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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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intelligente Bewirtschaftung bald in
eine ertragsfähige Gegend umwan-
delte. Seit 1864 der Fortschritts-
partei angehörig, setzte er 1869 seine
Wahl an Waldecks Stelle zum Abge-
ordneten für Bielefeld durch. Spä-
ter trennte er sich von dieser Partei,
gründete 1875 die "Deutsche Landes-
zeitung", deren Chefredakteur er bis
kurz vor seinem Tode blieb, u. schuf
zugleich die konservative Partei der
Agrarier, für die er mit aller Energie
agitierte. Er starb am 12. Juni 1878
in Niederlößnitz bei Dresden. Seine
Parteigenossen errichteten ihm auf
dem Friedrichs-Werderschen Kirch-
hofe in Berlin ein Denkmal.

S:

Stun-
den der Andacht (Gesänge aus Ber-
lins Revolutionszeit), 1848. - Die
Heeger Mühle (Lr.), 1850. - Gedichte,
1852. 4. A. 1876. - Blütensträuße
aus Dichtern des Morgenlandes,
1853. - Anemone (Ep. D.), 1853. -
Liebenstein (Thüring. Sg.), 1853. -
Lieder der Liebe, 1854. - Das Gudrun-
lied, 1855. 3. A. 1867. - Karl Theo-
dor Fürst zu Solms-Braunfels, oder:
Die Entsagungs-Urkunde (Lustsp.),
1862. Als Novelle bearb., 1867. -
Fürst Leopold von Anhalt-Dessau
(G.), 1866. - Skizzen u. Erzählungen
a. d. modernen Leben, 1865. - Der
Schulzenhof zu Raben (E.), 1866. -
Kontraste der Gegenwart (Sk.), 1867.
- Entfesselte Furien (R.); II, 1868. -
Wie man regiert (Humor. E.), 1869.
- Ein ausgerissenes Blatt (R.); II,
1868. 2. A. 1870. Die Randschrift
eines Königs (N.), 1870. - Rittergut
Marderheim (R.); II, 1872. - Vom
Altar in den Krieg (R.); II, 1873. -
Gesammelte Werke belletristischen Jn-
halts, 1877 ff.

Niendorf, Emma,

Pseudon. für
Emmavon Suckow; s. d.!

*Nier, Anna Frieda,

geb. am
10. Mai 1871 zu Wohlbach bei Adorf
im sächsischen Vogtlande, als die
Tochter des dortigen Ortsgeistlichen,
kam mit letzterem 1876 nach dem histo-
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Nie
risch denkwürdigen Dorfe Kesselsdorf,
unweit Dresden und weilte dort fast
18 Jahre. Nach dem Tode ihres
Vaters (+ September 1893) nahm sie
1894 ihren Wohnsitz in Dresden.

S:

Je länger je lieber (R.), 1893. -
Aus Höhen und Tiefen (Ge.), 1910.

*Nies, Konrad,

geb. am 17. Ok-
tober 1862 zu Alzey in Rheinhessen,
besuchte die Realschule seiner Vater-
stadt, das Gymnasium zu Worms u.
später die Theaterschule in Leipzig,
wo er eine gediegene dramatische
Ausbildung erhielt, und wo der Ver-
kehr mit Männern der Literatur nicht
ohne Einfluß auf seine künstlerische
Entwicklung blieb. Darauf folgte zu
weiterer Ausbildung ein Aufenthalt
in Dresden und dann Engagements
für die Theater in Chemnitz, Speier,
Dortmund, Aachen, Kaiserslautern u.
Mülhausen i. Elsaß. Jm Jahre 1883
ging N. nach Amerika, wo er zuerst
sein Monodrama "Konradin von
Hohenstaufen" im deutschen Theater
in Cincinnati zur Aufführung brachte
und später an den deutschen Theatern
in Buffalo, Milwaukee und Omaha
als Schauspieler tätig war. Dann
gab er diesen Beruf auf, widmete sich
an der Denison Universität in Gran-
ville, Ohio, dem Studium der eng-
lischen Sprache u. legte sein Examen
als Lehrer für deutsche Sprache und
Literatur ab. Danach war er ein
halbes Jahr als Reisender für die
"Freidenker Publ. Co." in Milwaukee
tätig und ließ sich darauf in Omaha
nieder, wo er die vom "Verein für
deutsche Literatur und Kunst in Ame-
rika" in Neuyork herausgegebene,
jetzt eingegangene Monatsschrift
"Deutsch-amerikanische Dichtung"
gründete. Von Omaha ging er nach
Newark, Ohio, und erhielt hier an
der Hochschule eine Stelle als Lehrer
für seine Fächer, die er bis zum Som-
mer 1892 innehatte. Er ging nun
nach St. Louis, wo er einen ihm zu-
sagenden Wirkungskreis und eine

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Nie
intelligente Bewirtſchaftung bald in
eine ertragsfähige Gegend umwan-
delte. Seit 1864 der Fortſchritts-
partei angehörig, ſetzte er 1869 ſeine
Wahl an Waldecks Stelle zum Abge-
ordneten für Bielefeld durch. Spä-
ter trennte er ſich von dieſer Partei,
gründete 1875 die „Deutſche Landes-
zeitung“, deren Chefredakteur er bis
kurz vor ſeinem Tode blieb, u. ſchuf
zugleich die konſervative Partei der
Agrarier, für die er mit aller Energie
agitierte. Er ſtarb am 12. Juni 1878
in Niederlößnitz bei Dresden. Seine
Parteigenoſſen errichteten ihm auf
dem Friedrichs-Werderſchen Kirch-
hofe in Berlin ein Denkmal.

