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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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[1]911.

S:

Die Tochter des Ko-
[m]ödianten (R.), 1874. - Noch nie
[d]agewesen! (Lsp.), 1876.

Scheidlin(-Wenrich), Karoline
Edle von,

wurde am 10. Juli 1824 in
Hermannstadt (Siebenbürgen) als
die Tochter des dortigen Gymnasial-
Rektors, Johann Georg Wenrich,
geboren, der später als Professor
[d]er orientalischen Sprachen an die
[e]vangel.-theolog. Fakultät nach Wien
[b]erufen und hier auch Mitglied der
[k]. k. Akademie der Wissenschaften
wurde. Sie vermählte sich 1841 mit
[d]em Universitätsbeamten Ernst Ed-
[d]en von Sch. und starb in Purkers-
[d]orf bei Wien am 13. Septbr. 1887.

S:

Aus dem Jrrenhause (13 En.
merkwürdiger Jrrsinnsfälle), 1891.

*Scheifele, Johann Georg,

wurde
am 8. Februar 1825 in dem bayer.-
[s]chwäb. Städtchen Mindelheim als
[d]er Sohn katholischer Bürgersleute
geboren, besuchte das Gymnasium u.
Lyzeum in Augsburg u. machte seine
[t]heologischen Studien in Dillingen.
Schon als Kandidat der Philosophie
gab er auf Anregung seiner Profes-
[s]oren seine Gedichte in schwäbischer
Mundart heraus, wobei er seinem
Namen den vulgären fingierten Dich-
ternamen Jörg von Spitzispui,
-- nach einem Weiler in der Nähe
von Mindelheim -- hinzufügte. Jm
Jahre 1850 zum Priester geweiht,
wirkte er sechs Jahre lang als Stadt-
kaplan in Rain, seit 1857 als Pfarr-
kuratus in Niederschönenfeld, wurde
1869 Pfarrer in Krugzell bei Kempten
und später zu Ettringen bei Mindel-
heim. Hier starb er am 29. Juli 1880.

S:

Quodlibet curiosum (Ge. in
schwäb. Mundart), 1847. 2. A. unter
d. T.: Gedichte in schwäb. Mundart;
II, 1849. 5. Aufl. 1883. - Gedichte,
2. Bd., 1869. 2. Aufl. u. d. T.: Neue
Gedichte, 1883. - Mucka und Wefzga
(Kom. Ge. in schwäbischer Mundart),
1874.

*Scheiner, Leopold,

pseud. Karl
[Spaltenumbruch]

Sche
Poll, wurde am 7. Februar 1847 zu
Lemberg geboren, kam in seinem 9.
Jahre mit seinen Eltern nach Wien,
wo er seine Studien beendete und
noch jetzt als Jnhaber eines Bank-
geschäfts seinen Wohnsitz hat. 1871
promovierte er in Graz zum Dr. phil.

S:

Spätherbst (Ge.), 1884. - Allein
(Ge.), 1886. - Das Fräulein von
Entragues (Schsp.), 1894. - Histo-
rien, 1895. - Liebe und Leben (Glos-
sen), 1907.

*Scheirl, Friedrich Franz,

psd.
E. Salzburger, wurde am 16. Febr.
1856 zu Tamsweg im Salzburgischen
geboren und widmete sich dem Lehr-
fach. Als junger Lehrer ging er nach
Wien, wo er neben seinem Lehramte
die Gymnasialstudien nachholte und
sich nach abgelegter Maturitätsprü-
fung mit Eifer den akademischen Stu-
dien widmete. Er kehrte nach Be-
endigung derselben in den Schuldienst
zurück und wirkte später als k. k.
Bezirks-Schulinspektor in Waid-
hofen a. d. Thaja, bis er 1904 in den
Ruhestand trat. Er siedelte nun nach
Wien, 1906 nach Salzburg und 1907
nach München über. Eine unheilbare
Krankheit trieb ihn zum Selbstmord:
er erschoß sich während eines Aufent-
halts in Berlin am 12. Janr. 1910.

S:

Grad a Todsünd wert (Schsp. a.
d. Salzburger Bergen), 1898.

*Schelble, F. J.,

geb. 1845 in
Hüfingen bei Donaueschingen, in
jenem, unter dem Namen "Die Baar"
bekannten Landstriche, besuchte das
Progymnasium in Donaueschingen
und das sogenannte Lyzeum in Kon-
stanz, worauf er in Freiburg i. B. u.
Heidelberg altklassische Philologie
studierte. Er war danach einige Jahre
Lehrer an der berühmten Benderschen
Erziehungsanstalt in Weinheim an
der Bergstraße, und trat dann als
Lehrer der alten Sprachen an dem
dortigen Realgymnasium in den ba-
dischen Staatsdienst. Er wirkt noch
jetzt als Professor daselbst.

S:

Rund-

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[Spaltenumbruch]

Sche
[1]911.

