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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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dichte, 1884. - Goethe u. d. Werther-
Zeit. Mit einem Anhang: Goethe in
Amerika, 1885. - Jrländische Mär-
chen, 1886. - Eines deutschen Ma-
trosen Nordpolfahrten, 1883. - No-
komis (M. u. Sg. der nordamerikan.
Jndianer), 1887. - Hamlet u. Faust,
1888. - Geschichte der nordamerikan.
Literatur; II, 1891. - Walt Whitman,
"Grashalme" (Ge. in Auswahl,
übers.), 1889. - Lieder aus der Fremde,
1887. - Rom in Amerika (Vortrag),
1891. - Eine Weltanschauung in
Citaten, 1892. - Kulturhistorisches
aus dem Dollarlande, 1892. - Aus
der Alten und Neuen Welt (Bunter
Kram), 1892. - Sich selbst verbannt
(Amerikan. R. nach Hawthorne),
1893. - Aus der Mappe eines Deutsch-
Amerikaners (Frommes u. Gottloses).
1893. - Folklore. Mit e. Anhang:
Amerikanische Kinderreime, 1896. -
Parzival (Literaturhist. Sk.), 1896.
- Folkloristische Streifzüge, 1899. -
Brook Farn und Margaret Fuller
(Kulturbild), 2. A. 1899. - Poetischer
Hausschatz der Nordamerikaner, 1902.
- Streifzüge auf dem Gebiete ameri-
kanischer Volkskunde, 1902. - Nach-
klänge germanischen Glaubens und
Brauchs in Amerika, 1908. - Deutsch
in Amerika, 1906. - Nietzsches Zara-
thustra (Eine Einführung), 1906. -
Sudermanns Dramen (Vortrag),
1908.

*Knüpfer, Hedwig Franziska
Elise Karoline,

pseud. J. v. Oben,
wurde am 9. Januar 1824 zu Ranis
in Sachsen als die Tochter des dor-
tigen Kantors geboren, mußte sich
infolge der Schutzpockenimpfung
während der ganzen Kindheit mit
einem siechen Körper herumtragen u.
konnte deshalb erst im 12. Jahre die
Schule besuchen. Kaum in etwas ge-
nesen, brachte der "gesetzliche" Pocken-
schutz sie zum zweitenmal mit dem
Jmpfgift in Berührung, das diesmal
dem jungen Mädchen die Fähigkeit
des Gesanges völlig raubte. Nach des
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Vaters Pensionierung (1850) zog die
Familie nach Gera, und da die Ver-
suche der Tochter, unter Fremden zu
erwerben, scheiterten, so blieb sie im
elterlichen Hause und begann nun in
den Mußestunden dem inneren Drän-
gen nachzugeben u. sich schriftstellerisch
zu betätigen. Auch nach des Vaters
Tode (1877) hat sie ihren Wohnsitz in
Gera beibehalten.

S:

Des Hauses
Eckstein (R.), 1870.

*Knüppel, M.

Fr., geb. am 9.
Febr. 1846 zu Hohenholte bei Münster
in Westfalen, wo sein Vater damals
Arzt war, erhielt seine Schulbildung
erst durch Hauslehrer, später auf dem
Gymnasium zu Münster u. trat frühe
in die journalistische Laufbahn ein.
Jm Jahre 1873 gründete er den
"Billerbecker Anzeiger" in Billerbeck
(Westfal.), den er bis zu seinem Tode,
6. April 1910, redigierte.

S:

Alpen-
rosen (Ge.). 1870. - Janbernd von
de Beerlage (Plattdütske Geschichte
ut ollen Tiden), 1894. 3. A. 1911.

Knur, Karoline Huberta,

eine
der ersten deutschen Ärztinnen und
die erste, die sich dem irrenärztlichen
Beruf widmete, hat die Erreichung
ihres Zieles, nämlich deutsche Ärztin
zu werden, erst nach ganz erheblichen
Schwierigkeiten durchgesetzt. Geb.
1866 zu Bernkastel a. d. Mosel - ihr
Vater war später Hypothekenbe-
wahrer in Trier -, hatte sie bei vor-
züglicher Begabung nach privater
Vorbereitung schon mit 17 Jahren das
Lehrerinnenexamen in Metz bestanden,
war dann mehrere Jahre an höheren
Töchterschulen in Aachen und Köln
tätig gewesen und hatte später (etwa
1890) sich in Koblenz die Qualifika-
tion als Oberlehrerin erworben. Es
zog sie dann aber unwiderstehlich zum
medizinischen Studium, das sie dann
auch unter den größten Entbehrungen
in Zürich durchführte. Ohne jede Bei-
hilfe von anderer Seite erwarb sie
ihren Unterhalt durch Stundengeben;
wochenlang lebte sie nur von Brot

