Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Mas
böhmischen sogenannten "Jglauer
Kolonie" geboren. Wenige Monate
darauf wurde sein Vater, der herr-
schaftlicher Arzt beim Fürsten von
Hohenzollern-Sigmaringen gewesen
war, Oberarzt in der österreichischen
Armee, und so kam der Sohn schon
als Kind viel in der Welt herum. Ol-
mütz, Brünn, Wien waren die ersten
Garnisonstädte des Vaters, der 1856
nach Fiume, Ende 1857 nach Cividale,
1858 nach Monza bei Mailand und
bald darauf nach Jung-Bunzlau in
Böhmen versetzt ward. Hier begann
der Sohn seine Gymnasialstudien, die
er seit 1863, wo der Vater nach Verona
versetzt ward, in Olmütz und seit 1864
in Wien fortsetzte, worauf er 1867
die Wiener Universität bezog und an
derselben deutsche Philologie, Ge-
schichte und Ästhetik studierte. Nach-
dem er 1871 sein Lehramtsexamen
abgelegt, wirkte er erst als Hilfs-
lehrer in Olmütz und Wien und über-
nahm 1873 eine Lehrerstelle am Gym-
nasium im Reichenberg, woselbst er
später zum Professor ernannt wurde
u. am 8. Juni 1895 starb. Seit 1874
Mitarbeiter an der "Reichenberger
Zeitung", dem bedeutendsten Blatte
des deutschen Nordböhmens, lieferte
er für dieselbe Theater- und Musik-
referate und Feuilletonartikel. Von
1885-90 war er Redakteur der "Mit-
teilungen des deutschen Gebirgsver-
eins für das Jeschken- u. Jsergebirge".

S:

Doktor Kittel (Nordböhmische
Faustsage), 1882.-Ein extremer Wag-
nerianer (Humor. N.), 1883. - Ein
neuer Mäcenas (Humor. N.), 1885. -
Geschichten aus dem Jsergebirge (mit
heimischen Schrifft.), 1888. - Goethes
Reisen, 1888. - Das Lebensende Ra-
fael Sanzios (Dr. Szenen), 1887.

Maser, Fritz,

wurde am 4. Januar
1861 zu Lagos in Westafrika geboren,
verlebte seine Jugend größtenteils in
Stuttgart u. bekleidete hier auch spä-
ter, nachdem er sich zum Lehrer aus-
gebildet, ein Lehramt. Die Vorträge
[Spaltenumbruch]

Maß
des Ästhetikers Friedrich Vischer er-
weckten in ihm den Wunsch, sich höhe-
ren Studien widmen zu können. Er
bereitete sich meist privatim auf die
Maturitätsprüfung vor, die er 1886
am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium
in Stuttgart bestand, und bezog nun
die Universität Tübingen, an der er
alte Sprachen und Philosophie stu-
dierte. Nachdem er sich 1889 die Dok-
torwürde erworben, wandte er sich
der Schriftstellerei zu und siedelte zu-
nächst nach Geislingen u. 1890 nach
Eßlingen über, von wo er 1893 sei-
nen Wohnsitz nach Leipzig und 1897
nach Berlin verlegte. Hier ist er jetzt
(1909) Redakteur in Wolffs Tele-
graphen-Bureau.

S:

Adelgunde (Ein
Sang aus Schwabens Vergangen-
heit), 1888. - Vorspiel zur Festvor-
stellung zu Ehren des Geburtsfestes
d. Königs Karl I. von Württemberg,
1889. - Die Nordlandskönigin (Tr.),
1889. - Deponiert (Schsp.), 1892. -
Der Glücksträger (Schsp.), 1893. -
Den Manen Schillers (Ge.), 1905. -
D'Schulteswahl (Lsp.), 1906. - Zep-
pelin u. Leutle vom See (Lsp.), 1908.

