Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Löh
Jettchen (Dramolett), 1873. - Zwei
alte Apotheker (R.); II, 1874. - Die
Kinder der Clarice Strozzi (R.), 1875.
- Hartmann v. Siebeneichen (Schsp.),
1870. - Die gemachten Blumen, und:
Der Professor der Phrenologie (Hum.
Dn.), 1878. - Aus der alten Kulissen-
welt, 1883. - Elisabeth Charlotte
(Dr.), 1876. - Wie ich Schauspielerin
wurde (Memoiren), 1880. - Vom
Oldenburger Hoftheater zum Dres-
dener (Theatertagebuchblätter), 1885.
- Frauengestalten aus Gutzkows
Dramen, 1887. - Vortragsgedichte,
1890. - Wir empfehlen unsere Firma
(Dr. Scherz), 1893.

Löhner, Ludwig Edler von,

pseud.
Ludwig Reland und Ludwig
von Morajn,
wurde am 24. Sept.
1812 auf dem an der Moldau ge-
legenen Gute Rostock bei Prag geb.,
erhielt seine Erziehung und Bildung
im väterlichen Hause u. besuchte dann
die Prager Universität, um die Rechte
zu studieren. Wegen eines Konfliktes
mit den Professoren gab er dieses
Studium im dritten Jahre auf und
begab sich 1833 nach Wien, wo er das
Studium der Medizin begann, das er
in Prag beendete. Nach dem Tode
seines Vaters (1837) übernahm er die
Verwaltung des ihm zugefallenen
Gutes, aber nicht lange hielt er es in
der ihm wenig zusagenden Situation
aus. Er machte eine Reise nach Jtalien,
besuchte das Gymnasium in Troppau,
erlangte in Padua die medizinische
Doktorwürde, verheiratete sich mit
einer Nichte d. Komponisten Dessauer
und setzte dann mit seiner Frau die
Reise durch Oberitalien, Frankreich
und Süddeutschland fort. Jm Winter
1840 kehrte er nach Wien zurück und
nahm daselbst als praktischer Arzt
seinen bleibenden Aufenthalt. Jm
Jahre 1848 trat er als Abgeordneter
für den Wahlkreis Saaz in den kon-
stituierenden österreichischen Reichs-
tag ein, wo er sich der gemäßigten
Linken auschloß, verließ im März 1849
[Spaltenumbruch]

Loh
Wien, um fern von allen Geschäften
seine zerrüttete Gesundheit wieder-
herzustellen, kehrte aber von Frank-
furt wieder nach Wien zurück, um in
dem nahen Baden Erleichterung zu
suchen. Jm Herbst 1851 reiste er von
da ab, wanderte unstet von Venedig
nach Pisa, nach Nizza und Marseille
und starb hier am 7. (nicht 12.) Mai
1852.

S:

Gedichte, 1848.-Reden 1850.

*Lohr, Anton,

geb. am 2. Januar
1878 zu Roth bei Ulm als der Sohn
des Baumeisters Johannes L., absol-
vierte das humanistische Gymnasium
in Dillingen a. Donau und studierte
dann an der Universität München be-
sonders romanische Philologie. Noch
als Student gründete er im Spät-
herbst die literarische Revue "Litera-
rische Warte", die er bis 1905 redi-
gierte. Nachdem er 1901 sein Staats-
examen abgelegt, hielt er sich studien-
halber den Winter 1902-03 in Eng-
land, den Sommer 1904 in Frankreich
auf und erwarb sich im Dezbr. 1903
die Würde eines Dr. phil. in München.
Jm Jahre 1905 verlegte er seinen
Wohnsitz nach Weiden in der Ober-
Pfalz, 1907 nach Kronach, wo er ein
Amt als königl. Reallehrer über-
nahm, und wirkt seit 1910 als sol-
cher in München.

S:

Streiflichter
auf die moderne Literatur, 1900. -
Geistig defekt? (Sitten-R. aus der
modernen Gesellschaft), 1902.