S:

Die Tochter des Ko-
[m]ödianten (R.), 1874. – Noch nie
[d]ageweſen! (Lſp.), 1876.

Scheidlin(-Wenrich), Karoline
Edle von,

wurde am 10. Juli 1824 in
Hermannſtadt (Siebenbürgen) als
die Tochter des dortigen Gymnaſial-
Rektors, Johann Georg Wenrich,
geboren, der ſpäter als Profeſſor
[d]er orientaliſchen Sprachen an die
[e]vangel.-theolog. Fakultät nach Wien
[b]erufen und hier auch Mitglied der
[k]. k. Akademie der Wiſſenſchaften
wurde. Sie vermählte ſich 1841 mit
[d]em Univerſitätsbeamten Ernſt Ed-
[d]en von Sch. und ſtarb in Purkers-
[d]orf bei Wien am 13. Septbr. 1887.

S:

Aus dem Jrrenhauſe (13 En.
merkwürdiger Jrrſinnsfälle), 1891.

*Scheifele, Johann Georg,

wurde
am 8. Februar 1825 in dem bayer.-
[s]chwäb. Städtchen Mindelheim als
[d]er Sohn katholiſcher Bürgersleute
geboren, beſuchte das Gymnaſium u.
Lyzeum in Augsburg u. machte ſeine
[t]heologiſchen Studien in Dillingen.
Schon als Kandidat der Philoſophie
gab er auf Anregung ſeiner Profeſ-
[s]oren ſeine Gedichte in ſchwäbiſcher
Mundart heraus, wobei er ſeinem
Namen den vulgären fingierten Dich-
ternamen Jörg von Spitziſpui,
— nach einem Weiler in der Nähe
von Mindelheim — hinzufügte. Jm
Jahre 1850 zum Prieſter geweiht,
wirkte er ſechs Jahre lang als Stadt-
kaplan in Rain, ſeit 1857 als Pfarr-
kuratus in Niederſchönenfeld, wurde
1869 Pfarrer in Krugzell bei Kempten
und ſpäter zu Ettringen bei Mindel-
heim. Hier ſtarb er am 29. Juli 1880.

S:

Quodlibet curiosum (Ge. in
ſchwäb. Mundart), 1847. 2. A. unter
d. T.: Gedichte in ſchwäb. Mundart;
II, 1849. 5. Aufl. 1883. – Gedichte,
2. Bd., 1869. 2. Aufl. u. d. T.: Neue
Gedichte, 1883. – Mucka und Wefzga
(Kom. Ge. in ſchwäbiſcher Mundart),
1874.

*Scheiner, Leopold,

pſeud. Karl
[Spaltenumbruch]

Sche
Poll, wurde am 7. Februar 1847 zu
Lemberg geboren, kam in ſeinem 9.
Jahre mit ſeinen Eltern nach Wien,
wo er ſeine Studien beendete und
noch jetzt als Jnhaber eines Bank-
geſchäfts ſeinen Wohnſitz hat. 1871
promovierte er in Graz zum Dr. phil.

S:

Spätherbſt (Ge.), 1884. – Allein
(Ge.), 1886. – Das Fräulein von
Entragues (Schſp.), 1894. – Hiſto-
rien, 1895. – Liebe und Leben (Gloſ-
ſen), 1907.

*Scheirl, Friedrich Franz,

pſd.
E. Salzburger, wurde am 16. Febr.
1856 zu Tamsweg im Salzburgiſchen
geboren und widmete ſich dem Lehr-
fach. Als junger Lehrer ging er nach
Wien, wo er neben ſeinem Lehramte
die Gymnaſialſtudien nachholte und
ſich nach abgelegter Maturitätsprü-
fung mit Eifer den akademiſchen Stu-
dien widmete. Er kehrte nach Be-
endigung derſelben in den Schuldienſt
zurück und wirkte ſpäter als k. k.
Bezirks-Schulinſpektor in Waid-
hofen a. d. Thaja, bis er 1904 in den
Ruheſtand trat. Er ſiedelte nun nach
Wien, 1906 nach Salzburg und 1907
nach München über. Eine unheilbare
Krankheit trieb ihn zum Selbſtmord:
er erſchoß ſich während eines Aufent-
halts in Berlin am 12. Janr. 1910.

S:

Grad a Todſünd wert (Schſp. a.
d. Salzburger Bergen), 1898.

*Schelble, F. J.,

geb. 1845 in
Hüfingen bei Donaueſchingen, in
jenem, unter dem Namen „Die Baar“
bekannten Landſtriche, beſuchte das
Progymnaſium in Donaueſchingen
und das ſogenannte Lyzeum in Kon-
ſtanz, worauf er in Freiburg i. B. u.
Heidelberg altklaſſiſche Philologie
ſtudierte. Er war danach einige Jahre
Lehrer an der berühmten Benderſchen
Erziehungsanſtalt in Weinheim an
der Bergſtraße, und trat dann als
Lehrer der alten Sprachen an dem
dortigen Realgymnaſium in den ba-
diſchen Staatsdienſt. Er wirkt noch
jetzt als Profeſſor daſelbſt.

