geb. am 16. August 1818 zu Kritzow bei Wismar in Meck- lenburg, studierte in Berlin, Bonn u. München Philosophie, in welcher Fa- kultät er auch promovierte, und wid- mete sich dann, durch günstige äußere Verhältnisse bestimmt, der Landwirt- schaft. Während eines zweijährigen Aufenthalts in Jtalien u. Frankreich verfaßte er mehrere Dramen, die als Lesedramen alles Lob verdienen, indes auf der Bühne wenig Eingang fanden. Da auch spätere Dramen selbst von der Kritik kühl behandelt wurden, zog er sich für ein Jahrzehnt ganz von der schriftstellerischen Tätigkeit zurück und gab sich der Muße des Landlebens hin. Nachdem er sich 1843 mit der be- rühmten Opernsängerin Luise Schle- gel vermählt hatte, hielt er sich an verschiedenen Orten auf, wo dieselbe gastierte, verlebte aber den Sommer gewöhnlich auf seinem Rittergute Bagenz in der Mark. Jm Jahre 1867 vom Wahlkreise Kottbus-Spremberg in den deutschen Reichstag gewählt, gehörte er zur Fraktion der Konser- vativen, zog sich aber 1873 vom poli- tischen Leben zurück und widmete sich auf seinem Gute Schlichow bei Kott- bus der Landwirtschaft u. literarischer Beschäftigung. Jm Jahre 1890 ver- legte er seinen Wohnsitz nach Neuzelle, wo er auf dem Priorsberg eine reizend gelegene Villa bewohnte, und verzog 1895 nach Ludwigslust in Mecklen- burg, wo er am 6. Septbr. 1900 starb.
S:
Alcibiades (Tr.), 1899. - Schau- spiele, 1841 [Jnhalt: Maria Stuart (Schsp.). - Konradin (Tr.). - Luisa Amidei (Tr.). - Polo und Franceska (Tr.)]. - Heinrich IV. von Deutschland (Trilogie), 1844. - Ulrich von Hutten (Tr.), 1846. Neue Ausg. 1865. - Luther (Tr.), 1847. - Vaterländische Schau- spiele; 1. Bdchn.: Der Große Kurfürst, 1851. - Hermann der Cherusker (Dr. G.), 1861. - Liebe und Leiden (Nn.), [Spaltenumbruch]
Köst
1862. - Liebe im Mai, oder: Calan- drino im Fegefeuer (Kom.), 1866. - Der Tod des Großen Kurfürsten (Tr.), 1866. - König Wilhelm und sein Heer in Gedichten, 1868. - Kaiser u. Reich in Gedichten, 1871. - Erlebnisse und Gestaltungen (Nn.); II, 1872. - Der Maler von Florenz (Lsp.), 1873. - Hiob (Ep. G.). Die Bergpredigt (Bibl. Jd.), 1885. - Psalmenweisen, 1879.
*Köster, Hugo,
geb. am 17. Juli 1856 zu Breckerfeld in Westfalen als der Sohn eines Kaufmanns, kam 1860 mit seinen Eltern nach Barmen, be- suchte daselbst eine höhere Privat- schule, später das Gymnasium und widmete sich nach erlangter Maturität von 1874-76 dem höheren Postdienst (in Barmen, Elberfeld, Wichlinghau- sen, Vohwinkel, Lennep, Essen), ging dann aber zu den Universitätsstudien über und besuchte die Hochschulen zu Greifswald, Leipzig, Tübingen und Marburg, an denen er Philosophie u. Philologie studierte. Nachdem er 1880 sein Staatsexamen in Marburg ab- solviert, übernahm er Ostern 1881 die Leitung einer Privatschule in Neun- kirchen bei Siegen, ging im Februar 1883 nach Hamm, um am dortigen Gymnasium sein Probejahr abzuhal- ten, trat aber Ende d. J. aus dem Lehrerkollegium wieder aus und über- nahm Ostern 1884 die Direktion der höheren Privatschule zu Barsinghau- sen bei Hannover. Seit 1886 war er Hilfslehrer am Gymnasium in Essen, und wirkte seit Ostern 1892 als Ober- lehrer am Gymnasium in Cleve, seit 1897 in Saarbrücken, seit 1899 in Wesel, seit 1901 in Mörs, seit 1903 in Dramburg in Pommern und ist seit dem Herbst 1904 in gleicher Eigen- schaft und als Professor (seit 1906) am Friedrich Wilhelms-Gymnasium in Köln tätig.