*Lohr, Otto,

geb. am 23. März
1847 zu Gießhübel bei Karlsbad in
Böhmen, besuchte das Gymnasium in
Prag und bezog dann die dortige
Universität, um Theologie zu stu-
dieren. Doch sagte ihm dieses Studi-
um, sowie das Leben im Alumnats-
seminare so wenig zu, daß er nach drei
Jahren zu den philosophischen Stu-
dien überging und sich besonders der
deutschen Literatur und Geschichte
widmete. Nach Beendigung seiner
Studien weilte er längere Zeit in
Siebenbürgen, war von 1872-74 als
supplierender Lehrer am Staatsgym-

*


[Spaltenumbruch]

Löh
Jettchen (Dramolett), 1873. ‒ Zwei
alte Apotheker (R.); II, 1874. ‒ Die
Kinder der Clarice Strozzi (R.), 1875.
‒ Hartmann v. Siebeneichen (Schſp.),
1870. ‒ Die gemachten Blumen, und:
Der Profeſſor der Phrenologie (Hum.
Dn.), 1878. ‒ Aus der alten Kuliſſen-
welt, 1883. ‒ Eliſabeth Charlotte
(Dr.), 1876. ‒ Wie ich Schauſpielerin
wurde (Memoiren), 1880. ‒ Vom
Oldenburger Hoftheater zum Dres-
dener (Theatertagebuchblätter), 1885.
‒ Frauengeſtalten aus Gutzkows
Dramen, 1887. ‒ Vortragsgedichte,
1890. ‒ Wir empfehlen unſere Firma
(Dr. Scherz), 1893.

Löhner, Ludwig Edler von,

pſeud.
Ludwig Reland und Ludwig
von Morajn,
wurde am 24. Sept.
1812 auf dem an der Moldau ge-
legenen Gute Roſtock bei Prag geb.,
erhielt ſeine Erziehung und Bildung
im väterlichen Hauſe u. beſuchte dann
die Prager Univerſität, um die Rechte
zu ſtudieren. Wegen eines Konfliktes
mit den Profeſſoren gab er dieſes
Studium im dritten Jahre auf und
begab ſich 1833 nach Wien, wo er das
Studium der Medizin begann, das er
in Prag beendete. Nach dem Tode
ſeines Vaters (1837) übernahm er die
Verwaltung des ihm zugefallenen
Gutes, aber nicht lange hielt er es in
der ihm wenig zuſagenden Situation
aus. Er machte eine Reiſe nach Jtalien,
beſuchte das Gymnaſium in Troppau,
erlangte in Padua die mediziniſche
Doktorwürde, verheiratete ſich mit
einer Nichte d. Komponiſten Deſſauer
und ſetzte dann mit ſeiner Frau die
Reiſe durch Oberitalien, Frankreich
und Süddeutſchland fort. Jm Winter
1840 kehrte er nach Wien zurück und
nahm daſelbſt als praktiſcher Arzt
ſeinen bleibenden Aufenthalt. Jm
Jahre 1848 trat er als Abgeordneter
für den Wahlkreis Saaz in den kon-
ſtituierenden öſterreichiſchen Reichs-
tag ein, wo er ſich der gemäßigten
Linken auſchloß, verließ im März 1849
[Spaltenumbruch]

Loh
Wien, um fern von allen Geſchäften
ſeine zerrüttete Geſundheit wieder-
herzuſtellen, kehrte aber von Frank-
furt wieder nach Wien zurück, um in
dem nahen Baden Erleichterung zu
ſuchen. Jm Herbſt 1851 reiſte er von
da ab, wanderte unſtet von Venedig
nach Piſa, nach Nizza und Marſeille
und ſtarb hier am 7. (nicht 12.) Mai
1852.

S:

Gedichte, 1848.-Reden 1850.

*Lohr, Anton,

geb. am 2. Januar
1878 zu Roth bei Ulm als der Sohn
des Baumeiſters Johannes L., abſol-
vierte das humaniſtiſche Gymnaſium
in Dillingen a. Donau und ſtudierte
dann an der Univerſität München be-
ſonders romaniſche Philologie. Noch
als Student gründete er im Spät-
herbſt die literariſche Revue „Litera-
riſche Warte‟, die er bis 1905 redi-
gierte. Nachdem er 1901 ſein Staats-
examen abgelegt, hielt er ſich ſtudien-
halber den Winter 1902‒03 in Eng-
land, den Sommer 1904 in Frankreich
auf und erwarb ſich im Dezbr. 1903
die Würde eines Dr. phil. in München.
Jm Jahre 1905 verlegte er ſeinen
Wohnſitz nach Weiden in der Ober-
Pfalz, 1907 nach Kronach, wo er ein
Amt als königl. Reallehrer über-
nahm, und wirkt ſeit 1910 als ſol-
cher in München.

