zweiter Ehe mit dem Grafen Albert Sch. (s. d. Vorigen) vermählt und lebt auf Schloß Arendsee in der Ukermark, weilt aber mit ihrem Gat- ten häufig in San Remo (Winter) und in Tölz, Oberbayern (Sommer).
S:
Die wir Flügel suchen (Ge.), 1908. - Freigewordene (R.), 1911.
*Schlippenbach, Gabriele Frei- frau von,
psd. Herbert Rivulet, wurde 1847 in Fischröden in Kur- land, dem Gute ihres Vaters, des Frhrn. Theophil von der Ropp, geboren und wuchs hier im Kreise von zehn Geschwistern auf. Jm J. 1870 verkauften die Eltern ihr Gut u. zogen nach Libau, wo sich Gabriele zwei Jahre später mit dem Freiherrn G. v. Sch. vermählte. Die ersten zwei Jahre der Ehe verlebten die Gatten in Polangen bei Memel, wo der Freiherr Verwalter der Graf Tischkewitzschen Güter und Assessor des Grobinschen Kreises war. Seit 1877 lebten sie in der Kreisstadt Grobin, wo der Gatte Assessor des Hauptmannsgerichts wurde, u. seit 1881 in Libau, wohin er als Polizei- meister berufen worden war. Diesen Posten verlor der Freiherr v. Sch. infolge der berüchtigten Manassein- schen Revision, und bald darauf ver- fiel er in eine schwere Krankheit, von der ihn der Tod nach zwei Jahren (1894) erlöste. Mitten in allen die- sen schweren Sorgen griff die Gattin zur Feder, um durch ihre Erträge mit für die Erziehung ihrer beiden hoff- nungsvollen Söhne beitragen zu kön- nen. Jhr Wirken und Schaffen hat denn auch gesegnete Früchte getragen. Sie lebt noch jetzt in Libau.
S:
Ums Brot (R.), 1899. - Jch will es süh- nen (R.), 1901. - Ein Mutterherz. Ehre Vater und Mutter. Unser erster Weihnachtsbaum (3 En.), 1903. - Subotins Erbe (Krim.-R. a. d. russ. Gesellschaft), 1904. 3. A. 1907. - Er- kämpft (R.), 1904. - Jugendschuld (R.), 1904. - Verblutet (R.), 1905. - [Spaltenumbruch]
wurde am 7. Dezbr. 1821 zu Wien als der Sohn eines armen, schlichten Handwerkers geboren, beendete mit knapper Not die Gymnasialstudien und trat 1839, da er nunmehr für seinen Unterhalt selbst sorgen mußte, als Beamter in eine Militär-Rechnungskanzlei ein. Nach neunjähriger Dienstfrone be- trug sein Monatsgehalt 14 Gulden! Endlich wurde er zur Hofkriegsbuch- haltung versetzt, nahm aber, da für ihn als Subalternbeamten die Aus- sichten zu ungünstig waren, 1870 sei- nen Abschied mit Pension und lebte seitdem schriftstellerisch tätig in Wien. Seit dem Jahre 1857 für das Wie- ner Witzblatt "Figaro" schreibend, war er länger als 20 Jahre ein stän- diger Mitarbeiter desselben, u. 1876 wurde auf seine Anregung die be- kannte Beilage zu diesem Blatte, die "Wiener Luft", gegründet. Neben- bei war Sch. für den "Wanderer", seit 1867 für das "Wiener Tage- blatt" tätig. Jn letzterem erschienen seine später gesammelten Skizzen aus dem Wiener Volksleben, deren Er- folg ihn veranlaßte, die Wochen- schrift "Wiener Luft" zu gründen, welche, hauptsächlich mit Beiträgen aus seiner Feder versehen, der be- kannten Schwesterzeitschrift Langers "Hans Jörgl", erfolgreiche Konkur- renz machte. Er starb am 7. Oktbr. 1893.
S:
Wiener Blut (Kleine Kul- turbilder a. d. Wiener Volksleben), 1873. Neue Folge u. d. T.: Wiener Luft, 1876. Neueste Folge u. d. T.: Wienerisches, 1883. - Alte und neue Historien vom Wein, 1875. - Das kuriose Buch (Eine Spende für Gleich- gesinnte und Gegner), 1882. - Vom Wiener Volkstheater (Erinnergn. u. Aufzeichngn.), 1884. - Aus Alt- und Neu-Wien, 1882. - Gesammelte Schriften. Kleine Kulturbilder a. d.
*
[Spaltenumbruch]
Schl
zweiter Ehe mit dem Grafen Albert Sch. (ſ. d. Vorigen) vermählt und lebt auf Schloß Arendſee in der Ukermark, weilt aber mit ihrem Gat- ten häufig in San Remo (Winter) und in Tölz, Oberbayern (Sommer).
