Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Reu wandte sich dann dem Hüttenfachezu. Seine Laufbahn begann er als kleiner Beamter auf Saynerhütte bei Koblenz, und danach besuchte er die polytechnische Schule in Karls- ruhe. Nach Ablauf seiner Studien- zeit engagierte ihn das preußische Kriegsministerium zur Miterrichtung der neuen Geschütz- und Munitions- gießerei in Spandau, wo er jahre- lang unter Major Schär tätig war. Darauf wurde er durch Vermittlung des Grafen Cavour vom italienischen Kriegsministerium nach Turin be- rufen, um dort die Geschütz- u. Muni- tionsgießerei umzugestalten und neu einzurichten. Jn dieser Wirksamkeit blieb er 12 Jahre; dann nahm er die Einführung der Hoffmannschen Ring- öfen in Jtalien erfolgreich in die Hand, und zog sich nach Erledigung dieser Sache 1876 in das Privatleben nach München zurück. Er starb da- selbst am 21. Mai 1902. S: Op. I: Reu 1898. - Op. XIX: Das Buch der Rät-sel. Neue Tit.-Ausg., 1899. - Op. XX: Phantastisches u. Wahres, oder "Anti- modernes". Mit einem Anhang, wor- unter "Jntimes", 1899. - Op. XXII: Das Buch der Rätsel. Neueste Folge, 1901. - Die übrigen Op. enthalten keine schönwissenschaftlich. Schriften. *Reulecke, August, geb. am 11. Dez. S: Treuer Tod *
Reu wandte ſich dann dem Hüttenfachezu. Seine Laufbahn begann er als kleiner Beamter auf Saynerhütte bei Koblenz, und danach beſuchte er die polytechniſche Schule in Karls- ruhe. Nach Ablauf ſeiner Studien- zeit engagierte ihn das preußiſche Kriegsminiſterium zur Miterrichtung der neuen Geſchütz- und Munitions- gießerei in Spandau, wo er jahre- lang unter Major Schär tätig war. Darauf wurde er durch Vermittlung des Grafen Cavour vom italieniſchen Kriegsminiſterium nach Turin be- rufen, um dort die Geſchütz- u. Muni- tionsgießerei umzugeſtalten und neu einzurichten. Jn dieſer Wirkſamkeit blieb er 12 Jahre; dann nahm er die Einführung der Hoffmannſchen Ring- öfen in Jtalien erfolgreich in die Hand, und zog ſich nach Erledigung dieſer Sache 1876 in das Privatleben nach München zurück. Er ſtarb da- ſelbſt am 21. Mai 1902. S: Op. I: Reu 1898. ‒ Op. XIX: Das Buch der Rät-ſel. Neue Tit.-Ausg., 1899. ‒ Op. XX: Phantaſtiſches u. Wahres, oder „Anti- modernes“. Mit einem Anhang, wor- unter „Jntimes“, 1899. ‒ Op. XXII: Das Buch der Rätſel. Neueſte Folge, 1901. ‒ Die übrigen Op. enthalten keine ſchönwiſſenſchaftlich. Schriften. *Reulecke, Auguſt, geb. am 11. Dez. S: Treuer Tod *
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Reu
Reu
wandte ſich dann dem Hüttenfache
zu. Seine Laufbahn begann er als
kleiner Beamter auf Saynerhütte
bei Koblenz, und danach beſuchte er
die polytechniſche Schule in Karls-
ruhe. Nach Ablauf ſeiner Studien-
zeit engagierte ihn das preußiſche
Kriegsminiſterium zur Miterrichtung
der neuen Geſchütz- und Munitions-
gießerei in Spandau, wo er jahre-
lang unter Major Schär tätig war.
Darauf wurde er durch Vermittlung
des Grafen Cavour vom italieniſchen
Kriegsminiſterium nach Turin be-
rufen, um dort die Geſchütz- u. Muni-
tionsgießerei umzugeſtalten und neu
einzurichten. Jn dieſer Wirkſamkeit
blieb er 12 Jahre; dann nahm er die
Einführung der Hoffmannſchen Ring-
öfen in Jtalien erfolgreich in die
Hand, und zog ſich nach Erledigung
dieſer Sache 1876 in das Privatleben
nach München zurück. Er ſtarb da-
ſelbſt am 21. Mai 1902.
