Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Lin ten, Obergünzburg und Augsburgbeschäftigt, 1869 zum Doktor beider Rechte promoviert u. dann zum Er- zieher der bayerischen Prinzen Lud- wig Ferdinand u. Alphons berufen, in welcher Stellung er bis 1874 ver- blieb. Nunmehr übernahm er eine Professur der Kirchengeschichte und des Kirchenrechts am königl. Lyzeum in Bamberg, welche er mehrere Jahre (bis 1894) bekleidete. Jm Jahre 1881 wurde er auch zum Domkapitular, 1885 vom Papste zum päpstlichen Geheimkämmerer ernannt, 1888 von der Universität Tübingen zum Dr. theol. promoviert, und 1893 zum Dompropft befördert. 1902 erfolgte seine Wahl zum Bischof von Augs- burg. Außer einer Reihe von histori- schen und kulturgeschichtlichen Werken veröffentlichte er S: Gmüethle (Ge. Lingk, Hans, geb. am 1. Dezbr. S: Wintersaat (Lyr. Blät- *Linhardt, Adolf, geb. am 20. S: Paris (Moderne Lin *Linhart, Elise, wurde am 21. Juli S: Auf der Giudecca (N.), Linke, Anton, geboren am 15. April * 18*
Lin ten, Obergünzburg und Augsburgbeſchäftigt, 1869 zum Doktor beider Rechte promoviert u. dann zum Er- zieher der bayeriſchen Prinzen Lud- wig Ferdinand u. Alphons berufen, in welcher Stellung er bis 1874 ver- blieb. Nunmehr übernahm er eine Profeſſur der Kirchengeſchichte und des Kirchenrechts am königl. Lyzeum in Bamberg, welche er mehrere Jahre (bis 1894) bekleidete. Jm Jahre 1881 wurde er auch zum Domkapitular, 1885 vom Papſte zum päpſtlichen Geheimkämmerer ernannt, 1888 von der Univerſität Tübingen zum Dr. theol. promoviert, und 1893 zum Dompropft befördert. 1902 erfolgte ſeine Wahl zum Biſchof von Augs- burg. Außer einer Reihe von hiſtori- ſchen und kulturgeſchichtlichen Werken veröffentlichte er S: Gmüethle (Ge. Lingk, Hans, geb. am 1. Dezbr. S: Winterſaat (Lyr. Blät- *Linhardt, Adolf, geb. am 20. S: Paris (Moderne Lin *Linhart, Eliſe, wurde am 21. Juli S: Auf der Giudecca (N.), Linke, Anton, geboren am 15. April * 18*
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Lin
Lin
ten, Obergünzburg und Augsburg
beſchäftigt, 1869 zum Doktor beider
Rechte promoviert u. dann zum Er-
zieher der bayeriſchen Prinzen Lud-
wig Ferdinand u. Alphons berufen,
in welcher Stellung er bis 1874 ver-
blieb. Nunmehr übernahm er eine
Profeſſur der Kirchengeſchichte und
des Kirchenrechts am königl. Lyzeum
in Bamberg, welche er mehrere Jahre
(bis 1894) bekleidete. Jm Jahre 1881
wurde er auch zum Domkapitular,
1885 vom Papſte zum päpſtlichen
Geheimkämmerer ernannt, 1888 von
der Univerſität Tübingen zum Dr.
theol. promoviert, und 1893 zum
Dompropft befördert. 1902 erfolgte
ſeine Wahl zum Biſchof von Augs-
burg. Außer einer Reihe von hiſtori-
ſchen und kulturgeſchichtlichen Werken
veröffentlichte er
S: Gmüethle (Ge.
in der Mundart des Allgäus), 1874.
2. A. 1891.
Lingk, Hans, geb. am 1. Dezbr.
1870 in Berlin, (1894) ſtud. phil.
daſelbſt.
S: Winterſaat (Lyr. Blät-
ter), 1894.
*Linhardt, Adolf, geb. am 20.
Mai 1881 in Wien, ſtudierte an der
dortigen Handelsakademie und ging
dann nach Paris, wo er drei Jahre
blieb und ſich beſonders viel mit Lite-
ratur und Philoſophie beſchäftigte.
Hier begann auch ſeine literariſche
Tätigkeit, indem er Pariſer Novellen
und Skizzen für deutſche und öſterr.
Zeitſchriften lieferte. 1902 ging er
nach Berlin, und 1903 kehrte er nach
Wien zurück, wo er nunmehr ganz der
Schriftſtellerei ſich widmet. Als Fach-
mann arbeitet er für Handelsblätter
und Zeitſchriften der Papierbranche
und graphiſcher Jnſtitute und redi-
giert das „Zentralblatt für Papier-
verarbeitungsinduſtrie‟ (Berlin) u.
den „Moniteur de la Papetrie frau-
caise‟ (Paris).
S: Paris (Moderne
Ge., mit Rud. J. Lehner), 1903. ‒
Zwei irre Wanderſeelen (Ge., mit R.
J. Lehner), 1903.
*Linhart, Eliſe, wurde am 21. Juli
1848 zu Brandenburg an der Havel
als die Tochter des Lehrers an der
dortigen Ritterakademie, Karl
Boeckel, geboren, der nach Auflö-
ſung dieſer Anſtalt Stellung an der
Realſchule in Breslau und 1857 an
der in Görlitz fand. Hier beſuchte
Eliſe die höhere Töchterſchule u. das
mit derſelben verbundene Lehrerin-
nenſeminar, abſolvierte 1866 in Bres-
lau ihr Examen als Lehrerin und
wirkte als ſolche erſt in Sorau, dann
in Zittau. Bei einem Beſuche ihrer
Schweſter (Helene Stökl; ſ. d.!) in
Wiener-Neuſtadt lernte ſie den Be-
amten der dortigen Lokomotivfabrik,
Karl Linhart, kennen, mit dem
ſie ſich 1869 verheiratete. So muſter-
gültig die Ehe in äußerer Beziehung
auch war, ſo entbehrte ſie doch des
inneren Zuſammenklangs und wurde
der Gattin je länger je mehr zu einer
drückenden Feſſel. Da ihr Mann nicht
zu einer Scheidung zu bewegen war,
ſo verließ ſie ihn, ging im Herbſt 1879
nach Florenz, begleitete im Frühjahr
1880 eine Amerikanerin auf ihrer
Reiſe durch Tirol und ließ ſich dann
in Rom nieder. Am 20. Oktbr. 1880
begab ſie ſich nach Civitavecchia und
machte ihrem Leben durch einen
Sprung ins Meer ein gewaltſames
Ende.
S: Auf der Giudecca (N.),
1878. ‒ Zweimal vermählt u. andere
Erzählungen; herausgeg. von Helene
Stökl; 1. Bd., 1881 (Jnhalt: Zweimal
vermählt. ‒ Fahnenflüchtige).
Linke, Anton, geboren am 15. April
1822 zu Keſſel in der Graſſchaft Glatz,
beſuchte vom 8. bis zum 14. Jahre die
Schule ſeines Pfarrortes Frieders-
dorf, bereitete ſich in Paſſendorf auf
den Eintritt in das Breslauer Semi-
nar vor, das er 1839 bezog, u. wurde
1842 Lehrgehilfe in Reichenau. Als
ſolcher ſeit 1845 in Rückers tätig,
wurde er 1851 Lehrer zu Landeshut
und 1857 Kantor daſelbſt. Er ſtarb
am 12. März 1861. Jm Jahre 1854
* 18*
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