Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Mat unter drückenden Verhältnissen inBerlin, die meiste Zeit auf dem Kran- kenlager zubringend. Am 1. Januar 1873 erlöste ihn der Tod von seinem Leiden. S: Der erste Gruß (Ge.), Matthys, Emma, wurde am 16. S:
*Mattsen, Henni, geb. Kühl, Mat lebt noch jetzt daselbst in glücklichsterEhe. Ende 1897 wurde sie von einem schweren Nervenleiden befallen, das sie zwang, sich einer Heilanstalt an- zuvertrauen; doch erst nach 16 Mo- naten konnte sie geheilt in ihre Häus- lichkeit zurückkehren. S: Weltfremd *Matull (auch: Matull- Berns), Kurt, wurde am 25. Fe- *
Mat unter drückenden Verhältniſſen inBerlin, die meiſte Zeit auf dem Kran- kenlager zubringend. Am 1. Januar 1873 erlöſte ihn der Tod von ſeinem Leiden. S: Der erſte Gruß (Ge.), Matthys, Emma, wurde am 16. S:
*Mattſen, Henni, geb. Kühl, Mat lebt noch jetzt daſelbſt in glücklichſterEhe. Ende 1897 wurde ſie von einem ſchweren Nervenleiden befallen, das ſie zwang, ſich einer Heilanſtalt an- zuvertrauen; doch erſt nach 16 Mo- naten konnte ſie geheilt in ihre Häus- lichkeit zurückkehren. S: Weltfremd *Matull (auch: Matull- Berns), Kurt, wurde am 25. Fe- *
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Mat
Mat
unter drückenden Verhältniſſen in
Berlin, die meiſte Zeit auf dem Kran-
kenlager zubringend. Am 1. Januar
1873 erlöſte ihn der Tod von ſeinem
Leiden.
S: Der erſte Gruß (Ge.),
1870. ‒ Veilchenſtrauß (Neue Ge.),
1872.
Matthys, Emma, wurde am 16.
Aug. 1844 zu Bern als älteſtes Kind
des Fürſprechers Andreas M. gebo-
ren. Nur gute Sterne ſtanden über
ihrer Kindheit. Ein geiſtig hochbe-
deutender Vater, eine liebevolle, treu-
forgende Mutter, ein Kreis jüngerer,
froher Geſchwiſter umgaben ſie. Sie
beſuchte die berühmte Einwohner-
mädchenſchule (Fröhlich-Schule) in
Bern, ſeit dem 16. Jahre das damit
verbundene Lehrerinnenſeminar und
beſtand mit 18 Jahren die Prüfung
als Primarlehrerin. Nachdem ſie dar-
auf ein Jahr im Elternhauſe u. ein
zweites Jahr in der Penſion Mont-
fleuri bei Lauſanne verlebt hatte,
kehrte ſie 1864 als Lehrerin an die
oben genannte Schule in Bern zu-
rück und wurde, nachdem ſie die Prü-
fung als Sekundarlehrerin abgelegt
und 1869 eine Reiſe durch Deutſch-
land unternommen hatte, 1873 als
Lehrerin am Seminar angeſtellt. Sie
ſtarb in Bern am 7. Juli 1890.
S:
Geſammelte Gedichte (hrsg. von Jda
Blum), 1891.
*Mattſen, Henni, geb. Kühl,
wurde am 14. Dezbr. 1849 in Feld-
ſcheide im Kreiſe Schleswig als die
Tochter eines Landmannes geboren.
Da der elterliche Beſitz in größter Ab-
geſchiedenheit lag, ſo hielt der Vater
für ſeine ſieben Kinder einen Haus-
lehrer, u. da der Verkehr mit Altersge-
noſſen gleichfalls ausgeſchloſſen war,
ſo war Henni M. auf ihr Vaterhaus
und auf den Geſchwiſterkreis ange-
wieſen, u. doch verlebte ſie dort eine
glückliche Jugend. Jm 21. Lebens-
jahre verheiratete ſie ſich mit dem
Landmann N. Mattſen in Steinfeld
im Lande Angeln (Schleswig) und
lebt noch jetzt daſelbſt in glücklichſter
Ehe. Ende 1897 wurde ſie von einem
ſchweren Nervenleiden befallen, das
ſie zwang, ſich einer Heilanſtalt an-
zuvertrauen; doch erſt nach 16 Mo-
naten konnte ſie geheilt in ihre Häus-
lichkeit zurückkehren.
S: Weltfremd
(Ge., hrsg. von Karl Schrattenthal).
1896.
*Matull (auch: Matull-
Berns), Kurt, wurde am 25. Fe-
bruar 1872 zu Treptow an der Rega
(Pommern) geboren, kam mit ſechs
Jahren nach Spandau, mit zehn Jah-
ren nach Charlottenburg und beſuchte
hier das Gymnaſium bis zur Sekunda.
Ein ſich mehr und mehr zuſpitzender
Konflikt mit ſeinem Vater, der ihn
zum Theologen machen wollte, trieb
ihn mit 16 Jahren aus dem Eltern-
haus in die Fremde. Er beſaß nichts
als ein ſtarkes zeichneriſches Talent,
und das mußte ihn mehrere Jahre,
die er ſtets auf der Wanderſchaft ver-
brachte, ernähren. Er malte im Sü-
den Europas Heiligenbilder, Bauern-
porträts u. a., durchſtreifte Jtalien,
Frankreich, die Schweiz und kehrte
über München, wo er bei einem Onkel
vergeblich ein Verſtändnis für ſeine
künſtleriſch. Neigungen geſucht hatte,
nach Berlin zurück. Hier lebte er, da
ſich ſeine Familie um ihn nicht küm-
merte, als Schriftſteller in den denk-
bar ärmlichſten Verhältniſſen u. kam
in Kreiſe, welche ihn in ſchwere Sor-
gen u. äußerſte Bedrängnis führten.
Erſt 1898 gelang es ihm durch die
Gunſt einiger angeſehener Männer,
in Berlin in öffentlichen Vorleſungen
ſeine dramatiſchen Werke zum Vor-
trag zu bringen und Anerkennung zu
finden. Aber der Weg zum Brot blieb
ihm verſperrt. So faßte er 1901 den
Entſchluß, Deutſchland zu verlaſſen.
Mit einem ſchweren Koffer voller
Manuſkripte kam er nach Frankreich,
lebte längere Zeit als Hausdiener in
elſäſſiſchen Hotels in Paris und fuhr
nach einem halben Jahre als Zwi-
*
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