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Knü
dichte, 1884. ‒ Goethe u. d. Werther-
Zeit. Mit einem Anhang: Goethe in
Amerika, 1885. ‒ Jrländiſche Mär-
chen, 1886. ‒ Eines deutſchen Ma-
troſen Nordpolfahrten, 1883. ‒ No-
komis (M. u. Sg. der nordamerikan.
Jndianer), 1887. ‒ Hamlet u. Fauſt,
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Literatur; II, 1891. ‒ Walt Whitman,
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überſ.), 1889. ‒ Lieder aus der Fremde,
1887. ‒ Rom in Amerika (Vortrag),
1891. ‒ Eine Weltanſchauung in
Citaten, 1892. ‒ Kulturhiſtoriſches
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der Alten und Neuen Welt (Bunter
Kram), 1892. ‒ Sich ſelbſt verbannt
(Amerikan. R. nach Hawthorne),
1893. ‒ Aus der Mappe eines Deutſch-
Amerikaners (Frommes u. Gottloſes).
1893. ‒ Folklore. Mit e. Anhang:
Amerikaniſche Kinderreime, 1896. ‒
Parzival (Literaturhiſt. Sk.), 1896.
‒ Folkloriſtiſche Streifzüge, 1899. ‒
Brook Farn und Margaret Fuller
(Kulturbild), 2. A. 1899. ‒ Poetiſcher
Hausſchatz der Nordamerikaner, 1902.
‒ Streifzüge auf dem Gebiete ameri-
kaniſcher Volkskunde, 1902. ‒ Nach-
klänge germaniſchen Glaubens und
Brauchs in Amerika, 1908. ‒ Deutſch
in Amerika, 1906. ‒ Nietzſches Zara-
thuſtra (Eine Einführung), 1906. ‒
Sudermanns Dramen (Vortrag),
1908.

*Knüpfer, Hedwig Franziska
Eliſe Karoline,

pſeud. J. v. Oben,
wurde am 9. Januar 1824 zu Ranis
in Sachſen als die Tochter des dor-
tigen Kantors geboren, mußte ſich
infolge der Schutzpockenimpfung
während der ganzen Kindheit mit
einem ſiechen Körper herumtragen u.
konnte deshalb erſt im 12. Jahre die
Schule beſuchen. Kaum in etwas ge-
neſen, brachte der „geſetzliche‟ Pocken-
ſchutz ſie zum zweitenmal mit dem
Jmpfgift in Berührung, das diesmal
dem jungen Mädchen die Fähigkeit
des Geſanges völlig raubte. Nach des
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Knu
Vaters Penſionierung (1850) zog die
Familie nach Gera, und da die Ver-
ſuche der Tochter, unter Fremden zu
erwerben, ſcheiterten, ſo blieb ſie im
elterlichen Hauſe und begann nun in
den Mußeſtunden dem inneren Drän-
gen nachzugeben u. ſich ſchriftſtelleriſch
zu betätigen. Auch nach des Vaters
Tode (1877) hat ſie ihren Wohnſitz in
Gera beibehalten.

S:

Des Hauſes
Eckſtein (R.), 1870.

*Knüppel, M.

Fr., geb. am 9.
Febr. 1846 zu Hohenholte bei Münſter
in Weſtfalen, wo ſein Vater damals
Arzt war, erhielt ſeine Schulbildung
erſt durch Hauslehrer, ſpäter auf dem
Gymnaſium zu Münſter u. trat frühe
in die journaliſtiſche Laufbahn ein.
Jm Jahre 1873 gründete er den
„Billerbecker Anzeiger‟ in Billerbeck
(Weſtfal.), den er bis zu ſeinem Tode,
6. April 1910, redigierte.

S:

Alpen-
roſen (Ge.). 1870. ‒ Janbernd von
de Beerlage (Plattdütske Geſchichte
ut ollen Tiden), 1894. 3. A. 1911.

Knur, Karoline Huberta,

eine
der erſten deutſchen Ärztinnen und
die erſte, die ſich dem irrenärztlichen
Beruf widmete, hat die Erreichung
ihres Zieles, nämlich deutſche Ärztin
zu werden, erſt nach ganz erheblichen
Schwierigkeiten durchgeſetzt. Geb.
1866 zu Bernkaſtel a. d. Moſel ‒ ihr
Vater war ſpäter Hypothekenbe-
wahrer in Trier ‒, hatte ſie bei vor-
züglicher Begabung nach privater
Vorbereitung ſchon mit 17 Jahren das
Lehrerinnenexamen in Metz beſtanden,
war dann mehrere Jahre an höheren
Töchterſchulen in Aachen und Köln
tätig geweſen und hatte ſpäter (etwa
1890) ſich in Koblenz die Qualifika-
tion als Oberlehrerin erworben. Es
zog ſie dann aber unwiderſtehlich zum
mediziniſchen Studium, das ſie dann
auch unter den größten Entbehrungen
in Zürich durchführte. Ohne jede Bei-
hilfe von anderer Seite erwarb ſie
ihren Unterhalt durch Stundengeben;
wochenlang lebte ſie nur von Brot

