Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ott stimmigen Wahlen zur hessischenKammer kundgab; sie erhoben ihn zu der Führerrolle, die es möglich machte, daß er 1866 die ganze Wäh- lerschaft des Landes in das natio- nal-liberale Lager führen konnte. 1867 wurde O. in das preußische Abgeordnetenhaus und den Nord- deutschen Reichstag und 1871 in den Deutschen Reichstag gewählt. Bis in die letzte Zeit seines Lebens lite- rarisch tätig, schrieb er, bereits auf dem Krankenlager, die reichen "Er- innerungen" seines Lebens nieder, die als wertvolle Beiträge zur neue- ren kurhessischen Geschichte gelten können. Er starb im Augusta-Ho- spital zu Berlin am 17. Febr. 1881. S: Helgoland (Son.), 1857. - Aus Ott, Adolf, wurde am 10. März Ott dens seinen Abschied, trat aber nachbald erfolgter Genesung als Stabs- offizier des Bezirkskommandos Mün- chen I wieder in den Dienst, in dem er bis 1898 verblieb. Dann trat er als Oberstleutnant in Pension und siedelte nach einigen Jahren nach Freiburg i. B. über, um nun hinfort seine Muße ganz der Schriftstellerei zu widmen, die er schon als junger Offizier gepflegt hatte. Alljährlich zieht es ihn nach den heimatlichen Bergen, woher er sich die Eindrücke holt, die er dann in seinem mit Vor- liebe geschriebenen Hochlandsroma- nen verwertet. S: Durch Dahome *Ott, Arnold, geb. am 6. Dez. 1840 S: Briefe über die Todesstrafe, *
Ott ſtimmigen Wahlen zur heſſiſchenKammer kundgab; ſie erhoben ihn zu der Führerrolle, die es möglich machte, daß er 1866 die ganze Wäh- lerſchaft des Landes in das natio- nal-liberale Lager führen konnte. 1867 wurde O. in das preußiſche Abgeordnetenhaus und den Nord- deutſchen Reichstag und 1871 in den Deutſchen Reichstag gewählt. Bis in die letzte Zeit ſeines Lebens lite- rariſch tätig, ſchrieb er, bereits auf dem Krankenlager, die reichen „Er- innerungen“ ſeines Lebens nieder, die als wertvolle Beiträge zur neue- ren kurheſſiſchen Geſchichte gelten können. Er ſtarb im Auguſta-Ho- ſpital zu Berlin am 17. Febr. 1881. S: Helgoland (Son.), 1857. ‒ Aus Ott, Adolf, wurde am 10. März Ott dens ſeinen Abſchied, trat aber nachbald erfolgter Geneſung als Stabs- offizier des Bezirkskommandos Mün- chen I wieder in den Dienſt, in dem er bis 1898 verblieb. Dann trat er als Oberſtleutnant in Penſion und ſiedelte nach einigen Jahren nach Freiburg i. B. über, um nun hinfort ſeine Muße ganz der Schriftſtellerei zu widmen, die er ſchon als junger Offizier gepflegt hatte. Alljährlich zieht es ihn nach den heimatlichen Bergen, woher er ſich die Eindrücke holt, die er dann in ſeinem mit Vor- liebe geſchriebenen Hochlandsroma- nen verwertet. S: Durch Dahome *Ott, Arnold, geb. am 6. Dez. 1840 S: Briefe über die Todesſtrafe, *
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Ott
Ott
ſtimmigen Wahlen zur heſſiſchen
Kammer kundgab; ſie erhoben ihn
zu der Führerrolle, die es möglich
machte, daß er 1866 die ganze Wäh-
lerſchaft des Landes in das natio-
nal-liberale Lager führen konnte.
1867 wurde O. in das preußiſche
Abgeordnetenhaus und den Nord-
deutſchen Reichstag und 1871 in den
Deutſchen Reichstag gewählt. Bis
in die letzte Zeit ſeines Lebens lite-
rariſch tätig, ſchrieb er, bereits auf
dem Krankenlager, die reichen „Er-
innerungen“ ſeines Lebens nieder,
die als wertvolle Beiträge zur neue-
ren kurheſſiſchen Geſchichte gelten
können. Er ſtarb im Auguſta-Ho-
ſpital zu Berlin am 17. Febr. 1881.
