Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Lich schiedene Schulen an allerlei Orten,wurde 1901 Volksschullehrer u. wirkte als solcher fünf Jahre auf dem Lande, am längsten in Neuderben a. d. Elbe. Seit 1907 lebt er als Schriftsteller in Magdeburg-Buckau. Er ist Be- gründer u. Herausgeber der Monats- schrift "Der heilige Garten. Beiträge zur Ästhetik der Kindheit" (1906 ff.). Außer einigen Kinderschriften ver- öffentlichte er S: Meine Verse (Ge. a. Lichtenfeldt, Karl, gebor. am 21. S: Fer- Lichtenow, Wilhelm, Pseud. für *Lichtenstein, Edmund, pseudon. Lich enden. Vielfache Reisen erweitertendieselbe. Er kehrte dann in seine Vater- stadt zurück u. lebte als Buchhändler daselbst, bis er 1892 nach Berlin über- siedelte, wo er einige Jahre die "Ber- liner Fanfaren" redigierte und jetzt als freier Schriftsteller lebt. S: Wilde Lichtenstein, Julius, wurde am S: Ge- *Lichter, Johann August, geb. *
Lich ſchiedene Schulen an allerlei Orten,wurde 1901 Volksſchullehrer u. wirkte als ſolcher fünf Jahre auf dem Lande, am längſten in Neuderben a. d. Elbe. Seit 1907 lebt er als Schriftſteller in Magdeburg-Buckau. Er iſt Be- gründer u. Herausgeber der Monats- ſchrift „Der heilige Garten. Beiträge zur Äſthetik der Kindheit‟ (1906 ff.). Außer einigen Kinderſchriften ver- öffentlichte er S: Meine Verſe (Ge. a. Lichtenfeldt, Karl, gebor. am 21. S: Fer- Lichtenow, Wilhelm, Pſeud. für *Lichtenſtein, Edmund, pſeudon. Lich enden. Vielfache Reiſen erweitertendieſelbe. Er kehrte dann in ſeine Vater- ſtadt zurück u. lebte als Buchhändler daſelbſt, bis er 1892 nach Berlin über- ſiedelte, wo er einige Jahre die „Ber- liner Fanfaren‟ redigierte und jetzt als freier Schriftſteller lebt. S: Wilde Lichtenſtein, Julius, wurde am S: Ge- *Lichter, Johann Auguſt, geb. *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0254" n="250"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Lich</hi></fw><lb/> ſchiedene Schulen an allerlei Orten,<lb/> wurde 1901 Volksſchullehrer u. wirkte<lb/> als ſolcher fünf Jahre auf dem Lande,<lb/> am längſten in Neuderben a. d. Elbe.<lb/> Seit 1907 lebt er als Schriftſteller<lb/> in Magdeburg-Buckau. Er iſt Be-<lb/> gründer u. Herausgeber der Monats-<lb/> ſchrift „Der heilige Garten. Beiträge<lb/> zur Äſthetik der Kindheit‟ (1906 ff.).<lb/> Außer einigen Kinderſchriften ver-<lb/> öffentlichte er </p> </div><lb/> <div type="bibliography" n="1"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Meine Verſe (Ge. a.<lb/> d. J. 1904 u. 1905); 1908.</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Lichtenfeldt,</hi> Karl,</head> <p> gebor. am 21.<lb/> Auguſt 1823 in Schleſien, bildete ſich<lb/> als Präparand in Prauß für das<lb/> Lehrerſeminar in Breslau vor, das er<lb/> 1841‒44 beſuchte, wurde dann Lehrer<lb/> in Dirsdorf, 1848 in der böhmiſchen<lb/> Gemeinde Straußeney und 1850<lb/> Kantor in Reichenſtein. Jm Jahre<lb/> 1890 trat er in den Ruheſtand und<lb/> ſiedelte nun nach Schweidnitz über,<lb/> wo er am 4. Novbr. 1904 ſtarb. Jn-<lb/> folge ſeiner unermüdlichen und opfer-<lb/> freudigen Wirkſamkeit für die Jnter-<lb/> eſſen u. das Wohl des Lehrerſtandes<lb/> u. beſonders von deſſen Angehörigen<lb/> hinterließ er bei ſeinen Standesge-<lb/> noſſen ein treues Gedächtnis. </p> </div><lb/> <div type="bibliography" n="1"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Fer-<lb/> dinand der Ziegenhirt, oder: Schick-<lb/> ſale einer armen Weberfamilie (E.),<lb/> 4. A. 1910. ‒ Der verlorene Sohn,<lb/> oder: Die Hütte im Jlſetale (E.), 2.<lb/> A. o. J. ‒ Der Mutter Segen, oder:<lb/> Die beiden Waiſenkinder (E.); <hi rendition="#aq">II.</hi> 3.