Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Lie laßten ihn, seinen Beruf nochmals zuwechseln; er wurde 1886 Redakteur der "Heilbronner Stadtglocke", eines demokratischen Blattes, später der "Posener Morgenzeitung", kehrte aber bald in die Heimat zurück u. bekleidet nunmehr eine Buchhalterstelle in Tuttlingen. S: Boulanger, der welt- *Liebermann, Marie, pseud. M. S: (mit ihrem Lie am kroatischen Nationaltheater inAgram:) Soubrettenliebe (Lustsp.), 1899. - Die Schmuggler (Libretto), 1899. - Jnserate (Lustspiel), 1900. - (allein:) Der wilde Milan (R. aus Slavonien), 1900. - Mariagnad (R.), 1911. Liebermann v. Sonnenberg, Max Hugo, geboren am 21. August S: Rheinreise (Zyklus lyr. Ge.), 1878. *Liebetreu, C. F., geboren am 13. *
Lie laßten ihn, ſeinen Beruf nochmals zuwechſeln; er wurde 1886 Redakteur der „Heilbronner Stadtglocke‟, eines demokratiſchen Blattes, ſpäter der „Poſener Morgenzeitung‟, kehrte aber bald in die Heimat zurück u. bekleidet nunmehr eine Buchhalterſtelle in Tuttlingen. S: Boulanger, der welt- *Liebermann, Marie, pſeud. M. S: (mit ihrem Lie am kroatiſchen Nationaltheater inAgram:) Soubrettenliebe (Luſtſp.), 1899. ‒ Die Schmuggler (Libretto), 1899. ‒ Jnſerate (Luſtſpiel), 1900. ‒ (allein:) Der wilde Milan (R. aus Slavonien), 1900. ‒ Mariagnad (R.), 1911. Liebermann v. Sonnenberg, Max Hugo, geboren am 21. Auguſt S: Rheinreiſe (Zyklus lyr. Ge.), 1878. *Liebetreu, C. F., geboren am 13. *
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Lie
Lie
laßten ihn, ſeinen Beruf nochmals zu
wechſeln; er wurde 1886 Redakteur
der „Heilbronner Stadtglocke‟, eines
demokratiſchen Blattes, ſpäter der
„Poſener Morgenzeitung‟, kehrte aber
bald in die Heimat zurück u. bekleidet
nunmehr eine Buchhalterſtelle in
Tuttlingen.
S: Boulanger, der welt-
bekannte Deutſchenfreſſer (Humor.
Helden-G.), 1867. ‒ Der Kanonen-
peter von Luntenhauſen (Soldaten-
Geſch.), 1890. ‒ Gedichte, 1894.
*Liebermann, Marie, pſeud. M.
Roda Roda, wurde am 1. Mai 1875
auf der Pußta Zdenci in Slavonien
als Tochter eines Gutsdirektors ge-
boren und verlebte dort auch ihre
erſte Kindheit. Als ſie 1889 zu ihrer
älteren Schweſter Giſela, verehel. von
Janußewska nach Brünn kam, um
ſich die konventionelle Penſionatsbil-
dung anzueignen, hatte ſie nicht übel
Luſt, dem Beiſpiele dieſer Schweſter
(ſpäteren Amtsärztin in Bosnien)
nacheifernd, ebenfalls ſich dem Stu-
dium der Medizin zu widmen, allein
die Heirat mit dem Apotheker Joſef
von Balás-Kiſòcz in Budapeſt (1892)
vereitelte dieſen Plan. Ausgedehnte
Reiſen brachten ſie ſpäter in alle Teile
Weſteuropas. Jetzt lebt ſie in zwei-
ter Ehe mit dem Arzte Dr. Emanuel
L. in Budapeſt. Schon im Kindes-
alter ſchloß ſie mit ihrem Bruder
Sándor Roda Roda (ſ. d.) einen
Bund, daß beide nur gemeinſam
arbeiten wollten, und ſo präſentiert
ſich ihr gemeinſames Pſeudonym M.
Noda Roda bis zum Jahre 1900
als eine einzige Perſon. Jm Jahre
1907 nahmen dann beide wieder die
gemeinſame Arbeit auf.
S: (mit ihrem
Gatten:) Der König von Crucina
(Kom.), 1892. ‒ Der Gutsherr von
Ljubin (R.), 1892. ‒ Zwei Jahre (R.),
1894. ‒ Kukuruz (Luſtige Geſchn. aus
Slavonien), 1898. ‒ Die Arnauten
(a. d. Serbiſchen des A. Gj. Bojoſav-
levich überſ.), 1899. ‒ (mit ihrem
Gatten und Ernſt Grund, Komiker
am kroatiſchen Nationaltheater in
Agram:) Soubrettenliebe (Luſtſp.),
1899. ‒ Die Schmuggler (Libretto),
1899. ‒ Jnſerate (Luſtſpiel), 1900. ‒
(allein:) Der wilde Milan (R. aus
Slavonien), 1900. ‒ Mariagnad (R.),
1911.
Liebermann v. Sonnenberg,
Max Hugo, geboren am 21. Auguſt
1848 zu Bielscaſtruga in Oſtpreußen
als der Sohn eines Ökonomierats u.
Majors a. D., der ſpäter als Spezial-
kommiſſarius nach Rhein am Spir-
dingſee verſetzt wurde, abſolvierte das
Gymnaſium in Raſtenburg und trat
1866 als Offiziersaſpirant beim Er-
ſatzbataillon des 2. oſtpreußiſchen
Grenadierregiments Nr. 3. ein. Er
nahm an dem Feldzuge gegen Frank-
reich mit Auszeichnung (Eiſernes
Kreuz) teil, gehörte 1872‒75 der
Kriegsakademie als Zögling an, trat
aber 1880 als Halbinvalide und Pre-
mierleutnant zur Landwehr über und
ſchloß ſich nun der antiſemitiſchen Be-
wegung an. Jm Jahre 1881 begrün-
dete er die „Deutſche Volkszeitung‟,
der er bis 1885 diente, war 1889 Mit-
begründer der deutſch-ſozialen Partei
u. als deren Vertreter ſeit 1890 Mit-
glied des Deutſchen Reichstags für
den 3. heſſiſchen Wahlkreis (Fritzlar).
Er lebte zuletzt in Berlin-Charlotten-
burg u. † hier am 17. Septbr. 1911.
S: Rheinreiſe (Zyklus lyr. Ge.), 1878.
‒ Gedichte, 1879. 3. A. 1903. 4. A.
u. d. T.: Lebensbilder, 1908.
*Liebetreu, C. F., geboren am 13.
Novbr. 1833 zu Berlin, wo ſein Vater
Profeſſor war, beſuchte das Gymna-
ſium zum grauen Kloſter und begann
an der Univerſität das Studium der
Naturwiſſenſchaften. Als ihm jedoch
1855 im Hauſe des Hausmarſchalls
von Dachröden eine Stelle als Privat-
lehrer geboten wurde, nahm er dieſelbe
an und reiſte mit genannter Familie
nach Jtalien, wo er ſich ein Jahr,
hauptſächlich in Rom, aufhielt u. ſich
dem Kunſtſtudium widmete. Nach
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