S:
Stunden der Ein- samkeit (Ge.), 1881. - Rosen u. Dornen (Lyr. u. satir. Poesien), 1884. - Poe- sien, 1890. - Wider den Türken (Ge. für Armenien und Kreta), 1897. -
*
[Spaltenumbruch]
Köſt
als Privatdozent.
S:
Die zehn Schorn- ſteine (En.), 1909.
Köſter, Hans,
geb. am 16. Auguſt 1818 zu Kritzow bei Wismar in Meck- lenburg, ſtudierte in Berlin, Bonn u. München Philoſophie, in welcher Fa- kultät er auch promovierte, und wid- mete ſich dann, durch günſtige äußere Verhältniſſe beſtimmt, der Landwirt- ſchaft. Während eines zweijährigen Aufenthalts in Jtalien u. Frankreich verfaßte er mehrere Dramen, die als Leſedramen alles Lob verdienen, indes auf der Bühne wenig Eingang fanden. Da auch ſpätere Dramen ſelbſt von der Kritik kühl behandelt wurden, zog er ſich für ein Jahrzehnt ganz von der ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit zurück und gab ſich der Muße des Landlebens hin. Nachdem er ſich 1843 mit der be- rühmten Opernſängerin Luiſe Schle- gel vermählt hatte, hielt er ſich an verſchiedenen Orten auf, wo dieſelbe gaſtierte, verlebte aber den Sommer gewöhnlich auf ſeinem Rittergute Bagenz in der Mark. Jm Jahre 1867 vom Wahlkreiſe Kottbus-Spremberg in den deutſchen Reichstag gewählt, gehörte er zur Fraktion der Konſer- vativen, zog ſich aber 1873 vom poli- tiſchen Leben zurück und widmete ſich auf ſeinem Gute Schlichow bei Kott- bus der Landwirtſchaft u. literariſcher Beſchäftigung. Jm Jahre 1890 ver- legte er ſeinen Wohnſitz nach Neuzelle, wo er auf dem Priorsberg eine reizend gelegene Villa bewohnte, und verzog 1895 nach Ludwigsluſt in Mecklen- burg, wo er am 6. Septbr. 1900 ſtarb.
S:
Alcibiades (Tr.), 1899. ‒ Schau- ſpiele, 1841 [Jnhalt: Maria Stuart (Schſp.). ‒ Konradin (Tr.). ‒ Luiſa Amidei (Tr.). ‒ Polo und Franceska (Tr.)]. ‒ Heinrich IV. von Deutſchland (Trilogie), 1844. ‒ Ulrich von Hutten (Tr.), 1846. Neue Ausg. 1865. ‒ Luther (Tr.), 1847. ‒ Vaterländiſche Schau- ſpiele; 1. Bdchn.: Der Große Kurfürſt, 1851. ‒ Hermann der Cherusker (Dr. G.), 1861. ‒ Liebe und Leiden (Nn.), [Spaltenumbruch]
Köſt
1862. ‒ Liebe im Mai, oder: Calan- drino im Fegefeuer (Kom.), 1866. ‒ Der Tod des Großen Kurfürſten (Tr.), 1866. ‒ König Wilhelm und ſein Heer in Gedichten, 1868. ‒ Kaiſer u. Reich in Gedichten, 1871. ‒ Erlebniſſe und Geſtaltungen (Nn.); II, 1872. ‒ Der Maler von Florenz (Lſp.), 1873. ‒ Hiob (Ep. G.). Die Bergpredigt (Bibl. Jd.), 1885. ‒ Pſalmenweiſen, 1879.
