche Landesſchulbehörde zur Dienſt- leiſtung berufen, am 11. Sept. 1879 zum kaiſerl. Rat und im Oktbr. 1883 zum Miniſterialkonzipiſten ernannt worden. Er ſtarb in der Nacht vom [Spaltenumbruch]
Schu
11. auf den 12. Januar 1889.
S:
Axel (Romant. G. von E. Tegnér; a. d. Schwediſchen überſ.), 1859. – Fraubitt. Ein Abend auf dem Achſel- kopfe (Hum. Ge.), 1878. – Gedichte (von ſeinen Freunden hrsg.), 1890.
*Schullern, Heinrich von,
Sohn des Vorigen, wurde am 17. April 1865 zu Jnnsbruck geboren, beſuchte die Volksſchule u. das Gymnaſium da- ſelbſt u. widmete ſich dann in Jnns- bruck, Graz und München dem Stu- dium der Medizin. Jn München trat er in nähere Beziehungen zu hervor- ragenden Dichtern und Malern, be- ſuchte auch einen Malkurſus an der dortigen techniſchen Hochſchule. Nach- dem er 1890 in Jnnsbruck zum Dr. med. promoviert worden, ging er als Sekundararzt am Spital nach Salz- burg, wirkte 1891–92 als Gemeinde- arzt in Marxplan bei Salzburg und kehrte darauf nach dieſer Stadt zurück, wo er neben ſeiner Praxis auch noch das Amt eines Chefarztes des Land- wehrbataillons Nr. 8 und eines Do- zenten für Sanatologie und Schul- hygiene an der Lehrerinnenbildungs- anſtalt verſah. 1904 wurde er als Landwehrregiments-Arzt nach Wien und 1911 nach Bozen verſetzt.
S:
Helldunkel (Bilder und Lr.), 1892. – Vampire (Novelle), 1899. – Jung Tirol (Ein moderner Muſenalma- nach aus den Tiroler Bergen; mit Hugo Greinz), 1898. – Jm Vormärz der Liebe (R. a. d. Gegenwart), 1900. – Die Trichine (Sch.), 1900. – Neues Skizzenbuch, 1900. – Ärzte (R.), 1901. 10. T. 1911. – Katholiken (R.), 1. u. 2. A. 1904. – Genußmenſchen (3 Ein- akter: Tante Julchens Diamanten. – Die Sirene. – Satisfaktion), 1906. – Streiflichter (Nn. u. Geſchn.), 1908. – Jung-Öſterreich (R. e. Burſchen- ſchafters); II, 1910. – Gedichte, 1912.
*Schullerus, Anna,
geb. am 20. April 1869 in Fogaraſch (Sieben- bürgen) als das vierte Kind des dor- tigen Pfarrers Adolf Sch., der 1872
*
<TEI><text><body><divtype="index"n="1"><divtype="bibliography"n="2"><pbfacs="#f0337"n="333"/><lb/><cb/><lb/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#g">Schu</hi></fw><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName><hirendition="#b">Schullern (zu Schrattenho-<lb/>
fen),</hi> Anton Ritter von,</persName></head><p> wurde am<lb/>
30. Jan. 1832 zu Jnnsbruck geboren,<lb/>
wo ſein Vater Gubernial-Konzipiſt<lb/>
war. Er beſuchte das Gymnaſium<lb/>ſeiner Vaterſtadt, das bis 1848 mit<lb/>
Lehrern aus dem Jeſuitenorden be-<lb/>ſetzt war, legte 1850 die Maturitäts-<lb/>
prüfung ab und bezog die Univerſität<lb/>
Jnnsbruck, um die Rechte zu ſtudie-<lb/>
ren. Aber dieſe Wiſſenſchaft ver-<lb/>
mochte ihn nicht lange zu feſſeln, und<lb/>
da er bei Erlernung der italieniſchen<lb/>
Sprache eine beſondere Vorliebe für<lb/>
philologiſche Studien gewonnen hatte,<lb/>ſo wandte er ſich der Germaniſtik zu.<lb/>
Jm Sommer 1855 legte er die Prü-<lb/>
fung aus deutſcher Sprache u. Lite-<lb/>
ratur für das Lehramt an Gymna-<lb/>ſien ab, unternahm dann eine Reiſe<lb/>
nach Dänemark und Schweden und<lb/>
wurde nach ſeiner Heimkehr Lehrer<lb/>
am Gymnaſium in Jnnsbruck. Jm<lb/>
Oktober 1856 begab er ſich zur Fort-<lb/>ſetzung ſeiner germaniſtiſchen Stu-<lb/>
dien nach Berlin, wo er bis zum<lb/>
Frühjahr 1857 blieb und zu den Ge-<lb/>
brüdern Grimm in nähere Bezieh-<lb/>
ungen trat. Jm Herbſt d. J. über-<lb/>
nahm er wieder ſein Lehramt in<lb/>
Jnnsbruck und behielt es bis zum<lb/>
März 1860 bei, wo ein längeres<lb/>
Halsleiden ihn zwang, dasſelbe auf-<lb/>
zugeben. Er war nun als Leiter der<lb/>
(1862) neu gegründeten liberalen<lb/>„Jnn-Zeitung“ 8 Monate tätig und<lb/>
