Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Mey Schon im folgenden Jahre (1895)ging er als Dramaturg an das "Ber- liner Theater" in Berlin u. 1896 als Koppels Nachfolger als Hof-Drama- turg nach Dresden und blieb in die- ser Stellung bis Ende 1908. Jm Jahre 1904 ward er zum königlich sächsischen Geheimen Hofrat ernannt. S: Sein und Schein (Ge.), 1888. - *Meyer-Detmold, Ernst, geb. S: Galileo Galilei (Tr.), 1862. - Ge- Meyer-Förster, Elsbeth, geb. Mey in das Haus eines Oheims, eineskinderlosen Offiziers, nach Berlin u. begann hier mit 20 Jahren ihre schriftstellerische Tätigkeit, die sie an- fänglich Kinderzeitungen u. frommen Familienschriften zuwandte, bis auch sie außerhalb der engen Familien- kreise der frische, große Zug der Zeit, gleich so vielen andern, ergriff. Jhre eigene Jugend voll mannigfaltigem Wechsel u. seelischen Erschütterungen boten ihr reichlich Stoff zur Ent- werfung heiterer und schmerzlicher Bilder in Erzählungen und Dramen. Nach ihrer Verheiratung mit dem Schriftsteller (s. d.!) Wilhelm Meyer (1890) lebte sie meist in Paris, bis sie 1898 wieder nach Berlin übersiedelte. Schon vier Jahre danach starb sie am 17. Mai 1902 in Bozen an den Folgen einer Operation, welche sich im Ver- lauf einer schweren Erkrankung als nötig erwiesen hatte. S: Das Drama *Meyer-Förster, Wilhelm, ge- *
Mey Schon im folgenden Jahre (1895)ging er als Dramaturg an das „Ber- liner Theater‟ in Berlin u. 1896 als Koppels Nachfolger als Hof-Drama- turg nach Dresden und blieb in die- ſer Stellung bis Ende 1908. Jm Jahre 1904 ward er zum königlich ſächſiſchen Geheimen Hofrat ernannt. S: Sein und Schein (Ge.), 1888. ‒ *Meyer-Detmold, Ernſt, geb. S: Galileo Galilei (Tr.), 1862. ‒ Ge- Meyer-Förſter, Elsbeth, geb. Mey in das Haus eines Oheims, eineskinderloſen Offiziers, nach Berlin u. begann hier mit 20 Jahren ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit, die ſie an- fänglich Kinderzeitungen u. frommen Familienſchriften zuwandte, bis auch ſie außerhalb der engen Familien- kreiſe der friſche, große Zug der Zeit, gleich ſo vielen andern, ergriff. Jhre eigene Jugend voll mannigfaltigem Wechſel u. ſeeliſchen Erſchütterungen boten ihr reichlich Stoff zur Ent- werfung heiterer und ſchmerzlicher Bilder in Erzählungen und Dramen. Nach ihrer Verheiratung mit dem Schriftſteller (ſ. d.!) Wilhelm Meyer (1890) lebte ſie meiſt in Paris, bis ſie 1898 wieder nach Berlin überſiedelte. Schon vier Jahre danach ſtarb ſie am 17. Mai 1902 in Bozen an den Folgen einer Operation, welche ſich im Ver- lauf einer ſchweren Erkrankung als nötig erwieſen hatte. S: Das Drama *Meyer-Förſter, Wilhelm, ge- *
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Mey
Mey
Schon im folgenden Jahre (1895)
ging er als Dramaturg an das „Ber-
liner Theater‟ in Berlin u. 1896 als
Koppels Nachfolger als Hof-Drama-
turg nach Dresden und blieb in die-
ſer Stellung bis Ende 1908. Jm
Jahre 1904 ward er zum königlich
ſächſiſchen Geheimen Hofrat ernannt.
S: Sein und Schein (Ge.), 1888. ‒
Trotzköpfchen (Lſp.), 1888. ‒ Einer
muß es doch ſein! (Lſp.), 1889. ‒ Das
Recht des Liebenden (Tr.), 1891. ‒
Wie ich’s ſah! (En.), 1894.
