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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mey
(Nachgelassene En.), 1869. - Theodor
Meyer-Merian. Ein Lebensbild von
J. J. Oeri. Nebst einem Anhang von
Ge. des Verstorbenen, 1870. - Der
schweizerische Hausbote (Volksbuch).
Neue Ausg. IV in 1 Bd., 1877. -
Friedli "im Boden". Das verzauberte
Haus (2 En.), 1902.

Meyer-Meyrink, Gustav,

pseud.
Gustav Meyrink, wurde am 19.
Januar 1868 in Wien geboren, be-
suchte das Wilhelms-Gymnasium in
München, seit 1881 das Johanneum
in Hamburg, und seit 1884 das Gym-
nasium in Prag, wo er dann auch die
Handelsakademie absolvierte. Jm
Jahre 1889 begründete er ein Bank-
geschäft, das er aber infolge einer
Verwicklung in eine Duellaffäre, die
ihn zu zeitweiliger Verhaftung führte,
1902 schließen mußte. Er wurde nun
Schriftsteller und Mitarbeiter am
"Simplizissimus", fand auch in sei-
nem Freunde Fritz Wärndorfer in
Wien einen Mäcen, der ihm ein sor-
genfreies Schaffen als Schriftsteller
ermöglichte. Seit 1904 lebte er in
Wien, wo er die Zeitschrift "Der
liebe Augustin" redigierte, und wurde
1905 auch bei der Redaktion des
"Simplizissimus" angestellt. Seinen
Wohnsitz teilt er seit 1905 zwischen
Montreux und München.

S:

Der
heiße Soldat und andere Geschichten,
1903. - Orchideen (Sonderbare Ge-
schichten), 1904. - Gustav Meyrink
kontra Gustav Frenssen. Jörn Uhl u.
Hilligenlei (2 Parodien), 1907. -
Das Wachsfigurenkabinett (Sonder-
bare Geschn.), 1.-4. T. 1908.

Meyer von Schauensee, Luise,


siehe Luise Zünd!

Meyer-Waldeck, Wolfgang


Alexander, siehe Wolfg. Alex. Meyer!

*Meyer von Waldeck, Clemens


Friedrich, pseudon. Frederik
Montan,
wurde als der Sohn eines
Lederfabrikanten am 15. Mai 1824
zu Arolsen im Fürstentum Waldeck ge-
boren (daher sein Schriftstellername),
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Mey
erhielt seinen ersten Unterricht in
einer Privatanstalt Arolsens, besuchte
von 1837-38 das Gymnasium zu Wetz-
lar u. entschloß sich, Bergwissenschaf-
ten zu studieren. Zu diesem Studium
bereitete er sich von 1838-40 auf der
polytechnischen Schule in Kassel vor
u. widmete sich dann von Michaelis
1840 bis Ostern 1842 auf der Berg-
akademie zu Klausthal der Theorie u.
Praxis des Bergwesens. Zu höheren
akademischen Studien begab sich M.
Ostern 1842 auf die Berliner Uni-
versität, absolvierte auch, um sich das
Recht der Staatsanstellung in Preu-
ßen zu erwerben, am Kölnischen Gym-
nasium daselbst nachträglich die Ma-
turitätsprüfung. Nachdem er ein
Jahr lang dem Studium der Natur-
wissenschaften obgelegen, auch wäh-
rend desselben eine größere Fußreise
durch die mineralogisch interessante-
sten Gegenden Deutschlands unter-
nommen hatte, gab er jenes Studium
auf und wählte für seine weiteren
wissenschaftlichen Studien das Gebiet
der deutschen Sprache, Literatur und
Altertumskunde. Jm Dezember 1845
zum Doktor der Philosophie promo-
viert, hatte er die Absicht, sich an der
Berliner Universität als Privatdozent
zu habilitieren; indes der Ruin des
elterlichen Vermögens zerstörte seine
Aussichten für die Zukunft, und so
nahm er eine Stelle als Erzieher in
Kurland an. Bis 1847 lebte er als
solcher im Hause des Barons von der
Recke auf Neuenburg und bis zum
Sommer 1849 beim Grafen Medem
auf Altautz und Rempten. Darauf
absolvierte er an der Dorpater Uni-
versität die Examina als Oberlehrer
der deutschen u. lateinischen Sprache,
lebte seit dem Sommer 1850 ein Jahr
lang seinen wissenschaftlichen Arbei-
ten in Dorpat und begab sich dann
nach Petersburg, wo er schon im Mai
1852 von der Akademie der Wissen-
schaften zum Chefredakteur der "St.
Petersburger deutschen Zeitung" er-

*


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Mey
(Nachgelaſſene En.), 1869. ‒ Theodor
Meyer-Merian. Ein Lebensbild von
J. J. Oeri. Nebſt einem Anhang von
Ge. des Verſtorbenen, 1870. ‒ Der
ſchweizeriſche Hausbote (Volksbuch).
Neue Ausg. IV in 1 Bd., 1877. ‒
Friedli „im Boden‟. Das verzauberte
Haus (2 En.), 1902.