S:

Streiflichter
auf die moderne Literatur, 1900. ‒
Geiſtig defekt? (Sitten-R. aus der
modernen Geſellſchaft), 1902.

*Lohr, Otto,

geb. am 23. März
1847 zu Gießhübel bei Karlsbad in
Böhmen, beſuchte das Gymnaſium in
Prag und bezog dann die dortige
Univerſität, um Theologie zu ſtu-
dieren. Doch ſagte ihm dieſes Studi-
um, ſowie das Leben im Alumnats-
ſeminare ſo wenig zu, daß er nach drei
Jahren zu den philoſophiſchen Stu-
dien überging und ſich beſonders der
deutſchen Literatur und Geſchichte
widmete. Nach Beendigung ſeiner
Studien weilte er längere Zeit in
Siebenbürgen, war von 1872‒74 als
ſupplierender Lehrer am Staatsgym-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="bibliography" n="1">
        <p><pb facs="#f0300" n="296"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Löh</hi></fw><lb/>
Jettchen (Dramolett), 1873. &#x2012; Zwei<lb/>
alte Apotheker (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1874. &#x2012; Die<lb/>
Kinder der Clarice Strozzi (R.), 1875.<lb/>
&#x2012; Hartmann v. Siebeneichen (Sch&#x017F;p.),<lb/>
1870. &#x2012; Die gemachten Blumen, und:<lb/>
Der Profe&#x017F;&#x017F;or der Phrenologie (Hum.<lb/>
Dn.), 1878. &#x2012; Aus der alten Kuli&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
welt, 1883. &#x2012; Eli&#x017F;abeth Charlotte<lb/>
(Dr.), 1876. &#x2012; Wie ich Schau&#x017F;pielerin<lb/>
wurde (Memoiren), 1880. &#x2012; Vom<lb/>
Oldenburger Hoftheater zum Dres-<lb/>
dener (Theatertagebuchblätter), 1885.<lb/>
&#x2012; Frauenge&#x017F;talten aus Gutzkows<lb/>
Dramen, 1887. &#x2012; Vortragsgedichte,<lb/>
1890. &#x2012; Wir empfehlen un&#x017F;ere Firma<lb/>
(Dr. Scherz), 1893.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Löhner,</hi> Ludwig Edler von,</head>
        <p> p&#x017F;eud.<lb/><hi rendition="#g">Ludwig Reland</hi> und <hi rendition="#g">Ludwig<lb/>
von Morajn,</hi> wurde am 24. Sept.<lb/>
1812 auf dem an der Moldau ge-<lb/>
legenen Gute Ro&#x017F;tock bei Prag geb.,<lb/>
erhielt &#x017F;eine Erziehung und Bildung<lb/>
im väterlichen Hau&#x017F;e u. be&#x017F;uchte dann<lb/>
die Prager Univer&#x017F;ität, um die Rechte<lb/>
zu &#x017F;tudieren. Wegen eines Konfliktes<lb/>
mit den Profe&#x017F;&#x017F;oren gab er die&#x017F;es<lb/>
Studium im dritten Jahre auf und<lb/>
begab &#x017F;ich 1833 nach Wien, wo er das<lb/>
Studium der Medizin begann, das er<lb/>
in Prag beendete. Nach dem Tode<lb/>
&#x017F;eines Vaters (1837) übernahm er die<lb/>
Verwaltung des ihm zugefallenen<lb/>
Gutes, aber nicht lange hielt er es in<lb/>
der ihm wenig zu&#x017F;agenden Situation<lb/>
aus. Er machte eine Rei&#x017F;e nach Jtalien,<lb/>
be&#x017F;uchte das Gymna&#x017F;ium in Troppau,<lb/>
erlangte in Padua die medizini&#x017F;che<lb/>
Doktorwürde, verheiratete &#x017F;ich mit<lb/>
einer Nichte d. Komponi&#x017F;ten De&#x017F;&#x017F;auer<lb/>
und &#x017F;etzte dann mit &#x017F;einer Frau die<lb/>
Rei&#x017F;e durch Oberitalien, Frankreich<lb/>
und Süddeut&#x017F;chland fort. Jm Winter<lb/>
1840 kehrte er nach Wien zurück und<lb/>
nahm da&#x017F;elb&#x017F;t als prakti&#x017F;cher Arzt<lb/>
&#x017F;einen bleibenden Aufenthalt. Jm<lb/>
Jahre 1848 trat er als Abgeordneter<lb/>
für den Wahlkreis Saaz in den kon-<lb/>
&#x017F;tituierenden ö&#x017F;terreichi&#x017F;chen Reichs-<lb/>
