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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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sich eine bürgerliche Stellung zu grün-
den. Er ging 1850 nach Treptow in
Vorpommern, wo er Privatunterricht
erteilte und zur Erholung seine platt-
deutschen Gedichte "Läuschen un
Rimels" schrieb. Als er sie auf seine
eigenen Kosten hatte drucken lassen u.
1853 auf den Büchermarkt brachte,
war der Erfolg ein so überraschend
großartiger, daß R. sich entschloß, sich
ganz der Dialektdichtung zu widmen.
Er siedelte 1856 nach Neubrandenburg
über, wo er bis 1863 verweilte. Seit-
dem wohnte er in seiner reizenden,
am Fuße der Wartburg erbauten Villa
bei Eisenach, von wo aus er im Jahre
1864 eine Reise nach Palästina und
Griechenland unternahm. Er starb
in Eisenach am 12. Juli 1874, nach-
dem er in den letzten Jahren mit
mancherlei Leiden, den Nachwehen
seines Gefängnislebens, zu kämpfen
gehabt hatte. Seine Witwe (+ 9.
Juni 1894) vermachte ihre Villa bei
Eisenach u. den literarischen Nachlaß
ihres Mannes der deutschen Schiller-
Stiftung.

S:

Sämtliche Werke; XIII,
1863-68 [Jnhalt: I. Läuschen un
Riemels (Plattd. Ge. in mecklenb.-
vorpommerscher Mundart, 1853). -
II. Läuschen un Riemels (Neue Folge,
1858). - III. Dei Reis' nah Belligen
(Poet. E., 1855). - IV. Olle Kamel-
len, 1. Tl.: Woans ik tau 'ne Fru
kamm. - Ut de Franzosentid (1860).
- V. Olle Kamellen, 2. Tl.: Ut mine
Festungstid (1863). - VI. Schurr
Murr (1861). - VII. Hanne Nüte
un de lütte Pudel (Ne Vagel- un
Minschengeschichte, 1859). - VIII.-X.
Olle Kamellen, 3.-5. Tl.: Ut mine
Stromtid (1862-64). - XI. Kein Hü-
sung (1858). - XII. Olle Kamellen,
6. Tl.: Dörchläuchting (1866). - XIII.
Olle Kamellen, 7. Tl.: De Reis' nah
Konstantinopel (1868)]. - Nachge-
lassene Schriften; hrsg. von Adolf
Wilbrandt; II, 1874-75 Bd. XIV u.
XV der "Sämtlich. Werke". Jnhalt:
I. Biographie. - Ein gräflicher Ge-
[Spaltenumbruch]

Reu
burtstag. - Briefe des Jnspektor
Bräsig an Fritz Reuter. - Die Reise
nach Braunschweig. - Urgeschichte
von Mecklenburg. - Gedichte. - II.
Memoiren eines alten Fliegenschim-
mels. - Eine Heiratsgeschichte. -
Ausgewählte Briefe). - Ergänzungs-
bände zu den "Sämtlichen Werken";
II, 1878 [Jnhalt: I. Lustspiele (Der
1. April, oder: Onkel Jakob u. Onkel
Jochen. - Blücher in Teterow, 1857).
- II. Polterabendgedichte, (1855)]. -
Fritz Reuter-Reliquien; hrsg. v. K.
Gaedertz, 1885. - Briefe an seinen
Vater a. d. Jahren 1827-41; hrsg.
von Franz Engel; II, 1895. - Sämt-
liche Werke; hrsg. von Dr. Karl Frdr.
Müller; XVIII, 1905. - Dieselben;
hrsg. von Otto Weltzien, 1905. - Die-
selben; hrsg. v. Heinrich Lange; VIII,
1905. - Dieselben; hrsg. v. Hermann
Jahnke u. Albert Schwarz; IV, 1905.
- Dieselben; hrsg. von Karl Thdr.
Gaedertz; XII, 1905. - Ausgewählte
Werke; hrsg. von Dr. Karl Frdr.
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1905. - Dieselben; hrsg. von Hans
W. Grube; XII, 1908. - Dieselben;
hrsg. von August Junkermann; II,
1910. - Werke in hochdeutsch. Sprache
(aus dem Plattdeutschen übertragen
v. Dr. E. Bußler), 1905. - Meister-
werke. (Jns Hochdeutsche übertr. v.
Heinrich Conrad), 1905.