*Masing, Adolf Wilhelm,

von
livländischer Herkunft, wurde 1843 zu
Slonim, Gouvernement Grodno, ge-
boren, verlor seine Eltern in früher
Kindheit und kam jung nach Dorpat,
wo er das Gymnasium besuchte und,
1863 zur Universität übergehend, ein
Jahr lang Jura studierte. Dann
war er ein Jahr hindurch unter Fort-
setzung seiner Studien in Petersburg
als Hauslehrer tätig und trat darauf
in den Kaufmannsstand über. Von
1865-71 in Genf tätig, ist er seitdem
in einem Bankhause in Riga ange-
stellt.

S:

Gedichte, 1872.

*Maß, Konrad,

geb. am 16. Nov.
1867 in Anklam (Pommern) als der
Sohn eines Kreisrichters, verlebte
dort seine Kindheit und Jugend und
empfing durch seine Eltern nachhalti-
ges Jnteresse für Geschichte u. deut-
sche Dichtung. Alljährliche Reisen ins

*


[Spaltenumbruch]

Maſ
böhmiſchen ſogenannten „Jglauer
Kolonie‟ geboren. Wenige Monate
darauf wurde ſein Vater, der herr-
ſchaftlicher Arzt beim Fürſten von
Hohenzollern-Sigmaringen geweſen
war, Oberarzt in der öſterreichiſchen
Armee, und ſo kam der Sohn ſchon
als Kind viel in der Welt herum. Ol-
mütz, Brünn, Wien waren die erſten
Garniſonſtädte des Vaters, der 1856
nach Fiume, Ende 1857 nach Cividale,
1858 nach Monza bei Mailand und
bald darauf nach Jung-Bunzlau in
Böhmen verſetzt ward. Hier begann
der Sohn ſeine Gymnaſialſtudien, die
er ſeit 1863, wo der Vater nach Verona
verſetzt ward, in Olmütz und ſeit 1864
in Wien fortſetzte, worauf er 1867
die Wiener Univerſität bezog und an
derſelben deutſche Philologie, Ge-
ſchichte und Äſthetik ſtudierte. Nach-
dem er 1871 ſein Lehramtsexamen
abgelegt, wirkte er erſt als Hilfs-
lehrer in Olmütz und Wien und über-
nahm 1873 eine Lehrerſtelle am Gym-
naſium im Reichenberg, woſelbſt er
ſpäter zum Profeſſor ernannt wurde
u. am 8. Juni 1895 ſtarb. Seit 1874
Mitarbeiter an der „Reichenberger
Zeitung‟, dem bedeutendſten Blatte
des deutſchen Nordböhmens, lieferte
er für dieſelbe Theater- und Muſik-
referate und Feuilletonartikel. Von
1885‒90 war er Redakteur der „Mit-
teilungen des deutſchen Gebirgsver-
eins für das Jeſchken- u. Jſergebirge‟.

S:

Doktor Kittel (Nordböhmiſche
Fauſtſage), 1882.‒Ein extremer Wag-
nerianer (Humor. N.), 1883. ‒ Ein
neuer Mäcenas (Humor. N.), 1885. ‒
Geſchichten aus dem Jſergebirge (mit
heimiſchen Schrifft.), 1888. ‒ Goethes
Reiſen, 1888. ‒ Das Lebensende Ra-
fael Sanzios (Dr. Szenen), 1887.

Maſer, Fritz,

wurde am 4. Januar
1861 zu Lagos in Weſtafrika geboren,
verlebte ſeine Jugend größtenteils in
Stuttgart u. bekleidete hier auch ſpä-
ter, nachdem er ſich zum Lehrer aus-
gebildet, ein Lehramt. Die Vorträge
[Spaltenumbruch]

