Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Lia in die Reihen der Kämpfer zu stellen,erwarb sich durch ausgezeichnete Füh- rung bald den Offiziersrang u. blieb nach dem Kriege im Militärverbande. Jn Passau, wo er garnisonierte, wandte er sich mit besonderer Vorliebe der Musik zu, gründete einen Musik- Dilettantenverein, erlangte bald als Violinspieler Anerkennung u. betrat, nachdem er in seinem neuen Garnison- orte Bayreuth Rich. Wagner kennen gelernt hatte, mit seiner Oper "Rich. Wagners Traum" die Laufbahn eines Komponisten. Darauf nahm er Ur- laub, um eine Konzertreise zu machen, erzielte aber meist Mißerfolge u. gab deshalb diese Beschäftigung bald wie- der auf. Jnzwischen mit Pension ver- abschiedet, bereitete er sich in der Stille des Waldes auf das Forstfach vor, wurde Forstgehilfe u. später Zögling der Forstakademie in Tharandt. Doch scheint er in dieser Laufbahn auch wenig Erfolg gehabt zu haben, so daß er nach vorübergehender redaktio- neller und journalistischer Tätigkeit wieder zur Musik zurückkehrte. Er lebt jetzt als Musikdirektor u. Musiklehrer in München. S: Astorga (Dr. D.), Lia, Pseudon. f. Luise Baronin Lich, Fred, Pseudon. für Alfred Lich Lichatscheff, Elisabeth, geb. am S: Gedichte, 1903. *Lichtblau, Adolf, geb. in Wien S: Ein moderner Menelaus (Lsp.), *Lichtenberger, Franz, geb. am *
Lia in die Reihen der Kämpfer zu ſtellen,erwarb ſich durch ausgezeichnete Füh- rung bald den Offiziersrang u. blieb nach dem Kriege im Militärverbande. Jn Paſſau, wo er garniſonierte, wandte er ſich mit beſonderer Vorliebe der Muſik zu, gründete einen Muſik- Dilettantenverein, erlangte bald als Violinſpieler Anerkennung u. betrat, nachdem er in ſeinem neuen Garniſon- orte Bayreuth Rich. Wagner kennen gelernt hatte, mit ſeiner Oper „Rich. Wagners Traum‟ die Laufbahn eines Komponiſten. Darauf nahm er Ur- laub, um eine Konzertreiſe zu machen, erzielte aber meiſt Mißerfolge u. gab deshalb dieſe Beſchäftigung bald wie- der auf. Jnzwiſchen mit Penſion ver- abſchiedet, bereitete er ſich in der Stille des Waldes auf das Forſtfach vor, wurde Forſtgehilfe u. ſpäter Zögling der Forſtakademie in Tharandt. Doch ſcheint er in dieſer Laufbahn auch wenig Erfolg gehabt zu haben, ſo daß er nach vorübergehender redaktio- neller und journaliſtiſcher Tätigkeit wieder zur Muſik zurückkehrte. Er lebt jetzt als Muſikdirektor u. Muſiklehrer in München. S: Aſtorga (Dr. D.), Lia, Pſeudon. f. Luiſe Baronin Lich, Fred, Pſeudon. für Alfred Lich Lichatſcheff, Eliſabeth, geb. am S: Gedichte, 1903. *Lichtblau, Adolf, geb. in Wien S: Ein moderner Menelaus (Lſp.), *Lichtenberger, Franz, geb. am *
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Lia
Lich
in die Reihen der Kämpfer zu ſtellen,
erwarb ſich durch ausgezeichnete Füh-
rung bald den Offiziersrang u. blieb
nach dem Kriege im Militärverbande.
Jn Paſſau, wo er garniſonierte,
wandte er ſich mit beſonderer Vorliebe
der Muſik zu, gründete einen Muſik-
Dilettantenverein, erlangte bald als
Violinſpieler Anerkennung u. betrat,
nachdem er in ſeinem neuen Garniſon-
orte Bayreuth Rich. Wagner kennen
gelernt hatte, mit ſeiner Oper „Rich.