<lb/> A. o. J. ‒ Dm Dienſte der Nächſten-<lb/> liebe (E.); <hi rendition="#aq">II.</hi> 3. A. 1904. ‒ Der Holz-<lb/> ſchnitzer (E.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 2. A. o. J.</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Lichtenow,</hi> Wilhelm,</head> <p> Pſeud. für<lb/> Friedrich Wilhelm Albert Max <hi rendition="#g">von<lb/> Ritz-Lichtenow;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Lichtenſtein,</hi> Edmund,</head> <p> pſeudon.<lb/><hi rendition="#g">Lorenz Stahl</hi> und <hi rendition="#g">Ed. Mund-<lb/> Lichtenſtein,</hi> geb. am 22. Januar<lb/> 1864 zu Kottbus, beſuchte die Real-<lb/> ſchulen in Kottbus, ſpäter in Leipzig,<lb/> mußte aber auf ärztliche Anordnung<lb/> den regelmäßigen Schulbeſuch unter-<lb/> brechen u. unter Leitung vorzüglicher<lb/> Privatlehrer ſeine Ausbildung voll-<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Lich</hi></fw><lb/> enden. Vielfache Reiſen erweiterten<lb/> dieſelbe. Er kehrte dann in ſeine Vater-<lb/> ſtadt zurück u. lebte als Buchhändler<lb/> daſelbſt, bis er 1892 nach Berlin über-<lb/> ſiedelte, wo er einige Jahre die „Ber-<lb/> liner Fanfaren‟ redigierte und jetzt<lb/> als freier Schriftſteller lebt. </p> </div><lb/> <div type="bibliography" n="1"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Wilde<lb/> Ranken (Ge.), 1886. ‒ Freiheit, Liebe,<lb/> Menſchlichkeit (Anthol.), 1893. ‒ Der<lb/> Fluch auf Juda (Ep. G.), 1893. ‒ Jn<lb/> Banden (Ge.), 1891. ‒ Bunt Ge-<lb/> dränge. Modernes Deklamatorium<lb/> (Ge.), 1901.</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head><hi rendition="#b">Lichtenſtein,</hi> Julius,</head> <p> wurde am<lb/> 14. März 1824 als der Sohn eines<lb/> jüdiſchen Tanzlehrers zu Weimar ge-<lb/> boren, verlebte eine entbehrungsvolle<lb/> Jugend und mußte ſich dann zu einer<lb/> fünfjährigen Lehrzeit in einem kauf-<lb/> männiſchen Geſchäft bequemen. Als<lb/> junger Mann ſuchte er ſeinem Bedürf-<lb/> nis nach weiterer Bildung durch<lb/> Privatſtudien Genüge zu tun; auch<lb/> mit den weimariſchen Bühnengrößen<lb/> trat er in Verkehr. Dann gründete<lb/> er in Weimar mit Hilfe von Freunden<lb/> ein eigenes Geſchäft und einen glück-<lb/> lichen Hausſtand und trat 1859 zum<lb/> Chriſtentum über. Jn der großen ge-<lb/> ſchäftlichen Kriſis Mitte der ſiebziger<lb/> Jahre erlitt auch er Schiffbruch, und<lb/> als der Bankerott über ſein Geſchäft<lb/> hereinbrach, vermochte er nicht die<lb/> Folgen zu überleben: er ertränkte ſich<lb/> am 15. März 1876 in der Jlm. Vier<lb/> Wochen ſpäter wurde ſeine Leiche bei<lb/> Tiefurt gelandet u. auf dem Kirchhof<lb/> zu Großkromsdorf beſtattet. </p> </div><lb/> <div type="bibliography" n="1"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Ge-<lb/> dichte, 1876.</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Lichter,</hi> Johann <hi rendition="#g">Auguſt,</hi></head> <p> geb.<lb/> am 8. März 1860 zu Naſelwitz, Kreis<lb/> Nimptſch in Schleſien, als der Sohn<lb/> eines Tagelöhners, verlor ſchon im<lb/> 11. Jahre ſeinen Vater, doch wurde<lb/> es ihm durch wohlwollende Gönner<lb/> möglich gemacht, ſich auf autodidak-<lb/> tiſchem Wege für den Lehrerberuf vor-<lb/> zubereiten. Nachdem er ſeit dem Be-<lb/> ginn des Jahres 1876 eine Schulſtelle<lb/> in Rogau, Kreis Schweidnitz, verwal-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [250/0254]
Lich
Lich
ſchiedene Schulen an allerlei Orten,
wurde 1901 Volksſchullehrer u. wirkte
als ſolcher fünf Jahre auf dem Lande,
am längſten in Neuderben a. d. Elbe.
Seit 1907 lebt er als Schriftſteller
in Magdeburg-Buckau. Er iſt Be-
gründer u. Herausgeber der Monats-
ſchrift „Der heilige Garten. Beiträge
zur Äſthetik der Kindheit‟ (1906 ff.).