Maß
des Äſthetikers Friedrich Viſcher er-
weckten in ihm den Wunſch, ſich höhe-
ren Studien widmen zu können. Er
bereitete ſich meiſt privatim auf die
Maturitätsprüfung vor, die er 1886
am Eberhard-Ludwigs-Gymnaſium
in Stuttgart beſtand, und bezog nun
die Univerſität Tübingen, an der er
alte Sprachen und Philoſophie ſtu-
dierte. Nachdem er ſich 1889 die Dok-
torwürde erworben, wandte er ſich
der Schriftſtellerei zu und ſiedelte zu-
nächſt nach Geislingen u. 1890 nach
Eßlingen über, von wo er 1893 ſei-
nen Wohnſitz nach Leipzig und 1897
nach Berlin verlegte. Hier iſt er jetzt
(1909) Redakteur in Wolffs Tele-
graphen-Bureau.

S:

Adelgunde (Ein
Sang aus Schwabens Vergangen-
heit), 1888. ‒ Vorſpiel zur Feſtvor-
ſtellung zu Ehren des Geburtsfeſtes
d. Königs Karl I. von Württemberg,
1889. ‒ Die Nordlandskönigin (Tr.),
1889. ‒ Deponiert (Schſp.), 1892. ‒
Der Glücksträger (Schſp.), 1893. ‒
Den Manen Schillers (Ge.), 1905. ‒
D’Schulteswahl (Lſp.), 1906. ‒ Zep-
pelin u. Leutle vom See (Lſp.), 1908.

*Maſing, Adolf Wilhelm,

von
livländiſcher Herkunft, wurde 1843 zu
Slonim, Gouvernement Grodno, ge-
boren, verlor ſeine Eltern in früher
Kindheit und kam jung nach Dorpat,
wo er das Gymnaſium beſuchte und,
1863 zur Univerſität übergehend, ein
Jahr lang Jura ſtudierte. Dann
war er ein Jahr hindurch unter Fort-
ſetzung ſeiner Studien in Petersburg
als Hauslehrer tätig und trat darauf
in den Kaufmannsſtand über. Von
1865‒71 in Genf tätig, iſt er ſeitdem
in einem Bankhauſe in Riga ange-
ſtellt.

S:

Gedichte, 1872.

*Maß, Konrad,

geb. am 16. Nov.
1867 in Anklam (Pommern) als der
Sohn eines Kreisrichters, verlebte
dort ſeine Kindheit und Jugend und
empfing durch ſeine Eltern nachhalti-
ges Jntereſſe für Geſchichte u. deut-
ſche Dichtung. Alljährliche Reiſen ins