in der Folge Mitarbeiter dieſes und<lb/>
anderer Blätter. Jm Mai 1869<lb/>
wurde er zum Bezirksſchulinſpektor<lb/>
für die Bezirke Kufſtein und Meran<lb/>
ernannt, wozu 1872 noch die Jn-<lb/>ſpektion über die Jnnsbrucker Stadt-<lb/>ſchulen kam; das erſte Amt verſah er<lb/>
bis Ende 1878, das letzte bis 1884.<lb/>
Jnzwiſchen war er 1874 in die tiro-<lb/>
liſche Landesſchulbehörde zur Dienſt-<lb/>
leiſtung berufen, am 11. Sept. 1879<lb/>
zum kaiſerl. Rat und im Oktbr. 1883<lb/>
zum Miniſterialkonzipiſten ernannt<lb/>
worden. Er ſtarb in der Nacht vom<lb/><cb/><lb/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#g">Schu</hi></fw><lb/>
11. auf den 12. Januar 1889. </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p><lb/>
Axel (Romant. G. von E. Tegnér;<lb/>
a. d. Schwediſchen überſ.), 1859. –<lb/>
Fraubitt. Ein Abend auf dem Achſel-<lb/>
kopfe (Hum. Ge.), 1878. – Gedichte<lb/>
(von ſeinen Freunden hrsg.), 1890.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName>*<hirendition="#b">Schullern,</hi> Heinrich von,</persName></head><p> Sohn<lb/>
des Vorigen, wurde am 17. April 1865<lb/>
zu Jnnsbruck geboren, beſuchte die<lb/>
Volksſchule u. das Gymnaſium da-<lb/>ſelbſt u. widmete ſich dann in Jnns-<lb/>
bruck, Graz und München dem Stu-<lb/>
dium der Medizin. Jn München trat<lb/>
er in nähere Beziehungen zu hervor-<lb/>
ragenden Dichtern und Malern, be-<lb/>ſuchte auch einen Malkurſus an der<lb/>
dortigen techniſchen Hochſchule. Nach-<lb/>
dem er 1890 in Jnnsbruck zum <hirendition="#aq">Dr.<lb/>
med.</hi> promoviert worden, ging er als<lb/>
Sekundararzt am Spital nach Salz-<lb/>
burg, wirkte 1891–92 als Gemeinde-<lb/>
arzt in Marxplan bei Salzburg und<lb/>
kehrte darauf nach dieſer Stadt zurück,<lb/>
wo er neben ſeiner Praxis auch noch<lb/>
das Amt eines Chefarztes des Land-<lb/>
wehrbataillons Nr. 8 und eines Do-<lb/>
zenten für Sanatologie und Schul-<lb/>
hygiene an der Lehrerinnenbildungs-<lb/>
anſtalt verſah. 1904 wurde er als<lb/>
Landwehrregiments-Arzt nach Wien<lb/>
und 1911 nach Bozen verſetzt. </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p><lb/>
Helldunkel (Bilder und Lr.), 1892.<lb/>– Vampire (Novelle), 1899. – Jung<lb/>
Tirol (Ein moderner Muſenalma-<lb/>
nach aus den Tiroler Bergen; mit<lb/>
Hugo Greinz), 1898. – Jm Vormärz<lb/>
der Liebe (R. a. d. Gegenwart), 1900.<lb/>– Die Trichine (Sch.), 1900. – Neues<lb/>
Skizzenbuch, 1900. – Ärzte (R.), 1901.<lb/>
10. T. 1911. – Katholiken (R.), 1. u.<lb/>
2. A. 1904. – Genußmenſchen (3 Ein-<lb/>
akter: Tante Julchens Diamanten. –<lb/>
Die Sirene. – Satisfaktion), 1906. –<lb/>
Streiflichter (Nn. u. Geſchn.), 1908.<lb/>– Jung-Öſterreich (R. e. Burſchen-<lb/>ſchafters); <hirendition="#aq">II</hi>, 1910. – Gedichte, 1912.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName>*<hirendition="#b">Schullerus,</hi> Anna,</persName></head><p> geb. am 20.<lb/>
April 1869 in Fogaraſch (Sieben-<lb/>
bürgen) als das vierte Kind des dor-<lb/>
tigen Pfarrers Adolf Sch., der 1872<lb/><fwtype="sig"place="bottom">*</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[333/0337]
Schu
Schu
Schullern (zu Schrattenho-
fen), Anton Ritter von, wurde am
30. Jan. 1832 zu Jnnsbruck geboren,
wo ſein Vater Gubernial-Konzipiſt
war. Er beſuchte das Gymnaſium
ſeiner Vaterſtadt, das bis 1848 mit
Lehrern aus dem Jeſuitenorden be-
ſetzt war, legte 1850 die Maturitäts-
prüfung ab und bezog die Univerſität
Jnnsbruck, um die Rechte zu ſtudie-
ren. Aber dieſe Wiſſenſchaft ver-
mochte ihn nicht lange zu feſſeln, und
da er bei Erlernung der italieniſchen
Sprache eine beſondere Vorliebe für
philologiſche Studien gewonnen hatte,
ſo wandte er ſich der Germaniſtik zu.
