Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Pfaff T.: Des Lebens Lust und Leid (Lr.)1873. *Pfaff, Karl Hermann Siegfried,
S: Mein Pfaffenlob, Jgnaz, Pseudon. für Pfahlburg, J. L. von, Pseudon. *Pfalz, Franz, geb. am 25. Juni Pfan stummenlehrer in Leipzig. Hier fander Gelegenheit, das Studium der alten Sprachen unter guter Anlei- tung privatim nachzuholen, bestand Ostern 1856 an der Thomasschule die Reifeprüfung und studierte nun unter Drobisch, Zarncke, Ziller, Wachsmuth und Overbeck Pädagogik, Geschichte und deutsche Sprache und Literatur. Nachdem er 1858 die Staatsprüfung bestanden und die Würde eines Dr. phil. erlangt hatte, widmete er sich dem höheren Schulwesen. Er wurde Lehrer an der Realschule 1. Ordnung in Dresden-Altstadt, später in Leip- zig und übernahm hier 1873 das Direktorat an der höheren Knaben- schule, einer Anstalt, die er ohne Schwierigkeit in eine sechsklassige Realschule umgestaltete. Hieran wirkte er, bis er Ostern 1901 in den Ruhe- stand trat. Außer mehreren päda- gogischen und Schulschriften ver- öffentlichte er S: Bilder a. d. deut- Pfander, Gertrud, geboren am *
Pfaff T.: Des Lebens Luſt und Leid (Lr.)1873. *Pfaff, Karl Hermann Siegfried,
S: Mein Pfaffenlob, Jgnaz, Pſeudon. für Pfahlburg, J. L. von, Pſeudon. *Pfalz, Franz, geb. am 25. Juni Pfan ſtummenlehrer in Leipzig. Hier fander Gelegenheit, das Studium der alten Sprachen unter guter Anlei- tung privatim nachzuholen, beſtand Oſtern 1856 an der Thomasſchule die Reifeprüfung und ſtudierte nun unter Drobiſch, Zarncke, Ziller, Wachsmuth und Overbeck Pädagogik, Geſchichte und deutſche Sprache und Literatur. Nachdem er 1858 die Staatsprüfung beſtanden und die Würde eines Dr. phil. erlangt hatte, widmete er ſich dem höheren Schulweſen. Er wurde Lehrer an der Realſchule 1. Ordnung in Dresden-Altſtadt, ſpäter in Leip- zig und übernahm hier 1873 das Direktorat an der höheren Knaben- ſchule, einer Anſtalt, die er ohne Schwierigkeit in eine ſechsklaſſige Realſchule umgeſtaltete. Hieran wirkte er, bis er Oſtern 1901 in den Ruhe- ſtand trat. Außer mehreren päda- gogiſchen und Schulſchriften ver- öffentlichte er S: Bilder a. d. deut- Pfander, Gertrud, geboren am *
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Pfaff
Pfan
T.: Des Lebens Luſt und Leid (Lr.)
1873.
*Pfaff, Karl Hermann Siegfried,
geb. am 7. März 1827 in Eßlingen
(Württemberg) als der Sohn des
Konrektors Karl P., der als württem-
berg. Geſchichtſchreiber bekannt iſt,
beſuchte das Lyzeum in ſeiner Vater-
ſtadt, dann durch vier Jahre das
theologiſche Seminar in Schönthal
und ſtudierte danach in Tübingen
Philologie. Nach mehrmonatigem
Aufenthalt in Berlin (1849) und
Paris (1851) trat er in den würt-
tembergiſchen Staatsdienſt und war
bis 1872 als Lehrer in Gingen, Mün-
ſingen und Tübingen tätig. Jm Ja-
nuar 1872 trat er in den reichslän-
diſchen Schuldienſt über und wirkte
bis Oſtern 1893 als Profeſſor am
Gymnaſium in Buchsweiler (Unter-
elſaß), worauf er in den Ruheſtand
trat und in ſeine Vaterſtadt Eßlingen
zurückkehrte. Als Archivar der Stadt
beſchäftigte er ſich viel mit geſchicht-
lichen Studien und veröffentlichte
mehrere Schriften, welche auf die Ge-
ſchichte Eßlingens Bezug nehmen.
