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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Pohl
Universität zu beziehen und moderne
Sprachen zu studieren. Jm Juni 1905
erwarb er sich die Befähigung als
Oberlehrer für Religion, Hebräisch,
Französisch und Englisch und erhielt
am 1. April 1906 eine Anstellung als
solcher an der Viktoria-Luisenschule
(einer höheren Töchterschule) in Wil-
mersdorf bei Berlin.

S:

Verklärung
(R.), 1911.

Pohl, August,

geb. am 19. Nov.
1820 zu Heinersdorf im Kreise Neiße
(Schlesien), besuchte seit 1832 das
Gymnasium in Neiße und studierte
seit 1840 in Breslau besonders Phi-
lologie und Geschichte. Dann war er
einige Jahre Hauslehrer, machte
nach Erstehung seines Oberlehrer-
Examens 1849-50 sein Probejahr
am Gymnasium in Leobschütz durch
und wirkte dann als Lehrer an den
Gymnasien zu Gleiwitz, Sagan, Bres-
lau, an der hiesigen Realschule am
Zwinger und wurde 1857 Kollabo-
rator an der Realschule in Neiße.
Seit 1875 Oberlehrer, trat er 1883
in den Ruhestand und starb am 2.
September 1889 daselbst.

S:

Mein
Vermächtnis (Dn., hrsg. von Paul
Schwarzer), 1890. 2. A.; III, 1896
(Jnhalt: I. Epigrammatisches, So-
ziales und Lyrisches. - II. Fabeln. -
III. Freie Übersetzgn. aus Horaz u.
Vergil).

Pohl, Eduard,

psd. Paul Gott-
walt,
* am 1. Novbr. 1801 in Bres-
lau von armen Eltern, besuchte das
Friedrichs-Gymnasium und studierte
seit 1823 unter großen Entbehrungen
in Breslau und Berlin Theologie.
Nachdem er längere Zeit als Haus-
lehrer beim Grafen Pilotti in Schle-
gel geweilt, kehrte er 1829 nach Bres-
lau zurück, starb hier aber, der Er-
füllung seiner schönsten Hoffnungen
auf Amt und Vermählung nahe,
infolge einer Erkältung bereits am
13. Mai 1829.

S:

Lyrische Gedichte,
1829.

Pohl, Emil,

wurde am 7. Juni
[Spaltenumbruch]

Pohl
1824 zu Königsberg i. Pr. geboren.
Gleich seinem um zwei Jahre jünge-
ren Bruder Julius widmete auch er
sich der Bühne; aber während jener
sich am Pregelstrand festsetzte u. 1842
bis 1888 ein gefeierter Komiker der
heimischen Bühne blieb, zog es den
begabteren Emil in die Welt hinaus,
höheren Zielen entgegen. Er wirkte
lange Zeit am Hoftheater in Kassel,
am Hoftheater zu Schwerin, war seit
1878 Direktor des Stadttheaters in
Bremen, ging 1884 in gleicher Eigen-
schaft nach Riga, zog sich aber bald
von der Bühne zurück, um hinfort
schriftstellerisch tätig zu sein, lebte
seit 1886 in Berlin und dann einige
Jahre zu Ems, wo er am 18. Aug.
1901 starb.

S:

Sachsen in Preußen
(Genrebild), 1858. - Jeremias Grille
(P.), 1863. - Seine Dritte! oder:
Amerika in Spandau (Schw.), 1860.
- Acht Tage vernünftig (Lsp.), 1862.
- Possen. 1. Bd., 1863. - Unruhige
Zeiten (P.), 1862. - Eine Sylphide
außer Dienst (P.), 1863. - Ein flotter
Bursche von der Flotte (Schw.), 1863.
- Herr Meidinger und sein Kontra-
baß (Schw.), 1865. - Eine verfolgte
Unschuld (P.), 1873. - Zahnschmerzen
(Schw.), 1874. - Morgenstündchen
einer Soubrette (P., mit Träger),
1877. - Die Sterne wollen es (Lsp.),
1881. - Lucinde vom Theater (P.),
1881. - Der Jongleur (P.), 1882. -
Der Goldonkel (P.), 1882. - Bruder
Liederlich (P.), 1882. - Die sieben
Raben (Zaubermärchen), 1882. -
Eine leichte Person (P.), 1882. - Auf
eigenen Füßen (P., mit H. Wilken),
1883. - Klein Geld (P.), 1883. - Die
Schulreiterin (Lsp.), 1885. - Vom
landwirtschaftlichen Ball (Lsp.), 1886.
- Heydemann u. Sohn (Lebensbild,
mit Hugo Müller), 1888. - Vasanta-
sena (Dr. mit Benutzung einer alt-
indischen D.), 1893. - Lygia (Dr.
nach Sienkiewiez' "Quo vadis?"),
1901. - Namenlos (P., mit D. Ka-
lisch), 1864.

*


[Spaltenumbruch]

Pohl
Univerſität zu beziehen und moderne
Sprachen zu ſtudieren. Jm Juni 1905
erwarb er ſich die Befähigung als
Oberlehrer für Religion, Hebräiſch,
Franzöſiſch und Engliſch und erhielt
am 1. April 1906 eine Anſtellung als
ſolcher an der Viktoria-Luiſenſchule
(einer höheren Töchterſchule) in Wil-
mersdorf bei Berlin.