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0385" n="381"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ma&#x017F;</hi></fw><lb/>
böhmi&#x017F;chen &#x017F;ogenannten &#x201E;Jglauer<lb/>
Kolonie&#x201F; geboren. Wenige Monate<lb/>
darauf wurde &#x017F;ein Vater, der herr-<lb/>
&#x017F;chaftlicher Arzt beim Für&#x017F;ten von<lb/>
Hohenzollern-Sigmaringen gewe&#x017F;en<lb/>
war, Oberarzt in der ö&#x017F;terreichi&#x017F;chen<lb/>
Armee, und &#x017F;o kam der Sohn &#x017F;chon<lb/>
als Kind viel in der Welt herum. Ol-<lb/>
mütz, Brünn, Wien waren die er&#x017F;ten<lb/>
Garni&#x017F;on&#x017F;tädte des Vaters, der 1856<lb/>
nach Fiume, Ende 1857 nach Cividale,<lb/>
1858 nach Monza bei Mailand und<lb/>
bald darauf nach Jung-Bunzlau in<lb/>
Böhmen ver&#x017F;etzt ward. Hier begann<lb/>
der Sohn &#x017F;eine Gymna&#x017F;ial&#x017F;tudien, die<lb/>
er &#x017F;eit 1863, wo der Vater nach Verona<lb/>
ver&#x017F;etzt ward, in Olmütz und &#x017F;eit 1864<lb/>
in Wien fort&#x017F;etzte, worauf er 1867<lb/>
die Wiener Univer&#x017F;ität bezog und an<lb/>
der&#x017F;elben deut&#x017F;che Philologie, Ge-<lb/>
&#x017F;chichte und Ä&#x017F;thetik &#x017F;tudierte. Nach-<lb/>
dem er 1871 &#x017F;ein Lehramtsexamen<lb/>
abgelegt, wirkte er er&#x017F;t als Hilfs-<lb/>
lehrer in Olmütz und Wien und über-<lb/>
nahm 1873 eine Lehrer&#x017F;telle am Gym-<lb/>
na&#x017F;ium im Reichenberg, wo&#x017F;elb&#x017F;t er<lb/>
&#x017F;päter zum Profe&#x017F;&#x017F;or ernannt wurde<lb/>
u. am 8. Juni 1895 &#x017F;tarb. Seit 1874<lb/>
Mitarbeiter an der &#x201E;Reichenberger<lb/>
Zeitung&#x201F;, dem bedeutend&#x017F;ten Blatte<lb/>
des deut&#x017F;chen Nordböhmens, lieferte<lb/>
er für die&#x017F;elbe Theater- und Mu&#x017F;ik-<lb/>
referate und Feuilletonartikel. Von<lb/>
1885&#x2012;90 war er Redakteur der &#x201E;Mit-<lb/>
teilungen des deut&#x017F;chen Gebirgsver-<lb/>
eins für das Je&#x017F;chken- u. J&#x017F;ergebirge&#x201F;.<lb/></p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Doktor Kittel (Nordböhmi&#x017F;che<lb/>
Fau&#x017F;t&#x017F;age), 1882.&#x2012;Ein extremer Wag-<lb/>
nerianer (Humor. N.), 1883. &#x2012; Ein<lb/>
neuer Mäcenas (Humor. N.), 1885. &#x2012;<lb/>
Ge&#x017F;chichten aus dem J&#x017F;ergebirge (mit<lb/>
heimi&#x017F;chen Schrifft.), 1888. &#x2012; Goethes<lb/>
Rei&#x017F;en, 1888. &#x2012; Das Lebensende Ra-<lb/>
fael Sanzios (Dr. Szenen), 1887.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Ma&#x017F;er,</hi> Fritz,</head>
        <p> wurde am 4. Januar<lb/>
1861 zu Lagos in We&#x017F;tafrika geboren,<lb/>
verlebte &#x017F;eine Jugend größtenteils in<lb/>
Stuttgart u. bekleidete hier auch &#x017F;pä-<lb/>
ter, nachdem er &#x017F;ich zum Lehrer aus-<lb/>
gebildet, ein Lehramt. Die Vorträge<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Maß</hi></fw><lb/>
des Ä&#x017F;thetikers Friedrich Vi&#x017F;cher er-<lb/>
weckten in ihm den Wun&#x017F;ch, &#x017F;ich höhe-<lb/>
ren Studien widmen zu können. Er<lb/>
bereitete &#x017F;ich mei&#x017F;t privatim auf die<lb/>
Maturitätsprüfung vor, die er 1886<lb/>