Auch novelliſtiſche Arbeiten lieferte
er für verſchiedene Zeitſchriften. Ein
ſchweres Augenleiden hinderte ihn
ſeit 1902 an ſolcher Tätigkeit. Er
ſtarb am 4. Oktober 1907.
S: Mein
Liederbuch (Ge.), 1898. ‒ Fünf Kai-
ſerlieder, 1906.
Pfaffenlob, Jgnaz, Pſeudon. für
Albrecht Deetz; ſ. d.!
Pfahlburg, J. L. von, Pſeudon.
für Johann Leopold Panske; ſ. d.!
*Pfalz, Franz, geb. am 25. Juni
1832 in Borsdorf bei Leipzig als der
Sohn eines Chauſſeegelderhebers,
ward von ſeinem 12. Jahre an für
den Lehrerberuf vorbereitet und fand
in dieſem fortan die Richtung aller
ſeiner Beſtrebungen vorgezeichnet.
Er beſuchte 1847‒51 das Lehrer-
ſeminar in Grimma, wirkte zwei
Jahre als Hauslehrer und Dorf-
ſchullehrer und wurde 1853 Taub-
ſtummenlehrer in Leipzig. Hier fand
er Gelegenheit, das Studium der
alten Sprachen unter guter Anlei-
tung privatim nachzuholen, beſtand
Oſtern 1856 an der Thomasſchule die
Reifeprüfung und ſtudierte nun unter
Drobiſch, Zarncke, Ziller, Wachsmuth
und Overbeck Pädagogik, Geſchichte
und deutſche Sprache und Literatur.
Nachdem er 1858 die Staatsprüfung
beſtanden und die Würde eines Dr.
phil. erlangt hatte, widmete er ſich
dem höheren Schulweſen. Er wurde
Lehrer an der Realſchule 1. Ordnung
in Dresden-Altſtadt, ſpäter in Leip-
zig und übernahm hier 1873 das
Direktorat an der höheren Knaben-
ſchule, einer Anſtalt, die er ohne
Schwierigkeit in eine ſechsklaſſige
Realſchule umgeſtaltete. Hieran wirkte
er, bis er Oſtern 1901 in den Ruhe-
ſtand trat. Außer mehreren päda-
gogiſchen und Schulſchriften ver-
öffentlichte er
S: Bilder a. d. deut-
ſchen Städteleben im Mittelater; II,
1869‒71. ‒ Literaturgeſchichtliche
Lebensbilder, 1881. ‒ Ein Knaben-
leben vor ſechzig Jahren; II, 1901‒02.
‒ Fritz Spalteholz, der junge Volks-
ſchullehrer (Plaudereien), 1903.
Pfander, Gertrud, geboren am
1. Mai 1874 in Baſel als einziges
Kind einer unglücklichen Mutter, die
ſich dann, da ihr Vater ihr ſein Haus
verweigert hatte, mit einem älteren
Manne verheiratete, deſſen Namen
dann Gertrud in der Folge führte.
Die Kindheit der letzteren war eine
lange Kette von Leiden und Demüti-
gungen. Mit ſechs Jahren völlig
verwaiſt, kam ſie zu Verwandten nach
Bern, wo ſie erſt die Primarſchule
und vom 10. bis 15. Jahre die „Neue
Mädchenſchule“ beſuchte. Später ge-
noß ſie dann noch den Unterricht in
der „Handelsklaſſe“. Nach dem Tode
ihrer Verwandten, die ihr ein kleines
Vermögen hinterließen, kehrte ſie zu
den Großeltern zurück, pflegte ihre
Großmutter bis zu deren Tode und
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