Außer einigen Kinderſchriften ver-
öffentlichte er
S: Meine Verſe (Ge. a.
d. J. 1904 u. 1905); 1908.
Lichtenfeldt, Karl, gebor. am 21.
Auguſt 1823 in Schleſien, bildete ſich
als Präparand in Prauß für das
Lehrerſeminar in Breslau vor, das er
1841‒44 beſuchte, wurde dann Lehrer
in Dirsdorf, 1848 in der böhmiſchen
Gemeinde Straußeney und 1850
Kantor in Reichenſtein. Jm Jahre
1890 trat er in den Ruheſtand und
ſiedelte nun nach Schweidnitz über,
wo er am 4. Novbr. 1904 ſtarb. Jn-
folge ſeiner unermüdlichen und opfer-
freudigen Wirkſamkeit für die Jnter-
eſſen u. das Wohl des Lehrerſtandes
u. beſonders von deſſen Angehörigen
hinterließ er bei ſeinen Standesge-
noſſen ein treues Gedächtnis.
S: Fer-
dinand der Ziegenhirt, oder: Schick-
ſale einer armen Weberfamilie (E.),
4. A. 1910. ‒ Der verlorene Sohn,
oder: Die Hütte im Jlſetale (E.), 2.
A. o. J. ‒ Der Mutter Segen, oder:
Die beiden Waiſenkinder (E.); II. 3.
A. o. J. ‒ Dm Dienſte der Nächſten-
liebe (E.); II. 3. A. 1904. ‒ Der Holz-
ſchnitzer (E.); II, 2. A. o. J.
Lichtenow, Wilhelm, Pſeud. für
Friedrich Wilhelm Albert Max von
Ritz-Lichtenow; ſ. d.!
*Lichtenſtein, Edmund, pſeudon.
Lorenz Stahl und Ed. Mund-
Lichtenſtein, geb. am 22. Januar
1864 zu Kottbus, beſuchte die Real-
ſchulen in Kottbus, ſpäter in Leipzig,
mußte aber auf ärztliche Anordnung
den regelmäßigen Schulbeſuch unter-
brechen u. unter Leitung vorzüglicher
Privatlehrer ſeine Ausbildung voll-
enden. Vielfache Reiſen erweiterten
dieſelbe. Er kehrte dann in ſeine Vater-
ſtadt zurück u. lebte als Buchhändler
daſelbſt, bis er 1892 nach Berlin über-
ſiedelte, wo er einige Jahre die „Ber-
liner Fanfaren‟ redigierte und jetzt
als freier Schriftſteller lebt.
S: Wilde
Ranken (Ge.), 1886. ‒ Freiheit, Liebe,
Menſchlichkeit (Anthol.), 1893. ‒ Der
Fluch auf Juda (Ep. G.), 1893. ‒ Jn
Banden (Ge.), 1891. ‒ Bunt Ge-
dränge. Modernes Deklamatorium
(Ge.), 1901.
Lichtenſtein, Julius, wurde am
14. März 1824 als der Sohn eines
jüdiſchen Tanzlehrers zu Weimar ge-
boren, verlebte eine entbehrungsvolle
Jugend und mußte ſich dann zu einer
fünfjährigen Lehrzeit in einem kauf-
männiſchen Geſchäft bequemen. Als
junger Mann ſuchte er ſeinem Bedürf-
nis nach weiterer Bildung durch
Privatſtudien Genüge zu tun; auch
mit den weimariſchen Bühnengrößen
trat er in Verkehr. Dann gründete
er in Weimar mit Hilfe von Freunden
ein eigenes Geſchäft und einen glück-
lichen Hausſtand und trat 1859 zum
Chriſtentum über. Jn der großen ge-
ſchäftlichen Kriſis Mitte der ſiebziger
Jahre erlitt auch er Schiffbruch, und
als der Bankerott über ſein Geſchäft
hereinbrach, vermochte er nicht die
Folgen zu überleben: er ertränkte ſich
am 15. März 1876 in der Jlm. Vier
Wochen ſpäter wurde ſeine Leiche bei
Tiefurt gelandet u. auf dem Kirchhof
zu Großkromsdorf beſtattet.
S: Ge-
dichte, 1876.
*Lichter, Johann Auguſt, geb.
am 8. März 1860 zu Naſelwitz, Kreis
Nimptſch in Schleſien, als der Sohn
eines Tagelöhners, verlor ſchon im
11. Jahre ſeinen Vater, doch wurde
es ihm durch wohlwollende Gönner
möglich gemacht, ſich auf autodidak-
tiſchem Wege für den Lehrerberuf vor-
zubereiten. Nachdem er ſeit dem Be-
ginn des Jahres 1876 eine Schulſtelle
in Rogau, Kreis Schweidnitz, verwal-
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |