Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Mol
(Tr.), 1874. - Herr v. Syballus (N.),
1873. - Der Jesuit (N.), 1873. - Me-
moiren eines Totenkopfes (R.); II,
1875. - Die Weisen des Morgenlandes
(Festspiel), 1877. - Der Kaplan von
Friedlingen (N.), 1877. - Dramati-
sche Spiele (Sankt Ursulas Rhein-
fahrt. - Die Villa bei Amalfi. - Schön
Gundel), 1878. - Der Gast im Kyff-
häuser (E.), 1880. - Die Blume von
Sizilien (Dram. Lg.), 1880. 2. A. 1897.
- Gedichte, 1884.

*Mollenhauer, Karl,

geboren am
3. Oktober 1860 in Bockenem (Han-
nover) als der Sohn des dortigen
Superintendenten, verlor seinen Va-
ter sehr früh u. folgte nun der Mut-
ter nach Braunschweig, wo er bis
Ostern 1879 das Gymnasium Mar-
tino-Catarineum besuchte. Nach kur-
zem Studium in Tübingen ward der
Aufenthalt in Dorpat, wo er im
Hause seines Onkels, des Philosophen
Teichmüller, lebte, von besonderer
Bedeutung für ihn. Sein Studium
gestaltete sich erst allmählich zu einem
eigentlichen Fachstudium der klassi-
schen Philologie und Geschichte. Nach
einem Sommeraufenthalt auf dem
Landgute eines russischen Edelmannes
ging er nach Göttingen zum äußeren
Abschlusse seiner Studien. Er absol-
vierte 1884 sein Staatsexamen u. fand
1885 Anstellung an dem Gymnasium
in Braunschweig, dem er selbst seine
Bildung verdankte. Hier wurde er
bald mit d. Kreise der "ehrlichen Klei-
derseller" bekannt und trat in nähere
Beziehungen zu Wilhelm Raabe, Lud-
wig Hänselmann, Wilhelm Brandes
(s. d. a.) u. a. Ostern 1901 kam M.
als Oberlehrer an das Gymnasium in
Blankenburg a. H., an dem er jetzt
noch, u. zwar seit 1907 als Professor,
wirkt. Außer einigen historisch-bio-
graphischen Schriften über Justus
Möser und August Wilhelm Rehberg
veröffentlichte er

S:

Das Stadtthea-
ter (Komödie), 1906. - Der Wille
zum Leben (E.), 1901.

[Spaltenumbruch]
Möl
Möller, A. von,

Pseud. für An-
gelika Lagerström;
s. d.!

Möller, Agnes,

pseudon. Agnes
v. der Decken,
wurde am 5. Juni
1864 in Breslau geboren, verbrachte
ihre Kindheit teils in ihrer Vater-
stadt, teils im polnischen Oberschlesien
und an der Grenze Böhmens und hat
auch im späteren Leben oft ihren
Aufenthaltsort gewechselt u. häufige,
lang ausgedehnte Reisen in Deutsch-
land u. Österreich gemacht. So bildete
sich bei ihr ganz von selber die Neigung
aus, Volkslieder, Volksspiele usw. zu
sammeln und Charaktere und Land-
schaften zu studieren. Zwischendurch
besuchte sie eine Münchener und Ber-
liner Kunstschule, bildete sich in der
Musik aus u. eignete sich die Kenntnis
mehrerer europäischen Sprachen an,
besonders der nordischen, aus denen
sie uns in der Folge verschiedene
Übersetzungen bot. Seit 1897 gibt sie
die Zeitschrift "Elternhaus" (Landes-
hut in Schlesien) heraus. Jhren
Wohnsitz hatte sie einige Jahre in
Kopenhagen, lebt aber seit 1897 wie-
der in Breslau.