S:
Die wir Flügel ſuchen (Ge.), 1908. – Freigewordene (R.), 1911.
*Schlippenbach, Gabriele Frei- frau von,
pſd. Herbert Rivulet, wurde 1847 in Fiſchröden in Kur- land, dem Gute ihres Vaters, des Frhrn. Theophil von der Ropp, geboren und wuchs hier im Kreiſe von zehn Geſchwiſtern auf. Jm J. 1870 verkauften die Eltern ihr Gut u. zogen nach Libau, wo ſich Gabriele zwei Jahre ſpäter mit dem Freiherrn G. v. Sch. vermählte. Die erſten zwei Jahre der Ehe verlebten die Gatten in Polangen bei Memel, wo der Freiherr Verwalter der Graf Tiſchkewitzſchen Güter und Aſſeſſor des Grobinſchen Kreiſes war. Seit 1877 lebten ſie in der Kreisſtadt Grobin, wo der Gatte Aſſeſſor des Hauptmannsgerichts wurde, u. ſeit 1881 in Libau, wohin er als Polizei- meiſter berufen worden war. Dieſen Poſten verlor der Freiherr v. Sch. infolge der berüchtigten Manaſſeīn- ſchen Reviſion, und bald darauf ver- fiel er in eine ſchwere Krankheit, von der ihn der Tod nach zwei Jahren (1894) erlöſte. Mitten in allen die- ſen ſchweren Sorgen griff die Gattin zur Feder, um durch ihre Erträge mit für die Erziehung ihrer beiden hoff- nungsvollen Söhne beitragen zu kön- nen. Jhr Wirken und Schaffen hat denn auch geſegnete Früchte getragen. Sie lebt noch jetzt in Libau.
S:
Ums Brot (R.), 1899. – Jch will es ſüh- nen (R.), 1901. – Ein Mutterherz. Ehre Vater und Mutter. Unſer erſter Weihnachtsbaum (3 En.), 1903. – Subotins Erbe (Krim.-R. a. d. ruſſ. Geſellſchaft), 1904. 3. A. 1907. – Er- kämpft (R.), 1904. – Jugendſchuld (R.), 1904. – Verblutet (R.), 1905. – [Spaltenumbruch]
wurde am 7. Dezbr. 1821 zu Wien als der Sohn eines armen, ſchlichten Handwerkers geboren, beendete mit knapper Not die Gymnaſialſtudien und trat 1839, da er nunmehr für ſeinen Unterhalt ſelbſt ſorgen mußte, als Beamter in eine Militär-Rechnungskanzlei ein. Nach neunjähriger Dienſtfrone be- trug ſein Monatsgehalt 14 Gulden! Endlich wurde er zur Hofkriegsbuch- haltung verſetzt, nahm aber, da für ihn als Subalternbeamten die Aus- ſichten zu ungünſtig waren, 1870 ſei- nen Abſchied mit Penſion und lebte ſeitdem ſchriftſtelleriſch tätig in Wien. Seit dem Jahre 1857 für das Wie- ner Witzblatt „Figaro“ ſchreibend, war er länger als 20 Jahre ein ſtän- diger Mitarbeiter desſelben, u. 1876 wurde auf ſeine Anregung die be- kannte Beilage zu dieſem Blatte, die „Wiener Luft“, gegründet. Neben- bei war Sch. für den „Wanderer“, ſeit 1867 für das „Wiener Tage- blatt“ tätig. Jn letzterem erſchienen ſeine ſpäter geſammelten Skizzen aus dem Wiener Volksleben, deren Er- folg ihn veranlaßte, die Wochen- ſchrift „Wiener Luft“ zu gründen, welche, hauptſächlich mit Beiträgen aus ſeiner Feder verſehen, der be- kannten Schweſterzeitſchrift Langers „Hans Jörgl“, erfolgreiche Konkur- renz machte. Er ſtarb am 7. Oktbr. 1893.
S:
Wiener Blut (Kleine Kul- turbilder a. d. Wiener Volksleben), 1873. Neue Folge u. d. T.: Wiener Luft, 1876. Neueſte Folge u. d. T.: Wieneriſches, 1883. – Alte und neue Hiſtorien vom Wein, 1875. – Das kurioſe Buch (Eine Spende für Gleich- geſinnte und Gegner), 1882. – Vom Wiener Volkstheater (Erinnergn. u. Aufzeichngn.), 1884. – Aus Alt- und Neu-Wien, 1882. – Geſammelte Schriften. Kleine Kulturbilder a. d.
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[206/0210]
Schl
Schl
zweiter Ehe mit dem Grafen Albert
Sch. (ſ. d. Vorigen) vermählt und
lebt auf Schloß Arendſee in der
Ukermark, weilt aber mit ihrem Gat-
ten häufig in San Remo (Winter)
und in Tölz, Oberbayern (Sommer).
