Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Loch Lochemes, Michael Joseph, psd. S: Der Ferkelpeter (Märchenspiel), *Locher-Werling, Emilie, wurde Loch Locher einen bescheidenen Hausstand,und da sie ihre Hausfrauenpflichten über alles stellt und ihrer Wirtschaft in allen Teilen allein vorsteht, so kann sie der Muse nur gelegentlich dienen. Jm Jahre 1904 hatte sie bei einem Preisausschreiben mit einem Züricher Dialektstück unter 16 Be- werbern den höchsten Preis errungen, und seit dieser Zeit ist sie, so weit es ihre Pflichten zulassen, vielfach als Schriftstellerin hervorgetreten. Sie lebt noch jetzt in Zürich. S: Wie's ä Lochmann, Konstanze, psd. Hans * 19
[Spaltenumbruch] Loch Lochemes, Michael Joſeph, pſd. S: Der Ferkelpeter (Märchenſpiel), *Locher-Werling, Emilie, wurde Loch Locher einen beſcheidenen Hausſtand,und da ſie ihre Hausfrauenpflichten über alles ſtellt und ihrer Wirtſchaft in allen Teilen allein vorſteht, ſo kann ſie der Muſe nur gelegentlich dienen. Jm Jahre 1904 hatte ſie bei einem Preisausſchreiben mit einem Züricher Dialektſtück unter 16 Be- werbern den höchſten Preis errungen, und ſeit dieſer Zeit iſt ſie, ſo weit es ihre Pflichten zulaſſen, vielfach als Schriftſtellerin hervorgetreten. Sie lebt noch jetzt in Zürich. S: Wie’s ä Lochmann, Konſtanze, pſd. Hans * 19
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Loch
Loch
Lochemes, Michael Joſeph, pſd.
Meik Fuchs, wurde am 29. Sept.
1860 zu Neuyork geboren, kam im
folgenden Jahre mit ſeinen Eltern
nach Milwaukee, Wis., wo er bis zu
ſeinem 13. Lebensjahre eine katho-
liſche Pfarrſchule beſuchte, und trat
1873 in das Prieſterſeminar zu St.
Francis, Wis., ein. Jm Jahre 1883
zum Prieſter geweiht, war er ſeit-
dem ſechs Jahre als Pfarrer in Ran-
dom Lake, Wis., und in St. Michaels
tätig und wurde 1889 als Studien-
präfekt und Profeſſor der Geſchichte
und Literatur an das katholiſche Leh-
rerſeminar zu St. Francis, Wis., be-
rufen, an welcher Anſtalt er noch jetzt
als Direktor wirkt. Jm Jahre 1910
erhielt er die Würde eines Prälaten.
S: Der Ferkelpeter (Märchenſpiel),
1885. ‒ Drygoods un Noſchens (Ge.
in pennſylvaniſch-deutſcher Mund-
art), 1890. ‒ Theodotus (Dr.), 1895.
‒ Gedichte eines Deutſch-Amerika-
ners, 1906.
*Locher-Werling, Emilie, wurde
am 13. März 1870 in Riesbach bei
Zürich als Tochter des Schreiner-
meiſters Wilhelm Werling geboren.
Nach anderthalb Jahren verlor ſie
ihre Mutter und in ihrem 7. Jahre
auch den Vater. Zwei unverheiratete
Schweſtern des letzteren nahmen ſich
des Kindes an und haben ihm in
ihrer Weiſe viel Liebes getan; da ſie
aber nach Charakter und Lebensan-
ſchauung totale Gegenſätze waren, ſo
hatte das Kind unter der dadurch
bedingten Disharmonie viel zu lei-
den. Die obligaten acht Jahre Schul-
zeit und ein 15monatiger Aufenthalt
in der franzöſiſchen Schweiz waren
der Bildungsgang Emiliens. Zur
Erwerbung des Lebensunterhalts
mußte ſie dann, ſehr wider ihren
Willen, die Damenſchneiderei erler-
nen, ſpäter den ihr mehr zuſagenden
Beruf einer Modiſtin, den ſie vier
Jahre lang ausübte. Jm Jahre 1892
gründete ſie mit dem Kaufmann Fritz
Locher einen beſcheidenen Hausſtand,
und da ſie ihre Hausfrauenpflichten
über alles ſtellt und ihrer Wirtſchaft
in allen Teilen allein vorſteht, ſo
kann ſie der Muſe nur gelegentlich
dienen. Jm Jahre 1904 hatte ſie bei
einem Preisausſchreiben mit einem
Züricher Dialektſtück unter 16 Be-
werbern den höchſten Preis errungen,
und ſeit dieſer Zeit iſt ſie, ſo weit es
ihre Pflichten zulaſſen, vielfach als
Schriftſtellerin hervorgetreten. Sie
lebt noch jetzt in Zürich.
S: Wie’s ä
cha gah! (Preisluſtſp. in Züricher
Mdt.), 1905. ‒ D’Stüürſchrub, oder:
’s hät alles zwo Syte (Lſp. in Züri-
cher Mdt.), 1907. ‒ „Sie iſcht ſcho
verſeh‟ (desgl.), 1907. ‒ Es Sechſi-
lüüte (desgl.), 1907. ‒ E Prob mit
Hinderniſſe (P. mit Geſ.), 1907. ‒
Jm Wartzimmer (Kom. Szene in
Züricher Mdt.), 1907. ‒ Eſperanto
(desgl.), 1907. ‒ Wer tuet d’Pfanne-
n-ume? (desgl.), 1907. ‒ Fröhliche
Szenen und Vorträge für die Kinder-
welt, 1908. 2. A. 1909. ‒ J der Hei-
mat (11 Dialekt-Ge., komp. von Felix
Pfirſtinger), Zürich o. J. ‒ Friſch,
Fromm, Fröhlich, Frei (Schw. in
Mdt.), 1910. ‒ Manöverlebe (desgl.),
1910. ‒ E verdächtigi G’ſchicht (Kom.
Szene) und: En ſchwere Tag (Humor.
Szene), 1911.
Lochmann, Konſtanze, pſd. Hans
von Steineck, wurde am 8. Oktbr.
1847 zu Schlanowitz bei Stroppen
in Schleſien als die Tochter des Rit-
tergutsbeſitzers Paul Adolf Harrer
geboren. Von fünf Geſchwiſtern die
jüngſte, wuchs ſie gewiſſermaßen in
der Freiheit auf, da ſie wegen Kränk-
lichkeit nicht viel mit Lernen geplagt
werden durfte. Jm Jahre 1864 ver-
kaufte der Vater ſein Gut und zog
mit ſeiner Familie nach Rawitſch in
der Provinz Poſen. Acht Jahre ſpä-
ter verheiratete ſich Konſtanze mit
dem Kaufmann Wilhelm Lochmann.
Die Krankheit und der frühe Tod
des Gatten veranlaßten ſie, ſich für
* 19
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