S:

Heidekind (E.),
1888. - Aus der Salzbüchse (Spruch-
verse u. Verssprüche), 1889. - Briefe
einer alten Bäuerin, 1890. - Briefe
eines deutschen Knaben, 1890. - Jn
Dämmerungen (Ge.), 1892. - Nach
der Natur. Wiegenlieder der Mutter
Gottes, 1894. - Bücherblätter. Bade-
erinnerungen (Ge.), 1897.

*Möller, Alfred,

geb. am 22. Jan.
1877 zu Cilli (Steiermark) als der
Sohn eines Beamten der Südbahn,
besuchte daselbst Volksschule u. Gym-
nasium und maturierte mit bestem
Erfolge in Graz, wohin er mit 14
Jahren gekommen war. Er wandte
sich dann dem Studium der Medizin
zu, das er aber bald mit dem Stu-
dium der Kunstgeschichte vertauschte,
dem er abwechselnd an den Universi-
täten Graz und Wien oblag. 1900
genügte M. seiner Militärpflicht als
Einjährig-Freiwilliger in Wien und

* 2


[Spaltenumbruch]

Mol
(Tr.), 1874. ‒ Herr v. Syballus (N.),
1873. ‒ Der Jeſuit (N.), 1873. ‒ Me-
moiren eines Totenkopfes (R.); II,
1875. ‒ Die Weiſen des Morgenlandes
(Feſtſpiel), 1877. ‒ Der Kaplan von
Friedlingen (N.), 1877. ‒ Dramati-
ſche Spiele (Sankt Urſulas Rhein-
fahrt. ‒ Die Villa bei Amalfi. ‒ Schön
Gundel), 1878. ‒ Der Gaſt im Kyff-
häuſer (E.), 1880. ‒ Die Blume von
Sizilien (Dram. Lg.), 1880. 2. A. 1897.
‒ Gedichte, 1884.

*Mollenhauer, Karl,

geboren am
3. Oktober 1860 in Bockenem (Han-
nover) als der Sohn des dortigen
Superintendenten, verlor ſeinen Va-
ter ſehr früh u. folgte nun der Mut-
ter nach Braunſchweig, wo er bis
Oſtern 1879 das Gymnaſium Mar-
tino-Catarineum beſuchte. Nach kur-
zem Studium in Tübingen ward der
Aufenthalt in Dorpat, wo er im
Hauſe ſeines Onkels, des Philoſophen
Teichmüller, lebte, von beſonderer
Bedeutung für ihn. Sein Studium
geſtaltete ſich erſt allmählich zu einem
eigentlichen Fachſtudium der klaſſi-
ſchen Philologie und Geſchichte. Nach
einem Sommeraufenthalt auf dem
Landgute eines ruſſiſchen Edelmannes
ging er nach Göttingen zum äußeren
Abſchluſſe ſeiner Studien. Er abſol-
vierte 1884 ſein Staatsexamen u. fand
1885 Anſtellung an dem Gymnaſium
in Braunſchweig, dem er ſelbſt ſeine
Bildung verdankte. Hier wurde er
bald mit d. Kreiſe der „ehrlichen Klei-
derſeller“ bekannt und trat in nähere
Beziehungen zu Wilhelm Raabe, Lud-
wig Hänſelmann, Wilhelm Brandes
(ſ. d. a.) u. a. Oſtern 1901 kam M.
als Oberlehrer an das Gymnaſium in
Blankenburg a. H., an dem er jetzt
noch, u. zwar ſeit 1907 als Profeſſor,
wirkt. Außer einigen hiſtoriſch-bio-
graphiſchen Schriften über Juſtus
Möſer und Auguſt Wilhelm Rehberg
veröffentlichte er

S:

Das Stadtthea-
ter (Komödie), 1906. ‒ Der Wille
zum Leben (E.), 1901.

[Spaltenumbruch]
Möl
Möller, A. von,

Pſeud. für An-
gelika Lagerſtröm;
ſ. d.!

