Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Lin Gesammelte Werke; III, 1911 (Jn-halt: I. Thule-Traumland. - II. Al- bum und Lieder der Liebe und Ehe. - III. Stadt und Landschaft.) Linde (von Linden zu Dreyß), Karl Adolf Hermann Rudolf Frei- herr, wurde am 29. März 1831 zu S: Brief- *Lindemann, Frido, geboren am Lin schweig) und das Gymnasium in Gos-lar, worauf er in Göttingen, Berlin und Leipzig Philosophie und neuere Sprachen studierte. Nach Erlangung der Doktorwürde und der Quali- fikation als Oberlehrer (Juni 1904) beendigte er Michaelis 1905 sein Probejahr und war später Oberleh- rer am Mädchenlyzeum in Altenburg (Sachsen-A.), von wo er 1909 an die höhere Töchterschule in Weißensee bei Berlin berufen ward. S: Wir *Lindemann, Henriette So- phie, geborene Schmidt, daher auch *
Lin Geſammelte Werke; III, 1911 (Jn-halt: I. Thule-Traumland. ‒ II. Al- bum und Lieder der Liebe und Ehe. ‒ III. Stadt und Landſchaft.) Linde (von Linden zu Dreyß), Karl Adolf Hermann Rudolf Frei- herr, wurde am 29. März 1831 zu S: Brief- *Lindemann, Frido, geboren am Lin ſchweig) und das Gymnaſium in Gos-lar, worauf er in Göttingen, Berlin und Leipzig Philoſophie und neuere Sprachen ſtudierte. Nach Erlangung der Doktorwürde und der Quali- fikation als Oberlehrer (Juni 1904) beendigte er Michaelis 1905 ſein Probejahr und war ſpäter Oberleh- rer am Mädchenlyzeum in Altenburg (Sachſen-A.), von wo er 1909 an die höhere Töchterſchule in Weißenſee bei Berlin berufen ward. S: Wir *Lindemann, Henriette So- phie, geborene Schmidt, daher auch *
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Geſammelte Werke; III, 1911 (Jn-
halt: I. Thule-Traumland. ‒ II. Al-
bum und Lieder der Liebe und Ehe. ‒
III. Stadt und Landſchaft.)
Linde (von Linden zu Dreyß),
Karl Adolf Hermann Rudolf Frei-
herr, wurde am 29. März 1831 zu
Darmſtadt als der Sohn des als
Schriftſteller und Staatsmann be-
kannten Geh. Staatsrats, Univerſi-
tätskanzlers u. Oberſtudiendirektors
Juſt. Timoth. Balth. von Linde geb.,
beſuchte die Gymnaſien zu Bensheim,
Darmſtadt und Mainz und ſtudierte
darauf in Löwen und Rom bei den
Jeſuiten mehrere Jahre Philoſophie,
Geſchichte und ſchöne Wiſſenſchaften.
Dann trat er in das Prieſterſeminar
in Mainz und nach drei Jahren bezog
er die Univerſität Prag, wo er zum
Dr. phil. u. Magiſter der freien Künſte
promoviert wurde. Jm Jahre 1858
trat er in die Seelſorge ein, war zuerſt
Kaplan in Plan (Erzdiözeſe Prag),
ſeit April 1860 Pfarrverwalter zu
Ladenburg in der Erzdiözeſe Freiburg,
ſeit Juni 1860 biſchöflicher Kaplan in
Regensburg, ſeit März 1861 Pfarr-
vikar zu Bad Abach bei Regensburg,
ſeit 1862 Kaplan in Frankfurt a. M.
u. wurde 1863 Pfarrer zu Oberurſel.
Jnfolge des Kulturkampfes 1870 aus
ſeinem Amt gedrängt, weilte er
1872‒75 in Rom, wo er päpftlicher
Kämmerer u. Ehrenkanonikus ward,
hielt ſich 1875‒89 in Zurückgezogen-
heit auf dem Familienſitze Dreis bei
Trier auf u. wurde 1889 zum Dom-
kapitular u. fürſterzbiſchöflichen Kon-
ſiſtorialrat in Wien ernannt. Jm
Jahre 1895 ward er in gleicher Eigen-
ſchaft nach Olmütz berufen.
S: Brief-
ſonette (Jd., mit Ph. Melchior), 1872.
‒ Katholiſche Sonette (mit Fr. J.
Gruber), 1878. ‒ Gedichte, 1893.
*Lindemann, Frido, geboren am
10. September 1880 zu Münder am
Deiſter (Prov. Hannover) als Sohn
eines Lehrers, der frühe verſtarb,
beſuchte die Schule in Seeſen (Braun-
ſchweig) und das Gymnaſium in Gos-
lar, worauf er in Göttingen, Berlin
und Leipzig Philoſophie und neuere
Sprachen ſtudierte. Nach Erlangung
der Doktorwürde und der Quali-
fikation als Oberlehrer (Juni 1904)
beendigte er Michaelis 1905 ſein
Probejahr und war ſpäter Oberleh-
rer am Mädchenlyzeum in Altenburg
(Sachſen-A.), von wo er 1909 an die
höhere Töchterſchule in Weißenſee
bei Berlin berufen ward.
S: Wir
wandeln (Ge.), 1906.
*Lindemann, Henriette So-
phie, geborene Schmidt, daher auch
Schmidt-Lindemann od. Hen-
riette Schmidt, wurde am 16.
März 1830 in Ulm geboren. Als drei-
jähriges Kind kam ſie an den Boden-
ſee, wo ihre Eltern ein Landgut ge-
kauft hatten, das ſie ſieben Jahre be-
wirtſchafteten. Die Schönheit der
Natur und das ſtille Landleben weck-
ten in dem Kinde frühe den Hang zur
Poeſie, u. im Alter von neun Jahren
ſchrieb ſie für den Vater das erſte
Gedicht. Jn Konſtanz erhielt ſie den
erſten Schulunterricht. Seit 1840
wechſelten die Eltern häufig den Wohn-
ſitz u. kehrten 1849 an den Bodenſee,
nach Friedrichshafen zurück, wo Hen-
riette als die älteſte Tochter in Haus
und Garten wie auch im kaufmänni-
ſchen Geſchäfte reiche Beſchäftigung
fand. Als ſie ſich 1859 mit dem Buch-
händler Ferdinand L., dem Beſitzer
der Wohlerſchen Buchhandlung in
Ulm verheiratet hatte, nahmen häus-
liche Pflichten ſie derart in Anſpruch,
daß ſie nur ſelten ihre poetiſche Lieb-
haberei pflegen konnte. Erſt nach der
Verheiratung ihrer Töchter und dem
Tode ihres Gatten (1882) nahm ſie
die Feder wieder zur Hand und ver-
öffentlichte ſeit dem Jahre 1885 eine
Reihe von Jugendſchriften und be-
ſonders Erzählungen für junge Mäd-
chen. Bald nach dem Tode ihres Gat-
ten verlegte die Schriftſtellerin ihren
Wohnſitz nach Neu-Ulm in Bayern,
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