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[35/0039] Knü Knu dichte, 1884. ‒ Goethe u. d. Werther- Zeit. Mit einem Anhang: Goethe in Amerika, 1885. ‒ Jrländiſche Mär- chen, 1886. ‒ Eines deutſchen Ma- troſen Nordpolfahrten, 1883. ‒ No- komis (M. u. Sg. der nordamerikan. Jndianer), 1887. ‒ Hamlet u. Fauſt, 1888. ‒ Geſchichte der nordamerikan. Literatur; II, 1891. ‒ Walt Whitman, „Grashalme‟ (Ge. in Auswahl, überſ.), 1889. ‒ Lieder aus der Fremde, 1887. ‒ Rom in Amerika (Vortrag), 1891. ‒ Eine Weltanſchauung in Citaten, 1892. ‒ Kulturhiſtoriſches aus dem Dollarlande, 1892. ‒ Aus der Alten und Neuen Welt (Bunter Kram), 1892. ‒ Sich ſelbſt verbannt (Amerikan. R. nach Hawthorne), 1893. ‒ Aus der Mappe eines Deutſch- Amerikaners (Frommes u. Gottloſes). 1893. ‒ Folklore. Mit e. Anhang: Amerikaniſche Kinderreime, 1896. ‒ Parzival (Literaturhiſt. Sk.), 1896. ‒ Folkloriſtiſche Streifzüge, 1899. ‒ Brook Farn und Margaret Fuller (Kulturbild), 2. A. 1899. ‒ Poetiſcher Hausſchatz der Nordamerikaner, 1902. ‒ Streifzüge auf dem Gebiete ameri- kaniſcher Volkskunde, 1902. ‒ Nach- klänge germaniſchen Glaubens und Brauchs in Amerika, 1908. ‒ Deutſch in Amerika, 1906. ‒ Nietzſches Zara- thuſtra (Eine Einführung), 1906. ‒ Sudermanns Dramen (Vortrag), 1908. *Knüpfer, Hedwig Franziska Eliſe Karoline, pſeud. J. v. Oben, wurde am 9. Januar 1824 zu Ranis in Sachſen als die Tochter des dor- tigen Kantors geboren, mußte ſich infolge der Schutzpockenimpfung während der ganzen Kindheit mit einem ſiechen Körper herumtragen u. konnte deshalb erſt im 12. Jahre die Schule beſuchen. Kaum in etwas ge- neſen, brachte der „geſetzliche‟ Pocken- ſchutz ſie zum zweitenmal mit dem Jmpfgift in Berührung, das diesmal dem jungen Mädchen die Fähigkeit des Geſanges völlig raubte. Nach des Vaters Penſionierung (1850) zog die Familie nach Gera, und da die Ver- ſuche der Tochter, unter Fremden zu erwerben, ſcheiterten, ſo blieb ſie im elterlichen Hauſe und begann nun in den Mußeſtunden dem inneren Drän- gen nachzugeben u. ſich ſchriftſtelleriſch zu betätigen. Auch nach des Vaters Tode (1877) hat ſie ihren Wohnſitz in Gera beibehalten. S: Des Hauſes Eckſtein (R.), 1870. *Knüppel, M. Fr., geb. am 9. Febr. 1846 zu Hohenholte bei Münſter in Weſtfalen, wo ſein Vater damals Arzt war, erhielt ſeine Schulbildung erſt durch Hauslehrer, ſpäter auf dem Gymnaſium zu Münſter u. trat frühe in die journaliſtiſche Laufbahn ein. Jm Jahre 1873 gründete er den „Billerbecker Anzeiger‟ in Billerbeck (Weſtfal.), den er bis zu ſeinem Tode, 6. April 1910, redigierte. S: Alpen- roſen (Ge.). 1870. ‒ Janbernd von de Beerlage (Plattdütske Geſchichte ut ollen Tiden), 1894. 3. A. 1911. Knur, Karoline Huberta, eine der erſten deutſchen Ärztinnen und die erſte, die ſich dem irrenärztlichen Beruf widmete, hat die Erreichung ihres Zieles, nämlich deutſche Ärztin zu werden, erſt nach ganz erheblichen Schwierigkeiten durchgeſetzt. Geb. 1866 zu Bernkaſtel a. d. Moſel ‒ ihr Vater war ſpäter Hypothekenbe- wahrer in Trier ‒, hatte ſie bei vor- züglicher Begabung nach privater Vorbereitung ſchon mit 17 Jahren das Lehrerinnenexamen in Metz beſtanden, war dann mehrere Jahre an höheren Töchterſchulen in Aachen und Köln tätig geweſen und hatte ſpäter (etwa 1890) ſich in Koblenz die Qualifika- tion als Oberlehrerin erworben. Es zog ſie dann aber unwiderſtehlich zum mediziniſchen Studium, das ſie dann auch unter den größten Entbehrungen in Zürich durchführte. Ohne jede Bei- hilfe von anderer Seite erwarb ſie ihren Unterhalt durch Stundengeben; wochenlang lebte ſie nur von Brot * 3*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/39>, abgerufen am 20.11.2024.