*Köſter, Hugo,
geb. am 17. Juli 1856 zu Breckerfeld in Weſtfalen als der Sohn eines Kaufmanns, kam 1860 mit ſeinen Eltern nach Barmen, be- ſuchte daſelbſt eine höhere Privat- ſchule, ſpäter das Gymnaſium und widmete ſich nach erlangter Maturität von 1874‒76 dem höheren Poſtdienſt (in Barmen, Elberfeld, Wichlinghau- ſen, Vohwinkel, Lennep, Eſſen), ging dann aber zu den Univerſitätsſtudien über und beſuchte die Hochſchulen zu Greifswald, Leipzig, Tübingen und Marburg, an denen er Philoſophie u. Philologie ſtudierte. Nachdem er 1880 ſein Staatsexamen in Marburg ab- ſolviert, übernahm er Oſtern 1881 die Leitung einer Privatſchule in Neun- kirchen bei Siegen, ging im Februar 1883 nach Hamm, um am dortigen Gymnaſium ſein Probejahr abzuhal- ten, trat aber Ende d. J. aus dem Lehrerkollegium wieder aus und über- nahm Oſtern 1884 die Direktion der höheren Privatſchule zu Barſinghau- ſen bei Hannover. Seit 1886 war er Hilfslehrer am Gymnaſium in Eſſen, und wirkte ſeit Oſtern 1892 als Ober- lehrer am Gymnaſium in Cleve, ſeit 1897 in Saarbrücken, ſeit 1899 in Weſel, ſeit 1901 in Mörs, ſeit 1903 in Dramburg in Pommern und iſt ſeit dem Herbſt 1904 in gleicher Eigen- ſchaft und als Profeſſor (ſeit 1906) am Friedrich Wilhelms-Gymnaſium in Köln tätig.
S:
Stunden der Ein- ſamkeit (Ge.), 1881. ‒ Roſen u. Dornen (Lyr. u. ſatir. Poeſien), 1884. ‒ Poe- ſien, 1890. ‒ Wider den Türken (Ge. für Armenien und Kreta), 1897. ‒
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[82/0086]
Köſt
Köſt
als Privatdozent.
S: Die zehn Schorn-
ſteine (En.), 1909.
Köſter, Hans, geb. am 16. Auguſt
1818 zu Kritzow bei Wismar in Meck-
lenburg, ſtudierte in Berlin, Bonn u.
München Philoſophie, in welcher Fa-
kultät er auch promovierte, und wid-
mete ſich dann, durch günſtige äußere
Verhältniſſe beſtimmt, der Landwirt-
ſchaft. Während eines zweijährigen
Aufenthalts in Jtalien u. Frankreich
verfaßte er mehrere Dramen, die als
Leſedramen alles Lob verdienen, indes
auf der Bühne wenig Eingang fanden.
Da auch ſpätere Dramen ſelbſt von
der Kritik kühl behandelt wurden, zog
er ſich für ein Jahrzehnt ganz von der
ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit zurück und
gab ſich der Muße des Landlebens
hin. Nachdem er ſich 1843 mit der be-
rühmten Opernſängerin Luiſe Schle-
gel vermählt hatte, hielt er ſich an
verſchiedenen Orten auf, wo dieſelbe
gaſtierte, verlebte aber den Sommer
gewöhnlich auf ſeinem Rittergute
Bagenz in der Mark. Jm Jahre 1867
vom Wahlkreiſe Kottbus-Spremberg
in den deutſchen Reichstag gewählt,
gehörte er zur Fraktion der Konſer-
vativen, zog ſich aber 1873 vom poli-
tiſchen Leben zurück und widmete ſich
auf ſeinem Gute Schlichow bei Kott-
bus der Landwirtſchaft u. literariſcher
Beſchäftigung. Jm Jahre 1890 ver-
legte er ſeinen Wohnſitz nach Neuzelle,
wo er auf dem Priorsberg eine reizend
gelegene Villa bewohnte, und verzog
1895 nach Ludwigsluſt in Mecklen-
burg, wo er am 6. Septbr. 1900 ſtarb.