Möller, Agnes,

pſeudon. Agnes
v. der Decken,
wurde am 5. Juni
1864 in Breslau geboren, verbrachte
ihre Kindheit teils in ihrer Vater-
ſtadt, teils im polniſchen Oberſchleſien
und an der Grenze Böhmens und hat
auch im ſpäteren Leben oft ihren
Aufenthaltsort gewechſelt u. häufige,
lang ausgedehnte Reiſen in Deutſch-
land u. Öſterreich gemacht. So bildete
ſich bei ihr ganz von ſelber die Neigung
aus, Volkslieder, Volksſpiele uſw. zu
ſammeln und Charaktere und Land-
ſchaften zu ſtudieren. Zwiſchendurch
beſuchte ſie eine Münchener und Ber-
liner Kunſtſchule, bildete ſich in der
Muſik aus u. eignete ſich die Kenntnis
mehrerer europäiſchen Sprachen an,
beſonders der nordiſchen, aus denen
ſie uns in der Folge verſchiedene
Überſetzungen bot. Seit 1897 gibt ſie
die Zeitſchrift „Elternhaus“ (Landes-
hut in Schleſien) heraus. Jhren
Wohnſitz hatte ſie einige Jahre in
Kopenhagen, lebt aber ſeit 1897 wie-
der in Breslau.

S:

Heidekind (E.),
1888. ‒ Aus der Salzbüchſe (Spruch-
verſe u. Versſprüche), 1889. ‒ Briefe
einer alten Bäuerin, 1890. ‒ Briefe
eines deutſchen Knaben, 1890. ‒ Jn
Dämmerungen (Ge.), 1892. ‒ Nach
der Natur. Wiegenlieder der Mutter
Gottes, 1894. ‒ Bücherblätter. Bade-
erinnerungen (Ge.), 1897.

*Möller, Alfred,

geb. am 22. Jan.
1877 zu Cilli (Steiermark) als der
Sohn eines Beamten der Südbahn,
beſuchte daſelbſt Volksſchule u. Gym-
naſium und maturierte mit beſtem
Erfolge in Graz, wohin er mit 14
Jahren gekommen war. Er wandte
ſich dann dem Studium der Medizin
zu, das er aber bald mit dem Stu-
dium der Kunſtgeſchichte vertauſchte,
dem er abwechſelnd an den Univerſi-
täten Graz und Wien oblag. 1900
genügte M. ſeiner Militärpflicht als
Einjährig-Freiwilliger in Wien und