Jm Sommer 1855 legte er die Prü-
fung aus deutſcher Sprache u. Lite-
ratur für das Lehramt an Gymna-
ſien ab, unternahm dann eine Reiſe
nach Dänemark und Schweden und
wurde nach ſeiner Heimkehr Lehrer
am Gymnaſium in Jnnsbruck. Jm
Oktober 1856 begab er ſich zur Fort-
ſetzung ſeiner germaniſtiſchen Stu-
dien nach Berlin, wo er bis zum
Frühjahr 1857 blieb und zu den Ge-
brüdern Grimm in nähere Bezieh-
ungen trat. Jm Herbſt d. J. über-
nahm er wieder ſein Lehramt in
Jnnsbruck und behielt es bis zum
März 1860 bei, wo ein längeres
Halsleiden ihn zwang, dasſelbe auf-
zugeben. Er war nun als Leiter der
(1862) neu gegründeten liberalen
„Jnn-Zeitung“ 8 Monate tätig und
in der Folge Mitarbeiter dieſes und
anderer Blätter. Jm Mai 1869
wurde er zum Bezirksſchulinſpektor
für die Bezirke Kufſtein und Meran
ernannt, wozu 1872 noch die Jn-
ſpektion über die Jnnsbrucker Stadt-
ſchulen kam; das erſte Amt verſah er
bis Ende 1878, das letzte bis 1884.
Jnzwiſchen war er 1874 in die tiro-
liſche Landesſchulbehörde zur Dienſt-
leiſtung berufen, am 11. Sept. 1879
zum kaiſerl. Rat und im Oktbr. 1883
zum Miniſterialkonzipiſten ernannt
worden. Er ſtarb in der Nacht vom
11. auf den 12. Januar 1889.
S:
Axel (Romant. G. von E. Tegnér;
a. d. Schwediſchen überſ.), 1859. –
Fraubitt. Ein Abend auf dem Achſel-
kopfe (Hum. Ge.), 1878. – Gedichte
(von ſeinen Freunden hrsg.), 1890.
*Schullern, Heinrich von, Sohn
des Vorigen, wurde am 17. April 1865
zu Jnnsbruck geboren, beſuchte die
Volksſchule u. das Gymnaſium da-
ſelbſt u. widmete ſich dann in Jnns-
bruck, Graz und München dem Stu-
dium der Medizin. Jn München trat
er in nähere Beziehungen zu hervor-
ragenden Dichtern und Malern, be-
ſuchte auch einen Malkurſus an der
dortigen techniſchen Hochſchule. Nach-
dem er 1890 in Jnnsbruck zum Dr.
med. promoviert worden, ging er als
Sekundararzt am Spital nach Salz-
burg, wirkte 1891–92 als Gemeinde-
arzt in Marxplan bei Salzburg und
kehrte darauf nach dieſer Stadt zurück,
wo er neben ſeiner Praxis auch noch
das Amt eines Chefarztes des Land-
wehrbataillons Nr. 8 und eines Do-
zenten für Sanatologie und Schul-
hygiene an der Lehrerinnenbildungs-
anſtalt verſah. 1904 wurde er als
Landwehrregiments-Arzt nach Wien
und 1911 nach Bozen verſetzt.
S:
Helldunkel (Bilder und Lr.), 1892.
– Vampire (Novelle), 1899. – Jung
Tirol (Ein moderner Muſenalma-
nach aus den Tiroler Bergen; mit
Hugo Greinz), 1898. – Jm Vormärz
der Liebe (R. a. d. Gegenwart), 1900.
– Die Trichine (Sch.), 1900. – Neues
Skizzenbuch, 1900. – Ärzte (R.), 1901.
10. T. 1911. – Katholiken (R.), 1. u.
2. A. 1904. – Genußmenſchen (3 Ein-
akter: Tante Julchens Diamanten. –
Die Sirene. – Satisfaktion), 1906. –
Streiflichter (Nn. u. Geſchn.), 1908.
– Jung-Öſterreich (R. e. Burſchen-
ſchafters); II, 1910. – Gedichte, 1912.
*Schullerus, Anna, geb. am 20.
April 1869 in Fogaraſch (Sieben-
bürgen) als das vierte Kind des dor-
tigen Pfarrers Adolf Sch., der 1872
*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/337>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.