S:

Verklärung
(R.), 1911.

Pohl, Auguſt,

geb. am 19. Nov.
1820 zu Heinersdorf im Kreiſe Neiße
(Schleſien), beſuchte ſeit 1832 das
Gymnaſium in Neiße und ſtudierte
ſeit 1840 in Breslau beſonders Phi-
lologie und Geſchichte. Dann war er
einige Jahre Hauslehrer, machte
nach Erſtehung ſeines Oberlehrer-
Examens 1849-50 ſein Probejahr
am Gymnaſium in Leobſchütz durch
und wirkte dann als Lehrer an den
Gymnaſien zu Gleiwitz, Sagan, Bres-
lau, an der hieſigen Realſchule am
Zwinger und wurde 1857 Kollabo-
rator an der Realſchule in Neiße.
Seit 1875 Oberlehrer, trat er 1883
in den Ruheſtand und ſtarb am 2.
September 1889 daſelbſt.

S:

Mein
Vermächtnis (Dn., hrsg. von Paul
Schwarzer), 1890. 2. A.; III, 1896
(Jnhalt: I. Epigrammatiſches, So-
ziales und Lyriſches. ‒ II. Fabeln. ‒
III. Freie Überſetzgn. aus Horaz u.
Vergil).

Pohl, Eduard,

pſd. Paul Gott-
walt,
* am 1. Novbr. 1801 in Bres-
lau von armen Eltern, beſuchte das
Friedrichs-Gymnaſium und ſtudierte
ſeit 1823 unter großen Entbehrungen
in Breslau und Berlin Theologie.
Nachdem er längere Zeit als Haus-
lehrer beim Grafen Pilotti in Schle-
gel geweilt, kehrte er 1829 nach Bres-
lau zurück, ſtarb hier aber, der Er-
füllung ſeiner ſchönſten Hoffnungen
auf Amt und Vermählung nahe,
infolge einer Erkältung bereits am
13. Mai 1829.

S:

Lyriſche Gedichte,
1829.

Pohl, Emil,

wurde am 7. Juni
[Spaltenumbruch]

Pohl
1824 zu Königsberg i. Pr. geboren.
Gleich ſeinem um zwei Jahre jünge-
ren Bruder Julius widmete auch er
ſich der Bühne; aber während jener
ſich am Pregelſtrand feſtſetzte u. 1842
bis 1888 ein gefeierter Komiker der
heimiſchen Bühne blieb, zog es den
begabteren Emil in die Welt hinaus,
höheren Zielen entgegen. Er wirkte
lange Zeit am Hoftheater in Kaſſel,
am Hoftheater zu Schwerin, war ſeit
1878 Direktor des Stadttheaters in
Bremen, ging 1884 in gleicher Eigen-
ſchaft nach Riga, zog ſich aber bald
von der Bühne zurück, um hinfort
ſchriftſtelleriſch tätig zu ſein, lebte
ſeit 1886 in Berlin und dann einige
Jahre zu Ems, wo er am 18. Aug.
1901 ſtarb.

S:

Sachſen in Preußen
(Genrebild), 1858. ‒ Jeremias Grille
(P.), 1863. ‒ Seine Dritte! oder:
Amerika in Spandau (Schw.), 1860.
‒ Acht Tage vernünftig (Lſp.), 1862.
‒ Poſſen. 1. Bd., 1863. ‒ Unruhige
Zeiten (P.), 1862. ‒ Eine Sylphide
außer Dienſt (P.), 1863. ‒ Ein flotter
Burſche von der Flotte (Schw.), 1863.
‒ Herr Meidinger und ſein Kontra-
baß (Schw.), 1865. ‒ Eine verfolgte
Unſchuld (P.), 1873. ‒ Zahnſchmerzen
(Schw.), 1874. ‒ Morgenſtündchen
einer Soubrette (P., mit Träger),
1877. ‒ Die Sterne wollen es (Lſp.),
1881. ‒ Lucinde vom Theater (P.),
1881. ‒ Der Jongleur (P.), 1882. ‒
Der Goldonkel (P.), 1882. ‒ Bruder
Liederlich (P.), 1882. ‒ Die ſieben
Raben (Zaubermärchen), 1882. ‒
Eine leichte Perſon (P.), 1882. ‒ Auf
eigenen Füßen (P., mit H. Wilken),
1883. ‒ Klein Geld (P.), 1883. ‒ Die
Schulreiterin (Lſp.), 1885. ‒ Vom
landwirtſchaftlichen Ball (Lſp.), 1886.
‒ Heydemann u. Sohn (Lebensbild,
mit Hugo Müller), 1888. ‒ Vaſanta-
ſena (Dr. mit Benutzung einer alt-
indiſchen D.), 1893. ‒ Lygia (Dr.
nach Sienkiewiez’ „Quo vadis?“),
1901. ‒ Namenlos (P., mit D. Ka-
liſch), 1864.