* 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <p><pb facs="#f0021" n="17"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Mol</hi></fw><lb/>
(Tr.), 1874. &#x2012; Herr v. Syballus (N.),<lb/>
1873. &#x2012; Der Je&#x017F;uit (N.), 1873. &#x2012; Me-<lb/>
moiren eines Totenkopfes (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi><lb/>
1875. &#x2012; Die Wei&#x017F;en des Morgenlandes<lb/>
(Fe&#x017F;t&#x017F;piel), 1877. &#x2012; Der Kaplan von<lb/>
Friedlingen (N.), 1877. &#x2012; Dramati-<lb/>
&#x017F;che Spiele (Sankt Ur&#x017F;ulas Rhein-<lb/>
fahrt. &#x2012; Die Villa bei Amalfi. &#x2012; Schön<lb/>
Gundel), 1878. &#x2012; Der Ga&#x017F;t im Kyff-<lb/>
häu&#x017F;er (E.), 1880. &#x2012; Die Blume von<lb/>
Sizilien (Dram. Lg.), 1880. 2. A. 1897.<lb/>
&#x2012; Gedichte, 1884.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Mollenhauer,</hi> Karl,</persName></head>
        <p> geboren am<lb/>
3. Oktober 1860 in Bockenem (Han-<lb/>
nover) als der Sohn des dortigen<lb/>
Superintendenten, verlor &#x017F;einen Va-<lb/>
ter &#x017F;ehr früh u. folgte nun der Mut-<lb/>
ter nach Braun&#x017F;chweig, wo er bis<lb/>
O&#x017F;tern 1879 das Gymna&#x017F;ium Mar-<lb/>
tino-Catarineum be&#x017F;uchte. Nach kur-<lb/>
zem Studium in Tübingen ward der<lb/>
Aufenthalt in Dorpat, wo er im<lb/>
Hau&#x017F;e &#x017F;eines Onkels, des Philo&#x017F;ophen<lb/>
Teichmüller, lebte, von be&#x017F;onderer<lb/>
Bedeutung für ihn. Sein Studium<lb/>
ge&#x017F;taltete &#x017F;ich er&#x017F;t allmählich zu einem<lb/>
eigentlichen Fach&#x017F;tudium der kla&#x017F;&#x017F;i-<lb/>
&#x017F;chen Philologie und Ge&#x017F;chichte. Nach<lb/>
einem Sommeraufenthalt auf dem<lb/>
Landgute eines ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen Edelmannes<lb/>
ging er nach Göttingen zum äußeren<lb/>
Ab&#x017F;chlu&#x017F;&#x017F;e &#x017F;einer Studien. Er ab&#x017F;ol-<lb/>
vierte 1884 &#x017F;ein Staatsexamen u. fand<lb/>
1885 An&#x017F;tellung an dem Gymna&#x017F;ium<lb/>
in Braun&#x017F;chweig, dem er &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;eine<lb/>
Bildung verdankte. Hier wurde er<lb/>
bald mit d. Krei&#x017F;e der &#x201E;ehrlichen Klei-<lb/>
der&#x017F;eller&#x201C; bekannt und trat in nähere<lb/>
Beziehungen zu Wilhelm Raabe, Lud-<lb/>
wig Hän&#x017F;elmann, Wilhelm Brandes<lb/>
(&#x017F;. d. a.) u. a. O&#x017F;tern 1901 kam M.<lb/>
als Oberlehrer an das Gymna&#x017F;ium in<lb/>
Blankenburg a. H., an dem er jetzt<lb/>
noch, u. zwar &#x017F;eit 1907 als Profe&#x017F;&#x017F;or,<lb/>
wirkt. Außer einigen hi&#x017F;tori&#x017F;ch-bio-<lb/>
graphi&#x017F;chen Schriften über Ju&#x017F;tus<lb/>&#x017F;er und Augu&#x017F;t Wilhelm Rehberg<lb/>
veröffentlichte er </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Das Stadtthea-<lb/>
ter (Komödie), 1906. &#x2012; Der Wille<lb/>
zum Leben (E.), 1901.</p><lb/>
          <cb/><lb/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Möl</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Möller,</hi> A. von,</persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">An-<lb/>