S: Alcibiades (Tr.), 1899. ‒ Schau-
ſpiele, 1841 [Jnhalt: Maria Stuart
(Schſp.). ‒ Konradin (Tr.). ‒ Luiſa
Amidei (Tr.). ‒ Polo und Franceska
(Tr.)]. ‒ Heinrich IV. von Deutſchland
(Trilogie), 1844. ‒ Ulrich von Hutten
(Tr.), 1846. Neue Ausg. 1865. ‒ Luther
(Tr.), 1847. ‒ Vaterländiſche Schau-
ſpiele; 1. Bdchn.: Der Große Kurfürſt,
1851. ‒ Hermann der Cherusker (Dr.
G.), 1861. ‒ Liebe und Leiden (Nn.),
1862. ‒ Liebe im Mai, oder: Calan-
drino im Fegefeuer (Kom.), 1866. ‒
Der Tod des Großen Kurfürſten (Tr.),
1866. ‒ König Wilhelm und ſein Heer
in Gedichten, 1868. ‒ Kaiſer u. Reich
in Gedichten, 1871. ‒ Erlebniſſe und
Geſtaltungen (Nn.); II, 1872. ‒ Der
Maler von Florenz (Lſp.), 1873. ‒
Hiob (Ep. G.). Die Bergpredigt (Bibl.
Jd.), 1885. ‒ Pſalmenweiſen, 1879.
*Köſter, Hugo, geb. am 17. Juli
1856 zu Breckerfeld in Weſtfalen als
der Sohn eines Kaufmanns, kam 1860
mit ſeinen Eltern nach Barmen, be-
ſuchte daſelbſt eine höhere Privat-
ſchule, ſpäter das Gymnaſium und
widmete ſich nach erlangter Maturität
von 1874‒76 dem höheren Poſtdienſt
(in Barmen, Elberfeld, Wichlinghau-
ſen, Vohwinkel, Lennep, Eſſen), ging
dann aber zu den Univerſitätsſtudien
über und beſuchte die Hochſchulen zu
Greifswald, Leipzig, Tübingen und
Marburg, an denen er Philoſophie u.
Philologie ſtudierte. Nachdem er 1880
ſein Staatsexamen in Marburg ab-
ſolviert, übernahm er Oſtern 1881 die
Leitung einer Privatſchule in Neun-
kirchen bei Siegen, ging im Februar
1883 nach Hamm, um am dortigen
Gymnaſium ſein Probejahr abzuhal-
ten, trat aber Ende d. J. aus dem
Lehrerkollegium wieder aus und über-
nahm Oſtern 1884 die Direktion der
höheren Privatſchule zu Barſinghau-
ſen bei Hannover. Seit 1886 war er
Hilfslehrer am Gymnaſium in Eſſen,
und wirkte ſeit Oſtern 1892 als Ober-
lehrer am Gymnaſium in Cleve, ſeit
1897 in Saarbrücken, ſeit 1899 in
Weſel, ſeit 1901 in Mörs, ſeit 1903 in
Dramburg in Pommern und iſt ſeit
dem Herbſt 1904 in gleicher Eigen-
ſchaft und als Profeſſor (ſeit 1906)
am Friedrich Wilhelms-Gymnaſium
in Köln tätig.
S: Stunden der Ein-
ſamkeit (Ge.), 1881. ‒ Roſen u. Dornen
(Lyr. u. ſatir. Poeſien), 1884. ‒ Poe-
ſien, 1890. ‒ Wider den Türken (Ge.
für Armenien und Kreta), 1897. ‒
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/86>, abgerufen am 22.02.2025.
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