S: Op. I:
Fabeln, Romanzen und Balladen,
1877. 4. A. 1905. ‒ Op. II: Ein Tag
in der Hölle, oder: Ugolino u. Roger
(D. in 55 Geſ.), 1878. 3. A. 1905. ‒
Op. III: Raketen und Veilchen (Ge.),
1879. 3. A. 1905. ‒ Op. IV: Jtaliſche
Sonette (Reiſererinnergn.), 1880. 2.
A. 1890. ‒ Op. V: Vaterländiſche
Sonette (Städtebilder), 1881. 2. A.
1891. ‒ Op. VI: Myſteriöſe Sonette
(in Rätſelform), 1881. 3. A. 1893. ‒
Op. VII: Den Manen Ludwigs II.
(Ge.), 1886. 2. A. 1887. ‒ Op. VIII:
Zypreſſen (Dn.), 1886. 2. A. 1905. ‒
Op. XI: Märchen für große Kinder,
1891. 2. A. 1905. ‒ Op. XII: Gelegen-
heitsgedichte, darunter Roſen und
Speerwürfe der Kritik, 1892. ‒ Op.
XIII: Lenze! (Liebesgedichte), 1894.
2. A. 1905. ‒ Op. XIV: Neue Sonette,
worunter „Bismarcktrilogie“, 1895.
‒ Op. XV: Geſammelte Sonette, 1896.
3. A. 1905. ‒ Op. XVI: Des Königs
Brevier (E. a. d. Zeitalter Friedrichs
d. Gr.); II, 1897. ‒ Op. XVII: Poli-
tiſche Sonette. Mit einem Anhang,
1898. ‒ Op. XIX: Das Buch der Rät-
ſel. Neue Tit.-Ausg., 1899. ‒ Op. XX:
Phantaſtiſches u. Wahres, oder „Anti-
modernes“. Mit einem Anhang, wor-
unter „Jntimes“, 1899. ‒ Op. XXII:
Das Buch der Rätſel. Neueſte Folge,
1901. ‒ Die übrigen Op. enthalten
keine ſchönwiſſenſchaftlich. Schriften.
*Reulecke, Auguſt, geb. am 11. Dez.
1863 zu Klein Rechtenbach bei Wetz-
lar, wo ſein Vater der Vorſteher des
Rettungshauſes war, kam ſchon nach
einem halben Jahre, als der letztere
die Leitung des Johanniter-Siechen-
hauſes in Mansfeld übernahm, in
die alte Lutherſtadt und verlebte hier
ſeine Kindheit. Nachdem er 1874‒78
die dortige ſchola collecta beſucht,
war er längere Zeit Applikant beim
dortigen Gericht, entſchloß ſich aber
im Herbſt 1879 Lehrer zu werden und
ging nach Petershagen i. M., um ſich
für den Eintritt in das Privatſemi-
nar Eckartshaus bei Eckartsberga
in Thüringen vorzubereiten. Nach
Abſolvierung desſelben war er meh-
rere Jahre Hauslehrer, wurde 1855
Lehrer an der Dr. Petermannſchen
Privatknabenſchule, Neujahr 1889
Lehrer zu Prankau im Kreiſe Wohlau
(Schleſien), gab aber am 1. Oktober
1891 dieſe Stelle auf, um an den
Univerſitäten Breslau und Halle in
Geſchichte und Germaniſtik zu hoſpi-
tieren, und übernahm erſt am 1. April
1893 wieder ein feſtes Amt in Gie-
bichenſtein bei Halle. 1896 kam er als
Lehrer nach Reinsdorf in der golden.
Aue, 1898 nach Meineweh bei Zeitz,
1900 nach Teuchern (Pr. Sachſen),
1901 als Mittelſchullehrer nach Wit-
tenberg und wurde 1904 Rektor in
Kleinkroſtitz und 1911 in Delitzſch
(Provinz Sachſen).
S: Treuer Tod
(E.), 1892. ‒ Kalt geſtellt und and.
Humoresken a. d. Lehrerleben, 1896.
‒ Der Leuthener Schwerenöter (E.),
1896. 2. A. 1901. ‒ Jm Tode treu
(Geſchichtl. E.), 1905. ‒ Die güldene
Olga (Hiſt. E.), 1911.
*
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