S: Die wir Flügel ſuchen (Ge.),
1908. – Freigewordene (R.), 1911.
*Schlippenbach, Gabriele Frei-
frau von, pſd. Herbert Rivulet,
wurde 1847 in Fiſchröden in Kur-
land, dem Gute ihres Vaters, des
Frhrn. Theophil von der Ropp,
geboren und wuchs hier im Kreiſe
von zehn Geſchwiſtern auf. Jm J.
1870 verkauften die Eltern ihr Gut
u. zogen nach Libau, wo ſich Gabriele
zwei Jahre ſpäter mit dem Freiherrn
G. v. Sch. vermählte. Die erſten
zwei Jahre der Ehe verlebten die
Gatten in Polangen bei Memel, wo
der Freiherr Verwalter der Graf
Tiſchkewitzſchen Güter und Aſſeſſor
des Grobinſchen Kreiſes war. Seit
1877 lebten ſie in der Kreisſtadt
Grobin, wo der Gatte Aſſeſſor des
Hauptmannsgerichts wurde, u. ſeit
1881 in Libau, wohin er als Polizei-
meiſter berufen worden war. Dieſen
Poſten verlor der Freiherr v. Sch.
infolge der berüchtigten Manaſſeīn-
ſchen Reviſion, und bald darauf ver-
fiel er in eine ſchwere Krankheit, von
der ihn der Tod nach zwei Jahren
(1894) erlöſte. Mitten in allen die-
ſen ſchweren Sorgen griff die Gattin
zur Feder, um durch ihre Erträge mit
für die Erziehung ihrer beiden hoff-
nungsvollen Söhne beitragen zu kön-
nen. Jhr Wirken und Schaffen hat
denn auch geſegnete Früchte getragen.
Sie lebt noch jetzt in Libau.
S: Ums
Brot (R.), 1899. – Jch will es ſüh-
nen (R.), 1901. – Ein Mutterherz.
Ehre Vater und Mutter. Unſer erſter
Weihnachtsbaum (3 En.), 1903. –
Subotins Erbe (Krim.-R. a. d. ruſſ.
Geſellſchaft), 1904. 3. A. 1907. – Er-
kämpft (R.), 1904. – Jugendſchuld
(R.), 1904. – Verblutet (R.), 1905. –
Lebenskriſen (R.), 1905. – Junge
Ehen (Nn.), 1904. – Sonnenſehn-
ſucht (R.), 1911.
Schlögl, Friedrich, wurde am 7.
Dezbr. 1821 zu Wien als der Sohn
eines armen, ſchlichten Handwerkers
geboren, beendete mit knapper Not
die Gymnaſialſtudien und trat 1839,
da er nunmehr für ſeinen Unterhalt
ſelbſt ſorgen mußte, als Beamter in
eine Militär-Rechnungskanzlei ein.
Nach neunjähriger Dienſtfrone be-
trug ſein Monatsgehalt 14 Gulden!
Endlich wurde er zur Hofkriegsbuch-
haltung verſetzt, nahm aber, da für
ihn als Subalternbeamten die Aus-
ſichten zu ungünſtig waren, 1870 ſei-
nen Abſchied mit Penſion und lebte
ſeitdem ſchriftſtelleriſch tätig in Wien.
Seit dem Jahre 1857 für das Wie-
ner Witzblatt „Figaro“ ſchreibend,
war er länger als 20 Jahre ein ſtän-
diger Mitarbeiter desſelben, u. 1876
wurde auf ſeine Anregung die be-
kannte Beilage zu dieſem Blatte, die
„Wiener Luft“, gegründet. Neben-
bei war Sch. für den „Wanderer“,
ſeit 1867 für das „Wiener Tage-
blatt“ tätig. Jn letzterem erſchienen
ſeine ſpäter geſammelten Skizzen aus
dem Wiener Volksleben, deren Er-
folg ihn veranlaßte, die Wochen-
ſchrift „Wiener Luft“ zu gründen,
welche, hauptſächlich mit Beiträgen
aus ſeiner Feder verſehen, der be-
kannten Schweſterzeitſchrift Langers
„Hans Jörgl“, erfolgreiche Konkur-
renz machte. Er ſtarb am 7. Oktbr.
1893.
S: Wiener Blut (Kleine Kul-
turbilder a. d. Wiener Volksleben),
1873. Neue Folge u. d. T.: Wiener
Luft, 1876. Neueſte Folge u. d. T.:
Wieneriſches, 1883. – Alte und neue
Hiſtorien vom Wein, 1875. – Das
kurioſe Buch (Eine Spende für Gleich-
geſinnte und Gegner), 1882. – Vom
Wiener Volkstheater (Erinnergn. u.
Aufzeichngn.), 1884. – Aus Alt- und
Neu-Wien, 1882. – Geſammelte
Schriften. Kleine Kulturbilder a. d.
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/210>, abgerufen am 04.03.2025.
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