*Reuter, Gabriele,

wurde am 8.
Febr. 1859 zu Alexandrien in Ägyp-
ten als das älteste Kind eines Kauf-
manns daselbst geboren, empfing
ihren ersten Unterricht 1864-69 in
dem Braunschen Jnstitut zu Dessau
(Anhalt), wohin die Mutter mit den
Kindern übergesiedelt war, und lebte
1869-72 wieder in Alexandrien, wo
sie den Unterricht einer Gouvernante
genoß. Jm Jahre 1872 starb ihr
Vater auf einer Reise in Deutschland,

*


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Reu
ſich eine bürgerliche Stellung zu grün-
den. Er ging 1850 nach Treptow in
Vorpommern, wo er Privatunterricht
erteilte und zur Erholung ſeine platt-
deutſchen Gedichte „Läuſchen un
Rimels“ ſchrieb. Als er ſie auf ſeine
eigenen Koſten hatte drucken laſſen u.
1853 auf den Büchermarkt brachte,
war der Erfolg ein ſo überraſchend
großartiger, daß R. ſich entſchloß, ſich
ganz der Dialektdichtung zu widmen.
Er ſiedelte 1856 nach Neubrandenburg
über, wo er bis 1863 verweilte. Seit-
dem wohnte er in ſeiner reizenden,
am Fuße der Wartburg erbauten Villa
bei Eiſenach, von wo aus er im Jahre
1864 eine Reiſe nach Paläſtina und
Griechenland unternahm. Er ſtarb
in Eiſenach am 12. Juli 1874, nach-
dem er in den letzten Jahren mit
mancherlei Leiden, den Nachwehen
ſeines Gefängnislebens, zu kämpfen
gehabt hatte. Seine Witwe († 9.
Juni 1894) vermachte ihre Villa bei
Eiſenach u. den literariſchen Nachlaß
ihres Mannes der deutſchen Schiller-
Stiftung.

S:

Sämtliche Werke; XIII,
1863‒68 [Jnhalt: I. Läuſchen un
Riemels (Plattd. Ge. in mecklenb.-
vorpommerſcher Mundart, 1853). ‒
II. Läuſchen un Riemels (Neue Folge,
1858). ‒ III. Dei Reiſ’ nah Belligen
(Poet. E., 1855). ‒ IV. Olle Kamel-
len, 1. Tl.: Woans ik tau ’ne Fru
kamm. ‒ Ut de Franzoſentid (1860).
V. Olle Kamellen, 2. Tl.: Ut mine
Feſtungstid (1863). ‒ VI. Schurr
Murr (1861). ‒ VII. Hanne Nüte
un de lütte Pudel (Ne Vagel- un
Minſchengeſchichte, 1859). ‒ VIII.‒X.
Olle Kamellen, 3.‒5. Tl.: Ut mine
Stromtid (1862‒64). ‒ XI. Kein Hü-
ſung (1858). ‒ XII. Olle Kamellen,
6. Tl.: Dörchläuchting (1866). ‒ XIII.
Olle Kamellen, 7. Tl.: De Reiſ’ nah
Konſtantinopel (1868)]. ‒ Nachge-
laſſene Schriften; hrsg. von Adolf
Wilbrandt; II, 1874‒75 Bd. XIV u.
XV der „Sämtlich. Werke“. Jnhalt:
I. Biographie. ‒ Ein gräflicher Ge-
[Spaltenumbruch]