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[312/0316] Pohl Pohl Univerſität zu beziehen und moderne Sprachen zu ſtudieren. Jm Juni 1905 erwarb er ſich die Befähigung als Oberlehrer für Religion, Hebräiſch, Franzöſiſch und Engliſch und erhielt am 1. April 1906 eine Anſtellung als ſolcher an der Viktoria-Luiſenſchule (einer höheren Töchterſchule) in Wil- mersdorf bei Berlin. S: Verklärung (R.), 1911. Pohl, Auguſt, geb. am 19. Nov. 1820 zu Heinersdorf im Kreiſe Neiße (Schleſien), beſuchte ſeit 1832 das Gymnaſium in Neiße und ſtudierte ſeit 1840 in Breslau beſonders Phi- lologie und Geſchichte. Dann war er einige Jahre Hauslehrer, machte nach Erſtehung ſeines Oberlehrer- Examens 1849-50 ſein Probejahr am Gymnaſium in Leobſchütz durch und wirkte dann als Lehrer an den Gymnaſien zu Gleiwitz, Sagan, Bres- lau, an der hieſigen Realſchule am Zwinger und wurde 1857 Kollabo- rator an der Realſchule in Neiße. Seit 1875 Oberlehrer, trat er 1883 in den Ruheſtand und ſtarb am 2. September 1889 daſelbſt. S: Mein Vermächtnis (Dn., hrsg. von Paul Schwarzer), 1890. 2. A.; III, 1896 (Jnhalt: I. Epigrammatiſches, So- ziales und Lyriſches. ‒ II. Fabeln. ‒ III. Freie Überſetzgn. aus Horaz u. Vergil). Pohl, Eduard, pſd. Paul Gott- walt, * am 1. Novbr. 1801 in Bres- lau von armen Eltern, beſuchte das Friedrichs-Gymnaſium und ſtudierte ſeit 1823 unter großen Entbehrungen in Breslau und Berlin Theologie. Nachdem er längere Zeit als Haus- lehrer beim Grafen Pilotti in Schle- gel geweilt, kehrte er 1829 nach Bres- lau zurück, ſtarb hier aber, der Er- füllung ſeiner ſchönſten Hoffnungen auf Amt und Vermählung nahe, infolge einer Erkältung bereits am 13. Mai 1829. S: Lyriſche Gedichte, 1829. Pohl, Emil, wurde am 7. Juni 1824 zu Königsberg i. Pr. geboren. Gleich ſeinem um zwei Jahre jünge- ren Bruder Julius widmete auch er ſich der Bühne; aber während jener ſich am Pregelſtrand feſtſetzte u. 1842 bis 1888 ein gefeierter Komiker der heimiſchen Bühne blieb, zog es den begabteren Emil in die Welt hinaus, höheren Zielen entgegen. Er wirkte lange Zeit am Hoftheater in Kaſſel, am Hoftheater zu Schwerin, war ſeit 1878 Direktor des Stadttheaters in Bremen, ging 1884 in gleicher Eigen- ſchaft nach Riga, zog ſich aber bald von der Bühne zurück, um hinfort ſchriftſtelleriſch tätig zu ſein, lebte ſeit 1886 in Berlin und dann einige Jahre zu Ems, wo er am 18. Aug. 1901 ſtarb. S: Sachſen in Preußen (Genrebild), 1858. ‒ Jeremias Grille (P.), 1863. ‒ Seine Dritte! oder: Amerika in Spandau (Schw.), 1860. ‒ Acht Tage vernünftig (Lſp.), 1862. ‒ Poſſen. 1. Bd., 1863. ‒ Unruhige Zeiten (P.), 1862. ‒ Eine Sylphide außer Dienſt (P.), 1863. ‒ Ein flotter Burſche von der Flotte (Schw.), 1863. ‒ Herr Meidinger und ſein Kontra- baß (Schw.), 1865. ‒ Eine verfolgte Unſchuld (P.), 1873. ‒ Zahnſchmerzen (Schw.), 1874. ‒ Morgenſtündchen einer Soubrette (P., mit Träger), 1877. ‒ Die Sterne wollen es (Lſp.), 1881. ‒ Lucinde vom Theater (P.), 1881. ‒ Der Jongleur (P.), 1882. ‒ Der Goldonkel (P.), 1882. ‒ Bruder Liederlich (P.), 1882. ‒ Die ſieben Raben (Zaubermärchen), 1882. ‒ Eine leichte Perſon (P.), 1882. ‒ Auf eigenen Füßen (P., mit H. Wilken), 1883. ‒ Klein Geld (P.), 1883. ‒ Die Schulreiterin (Lſp.), 1885. ‒ Vom landwirtſchaftlichen Ball (Lſp.), 1886. ‒ Heydemann u. Sohn (Lebensbild, mit Hugo Müller), 1888. ‒ Vaſanta- ſena (Dr. mit Benutzung einer alt- indiſchen D.), 1893. ‒ Lygia (Dr. nach Sienkiewiez’ „Quo vadis?“), 1901. ‒ Namenlos (P., mit D. Ka- liſch), 1864. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/316>, abgerufen am 21.11.2024.