tag ein, wo er &#x017F;ich der gemäßigten<lb/>
Linken au&#x017F;chloß, verließ im März 1849<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Loh</hi></fw><lb/>
Wien, um fern von allen Ge&#x017F;chäften<lb/>
&#x017F;eine zerrüttete Ge&#x017F;undheit wieder-<lb/>
herzu&#x017F;tellen, kehrte aber von Frank-<lb/>
furt wieder nach Wien zurück, um in<lb/>
dem nahen Baden Erleichterung zu<lb/>
&#x017F;uchen. Jm Herb&#x017F;t 1851 rei&#x017F;te er von<lb/>
da ab, wanderte un&#x017F;tet von Venedig<lb/>
nach Pi&#x017F;a, nach Nizza und Mar&#x017F;eille<lb/>
und &#x017F;tarb hier am 7. (nicht 12.) Mai<lb/>
1852. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Gedichte, 1848.-Reden 1850.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Lohr,</hi> Anton,</head>
        <p> geb. am 2. Januar<lb/>
1878 zu Roth bei Ulm als der Sohn<lb/>
des Baumei&#x017F;ters Johannes L., ab&#x017F;ol-<lb/>
vierte das humani&#x017F;ti&#x017F;che Gymna&#x017F;ium<lb/>
in Dillingen a. Donau und &#x017F;tudierte<lb/>
dann an der Univer&#x017F;ität München be-<lb/>
&#x017F;onders romani&#x017F;che Philologie. Noch<lb/>
als Student gründete er im Spät-<lb/>
herb&#x017F;t die literari&#x017F;che Revue &#x201E;Litera-<lb/>
ri&#x017F;che Warte&#x201F;, die er bis 1905 redi-<lb/>
gierte. Nachdem er 1901 &#x017F;ein Staats-<lb/>
examen abgelegt, hielt er &#x017F;ich &#x017F;tudien-<lb/>
halber den Winter 1902&#x2012;03 in Eng-<lb/>
land, den Sommer 1904 in Frankreich<lb/>
auf und erwarb &#x017F;ich im Dezbr. 1903<lb/>
die Würde eines <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> in München.<lb/>
Jm Jahre 1905 verlegte er &#x017F;einen<lb/>
Wohn&#x017F;itz nach Weiden in der Ober-<lb/>
Pfalz, 1907 nach Kronach, wo er ein<lb/>
Amt als königl. Reallehrer über-<lb/>
nahm, und wirkt &#x017F;eit 1910 als &#x017F;ol-<lb/>
cher in München. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Streiflichter<lb/>
auf die moderne Literatur, 1900. &#x2012;<lb/>
Gei&#x017F;tig defekt? (Sitten-R. aus der<lb/>
modernen Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft), 1902.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Lohr,</hi> Otto,</head>
        <p> geb. am 23. März<lb/>
1847 zu Gießhübel bei Karlsbad in<lb/>
Böhmen, be&#x017F;uchte das Gymna&#x017F;ium in<lb/>
Prag und bezog dann die dortige<lb/>
Univer&#x017F;ität, um Theologie zu &#x017F;tu-<lb/>
dieren. Doch &#x017F;agte ihm die&#x017F;es Studi-<lb/>
um, &#x017F;owie das Leben im Alumnats-<lb/>
&#x017F;eminare &#x017F;o wenig zu, daß er nach drei<lb/>
Jahren zu den philo&#x017F;ophi&#x017F;chen Stu-<lb/>
dien überging und &#x017F;ich be&#x017F;onders der<lb/>
deut&#x017F;chen Literatur und Ge&#x017F;chichte<lb/>
widmete. Nach Beendigung &#x017F;einer<lb/>
Studien weilte er längere Zeit in<lb/>
Siebenbürgen, war von 1872&#x2012;74 als<lb/>