am Eberhard-Ludwigs-Gymna&#x017F;ium<lb/>
in Stuttgart be&#x017F;tand, und bezog nun<lb/>
die Univer&#x017F;ität Tübingen, an der er<lb/>
alte Sprachen und Philo&#x017F;ophie &#x017F;tu-<lb/>
dierte. Nachdem er &#x017F;ich 1889 die Dok-<lb/>
torwürde erworben, wandte er &#x017F;ich<lb/>
der Schrift&#x017F;tellerei zu und &#x017F;iedelte zu-<lb/>
näch&#x017F;t nach Geislingen u. 1890 nach<lb/>
Eßlingen über, von wo er 1893 &#x017F;ei-<lb/>
nen Wohn&#x017F;itz nach Leipzig und 1897<lb/>
nach Berlin verlegte. Hier i&#x017F;t er jetzt<lb/>
(1909) Redakteur in Wolffs Tele-<lb/>
graphen-Bureau. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Adelgunde (Ein<lb/>
Sang aus Schwabens Vergangen-<lb/>
heit), 1888. &#x2012; Vor&#x017F;piel zur Fe&#x017F;tvor-<lb/>
&#x017F;tellung zu Ehren des Geburtsfe&#x017F;tes<lb/>
d. Königs Karl <hi rendition="#aq">I.</hi> von Württemberg,<lb/>
1889. &#x2012; Die Nordlandskönigin (Tr.),<lb/>
1889. &#x2012; Deponiert (Sch&#x017F;p.), 1892. &#x2012;<lb/>
Der Glücksträger (Sch&#x017F;p.), 1893. &#x2012;<lb/>
Den Manen Schillers (Ge.), 1905. &#x2012;<lb/>
D&#x2019;Schulteswahl (L&#x017F;p.), 1906. &#x2012; Zep-<lb/>
pelin u. Leutle vom See (L&#x017F;p.), 1908.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Ma&#x017F;ing,</hi> <hi rendition="#g">Adolf</hi> Wilhelm,</head>
        <p> von<lb/>
livländi&#x017F;cher Herkunft, wurde 1843 zu<lb/>
Slonim, Gouvernement Grodno, ge-<lb/>
boren, verlor &#x017F;eine Eltern in früher<lb/>
Kindheit und kam jung nach Dorpat,<lb/>
wo er das Gymna&#x017F;ium be&#x017F;uchte und,<lb/>
1863 zur Univer&#x017F;ität übergehend, ein<lb/>
Jahr lang Jura &#x017F;tudierte. Dann<lb/>
war er ein Jahr hindurch unter Fort-<lb/>
&#x017F;etzung &#x017F;einer Studien in Petersburg<lb/>
als Hauslehrer tätig und trat darauf<lb/>
in den Kaufmanns&#x017F;tand über. Von<lb/>
1865&#x2012;71 in Genf tätig, i&#x017F;t er &#x017F;eitdem<lb/>
in einem Bankhau&#x017F;e in Riga ange-<lb/>
&#x017F;tellt. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Gedichte, 1872.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Maß,</hi> Konrad,</head>
        <p> geb. am 16. Nov.<lb/>
1867 in Anklam (Pommern) als der<lb/>
Sohn eines Kreisrichters, verlebte<lb/>
dort &#x017F;eine Kindheit und Jugend und<lb/>
empfing durch &#x017F;eine Eltern nachhalti-<lb/>
ges Jntere&#x017F;&#x017F;e für Ge&#x017F;chichte u. deut-<lb/>
&#x017F;che Dichtung. Alljährliche Rei&#x017F;en ins<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[381/0385] Maſ Maß böhmiſchen ſogenannten „Jglauer Kolonie‟ geboren. Wenige Monate darauf wurde ſein Vater, der herr- ſchaftlicher Arzt beim Fürſten von Hohenzollern-Sigmaringen geweſen war, Oberarzt in der öſterreichiſchen Armee, und ſo kam der Sohn ſchon als Kind viel in der Welt herum. Ol- mütz, Brünn, Wien waren die erſten Garniſonſtädte des Vaters, der 1856 nach Fiume, Ende 1857 nach Cividale, 1858 nach Monza bei Mailand und bald darauf nach Jung-Bunzlau in Böhmen verſetzt ward. Hier begann der Sohn ſeine Gymnaſialſtudien, die er ſeit 1863, wo der Vater nach Verona verſetzt ward, in Olmütz und