Meyer-Meyrink, Guſtav,

pſeud.
Guſtav Meyrink, wurde am 19.
Januar 1868 in Wien geboren, be-
ſuchte das Wilhelms-Gymnaſium in
München, ſeit 1881 das Johanneum
in Hamburg, und ſeit 1884 das Gym-
naſium in Prag, wo er dann auch die
Handelsakademie abſolvierte. Jm
Jahre 1889 begründete er ein Bank-
geſchäft, das er aber infolge einer
Verwicklung in eine Duellaffäre, die
ihn zu zeitweiliger Verhaftung führte,
1902 ſchließen mußte. Er wurde nun
Schriftſteller und Mitarbeiter am
„Simpliziſſimus‟, fand auch in ſei-
nem Freunde Fritz Wärndorfer in
Wien einen Mäcen, der ihm ein ſor-
genfreies Schaffen als Schriftſteller
ermöglichte. Seit 1904 lebte er in
Wien, wo er die Zeitſchrift „Der
liebe Auguſtin‟ redigierte, und wurde
1905 auch bei der Redaktion des
„Simpliziſſimus‟ angeſtellt. Seinen
Wohnſitz teilt er ſeit 1905 zwiſchen
Montreux und München.

S:

Der
heiße Soldat und andere Geſchichten,
1903. ‒ Orchideen (Sonderbare Ge-
ſchichten), 1904. ‒ Guſtav Meyrink
kontra Guſtav Frenſſen. Jörn Uhl u.
Hilligenlei (2 Parodien), 1907. ‒
Das Wachsfigurenkabinett (Sonder-
bare Geſchn.), 1.‒4. T. 1908.

Meyer von Schauenſee, Luiſe,


ſiehe Luiſe Zünd!

Meyer-Waldeck, Wolfgang


Alexander, ſiehe Wolfg. Alex. Meyer!

*Meyer von Waldeck, Clemens


Friedrich, pſeudon. Frederik
Montan,
wurde als der Sohn eines
Lederfabrikanten am 15. Mai 1824
zu Arolſen im Fürſtentum Waldeck ge-
boren (daher ſein Schriftſtellername),
[Spaltenumbruch]

Mey
erhielt ſeinen erſten Unterricht in
einer Privatanſtalt Arolſens, beſuchte
von 1837‒38 das Gymnaſium zu Wetz-
lar u. entſchloß ſich, Bergwiſſenſchaf-
ten zu ſtudieren. Zu dieſem Studium
bereitete er ſich von 1838‒40 auf der
polytechniſchen Schule in Kaſſel vor
u. widmete ſich dann von Michaelis
1840 bis Oſtern 1842 auf der Berg-
akademie zu Klausthal der Theorie u.
Praxis des Bergweſens. Zu höheren
akademiſchen Studien begab ſich M.
Oſtern 1842 auf die Berliner Uni-
verſität, abſolvierte auch, um ſich das
Recht der Staatsanſtellung in Preu-
ßen zu erwerben, am Kölniſchen Gym-
naſium daſelbſt nachträglich die Ma-
turitätsprüfung. Nachdem er ein
Jahr lang dem Studium der Natur-
wiſſenſchaften obgelegen, auch wäh-
rend desſelben eine größere Fußreiſe
durch die mineralogiſch intereſſante-
ſten Gegenden Deutſchlands unter-
nommen hatte, gab er jenes Studium
auf und wählte für ſeine weiteren
wiſſenſchaftlichen Studien das Gebiet
der deutſchen Sprache, Literatur und
Altertumskunde. Jm Dezember 1845
zum Doktor der Philoſophie promo-
viert, hatte er die Abſicht, ſich an der
Berliner Univerſität als Privatdozent
zu habilitieren; indes der Ruin des
elterlichen Vermögens zerſtörte ſeine
Ausſichten für die Zukunft, und ſo
nahm er eine Stelle als Erzieher in
Kurland an. Bis 1847 lebte er als
ſolcher im Hauſe des Barons von der
Recke auf Neuenburg und bis zum
Sommer 1849 beim Grafen Medem
auf Altautz und Rempten. Darauf
abſolvierte er an der Dorpater Uni-
verſität die Examina als Oberlehrer
der deutſchen u. lateiniſchen Sprache,
lebte ſeit dem Sommer 1850 ein Jahr
lang ſeinen wiſſenſchaftlichen Arbei-
ten in Dorpat und begab ſich dann
nach Petersburg, wo er ſchon im Mai
1852 von der Akademie der Wiſſen-
ſchaften zum Chefredakteur der „St.
Petersburger deutſchen Zeitung‟ er-