S:

Stun-
den der Andacht (Geſänge aus Ber-
lins Revolutionszeit), 1848. ‒ Die
Heeger Mühle (Lr.), 1850. ‒ Gedichte,
1852. 4. A. 1876. ‒ Blütenſträuße
aus Dichtern des Morgenlandes,
1853. ‒ Anemone (Ep. D.), 1853. ‒
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Lieder der Liebe, 1854. ‒ Das Gudrun-
lied, 1855. 3. A. 1867. ‒ Karl Theo-
dor Fürſt zu Solms-Braunfels, oder:
Die Entſagungs-Urkunde (Luſtſp.),
1862. Als Novelle bearb., 1867. ‒
Fürſt Leopold von Anhalt-Deſſau
(G.), 1866. ‒ Skizzen u. Erzählungen
a. d. modernen Leben, 1865. ‒ Der
Schulzenhof zu Raben (E.), 1866. ‒
Kontraſte der Gegenwart (Sk.), 1867.
‒ Entfeſſelte Furien (R.); II, 1868. ‒
Wie man regiert (Humor. E.), 1869.
‒ Ein ausgeriſſenes Blatt (R.); II,
1868. 2. A. 1870. Die Randſchrift
eines Königs (N.), 1870. ‒ Rittergut
Marderheim (R.); II, 1872. ‒ Vom
Altar in den Krieg (R.); II, 1873. ‒
Geſammelte Werke belletriſtiſchen Jn-
halts, 1877 ff.

Niendorf, Emma,

Pſeudon. für
Emmavon Suckow; ſ. d.!

*Nier, Anna Frieda,

geb. am
10. Mai 1871 zu Wohlbach bei Adorf
im ſächſiſchen Vogtlande, als die
Tochter des dortigen Ortsgeiſtlichen,
kam mit letzterem 1876 nach dem hiſto-
[Spaltenumbruch]

Nie
riſch denkwürdigen Dorfe Keſſelsdorf,
unweit Dresden und weilte dort faſt
18 Jahre. Nach dem Tode ihres
Vaters († September 1893) nahm ſie
1894 ihren Wohnſitz in Dresden.

S:

Je länger je lieber (R.), 1893. ‒
Aus Höhen und Tiefen (Ge.), 1910.

*Nies, Konrad,

geb. am 17. Ok-
tober 1862 zu Alzey in Rheinheſſen,
beſuchte die Realſchule ſeiner Vater-
ſtadt, das Gymnaſium zu Worms u.
ſpäter die Theaterſchule in Leipzig,
wo er eine gediegene dramatiſche
Ausbildung erhielt, und wo der Ver-
kehr mit Männern der Literatur nicht
ohne Einfluß auf ſeine künſtleriſche
Entwicklung blieb. Darauf folgte zu
weiterer Ausbildung ein Aufenthalt
in Dresden und dann Engagements
für die Theater in Chemnitz, Speier,
Dortmund, Aachen, Kaiſerslautern u.
Mülhauſen i. Elſaß. Jm Jahre 1883
ging N. nach Amerika, wo er zuerſt
ſein Monodrama „Konradin von
Hohenſtaufen“ im deutſchen Theater
in Cincinnati zur Aufführung brachte
und ſpäter an den deutſchen Theatern
in Buffalo, Milwaukee und Omaha
als Schauſpieler tätig war. Dann
gab er dieſen Beruf auf, widmete ſich
an der Deniſon Univerſität in Gran-
ville, Ohio, dem Studium der eng-
liſchen Sprache u. legte ſein Examen
als Lehrer für deutſche Sprache und
Literatur ab. Danach war er ein
halbes Jahr als Reiſender für die
„Freidenker Publ. Co.“ in Milwaukee
tätig und ließ ſich darauf in Omaha
nieder, wo er die vom „Verein für
deutſche Literatur und Kunſt in Ame-
rika“ in Neuyork herausgegebene,
jetzt eingegangene Monatsſchrift
„Deutſch-amerikaniſche Dichtung“
gründete. Von Omaha ging er nach
Newark, Ohio, und erhielt hier an
der Hochſchule eine Stelle als Lehrer
für ſeine Fächer, die er bis zum Som-
mer 1892 innehatte. Er ging nun
nach St. Louis, wo er einen ihm zu-
ſagenden Wirkungskreis und eine