&#x017F;upplierender Lehrer am Staatsgym-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[296/0300] Löh Loh Jettchen (Dramolett), 1873. ‒ Zwei alte Apotheker (R.); II, 1874. ‒ Die Kinder der Clarice Strozzi (R.), 1875. ‒ Hartmann v. Siebeneichen (Schſp.), 1870. ‒ Die gemachten Blumen, und: Der Profeſſor der Phrenologie (Hum. Dn.), 1878. ‒ Aus der alten Kuliſſen- welt, 1883. ‒ Eliſabeth Charlotte (Dr.), 1876. ‒ Wie ich Schauſpielerin wurde (Memoiren), 1880. ‒ Vom Oldenburger Hoftheater zum Dres- dener (Theatertagebuchblätter), 1885. ‒ Frauengeſtalten aus Gutzkows Dramen, 1887. ‒ Vortragsgedichte, 1890. ‒ Wir empfehlen unſere Firma (Dr. Scherz), 1893. Löhner, Ludwig Edler von, pſeud. Ludwig Reland und Ludwig von Morajn, wurde am 24. Sept. 1812 auf dem an der Moldau ge- legenen Gute Roſtock bei Prag geb., erhielt ſeine Erziehung und Bildung im väterlichen Hauſe u. beſuchte dann die Prager Univerſität, um die Rechte zu ſtudieren. Wegen eines Konfliktes mit den Profeſſoren gab er dieſes Studium im dritten Jahre auf und begab ſich 1833 nach Wien, wo er das Studium der Medizin begann, das er in Prag beendete. Nach dem Tode ſeines Vaters (1837) übernahm er die Verwaltung des ihm zugefallenen Gutes, aber nicht lange hielt er es in der ihm wenig zuſagenden Situation aus. Er machte eine Reiſe nach Jtalien, beſuchte das Gymnaſium in Troppau, erlangte in Padua die mediziniſche Doktorwürde, verheiratete ſich mit einer Nichte d. Komponiſten Deſſauer und ſetzte dann mit ſeiner Frau die Reiſe durch Oberitalien, Frankreich und Süddeutſchland fort. Jm Winter 1840 kehrte er nach Wien zurück und nahm daſelbſt als praktiſcher Arzt ſeinen bleibenden Aufenthalt. Jm Jahre 1848 trat er als Abgeordneter für den Wahlkreis Saaz in den kon- ſtituierenden öſterreichiſchen Reichs- tag ein, wo er ſich der gemäßigten Linken auſchloß, verließ im März 1849 Wien, um fern von allen Geſchäften ſeine zerrüttete Geſundheit wieder- herzuſtellen, kehrte aber von Frank- furt wieder nach Wien zurück, um in dem nahen Baden Erleichterung zu ſuchen. Jm Herbſt 1851 reiſte er von da ab, wanderte unſtet von Venedig nach Piſa, nach Nizza und Marſeille und ſtarb hier am 7. (nicht 12.) Mai 1852. S: Gedichte, 1848.-Reden 1850. *Lohr, Anton, geb. am 2. Januar 1878 zu Roth bei Ulm als der Sohn des Baumeiſters Johannes L., abſol- vierte das humaniſtiſche Gymnaſium in Dillingen a. Donau und ſtudierte dann an der Univerſität München be- ſonders romaniſche Philologie. Noch als Student gründete er im Spät- herbſt die literariſche Revue „Litera- riſche Warte‟, die er bis 1905 redi- gierte. Nachdem er 1901 ſein Staats- examen abgelegt, hielt er ſich ſtudien- halber den Winter 1902‒03 in Eng- land, den Sommer 1904 in Frankreich auf und erwarb ſich im Dezbr. 1903 die Würde eines Dr. phil. in München. Jm Jahre 1905 verlegte er ſeinen Wohnſitz nach Weiden in der Ober- Pfalz, 1907 nach Kronach, wo er ein Amt als königl. Reallehrer über- nahm, und wirkt ſeit 1910 als ſol- cher in München. S: Streiflichter auf die moderne Literatur, 1900. ‒ Geiſtig defekt? (Sitten-R. aus der modernen Geſellſchaft), 1902. *Lohr, Otto, geb. am 23. März 1847 zu Gießhübel bei Karlsbad in Böhmen, beſuchte das Gymnaſium in Prag und bezog dann die dortige Univerſität, um Theologie zu ſtu- dieren. Doch ſagte ihm dieſes Studi- um, ſowie das Leben im Alumnats- ſeminare ſo wenig zu, daß er nach drei Jahren zu den philoſophiſchen Stu- dien überging und ſich beſonders der deutſchen Literatur und Geſchichte widmete. Nach Beendigung ſeiner Studien weilte er längere Zeit in Siebenbürgen, war von 1872‒74 als ſupplierender Lehrer am Staatsgym- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/300
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/300>, abgerufen am 21.12.2024.