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[457/0461] Mey Mey (Nachgelaſſene En.), 1869. ‒ Theodor Meyer-Merian. Ein Lebensbild von J. J. Oeri. Nebſt einem Anhang von Ge. des Verſtorbenen, 1870. ‒ Der ſchweizeriſche Hausbote (Volksbuch). Neue Ausg. IV in 1 Bd., 1877. ‒ Friedli „im Boden‟. Das verzauberte Haus (2 En.), 1902. Meyer-Meyrink, Guſtav, pſeud. Guſtav Meyrink, wurde am 19. Januar 1868 in Wien geboren, be- ſuchte das Wilhelms-Gymnaſium in München, ſeit 1881 das Johanneum in Hamburg, und ſeit 1884 das Gym- naſium in Prag, wo er dann auch die Handelsakademie abſolvierte. Jm Jahre 1889 begründete er ein Bank- geſchäft, das er aber infolge einer Verwicklung in eine Duellaffäre, die ihn zu zeitweiliger Verhaftung führte, 1902 ſchließen mußte. Er wurde nun Schriftſteller und Mitarbeiter am „Simpliziſſimus‟, fand auch in ſei- nem Freunde Fritz Wärndorfer in Wien einen Mäcen, der ihm ein ſor- genfreies Schaffen als Schriftſteller ermöglichte. Seit 1904 lebte er in Wien, wo er die Zeitſchrift „Der liebe Auguſtin‟ redigierte, und wurde 1905 auch bei der Redaktion des „Simpliziſſimus‟ angeſtellt. Seinen Wohnſitz teilt er ſeit 1905 zwiſchen Montreux und München. S: Der heiße Soldat und andere Geſchichten, 1903. ‒ Orchideen (Sonderbare Ge- ſchichten), 1904. ‒ Guſtav Meyrink kontra Guſtav Frenſſen. Jörn Uhl u. Hilligenlei (2 Parodien), 1907. ‒ Das Wachsfigurenkabinett (Sonder- bare Geſchn.), 1.‒4. T. 1908. Meyer von Schauenſee, Luiſe, ſiehe Luiſe Zünd! Meyer-Waldeck, Wolfgang Alexander, ſiehe Wolfg. Alex. Meyer! *Meyer von Waldeck, Clemens Friedrich, pſeudon. Frederik Montan, wurde als der Sohn eines Lederfabrikanten am 15. Mai 1824 zu Arolſen im Fürſtentum Waldeck ge- boren (daher ſein Schriftſtellername), erhielt ſeinen erſten Unterricht in einer Privatanſtalt Arolſens, beſuchte von 1837‒38 das Gymnaſium zu Wetz- lar u. entſchloß ſich, Bergwiſſenſchaf- ten zu ſtudieren. Zu dieſem Studium bereitete er ſich von 1838‒40 auf der polytechniſchen Schule in Kaſſel vor u. widmete ſich dann von Michaelis 1840 bis Oſtern 1842 auf der Berg- akademie zu Klausthal der Theorie u. Praxis des Bergweſens. Zu höheren akademiſchen Studien begab ſich M. Oſtern 1842 auf die Berliner Uni- verſität, abſolvierte auch, um ſich das Recht der Staatsanſtellung in Preu- ßen zu erwerben, am Kölniſchen Gym- naſium daſelbſt nachträglich die Ma- turitätsprüfung. Nachdem er ein Jahr lang dem Studium der Natur- wiſſenſchaften obgelegen, auch wäh- rend desſelben eine größere Fußreiſe durch die mineralogiſch intereſſante- ſten Gegenden Deutſchlands unter- nommen hatte, gab er jenes Studium auf und wählte für ſeine weiteren wiſſenſchaftlichen Studien das Gebiet der deutſchen Sprache, Literatur und Altertumskunde. Jm Dezember 1845 zum Doktor der Philoſophie promo- viert, hatte er die Abſicht, ſich an der Berliner Univerſität als Privatdozent zu habilitieren; indes der Ruin des elterlichen Vermögens zerſtörte ſeine Ausſichten für die Zukunft, und ſo nahm er eine Stelle als Erzieher in Kurland an. Bis 1847 lebte er als ſolcher im Hauſe des Barons von der Recke auf Neuenburg und bis zum Sommer 1849 beim Grafen Medem auf Altautz und Rempten. Darauf abſolvierte er an der Dorpater Uni- verſität die Examina als Oberlehrer der deutſchen u. lateiniſchen Sprache, lebte ſeit dem Sommer 1850 ein Jahr lang ſeinen wiſſenſchaftlichen Arbei- ten in Dorpat und begab ſich dann nach Petersburg, wo er ſchon im Mai 1852 von der Akademie der Wiſſen- ſchaften zum Chefredakteur der „St. Petersburger deutſchen Zeitung‟ er- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/461>, abgerufen am 20.11.2024.