Wagners Traum‟ die Laufbahn eines
Komponiſten. Darauf nahm er Ur-
laub, um eine Konzertreiſe zu machen,
erzielte aber meiſt Mißerfolge u. gab
deshalb dieſe Beſchäftigung bald wie-
der auf. Jnzwiſchen mit Penſion ver-
abſchiedet, bereitete er ſich in der Stille
des Waldes auf das Forſtfach vor,
wurde Forſtgehilfe u. ſpäter Zögling
der Forſtakademie in Tharandt. Doch
ſcheint er in dieſer Laufbahn auch
wenig Erfolg gehabt zu haben, ſo daß
er nach vorübergehender redaktio-
neller und journaliſtiſcher Tätigkeit
wieder zur Muſik zurückkehrte. Er lebt
jetzt als Muſikdirektor u. Muſiklehrer
in München.
S: Aſtorga (Dr. D.),
1875. ‒ Jm Elfenland (Eleg. D.),
1876. ‒ Huſſitentrilogie (3 Dr.: Huß.
‒ Ziska. ‒ Prokop ‒ und 1 Vorſp.),
1876. ‒ Eliſabeth, die Regensburgerin
(Dr.), 1878. ‒ König Heinrichs Rück-
fahrt von Canoſſa (Dr.), 1878. ‒ Der
Pompoſaner (O.), 1885. ‒ Prager
Trilogie (I. Schweſterſtreit. ‒ II. Die
Erhebung und huſſitiſche Totenfeier.
‒ III. Auf den lipaniſchen Feldern u.
die Erlöſung), 1885. ‒ Eppelein von
Gailingen (Kom. O.), 1886. ‒ Regie-
u. Soufflierbuch zu Doktor Eiſenbart
(Kom. O.), 1888. ‒ Die Himmelsglocken
(Bühnendichtung in Wort und Ton),
1895. ‒ Der Abt von Ebrach (Kultur-
hiſt. E. a. d. fränk. Bauernkriege), 1907.
Lia, Pſeudon. f. Luiſe Baronin
Normann; ſ. d.!
Lich, Fred, Pſeudon. für Alfred
Möglich; ſ. d.!
Lichatſcheff, Eliſabeth, geb. am
28. Juli 1882 in Moskau, lebt (1904)
in St. Petersburg.
S: Gedichte, 1903.
‒ Erinnerungen einer Berühmtheit,
1904. ‒ Bunte Phantaſien, 1904. ‒
Suſannas Tagebuch (R.), 1904.
*Lichtblau, Adolf, geb. in Wien
am 17. Mai 1844 als der Sohn blut-
armer Eltern, beſuchte bis zum 18.
Jahre das Realgymnaſium in Wien
und erwarb ſich während dieſer Zeit
ſeine Subſiſtenzmittel durch Erteilung
von Privatunterricht an Elementar-
ſchüler. Dann wurde er Schriftſteller,
arbeitete bis 1868 für die bekannte
Zeitſchrift „Jlluſtrierte Welt‟, gab
danach das demokratiſche Blatt „Freie
Volksſtimme‟ heraus und begründete
1871 mit Siegmund Spitz das „Öſter-
reich.-ungar. Volksblatt für Stadt u.
Land‟. Seine Bekanntſchaft mit dem
großen Nationalökonomen Lorenz
Ritter von Stein (ſ. d.!) wurde für
ſeine ſpätere ſchriftſtelleriſche Tätigkeit
entſcheidend. Er ſtudierte eifrig Volks-
wirtſchaftslehre u. Statiſtik u. machte
ſich ſchon 1874 durch eine Statiſtik
über das Bier u. deſſen Steuer weit-
hin bekannt, ſo daß er noch in dem-
ſelben Jahre die Brauer- und Hop-
fenzeitung „Gambrinus‟ gründen
konnte, die er zu einem vielgeleſenen
Blatte erhob u. viele Jahre redigierte.
Als Präſident des „Öſterreich. Fach-
ſchriftſteller-Verbandes‟ vertrat er
dieſen bisher auf allen Kongreſſen;
1890 u. 1891 war er Generalbericht-
erſtatter der Jury auf den Ausſtellun-
gen und 1894 Direktor der Nähr- und
Wehrausſtellung in Wien. Jm Jahre
1904 wurde er zum kaiſerl. Rat er-
nannt. Er ſtarb am 10. Mai 1908.
S: Ein moderner Menelaus (Lſp.),
1865. ‒ Ein Volksmann (Dr.), 1865.
‒ Moderne Graſel (Dr.), 1867. ‒ Die
falſche Helena (Dr.), 1867.
*Lichtenberger, Franz, geb. am
31. Auguſt 1881 in Ahrendsfelde bei
Berlin als Sohn eines Landwirts,
beſuchte vom achten Jahre ab ver-
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