Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Rei vor Tag (Eine alltägliche Geschichte),1911. Reichenbach, Mathilde Gräsin von, wurde zu Goschütz bei Breslau S: Faustine (N.), Reichenbach, Konstan. Moritz,
Rei zession entzog. R. kehrte 1847 nachHamburg zurück und wurde hier 1848 erster Redakteur der von seinem Freunde J. F. Richter gegründeten "Hamburger Reform", mußte aber 1852 diese Stadt wieder verlassen, da der Senat -- aus welchen Grün- den, blieb unbekannt -- ihm den fer- neren Aufenthalt in Hamburg nicht mehr gestatten wollte. Er begab sich nach Altona, wo er das Bürgerrecht erwarb; doch blieb er Mitarbeiter der "Reform" bis zum Jahre 1868, wo er die Repräsentation des "Altonaer Merkur" übernahm. Er starb am 4. Februar 1870. S: Freischützfunkeln Reichenbach, Moritz von, Pseud. Reichenheim, Ernst, Maler und *
Rei vor Tag (Eine alltägliche Geſchichte),1911. Reichenbach, Mathilde Gräſin von, wurde zu Goſchütz bei Breslau S: Fauſtine (N.), Reichenbach, Konſtan. Moritz,
Rei zeſſion entzog. R. kehrte 1847 nachHamburg zurück und wurde hier 1848 erſter Redakteur der von ſeinem Freunde J. F. Richter gegründeten „Hamburger Reform“, mußte aber 1852 dieſe Stadt wieder verlaſſen, da der Senat — aus welchen Grün- den, blieb unbekannt — ihm den fer- neren Aufenthalt in Hamburg nicht mehr geſtatten wollte. Er begab ſich nach Altona, wo er das Bürgerrecht erwarb; doch blieb er Mitarbeiter der „Reform“ bis zum Jahre 1868, wo er die Repräſentation des „Altonaer Merkur“ übernahm. Er ſtarb am 4. Februar 1870. S: Freiſchützfunkeln Reichenbach, Moritz von, Pſeud. Reichenheim, Ernſt, Maler und *
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Rei
Rei
vor Tag (Eine alltägliche Geſchichte),
1911.
Reichenbach, Mathilde Gräſin
von, wurde zu Goſchütz bei Breslau
(aber nicht 1841, wie überall ange-
geben wird,) geboren, brachte den
größten Teil ihres bisherigen Lebens
auf Reiſen zu und ließ ſich endlich
dauernd in Dresden nieder. Jhre
belletriſtiſchen und wiſſenſchaftlichen
Arbeiten ſind meiſt in Zeitſchriften
enthalten. Sie ſtarb in Dresden am
2. April 1902.
S: Fauſtine (N.),
1855. ‒ Wechſelwirkungen (N.); II,
1856. ‒ Ein Zeitſpiegel in der Familie
(R.); II, 1859. ‒ Arndt und Follen
(Zeitgemälde a. d. Befreiungskriegen),
1862. ‒ Graf Talleyrands Jugend-
liebe (Hiſt. R.), 1866. ‒ Ein zweiter
Rubens (Hiſt. R.), 1871. ‒ Böſe Gei-
ſter (Hum. E.), 2. A. 1886.
Reichenbach, Konſtan. Moritz,
geb. am 16. Februar 1804 in Leipzig,
erhielt ſeine erſte Bildung auf der
Thomasſchule, an der ſein Vater
Konrektor war, begab ſich 1819 nach
Dresden, als ſein Bruder Gottl.
Heinr. Ludw. R. einen Ruf als Pro-
feſſor der Naturgeſchichte dahin er-
hielt, und beſuchte ein Jahr lang die
mediziniſche Akademie daſelbſt. Dar-
auf bezog er die Univerſität Leipzig,
konnte aber, durch Studentenverbin-
dungen kompromittiert, ſeine Stu-
dien nicht länger als ein Jahr fort-
ſetzen. Er widmete ſich nun der künſt-
leriſchen Laufbahn als Schauſpieler
und war nebenbei belletriſtiſcher
Schriftſteller. Jm Jahre 1842 lebte
er in Hamburg, verließ aber kurz nach
dem großen Brande ſeinen Schau-
ſpielerberuf, um ſich gänzlich der
Schriftſtellerei zu widmen. 1843 be-
gab er ſich nach der Jnſel Alſen, wo
er in Sonderburg die Redaktion eines
deutſchen und eines däniſchen Pro-
vinzialblattes ühernahm und ganz im
ſchleswig-holſteiniſchen Sinne leitete.
Die Folge war, daß die däniſche
Regierung dieſen Blättern die Kon-
zeſſion entzog. R. kehrte 1847 nach
Hamburg zurück und wurde hier 1848
erſter Redakteur der von ſeinem
Freunde J. F. Richter gegründeten
„Hamburger Reform“, mußte aber
1852 dieſe Stadt wieder verlaſſen,
da der Senat — aus welchen Grün-
den, blieb unbekannt — ihm den fer-
neren Aufenthalt in Hamburg nicht
mehr geſtatten wollte. Er begab ſich
nach Altona, wo er das Bürgerrecht
erwarb; doch blieb er Mitarbeiter der
„Reform“ bis zum Jahre 1868, wo
er die Repräſentation des „Altonaer
Merkur“ übernahm. Er ſtarb am 4.
Februar 1870.
S: Freiſchützfunkeln
(En.); III, 1829-30. ‒ Die drei Grä-
ber auf der Heide (E.), 1832. ‒ Der
Bund mit dem Böſen (N.); II, 1833.
‒ Der Daljunker (R.); III, 1834. ‒
Die Blume von Granada (R.); II,
1835. ‒ Teufelsſtreiche (Sg.); II,
1840. ‒ Mephiſtos Verwandlungen
(M.), 1841. ‒ 1840. Ein Jahr im
Orient (Nn.); II, 1841. ‒ Konrad von
Marburg, der erſte deutſche Ketzer-
richter (R.); II, 1841. ‒ Wehmutter
und Totengräber (Nn.); II, 1843. ‒
Julitage en miniature (Hum.-ſat.
Bilder); II, 1843. ‒ Erzählungen und
Novellen; IV, 1845‒46 (Jnhalt: Das
Krokodil. ‒ Ehefeſſeln. ‒ Herzens-
läuterung durch Flammen. ‒ Die Er-
ſcheinung am Grabe u. a.) ‒ Aus dem
Orient; II, 1846. ‒ Schleswig-hol-
ſteiniſche Kampflieder, 3 Hefte, 1848.
‒ Die Mazziniſten (R.), 1860. ‒ Gari-
baldi, der italieniſche Freiheitsheld
(R.); II, 1861. ‒ Der Hamburger in
Amerika, 1861. ‒ Ein Roman a. d.
Zeiten des ſchleswig-holſteiniſchen
Krieges; II, 1864. ‒ Graf Talleyrands
Jugendliebe (R.), 1866.
Reichenbach, Moritz von, Pſeud.
für Valeska Gräfin Bethuſy-
Hue; ſ. d.!
Reichenheim, Ernſt, Maler und
Dichter, wurde 1853 zu Berlin als
der Sohn eines reichen Bankiers ge-
boren, ſtarb aber bereits am 24. Jan.
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