S: Helgoland (Son.), 1857. ‒ Aus
dem norddeutſchen Bauernleben
(Schildereien), 1880. ‒ Lebenserin-
nerungen. Aus dem Nachlaß hrsg.
von Dr. Friedr. Oetker; III, 1877
bis 1885.
Ott, Adolf, wurde am 10. März
1842 in Lindau am Bodenſee als der
Sohn des Oberappellationsgerichts-
rats Ferdinand Ott geboren, beſuchte
das Gymnaſium in Augsburg und
trat ſchon 1858 als Regimentskadett
in die bayeriſche Armee ein. Seit
1863 Junker, wurde er 1865 Leut-
nant im 6. Jnfanterieregiment und
ſtand als ſolcher in Frankfurt a. M.
Amberg und Sulzbach in Garniſon,
worauf er zum topographiſchen Bu-
reau in München kommandiert wurde.
Den Krieg von 1866 machte er in der
Front mit, den von 1870‒71 als Ad-
jutant bei einem höheren Stabe. Er
veröffentlichte über dieſen Krieg ſein
Werk „Bei höheren Stäben. Feld-
zugserinnerungen“ (1891. 2. Aufl.
1898). Durch Orden und Auszeich-
nungen — darunter auch das eiſerne
Kreuz — geehrt, diente er dann wei-
ter in der bayeriſchen Armee, ſeit
1873 in Metz, wurde 1889 Batail-
lonskommandeur in Straubing,
nahm 1892 wegen eines Magenlei-
dens ſeinen Abſchied, trat aber nach
bald erfolgter Geneſung als Stabs-
offizier des Bezirkskommandos Mün-
chen I wieder in den Dienſt, in dem
er bis 1898 verblieb. Dann trat er
als Oberſtleutnant in Penſion und
ſiedelte nach einigen Jahren nach
Freiburg i. B. über, um nun hinfort
ſeine Muße ganz der Schriftſtellerei
zu widmen, die er ſchon als junger
Offizier gepflegt hatte. Alljährlich
zieht es ihn nach den heimatlichen
Bergen, woher er ſich die Eindrücke
holt, die er dann in ſeinem mit Vor-
liebe geſchriebenen Hochlandsroma-
nen verwertet.
S: Durch Dahome
(E. f. d. Jugend), 1896. ‒ Alpenzau-
ber (desgl.), 1898. ‒ Der Schürzen-
bauer (R. a. d. Hochgebirge), 1900.
Neue Ausg. 1905. ‒ Wildfeuer (des-
gleichen), 1901. Neue Ausg. 1906. ‒
Memento mori! (desgl.), 1902. ‒
Die Hexe von Garmiſch (R. aus dem
„Werdenfelſer Land“), 1904. ‒ Die
Schuld (Hochgebirgsrom.), 1904. ‒
Aus zwei Häuſern (Münchener R.),
1905. ‒ Der Schulmeiſter von Par-
tenkirchen (R.), 1908. ‒ Der Berg-
führer (Hochgebirgs-R.), 1909. ‒ Rab
Golli, ein fahrender Mann (desgl.),
1909. ‒ Vitus Schisler, der erſte
Chriſtus von Oberammergau (desgl.),
1910. ‒ Abgeirrt (desgl.), 1912.
*Ott, Arnold, geb. am 6. Dez. 1840
zu Vevey, beſuchte die niederen und
höheren Schulen ſeiner Vaterſtadt
Schaffhauſen und ſpäter in Stutt-
gart, ſtudierte in Tübingen, Zürich,
Wien und Paris Medizin und ließ
ſich 1867 als praktiſcher Arzt in Neu-
hauſen am Rheinfall nieder. Wäh-
rend des Deutſch-franzöſiſchen Krie-
ges war er auf deutſcher Seite als
Lazarettarzt tätig. Jm Jahre 1876
ſiedelte er nach Luzern über, wo er
bis zuletzt als Arzt — beſonders als
Augen- und Ohrenarzt — tätig war
und am 30. September 1910 ſtarb.
S: Briefe über die Todesſtrafe,
1879. ‒ Agnes Bernauer (Hiſt. Volks-
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