Reu
burtstag. ‒ Briefe des Jnſpektor
Bräſig an Fritz Reuter. ‒ Die Reiſe
nach Braunſchweig. ‒ Urgeſchichte
von Mecklenburg. ‒ Gedichte. ‒ II.
Memoiren eines alten Fliegenſchim-
mels. ‒ Eine Heiratsgeſchichte. ‒
Ausgewählte Briefe). ‒ Ergänzungs-
bände zu den „Sämtlichen Werken“;
II, 1878 [Jnhalt: I. Luſtſpiele (Der
1. April, oder: Onkel Jakob u. Onkel
Jochen. ‒ Blücher in Teterow, 1857).
II. Polterabendgedichte, (1855)]. ‒
Fritz Reuter-Reliquien; hrsg. v. K.
Gaedertz, 1885. ‒ Briefe an ſeinen
Vater a. d. Jahren 1827-41; hrsg.
von Franz Engel; II, 1895. ‒ Sämt-
liche Werke; hrsg. von Dr. Karl Frdr.
Müller; XVIII, 1905. ‒ Dieſelben;
hrsg. von Otto Weltzien, 1905. ‒ Die-
ſelben; hrsg. v. Heinrich Lange; VIII,
1905. ‒ Dieſelben; hrsg. v. Hermann
Jahnke u. Albert Schwarz; IV, 1905.
‒ Dieſelben; hrsg. von Karl Thdr.
Gaedertz; XII, 1905. ‒ Ausgewählte
Werke; hrsg. von Dr. Karl Frdr.
Müller; IX, 1905. ‒ Dieſelben; hrsg.
von Karl Thdr. Gaedertz; VI, 1905. ‒
Werke; hrsg. von Dr. Karl Macke u.
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hrsg. von Wilhelm Seelmann; VI,
1905. ‒ Dieſelben; hrsg. von Hans
W. Grube; XII, 1908. ‒ Dieſelben;
hrsg. von Auguſt Junkermann; II,
1910. ‒ Werke in hochdeutſch. Sprache
(aus dem Plattdeutſchen übertragen
v. Dr. E. Bußler), 1905. ‒ Meiſter-
werke. (Jns Hochdeutſche übertr. v.
Heinrich Conrad), 1905.

*Reuter, Gabriele,

wurde am 8.
Febr. 1859 zu Alexandrien in Ägyp-
ten als das älteſte Kind eines Kauf-
manns daſelbſt geboren, empfing
ihren erſten Unterricht 1864‒69 in
dem Braunſchen Jnſtitut zu Deſſau
(Anhalt), wohin die Mutter mit den
Kindern übergeſiedelt war, und lebte
1869‒72 wieder in Alexandrien, wo
ſie den Unterricht einer Gouvernante
genoß. Jm Jahre 1872 ſtarb ihr
Vater auf einer Reiſe in Deutſchland,