gelika Lager&#x017F;tröm;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Möller,</hi> Agnes,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;eudon. <hi rendition="#g">Agnes<lb/>
v. der Decken,</hi> wurde am 5. Juni<lb/>
1864 in Breslau geboren, verbrachte<lb/>
ihre Kindheit teils in ihrer Vater-<lb/>
&#x017F;tadt, teils im polni&#x017F;chen Ober&#x017F;chle&#x017F;ien<lb/>
und an der Grenze Böhmens und hat<lb/>
auch im &#x017F;päteren Leben oft ihren<lb/>
Aufenthaltsort gewech&#x017F;elt u. häufige,<lb/>
lang ausgedehnte Rei&#x017F;en in Deut&#x017F;ch-<lb/>
land u. Ö&#x017F;terreich gemacht. So bildete<lb/>
&#x017F;ich bei ihr ganz von &#x017F;elber die Neigung<lb/>
aus, Volkslieder, Volks&#x017F;piele u&#x017F;w. zu<lb/>
&#x017F;ammeln und Charaktere und Land-<lb/>
&#x017F;chaften zu &#x017F;tudieren. Zwi&#x017F;chendurch<lb/>
be&#x017F;uchte &#x017F;ie eine Münchener und Ber-<lb/>
liner Kun&#x017F;t&#x017F;chule, bildete &#x017F;ich in der<lb/>
Mu&#x017F;ik aus u. eignete &#x017F;ich die Kenntnis<lb/>
mehrerer europäi&#x017F;chen Sprachen an,<lb/>
be&#x017F;onders der nordi&#x017F;chen, aus denen<lb/>
&#x017F;ie uns in der Folge ver&#x017F;chiedene<lb/>
Über&#x017F;etzungen bot. Seit 1897 gibt &#x017F;ie<lb/>
die Zeit&#x017F;chrift &#x201E;Elternhaus&#x201C; (Landes-<lb/>
hut in Schle&#x017F;ien) heraus. Jhren<lb/>
Wohn&#x017F;itz hatte &#x017F;ie einige Jahre in<lb/>
Kopenhagen, lebt aber &#x017F;eit 1897 wie-<lb/>
der in Breslau. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Heidekind (E.),<lb/>
1888. &#x2012; Aus der Salzbüch&#x017F;e (Spruch-<lb/>
ver&#x017F;e u. Vers&#x017F;prüche), 1889. &#x2012; Briefe<lb/>
einer alten Bäuerin, 1890. &#x2012; Briefe<lb/>
eines deut&#x017F;chen Knaben, 1890. &#x2012; Jn<lb/>
Dämmerungen (Ge.), 1892. &#x2012; Nach<lb/>
der Natur. Wiegenlieder der Mutter<lb/>
Gottes, 1894. &#x2012; Bücherblätter. Bade-<lb/>
erinnerungen (Ge.), 1897.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<persName><hi rendition="#b">Möller,</hi> Alfred,</persName></head>
        <p> geb. am 22. Jan.<lb/>
1877 zu Cilli (Steiermark) als der<lb/>
Sohn eines Beamten der Südbahn,<lb/>
be&#x017F;uchte da&#x017F;elb&#x017F;t Volks&#x017F;chule u. Gym-<lb/>
na&#x017F;ium und maturierte mit be&#x017F;tem<lb/>
Erfolge in Graz, wohin er mit 14<lb/>
Jahren gekommen war. Er wandte<lb/>
&#x017F;ich dann dem Studium der Medizin<lb/>
zu, das er aber bald mit dem Stu-<lb/>
dium der Kun&#x017F;tge&#x017F;chichte vertau&#x017F;chte,<lb/>
dem er abwech&#x017F;elnd an den Univer&#x017F;i-<lb/>
täten Graz und Wien oblag. 1900<lb/>
genügte M. &#x017F;einer Militärpflicht als<lb/>
Einjährig-Freiwilliger in Wien und<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">* 2</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[17/0021] Mol Möl (Tr.), 1874. ‒ Herr v. Syballus (N.), 1873. ‒ Der Jeſuit (N.), 1873. ‒ Me- moiren eines Totenkopfes (R.); II, 1875. ‒ Die Weiſen des Morgenlandes (Feſtſpiel), 1877. ‒ Der Kaplan von Friedlingen (N.), 1877. ‒ Dramati- ſche Spiele (Sankt Urſulas Rhein- fahrt. ‒ Die Villa bei Amalfi. ‒ Schön Gundel), 1878. ‒ Der Gaſt im Kyff- häuſer (E.), 1880. ‒ Die Blume von Sizilien (Dram. Lg.), 1880. 