ſeit 1864 in Wien fortſetzte, worauf er 1867 die Wiener Univerſität bezog und an derſelben deutſche Philologie, Ge- ſchichte und Äſthetik ſtudierte. Nach- dem er 1871 ſein Lehramtsexamen abgelegt, wirkte er erſt als Hilfs- lehrer in Olmütz und Wien und über- nahm 1873 eine Lehrerſtelle am Gym- naſium im Reichenberg, woſelbſt er ſpäter zum Profeſſor ernannt wurde u. am 8. Juni 1895 ſtarb. Seit 1874 Mitarbeiter an der „Reichenberger Zeitung‟, dem bedeutendſten Blatte des deutſchen Nordböhmens, lieferte er für dieſelbe Theater- und Muſik- referate und Feuilletonartikel. Von 1885‒90 war er Redakteur der „Mit- teilungen des deutſchen Gebirgsver- eins für das Jeſchken- u. Jſergebirge‟. S: Doktor Kittel (Nordböhmiſche Fauſtſage), 1882.‒Ein extremer Wag- nerianer (Humor. N.), 1883. ‒ Ein neuer Mäcenas (Humor. N.), 1885. ‒ Geſchichten aus dem Jſergebirge (mit heimiſchen Schrifft.), 1888. ‒ Goethes Reiſen, 1888. ‒ Das Lebensende Ra- fael Sanzios (Dr. Szenen), 1887. Maſer, Fritz, wurde am 4. Januar 1861 zu Lagos in Weſtafrika geboren, verlebte ſeine Jugend größtenteils in Stuttgart u. bekleidete hier auch ſpä- ter, nachdem er ſich zum Lehrer aus- gebildet, ein Lehramt. Die Vorträge des Äſthetikers Friedrich Viſcher er- weckten in ihm den Wunſch, ſich höhe- ren Studien widmen zu können. Er bereitete ſich meiſt privatim auf die Maturitätsprüfung vor, die er 1886 am Eberhard-Ludwigs-Gymnaſium in Stuttgart beſtand, und bezog nun die Univerſität Tübingen, an der er alte Sprachen und Philoſophie ſtu- dierte. Nachdem er ſich 1889 die Dok- torwürde erworben, wandte er ſich der Schriftſtellerei zu und ſiedelte zu- nächſt nach Geislingen u. 1890 nach Eßlingen über, von wo er 1893 ſei- nen Wohnſitz nach Leipzig und 1897 nach Berlin verlegte. Hier iſt er jetzt (1909) Redakteur in Wolffs Tele- graphen-Bureau. S: Adelgunde (Ein Sang aus Schwabens Vergangen- heit), 1888. ‒ Vorſpiel zur Feſtvor- ſtellung zu Ehren des Geburtsfeſtes d. Königs Karl I. von Württemberg, 1889. ‒ Die Nordlandskönigin (Tr.), 1889. ‒ Deponiert (Schſp.), 1892. ‒ Der Glücksträger (Schſp.), 1893. ‒ Den Manen Schillers (Ge.), 1905. ‒ D’Schulteswahl (Lſp.), 1906. ‒ Zep- pelin u. Leutle vom See (Lſp.), 1908. *Maſing, Adolf Wilhelm, von livländiſcher Herkunft, wurde 1843 zu Slonim, Gouvernement Grodno, ge- boren, verlor ſeine Eltern in früher Kindheit und kam jung nach Dorpat, wo er das Gymnaſium beſuchte und, 1863 zur Univerſität übergehend, ein Jahr lang Jura ſtudierte. Dann war er ein Jahr hindurch unter Fort- ſetzung ſeiner Studien in Petersburg als Hauslehrer tätig und trat darauf in den Kaufmannsſtand über. Von 1865‒71 in Genf tätig, iſt er ſeitdem in einem Bankhauſe in Riga ange- ſtellt. S: Gedichte, 1872. *Maß, Konrad, geb. am 16. Nov. 1867 in Anklam (Pommern) als der Sohn eines Kreisrichters, verlebte dort ſeine Kindheit und Jugend und empfing durch ſeine Eltern nachhalti- ges Jntereſſe für Geſchichte u. deut- ſche Dichtung. Alljährliche Reiſen ins *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/385
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/385>, abgerufen am 20.11.2024.