*Meyer-Detmold, Ernſt, geb.
am 4. März 1832 zu Detmold, beab-
ſichtigte nach Abſolvierung der Real-
klaſſen des dortigen Gymnaſiums ſich
der militäriſchen Laufbahn zu wid-
men, wurde jedoch durch andauernde
Kränklichkeit gezwungen, hiervon Ab-
ſtand zu nehmen, u. ſo wandte er ſich
dem Kaufmannsſtande zu. Die ſich
ihm darbietenden erfreulichen Aus-
ſichten für die Zukunft wurden leider
ſchon nach wenigen Jahren getrübt
durch ein heftigeres Auftreten ſeines
alten Leidens, ſo daß er für lange
Zeit aller Tätigkeit entſagen mußte.
Jn dieſer Zeit der Muße entfaltete
ſich ſein poetiſches Talent. Geneſen
nahm er ſeine Tätigkeit als Kauf-
mann wieder auf, u. ſeine Leiſtungen
auf kaufmänniſchem Gebiete veran-
laßten 1879 ſeine Landesregierung,
ihn zur Neuorganiſation der dortigen
Landesbrandverſicherungsgeſellſchaft
zu berufen, als deren Leiter er in
glücklichen Verhältniſſen in Detmold
lebte und am 26. Septbr. 1897 ſtarb.
S: Galileo Galilei (Tr.), 1862. ‒ Ge-
dichte, 1863. ‒ Widukind (Schſp.),
1870. 2. A. 1900. ‒ Thankmar (Tr.),
1879. ‒ Bernhard II., Edelherr zur
Lippe (Feſtſp.), 1883. ‒ Was ihm die
Liebe ſang! (Nachklang, a. d. Nachlaß
ausgew. v. Alfr. Kellermann), 1902.
Meyer-Förſter, Elsbeth, geb.
Blaſche, wurde am 5. Jan. 1868 in
Breslau als die Tochter eines Kauf-
manns geboren, kam 1885 als Waiſe
in das Haus eines Oheims, eines
kinderloſen Offiziers, nach Berlin u.
begann hier mit 20 Jahren ihre
ſchriftſtelleriſche Tätigkeit, die ſie an-
fänglich Kinderzeitungen u. frommen
Familienſchriften zuwandte, bis auch
ſie außerhalb der engen Familien-
kreiſe der friſche, große Zug der Zeit,
gleich ſo vielen andern, ergriff. Jhre
eigene Jugend voll mannigfaltigem
Wechſel u. ſeeliſchen Erſchütterungen
boten ihr reichlich Stoff zur Ent-
werfung heiterer und ſchmerzlicher
Bilder in Erzählungen und Dramen.
Nach ihrer Verheiratung mit dem
Schriftſteller (ſ. d.!) Wilhelm Meyer
(1890) lebte ſie meiſt in Paris, bis ſie
1898 wieder nach Berlin überſiedelte.
Schon vier Jahre danach ſtarb ſie am
17. Mai 1902 in Bozen an den Folgen
einer Operation, welche ſich im Ver-
lauf einer ſchweren Erkrankung als
nötig erwieſen hatte.
S: Das Drama
eines Kindes (E.), 1895. ‒ Heimkehr
(Dr.), 1894. ‒ Käthe (Schſp.), 1896.
‒ Meine Geſchichten, 1897. ‒ Junge
Menſchen, 1898. ‒ Alſo ſprach ‒ eine
Frau (Liebesnovellen), 1900. ‒ Frau
Kleemann (R.), 1900. ‒ Das Pflege-
kind (R.), 1900. ‒ Der neue Herr (Dr.,
Manuſkr.), 1901. ‒ Theatermädel und
andere Novellen, 1902. ‒ Die Freun-
din aus Ruſſiſch-Polen. Bauernrache
(Nn.), 1904.
*Meyer-Förſter, Wilhelm, ge-
boren am 12. Juni 1862 in Han-
nover als der Sohn des Verlags-
buchhändlers Karl M., wurde für
die Offizierslaufbahn beſtimmt und
deshalb der Kadettenanſtalt in Bens-
burg zugeführt. Aus Rückſicht auf
ſeine ſchwächliche Geſundheit und
infolge ſchwerer Krankheit mußte er
jedoch dieſen Lebensplan aufgeben.
Hatte er ſchon die Mutter in früheſter
Kindheit verloren, ſo traf ihn, kaum
geneſen, der Tod des Vaters nur um
ſo ſchmerzhafter, als er nun in eine
ganz fremde Umgebung kam, die bei
aller Liebe und Treue für ſeine früh
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