2. A. 1897. ‒ Gedichte, 1884. *Mollenhauer, Karl, geboren am 3. Oktober 1860 in Bockenem (Han- nover) als der Sohn des dortigen Superintendenten, verlor ſeinen Va- ter ſehr früh u. folgte nun der Mut- ter nach Braunſchweig, wo er bis Oſtern 1879 das Gymnaſium Mar- tino-Catarineum beſuchte. Nach kur- zem Studium in Tübingen ward der Aufenthalt in Dorpat, wo er im Hauſe ſeines Onkels, des Philoſophen Teichmüller, lebte, von beſonderer Bedeutung für ihn. Sein Studium geſtaltete ſich erſt allmählich zu einem eigentlichen Fachſtudium der klaſſi- ſchen Philologie und Geſchichte. Nach einem Sommeraufenthalt auf dem Landgute eines ruſſiſchen Edelmannes ging er nach Göttingen zum äußeren Abſchluſſe ſeiner Studien. Er abſol- vierte 1884 ſein Staatsexamen u. fand 1885 Anſtellung an dem Gymnaſium in Braunſchweig, dem er ſelbſt ſeine Bildung verdankte. Hier wurde er bald mit d. Kreiſe der „ehrlichen Klei- derſeller“ bekannt und trat in nähere Beziehungen zu Wilhelm Raabe, Lud- wig Hänſelmann, Wilhelm Brandes (ſ. d. a.) u. a. Oſtern 1901 kam M. als Oberlehrer an das Gymnaſium in Blankenburg a. H., an dem er jetzt noch, u. zwar ſeit 1907 als Profeſſor, wirkt. Außer einigen hiſtoriſch-bio- graphiſchen Schriften über Juſtus Möſer und Auguſt Wilhelm Rehberg veröffentlichte er S: Das Stadtthea- ter (Komödie), 1906. ‒ Der Wille zum Leben (E.), 1901. Möller, A. von, Pſeud. für An- gelika Lagerſtröm; ſ. d.! Möller, Agnes, pſeudon. Agnes v. der Decken, wurde am 5. Juni 1864 in Breslau geboren, verbrachte ihre Kindheit teils in ihrer Vater- ſtadt, teils im polniſchen Oberſchleſien und an der Grenze Böhmens und hat auch im ſpäteren Leben oft ihren Aufenthaltsort gewechſelt u. häufige, lang ausgedehnte Reiſen in Deutſch- land u. Öſterreich gemacht. So bildete ſich bei ihr ganz von ſelber die Neigung aus, Volkslieder, Volksſpiele uſw. zu ſammeln und Charaktere und Land- ſchaften zu ſtudieren. Zwiſchendurch beſuchte ſie eine Münchener und Ber- liner Kunſtſchule, bildete ſich in der Muſik aus u. eignete ſich die Kenntnis mehrerer europäiſchen Sprachen an, beſonders der nordiſchen, aus denen ſie uns in der Folge verſchiedene Überſetzungen bot. Seit 1897 gibt ſie die Zeitſchrift „Elternhaus“ (Landes- hut in Schleſien) heraus. Jhren Wohnſitz hatte ſie einige Jahre in Kopenhagen, lebt aber ſeit 1897 wie- der in Breslau. S: Heidekind (E.), 1888. ‒ Aus der Salzbüchſe (Spruch- verſe u. Versſprüche), 1889. ‒ Briefe einer alten Bäuerin, 1890. ‒ Briefe eines deutſchen Knaben, 1890. ‒ Jn Dämmerungen (Ge.), 1892. ‒ Nach der Natur. Wiegenlieder der Mutter Gottes, 1894. ‒ Bücherblätter. Bade- erinnerungen (Ge.), 1897. *Möller, Alfred, geb. am 22. Jan. 1877 zu Cilli (Steiermark) als der Sohn eines Beamten der Südbahn, beſuchte daſelbſt Volksſchule u. Gym- naſium und maturierte mit beſtem Erfolge in Graz, wohin er mit 14 Jahren gekommen war. Er wandte ſich dann dem Studium der Medizin zu, das er aber bald mit dem Stu- dium der Kunſtgeſchichte vertauſchte, dem er abwechſelnd an den Univerſi- täten Graz und Wien oblag. 1900 genügte M. ſeiner Militärpflicht als Einjährig-Freiwilliger in Wien und * 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/21
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/21>, abgerufen am 03.12.2024.