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[137/0141] Nie Nie intelligente Bewirtſchaftung bald in eine ertragsfähige Gegend umwan- delte. Seit 1864 der Fortſchritts- partei angehörig, ſetzte er 1869 ſeine Wahl an Waldecks Stelle zum Abge- ordneten für Bielefeld durch. Spä- ter trennte er ſich von dieſer Partei, gründete 1875 die „Deutſche Landes- zeitung“, deren Chefredakteur er bis kurz vor ſeinem Tode blieb, u. ſchuf zugleich die konſervative Partei der Agrarier, für die er mit aller Energie agitierte. Er ſtarb am 12. Juni 1878 in Niederlößnitz bei Dresden. Seine Parteigenoſſen errichteten ihm auf dem Friedrichs-Werderſchen Kirch- hofe in Berlin ein Denkmal. S: Stun- den der Andacht (Geſänge aus Ber- lins Revolutionszeit), 1848. ‒ Die Heeger Mühle (Lr.), 1850. ‒ Gedichte, 1852. 4. A. 1876. ‒ Blütenſträuße aus Dichtern des Morgenlandes, 1853. ‒ Anemone (Ep. D.), 1853. ‒ Liebenſtein (Thüring. Sg.), 1853. ‒ Lieder der Liebe, 1854. ‒ Das Gudrun- lied, 1855. 3. A. 1867. ‒ Karl Theo- dor Fürſt zu Solms-Braunfels, oder: Die Entſagungs-Urkunde (Luſtſp.), 1862. Als Novelle bearb., 1867. ‒ Fürſt Leopold von Anhalt-Deſſau (G.), 1866. ‒ Skizzen u. Erzählungen a. d. modernen Leben, 1865. ‒ Der Schulzenhof zu Raben (E.), 1866. ‒ Kontraſte der Gegenwart (Sk.), 1867. ‒ Entfeſſelte Furien (R.); II, 1868. ‒ Wie man regiert (Humor. E.), 1869. ‒ Ein ausgeriſſenes Blatt (R.); II, 1868. 2. A. 1870. Die Randſchrift eines Königs (N.), 1870. ‒ Rittergut Marderheim (R.); II, 1872. ‒ Vom Altar in den Krieg (R.); II, 1873. ‒ Geſammelte Werke belletriſtiſchen Jn- halts, 1877 ff. Niendorf, Emma, Pſeudon. für Emmavon Suckow; ſ. d.! *Nier, Anna Frieda, geb. am 10. Mai 1871 zu Wohlbach bei Adorf im ſächſiſchen Vogtlande, als die Tochter des dortigen Ortsgeiſtlichen, kam mit letzterem 1876 nach dem hiſto- riſch denkwürdigen Dorfe Keſſelsdorf, unweit Dresden und weilte dort faſt 18 Jahre. Nach dem Tode ihres Vaters († September 1893) nahm ſie 1894 ihren Wohnſitz in Dresden. S: Je länger je lieber (R.), 1893. ‒ Aus Höhen und Tiefen (Ge.), 1910. *Nies, Konrad, geb. am 17. Ok- tober 1862 zu Alzey in Rheinheſſen, beſuchte die Realſchule ſeiner Vater- ſtadt, das Gymnaſium zu Worms u. ſpäter die Theaterſchule in Leipzig, wo er eine gediegene dramatiſche Ausbildung erhielt, und wo der Ver- kehr mit Männern der Literatur nicht ohne Einfluß auf ſeine künſtleriſche Entwicklung blieb. Darauf folgte zu weiterer Ausbildung ein Aufenthalt in Dresden und dann Engagements für die Theater in Chemnitz, Speier, Dortmund, Aachen, Kaiſerslautern u. Mülhauſen i. Elſaß. Jm Jahre 1883 ging N. nach Amerika, wo er zuerſt ſein Monodrama „Konradin von Hohenſtaufen“ im deutſchen Theater in Cincinnati zur Aufführung brachte und ſpäter an den deutſchen Theatern in Buffalo, Milwaukee und Omaha als Schauſpieler tätig war. Dann gab er dieſen Beruf auf, widmete ſich an der Deniſon Univerſität in Gran- ville, Ohio, dem Studium der eng- liſchen Sprache u. legte ſein Examen als Lehrer für deutſche Sprache und Literatur ab. Danach war er ein halbes Jahr als Reiſender für die „Freidenker Publ. Co.“ in Milwaukee tätig und ließ ſich darauf in Omaha nieder, wo er die vom „Verein für deutſche Literatur und Kunſt in Ame- rika“ in Neuyork herausgegebene, jetzt eingegangene Monatsſchrift „Deutſch-amerikaniſche Dichtung“ gründete. Von Omaha ging er nach Newark, Ohio, und erhielt hier an der Hochſchule eine Stelle als Lehrer für ſeine Fächer, die er bis zum Som- mer 1892 innehatte. Er ging nun nach St. Louis, wo er einen ihm zu- ſagenden Wirkungskreis und eine *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/141>, abgerufen am 21.11.2024.