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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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werke in Schlesien. Jm Novbr. 1879
absolvierte er sein zweites juristi-
sches Examen u. trat sofort zur Ver-
waltung über. Nachdem er bereits
im Sommer 1880 das Landratsamt
zu Waldenburg verwaltet, wurde er
1882 zum Landrat des Kreises Glo-
gau ernannt und verblieb in dieser
Stellung 15 Jahre. Dann wurde er
Verwaltungsgerichtsdirektor in Lü-
neburg, trat 1902 in den Ruhestand
und übernahm im Juli 1903 die
Chefredaktion der "Deutschen Warte",
die er vier Jahre führte, während
welcher Zeit er in Großlichterfelde
bei Berlin lebte. Seit Sommer 1908
hat er seinen Wohnsitz in Schlegel
(Grafschaft Glatz).

S:

Der Hertha-
see (Ep. G.), 1879.

*Pilf, Traugott,

geb. am 13. Ok-
tober 1866 in Sickte bei Braunschweig
als Sohn des Pastors Friedrich P.,
erhielt seinen ersten Unterricht in der
Dorfschule und durch den Vater, be-
suchte dann die Gymnasien in Burg
bei Magdeburg und in Seehausen
(Altmark) und studierte darauf Me-
dizin in Göttingen, Berlin, Erlangen
und Bonn. Nachdem er 1892 zum
Dr. med. promoviert worden und
1893 die Staatsprüfung abgelegt
hatte, war er mehrere Jahre Soldat
und aktiver Sanitätsoffizier, übte
dann bis 1908 in Krombach (West-
falen), Alsleben an der Saale, Scho-
cken (Posen), Thiede (Vraunschweig)
und Blankenburg a. Harz die ärzt-
liche Praxis aus und ist jetzt Medi-
zinalbeamter (stellvertretender Kreis-
arzt) in Wiesbaden.

S:

Glück im
Vorübergehen (Nn.), 1893. - Doktor
Dackels Operationstisch (Eine fröh-
liche Gesch.), 1908. 2. A. 1910. - Ge-
schichten aus der Ostmark, 1908. -
Grete Nautenstrauch (R.), 1910. -
Das bunte Haus (R. aus der Ost-
mark), 1911.

Pilgram-Diehl, Margareta,


wurde am 23. Febr. 1817 zu Butzbach
in Hessen als die Tochter des in der
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Pil
Wetterau unvergeßlichen Arztes und
Medizinalrats Dr. Pilgram geboren.
Schon frühe zeigte sie ein schönes poe-
tisches Talent, die bescheidene Frau
trat jedoch erst seit dem Frühjahr
1855 mit den Erzeugnissen ihrer Muse
vor die Öffentlichkeit, indem sie einige
Gaben ihres Geistes und Herzens in
belletristischen Blättern mitteilte.
Seit 1840 Gattin des großherzog-
lichen Kreisarztes Dr. Diehl in
Butzbach, starb sie daselbst am 1. Sep-
tember 1870 nach kurzem Kranken-
lager.

S:

Gedichte, 1860.

*Pillmann, Wilhelm,

geb. am
22. März 1846 in Räbke, einem
braunschweigischen Dorfe, als Sohn
des dortigen Pfarrers, erhielt von
letzterem den vorbereitenden Unter-
richt für das Gymnasium in Helm-
stedt, das er 1856 besuchte und Ostern
1865 absolvierte. Er studierte dann
sechs Semester Theologie, in Jena
hauptsächlich unter Hase und Grimm,
in Berlin unter Twesten, Dorner
und Steinmeyer, übernahm Ostern
1868 eine Stelle als Lehrer und Er-
zieher a. Pädagogium des Professors
Dr. Brinkmeyer in Ballenstedt a. H.
und fand während einer fünfjähri-
gen Wirksamkeit daselbst viel An-
regung, sich theoretisch und praktisch
in das Erziehungswesen hineinzu-
arbeiten und darin zu vervollkomm-
nen. Jnzwischen legte er im Febr.
1869 seine erste theolog. Prüfung ab,
trat Ostern 1873 in das herzogliche
Predigerseminar in Wolfenbüttel ein
und wurde, nachdem er im Juni d. J.
die theologische Hauptprüfung be-
standen, im Okt. d. J. Pfarradjunkt
in Dettum. Seit dem Mai 1877
wirkte er als Pastor in Uehrde. Jm
Jahre 1899 wurde er von der braun-
schweigischen Landesgeistlichkeit in
den Landtag und 1900 für die Ge-
neralinspektion Wolfenbüttel in die
Landessynode gewählt; beiden Kör-
perschaften gehört er noch jetzt (1909)
an. An der Pfarrervereinsbewegung

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Pil
werke in Schleſien. Jm Novbr. 1879
abſolvierte er ſein zweites juriſti-
ſches Examen u. trat ſofort zur Ver-
waltung über. Nachdem er bereits
im Sommer 1880 das Landratsamt
zu Waldenburg verwaltet, wurde er
1882 zum Landrat des Kreiſes Glo-
gau ernannt und verblieb in dieſer
Stellung 15 Jahre. Dann wurde er
Verwaltungsgerichtsdirektor in Lü-
neburg, trat 1902 in den Ruheſtand
und übernahm im Juli 1903 die
Chefredaktion der „Deutſchen Warte“,
die er vier Jahre führte, während
welcher Zeit er in Großlichterfelde
bei Berlin lebte. Seit Sommer 1908
hat er ſeinen Wohnſitz in Schlegel
(Grafſchaft Glatz).

S:

Der Hertha-
ſee (Ep. G.), 1879.

*Pilf, Traugott,

geb. am 13. Ok-
tober 1866 in Sickte bei Braunſchweig
als Sohn des Paſtors Friedrich P.,
erhielt ſeinen erſten Unterricht in der
Dorfſchule und durch den Vater, be-
ſuchte dann die Gymnaſien in Burg
bei Magdeburg und in Seehauſen
(Altmark) und ſtudierte darauf Me-
dizin in Göttingen, Berlin, Erlangen
und Bonn. Nachdem er 1892 zum
Dr. med. promoviert worden und
1893 die Staatsprüfung abgelegt
hatte, war er mehrere Jahre Soldat
und aktiver Sanitätsoffizier, übte
dann bis 1908 in Krombach (Weſt-
falen), Alsleben an der Saale, Scho-
cken (Poſen), Thiede (Vraunſchweig)
und Blankenburg a. Harz die ärzt-
liche Praxis aus und iſt jetzt Medi-
zinalbeamter (ſtellvertretender Kreis-
arzt) in Wiesbaden.

S:

Glück im
Vorübergehen (Nn.), 1893. ‒ Doktor
Dackels Operationstiſch (Eine fröh-
liche Geſch.), 1908. 2. A. 1910. ‒ Ge-
ſchichten aus der Oſtmark, 1908. ‒
Grete Nautenſtrauch (R.), 1910. ‒
Das bunte Haus (R. aus der Oſt-
mark), 1911.

Pilgram-Diehl, Margareta,


wurde am 23. Febr. 1817 zu Butzbach
in Heſſen als die Tochter des in der
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Pil
Wetterau unvergeßlichen Arztes und
Medizinalrats Dr. Pilgram geboren.
Schon frühe zeigte ſie ein ſchönes poe-
tiſches Talent, die beſcheidene Frau
trat jedoch erſt ſeit dem Frühjahr
1855 mit den Erzeugniſſen ihrer Muſe
vor die Öffentlichkeit, indem ſie einige
Gaben ihres Geiſtes und Herzens in
belletriſtiſchen Blättern mitteilte.
Seit 1840 Gattin des großherzog-
lichen Kreisarztes Dr. Diehl in
Butzbach, ſtarb ſie daſelbſt am 1. Sep-
tember 1870 nach kurzem Kranken-
lager.

S:

Gedichte, 1860.

*Pillmann, Wilhelm,

geb. am
22. März 1846 in Räbke, einem
braunſchweigiſchen Dorfe, als Sohn
des dortigen Pfarrers, erhielt von
letzterem den vorbereitenden Unter-
richt für das Gymnaſium in Helm-
ſtedt, das er 1856 beſuchte und Oſtern
1865 abſolvierte. Er ſtudierte dann
ſechs Semeſter Theologie, in Jena
hauptſächlich unter Haſe und Grimm,
in Berlin unter Tweſten, Dorner
und Steinmeyer, übernahm Oſtern
1868 eine Stelle als Lehrer und Er-
zieher a. Pädagogium des Profeſſors
Dr. Brinkmeyer in Ballenſtedt a. H.
und fand während einer fünfjähri-
gen Wirkſamkeit daſelbſt viel An-
regung, ſich theoretiſch und praktiſch
in das Erziehungsweſen hineinzu-
arbeiten und darin zu vervollkomm-
nen. Jnzwiſchen legte er im Febr.
1869 ſeine erſte theolog. Prüfung ab,
trat Oſtern 1873 in das herzogliche
Predigerſeminar in Wolfenbüttel ein
und wurde, nachdem er im Juni d. J.
die theologiſche Hauptprüfung be-
ſtanden, im Okt. d. J. Pfarradjunkt
in Dettum. Seit dem Mai 1877
wirkte er als Paſtor in Uehrde. Jm
Jahre 1899 wurde er von der braun-
ſchweigiſchen Landesgeiſtlichkeit in
den Landtag und 1900 für die Ge-
neralinſpektion Wolfenbüttel in die
Landesſynode gewählt; beiden Kör-
perſchaften gehört er noch jetzt (1909)
an. An der Pfarrervereinsbewegung

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[289/0293] Pil Pil werke in Schleſien. Jm Novbr. 1879 abſolvierte er ſein zweites juriſti- ſches Examen u. trat ſofort zur Ver- waltung über. Nachdem er bereits im Sommer 1880 das Landratsamt zu Waldenburg verwaltet, wurde er 1882 zum Landrat des Kreiſes Glo- gau ernannt und verblieb in dieſer Stellung 15 Jahre. Dann wurde er Verwaltungsgerichtsdirektor in Lü- neburg, trat 1902 in den Ruheſtand und übernahm im Juli 1903 die Chefredaktion der „Deutſchen Warte“, die er vier Jahre führte, während welcher Zeit er in Großlichterfelde bei Berlin lebte. Seit Sommer 1908 hat er ſeinen Wohnſitz in Schlegel (Grafſchaft Glatz). S: Der Hertha- ſee (Ep. G.), 1879. *Pilf, Traugott, geb. am 13. Ok- tober 1866 in Sickte bei Braunſchweig als Sohn des Paſtors Friedrich P., erhielt ſeinen erſten Unterricht in der Dorfſchule und durch den Vater, be- ſuchte dann die Gymnaſien in Burg bei Magdeburg und in Seehauſen (Altmark) und ſtudierte darauf Me- dizin in Göttingen, Berlin, Erlangen und Bonn. Nachdem er 1892 zum Dr. med. promoviert worden und 1893 die Staatsprüfung abgelegt hatte, war er mehrere Jahre Soldat und aktiver Sanitätsoffizier, übte dann bis 1908 in Krombach (Weſt- falen), Alsleben an der Saale, Scho- cken (Poſen), Thiede (Vraunſchweig) und Blankenburg a. Harz die ärzt- liche Praxis aus und iſt jetzt Medi- zinalbeamter (ſtellvertretender Kreis- arzt) in Wiesbaden. S: Glück im Vorübergehen (Nn.), 1893. ‒ Doktor Dackels Operationstiſch (Eine fröh- liche Geſch.), 1908. 2. A. 1910. ‒ Ge- ſchichten aus der Oſtmark, 1908. ‒ Grete Nautenſtrauch (R.), 1910. ‒ Das bunte Haus (R. aus der Oſt- mark), 1911. Pilgram-Diehl, Margareta, wurde am 23. Febr. 1817 zu Butzbach in Heſſen als die Tochter des in der Wetterau unvergeßlichen Arztes und Medizinalrats Dr. Pilgram geboren. Schon frühe zeigte ſie ein ſchönes poe- tiſches Talent, die beſcheidene Frau trat jedoch erſt ſeit dem Frühjahr 1855 mit den Erzeugniſſen ihrer Muſe vor die Öffentlichkeit, indem ſie einige Gaben ihres Geiſtes und Herzens in belletriſtiſchen Blättern mitteilte. Seit 1840 Gattin des großherzog- lichen Kreisarztes Dr. Diehl in Butzbach, ſtarb ſie daſelbſt am 1. Sep- tember 1870 nach kurzem Kranken- lager. S: Gedichte, 1860. *Pillmann, Wilhelm, geb. am 22. März 1846 in Räbke, einem braunſchweigiſchen Dorfe, als Sohn des dortigen Pfarrers, erhielt von letzterem den vorbereitenden Unter- richt für das Gymnaſium in Helm- ſtedt, das er 1856 beſuchte und Oſtern 1865 abſolvierte. Er ſtudierte dann ſechs Semeſter Theologie, in Jena hauptſächlich unter Haſe und Grimm, in Berlin unter Tweſten, Dorner und Steinmeyer, übernahm Oſtern 1868 eine Stelle als Lehrer und Er- zieher a. Pädagogium des Profeſſors Dr. Brinkmeyer in Ballenſtedt a. H. und fand während einer fünfjähri- gen Wirkſamkeit daſelbſt viel An- regung, ſich theoretiſch und praktiſch in das Erziehungsweſen hineinzu- arbeiten und darin zu vervollkomm- nen. Jnzwiſchen legte er im Febr. 1869 ſeine erſte theolog. Prüfung ab, trat Oſtern 1873 in das herzogliche Predigerſeminar in Wolfenbüttel ein und wurde, nachdem er im Juni d. J. die theologiſche Hauptprüfung be- ſtanden, im Okt. d. J. Pfarradjunkt in Dettum. Seit dem Mai 1877 wirkte er als Paſtor in Uehrde. Jm Jahre 1899 wurde er von der braun- ſchweigiſchen Landesgeiſtlichkeit in den Landtag und 1900 für die Ge- neralinſpektion Wolfenbüttel in die Landesſynode gewählt; beiden Kör- perſchaften gehört er noch jetzt (1909) an. An der Pfarrervereinsbewegung * 19

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/293>, abgerufen am 23.11.2024.