S:

Rund-

*
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[159/0163] Sche Sche 1911. S: Die Tochter des Ko- mödianten (R.), 1874. – Noch nie dageweſen! (Lſp.), 1876. Scheidlin(-Wenrich), Karoline Edle von, wurde am 10. Juli 1824 in Hermannſtadt (Siebenbürgen) als die Tochter des dortigen Gymnaſial- Rektors, Johann Georg Wenrich, geboren, der ſpäter als Profeſſor der orientaliſchen Sprachen an die evangel.-theolog. Fakultät nach Wien berufen und hier auch Mitglied der k. k. Akademie der Wiſſenſchaften wurde. Sie vermählte ſich 1841 mit dem Univerſitätsbeamten Ernſt Ed- den von Sch. und ſtarb in Purkers- dorf bei Wien am 13. Septbr. 1887. S: Aus dem Jrrenhauſe (13 En. merkwürdiger Jrrſinnsfälle), 1891. *Scheifele, Johann Georg, wurde am 8. Februar 1825 in dem bayer.- schwäb. Städtchen Mindelheim als der Sohn katholiſcher Bürgersleute geboren, beſuchte das Gymnaſium u. Lyzeum in Augsburg u. machte ſeine theologiſchen Studien in Dillingen. Schon als Kandidat der Philoſophie gab er auf Anregung ſeiner Profeſ- soren ſeine Gedichte in ſchwäbiſcher Mundart heraus, wobei er ſeinem Namen den vulgären fingierten Dich- ternamen Jörg von Spitziſpui, — nach einem Weiler in der Nähe von Mindelheim — hinzufügte. Jm Jahre 1850 zum Prieſter geweiht, wirkte er ſechs Jahre lang als Stadt- kaplan in Rain, ſeit 1857 als Pfarr- kuratus in Niederſchönenfeld, wurde 1869 Pfarrer in Krugzell bei Kempten und ſpäter zu Ettringen bei Mindel- heim. Hier ſtarb er am 29. Juli 1880. S: Quodlibet curiosum (Ge. in ſchwäb. Mundart), 1847. 2. A. unter d. T.: Gedichte in ſchwäb. Mundart; II, 1849. 5. Aufl. 1883. – Gedichte, 2. Bd., 1869. 2. Aufl. u. d. T.: Neue Gedichte, 1883. – Mucka und Wefzga (Kom. Ge. in ſchwäbiſcher Mundart), 1874. *Scheiner, Leopold, pſeud. Karl Poll, wurde am 7. Februar 1847 zu Lemberg geboren, kam in ſeinem 9. Jahre mit ſeinen Eltern nach Wien, wo er ſeine Studien beendete und noch jetzt als Jnhaber eines Bank- geſchäfts ſeinen Wohnſitz hat. 1871 promovierte er in Graz zum Dr. phil. S: Spätherbſt (Ge.), 1884. – Allein (Ge.), 1886. – Das Fräulein von Entragues (Schſp.), 1894. – Hiſto- rien, 1895. – Liebe und Leben (Gloſ- ſen), 1907. *Scheirl, Friedrich Franz, pſd. E. Salzburger, wurde am 16. Febr. 1856 zu Tamsweg im Salzburgiſchen geboren und widmete ſich dem Lehr- fach. Als junger Lehrer ging er nach Wien, wo er neben ſeinem Lehramte die Gymnaſialſtudien nachholte und ſich nach abgelegter Maturitätsprü- fung mit Eifer den akademiſchen Stu- dien widmete. Er kehrte nach Be- endigung derſelben in den Schuldienſt zurück und wirkte ſpäter als k. k. Bezirks-Schulinſpektor in Waid- hofen a. d. Thaja, bis er 1904 in den Ruheſtand trat. Er ſiedelte nun nach Wien, 1906 nach Salzburg und 1907 nach München über. Eine unheilbare Krankheit trieb ihn zum Selbſtmord: er erſchoß ſich während eines Aufent- halts in Berlin am 12. Janr. 1910. S: Grad a Todſünd wert (Schſp. a. d. Salzburger Bergen), 1898. *Schelble, F. J., geb. 1845 in Hüfingen bei Donaueſchingen, in jenem, unter dem Namen „Die Baar“ bekannten Landſtriche, beſuchte das Progymnaſium in Donaueſchingen und das ſogenannte Lyzeum in Kon- ſtanz, worauf er in Freiburg i. B. u. Heidelberg altklaſſiſche Philologie ſtudierte. Er war danach einige Jahre Lehrer an der berühmten Benderſchen Erziehungsanſtalt in Weinheim an der Bergſtraße, und trat dann als Lehrer der alten Sprachen an dem dortigen Realgymnaſium in den ba- diſchen Staatsdienſt. Er wirkt noch jetzt als Profeſſor daſelbſt. S: Rund- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/163>, abgerufen am 30.12.2024.