*
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[448/0452] Reu Reu ſich eine bürgerliche Stellung zu grün- den. Er ging 1850 nach Treptow in Vorpommern, wo er Privatunterricht erteilte und zur Erholung ſeine platt- deutſchen Gedichte „Läuſchen un Rimels“ ſchrieb. Als er ſie auf ſeine eigenen Koſten hatte drucken laſſen u. 1853 auf den Büchermarkt brachte, war der Erfolg ein ſo überraſchend großartiger, daß R. ſich entſchloß, ſich ganz der Dialektdichtung zu widmen. Er ſiedelte 1856 nach Neubrandenburg über, wo er bis 1863 verweilte. Seit- dem wohnte er in ſeiner reizenden, am Fuße der Wartburg erbauten Villa bei Eiſenach, von wo aus er im Jahre 1864 eine Reiſe nach Paläſtina und Griechenland unternahm. Er ſtarb in Eiſenach am 12. Juli 1874, nach- dem er in den letzten Jahren mit mancherlei Leiden, den Nachwehen ſeines Gefängnislebens, zu kämpfen gehabt hatte. Seine Witwe († 9. Juni 1894) vermachte ihre Villa bei Eiſenach u. den literariſchen Nachlaß ihres Mannes der deutſchen Schiller- Stiftung. S: Sämtliche Werke; XIII, 1863‒68 [Jnhalt: I. Läuſchen un Riemels (Plattd. Ge. in mecklenb.- vorpommerſcher Mundart, 1853). ‒ II. Läuſchen un Riemels (Neue Folge, 1858). ‒ III. Dei Reiſ’ nah Belligen (Poet. E., 1855). ‒ IV. Olle Kamel- len, 1. Tl.: Woans ik tau ’ne Fru kamm. ‒ Ut de Franzoſentid (1860). ‒ V. Olle Kamellen, 2. Tl.: Ut mine Feſtungstid (1863). ‒ VI. Schurr Murr (1861). ‒ VII. Hanne Nüte un de lütte Pudel (Ne Vagel- un Minſchengeſchichte, 1859). ‒ VIII.‒X. Olle Kamellen, 3.‒5. Tl.: Ut mine Stromtid (1862‒64). ‒ XI. Kein Hü- ſung (1858). ‒ XII. Olle Kamellen, 6. Tl.: Dörchläuchting (1866). ‒ XIII. Olle Kamellen, 7. Tl.: De Reiſ’ nah Konſtantinopel (1868)]. ‒ Nachge- laſſene Schriften; hrsg. von Adolf Wilbrandt; II, 1874‒75 Bd. XIV u. XV der „Sämtlich. Werke“. Jnhalt: I. Biographie. ‒ Ein gräflicher Ge- burtstag. ‒ Briefe des Jnſpektor Bräſig an Fritz Reuter. ‒ Die Reiſe nach Braunſchweig. ‒ Urgeſchichte von Mecklenburg. ‒ Gedichte. ‒ II. Memoiren eines alten Fliegenſchim- mels. ‒ Eine Heiratsgeſchichte. ‒ Ausgewählte Briefe). ‒ Ergänzungs- bände zu den „Sämtlichen Werken“; II, 1878 [Jnhalt: I. Luſtſpiele (Der 1. April, oder: Onkel Jakob u. Onkel Jochen. ‒ Blücher in Teterow, 1857). ‒ II. Polterabendgedichte, (1855)]. ‒ Fritz Reuter-Reliquien; hrsg. v. K. Gaedertz, 1885. ‒ Briefe an ſeinen Vater a. d. Jahren 1827-41; hrsg. von Franz Engel; II, 1895. ‒ Sämt- liche Werke; hrsg. von Dr. Karl Frdr. Müller; XVIII, 1905. ‒ Dieſelben; hrsg. von Otto Weltzien, 1905. ‒ Die- ſelben; hrsg. v. Heinrich Lange; VIII, 1905. ‒ Dieſelben; hrsg. v. Hermann Jahnke u. Albert Schwarz; IV, 1905. ‒ Dieſelben; hrsg. von Karl Thdr. Gaedertz; XII, 1905. ‒ Ausgewählte Werke; hrsg. von Dr. Karl Frdr. Müller; IX, 1905. ‒ Dieſelben; hrsg. von Karl Thdr. Gaedertz; VI, 1905. ‒ Werke; hrsg. von Dr. Karl Macke u. A. Junkermann, 1905. ‒ Dieſelben; hrsg. von Wilhelm Seelmann; VI, 1905. ‒ Dieſelben; hrsg. von Hans W. Grube; XII, 1908. ‒ Dieſelben; hrsg. von Auguſt Junkermann; II, 1910. ‒ Werke in hochdeutſch. Sprache (aus dem Plattdeutſchen übertragen v. Dr. E. Bußler), 1905. ‒ Meiſter- werke. (Jns Hochdeutſche übertr. v. Heinrich Conrad), 1905. *Reuter, Gabriele, wurde am 8. Febr. 1859 zu Alexandrien in Ägyp- ten als das älteſte Kind eines Kauf- manns daſelbſt geboren, empfing ihren erſten Unterricht 1864‒69 in dem Braunſchen Jnſtitut zu Deſſau (Anhalt), wohin die Mutter mit den Kindern übergeſiedelt war, und lebte 1869‒72 wieder in Alexandrien, wo ſie den Unterricht einer Gouvernante genoß. Jm Jahre 1872 ſtarb ihr Vater auf einer Reiſe in Deutſchland, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/452>, abgerufen am 21.11.2024.